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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #751
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    2.-31. Mai 1710: Mehrere jütländische und niedersächsische Adelsfamilien lösen in diesem Frühjahr bereits vereinbarte Verlobungen auf, sagen Turniere und Familientreffen ab oder beginnen sogar damit, Güter im jeweils anderen Land zu veräußern oder zu tauschen. Nach Meinung der meisten europäischen Beobachter dürfte dies auf erhebliche Unstimmigkeiten in Bezug auf die Vorfälle im Atlantik zu tun haben.


    4. Mai 1710: Der norwegische Reichstag tritt zusammen, um über „verschiedene Themen zu beraten, welche die Zukunft des Landes betreffen“. Da zahlreiche ausländische Kaufleute in Oslo weilen und die meisten Delegierten recht offen sprechen, werden die Beratungen bald größtenteils öffentlich bekannt. Olav IV. überrascht die Stände mit einem Vorschlag Ungarns, während der Hochzeit von Prinzessin Zizy noch in diesem Jahr über eine Wiederherstellung der Kalmarer Union zu sprechen. Vorraussetzung sei eine ernst gemeinte Bereitschaft, sich auf eine Neubildung der Union einzulassen und die Begrenzung der Verhandlungen auf die drei Kronen und die „ehrlichen Makler“ aus dem südosteuropäischen Khanat. Die Stände treten daraufhin für einige Tage auseinander, um die Stimmung im Land auszuloten.


    6. Mai 1710: Auch der schwedische Reichstag tritt zusammen, wobei die dortigen Stände in der Regel weniger gesprächig sind als im Nachbarland. Daher werden zunächst keine vom König eingebrachten Themen öffentlich bekannt. Da direkt nach der Eröffnungsrede von Waldemar IV. auch hier die Delegierten auseinandertreten und zahlreiche Eilboten in die verschiedenen Landesteile reiten, rechnen viele Beobachter damit, dass Ungarn auch Schweden einen Vermittlungsvorschlag übergeben hat.

  2. #752
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    7. Mai 1710: Der bedeutende Mediziner Kenewyn D’Ogan hat aufgrund seiner Erfolge nun den Titel eines „Facharztes“ erlangt. Zahlreiche Menschen in ganz Europa feiern mit ihm.


    7.-25. Mai 1710: Die Maimitte ist in diesem Jahr ungewöhnlich warm, aber glücklicherweise mit ausreichend Regen gesegnet. Für die Bauern gilt dies fast überall als gutes Zeichen, nur in den von künstlicher Bewässerung abhängigen Regionen könnte man mehr Wasser als gewöhnlich benötigen, besonders in Nordafrika.


    7.-31. Mai 1710: Das Großkhanat Dagomys versendet Listen mit zweifellos oder mutmaßlich getöteten Frauen und Männern, die als Gäste auf den im vergangenen Herbst vor der Küste der Kanaren gekaperten Schiffen mitgefahren waren, an die jeweiligen Familien. Diese ist nicht erschöpfend, da man sich vorwiegend auf Adlige, wohlhabende Bürger, Seeoffiziere und andere Personen von Stand und Ansehen konzentriert. Allerdings wird zugleich eine Liste der mutmaßlich versenkten Fahrzeuge verschickt, so dass auch zahlreiche Angehörige einfacher Seeleute Gewissheit deren Schicksal erlangen. Auffällig ist, dass die Mehrzahl der Toten aus Spanien und Marokko zu stammen scheint, wo viele Kaufleute die Möglichkeiten auf den günstig gelegenen Inseln für den Afrika- und Südamerikahandel nutzen. Zudem sind einige einfache Seeleute auf kanarischen Handesseglern beschäftigt. Auch unter den toten Passagieren waren – wie schon vermutet – zahlreiche Adlige und Bürger des Kalifats, des Königreichs Galicien, der Grafschaft Barcelona sowie auch einige Menschen aus Italien, England, Südfrankreich, Südamerika, Westafrika und sogar Burgund.

  3. #753
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    8. Mai 1710: Das Khanat Westfalen veröffentlicht Belege, wonach Burgund auch weiterhin die dänische Flotte mitfinanziert. Zusammen mit der Stellungnahme König Radbods müsse man also davon ausgehen, dass beide Länder sich nicht an geschlossene Verträge hielten, sobald es um ihre eigenen Wünsche und Interessen gehe. Daher kündige man den 1701 vereinbarten burgundischen Antipiraterievertrag auf. Der Kuriltai, der eigens zu diesem Thema versammelt worden ist, stimmt dem Austritt mit großer Mehrheit zu. Offenbar ist nicht zuletzt der politische Druck der Vasallen an der Nordsee ausschlaggebend für diese Entscheidung gewesen. In Hamburg und Bremen kommt es daraufhin zu Lynchmorden, die meist einfache burgundische oder dänische Seeleute treffen, dann aber recht schnell mit Hilfe der Stadtgarden unterdrückt werden können.


    9. Mai 1710: König Fernando V. von Galicien trifft sich mit führenden Vorstandsmitgliedern der Jakobusbruderschaft, um über die „Verdorbenheit der Kanaren“ zu sprechen, wie rasch öffentlich bekannt wird. So sei es ja kein Wunder, dass im Umfeld eines solchen Ortes dann auch Unglücke und Kalamitäten hereinbrächen wie die nordischen Mörderpiraten und dabei auch viele Unschuldige träfen. Für diesmal scheint der Monarch die Stimmung im Land aber falsch eingeschätzt zu haben. Mehrere hochrangige Kaufleute treten aus der Bruderschaft aus, und sogar Kardinal Pedro Felipe von Santiago sieht sich gezwungen, den Handelsgilden ausdrücklich zu versichern, dass diese wichtige Handelsroute legitim befahren werde. Auch die Unterstützung der dortigen Christen durch den eigenen Klerus werde fortgeführt, da Missionare um die Gefahren wüssten, die schon dem Heiligen Paulus gedroht hätten.


    10. Mai 1710: Die Bürgermeister mehrerer spanischer Hafenstädte bitten den Kalifen darum, öffentlich gegen die grassierenden Lynchmorde Stellung zu beziehen. Man verstehe den im Lande und auch bei Hofe herrschenden Zorn über die Taten des Vorjahres, in einigen Häfen drohe aber mittlerweile die Ordnung zusammenzubrechen. In Lissabon, Faro und Málaga wurde Anfang Mai sogar eine Ausgangssperre verhängt. Man fürchtet nun, dass die Listen, welche allmählich bekannt werden, die Tendenz zur Selbstjustiz noch verstärken könnten.

  4. #754
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    11. Mai 1710: Auf Vorschlag von König Radbod Nordlandsson und mit Einverständnis des Hansebürgermeisters bitten die jütländischen Adligen den Kommandeur der noch in der Region verbliebenen Geschützmannschaften, nach Hamburg zu ziehen. Dort könne die italienische Flotte sie ohne politische Schwierigkeiten aufnehmen. Der Offizier möchte zunächst aber mit seinem Khan Rücksprache halten, da das Kommando der Dänen mittleweile ausgelaufen sei.


    12. Mai 1710: Kalif Yaqub I. erklärt in einer rasch auch gedruckten und an die geistlichen und weltlichen Amtsträger des Landes verschickten Ansprache, dass die Mordtaten in den Häfen sofort beendet werden müssten. Dabei nennt er Saladin als Vorbild, der nach der Eroberung Jerusalems keine Vergeltung an den Nachfahren, Glaubensgenossen und Landsleuten der Kreuzfahrer geübt, sondern Nachsicht und Milde gezeigt habe. Das Kalifat sei streng gegen alle enttarnten Kaperer vorgegangen, deren Taten aber den hochgeachteten burgundischen und deutschen Gästen nicht vorgehalten werden dürften. Yaqub I. gibt zudem bekannt, dass er nach Málaga und in die übrigen betroffenen Städte reisen werde, um mit den Bürgern zu sprechen und Almosen für Angehörige der Getöteten zu verteilen. Bürgermeister oder Leiter der Stadtgarden erhalten für einige Zeit das Recht, Söldner der Krone anzufordern.


    13. Mai 1710: Laut übereinstimmenden Berichten hanseatischer und irischer Kaufleute hat die italienische Flotte bei Tagesanbruch den kanarischen Hafen von Santa Cruz de Tenerife verlassen und Kurs nach Norden genommen.

  5. #755
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    14.-24. Mai 1710: In Dijon tritt die bereits seit Jahresbeginn geplante Ständeversammlung unter der Leitung von Kronprinz Karl zusammen. Es werden zwar einige kritische Fragen in Bezug auf die Kaperfahrten gestellt, insgesamt scheint das Thema Hochburgund aber nicht so stark zu beschäftigen wie die Hafenstädte Süd- und Westeuropas. Stattdessen erhalten Herzog Johann und sein Sohn viel Zuspruch für die neue Hofordnung und das Ende der als übertrieben geltenden zusätzlichen Strafgebühren.


    14.-31. Mai 1710: Das dänische Konsulat in Frankreich bemüht sich mit allen Kräften, etwas Verständnis für die außergewöhnliche Situation zu schaffen, in welcher man bei der äußerst umstrittenen Entscheidung stand, vor den Kanaren ohne Kriegserklärung und auf diese sehr ungewöhnliche Weise einen Kaperkrieg zu beginnen. Auch die Konsulate in Stockholm, Oslo, Cordoba und Lübeck versuchen, in dieser Richtung zu wirken, haben aber bislang deutlich weniger Einfluss vor Ort. Zudem tun sich die Diplomaten schwer damit, plausible Gründe anzuführen, weshalb man sich nicht an die Regeln des burgundischen Vertrages hielt und überdies eine derart brutale Methode gegenüber den Besatzungen von Handelsseglern wählte.


    16. Mai 1710: Ein Schiff unter isländischer Flagge trifft in Oslo ein, und einige mitsegelnde Goden bitten um ein Gespräch mit König Olav IV., „um den Frieden zwischen beiden freien Nationen zu sichern.“

  6. #756
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    17. Mai 1710: Ein Mitarbeiter des Balduinsbundes trifft in Heidelberg ein und wird vom Pfalzgrafen freundlich in sein Schloss gebeten.

    Nur für die Pfalzgrafschaft bei Rhein

    Achtung Spoiler:
    Erste Rückmeldungen aus den Hansestädten geben keine Hinweise darauf, dass Agenten auf den Hanseschiffen mitfahren würden oder dass die dänisch-burgundische Flotte bei ihrem Angriff auf mehrere Handelssegler vor den Kanaren auf Unterstützung hanseatischer Amtsträger oder Kaufleute zurückgreifen konnte.



    17. Mai 1710: Die finnische Eduskunta geht nach einer langen Frühjahrssitzung auseinander, wobei man mit den erreichten Entscheidungen durchaus zufrieden ist. Das wichtigste Thema war nach Ansicht aller Teilnehmer die Verwendung der freiwerdenden Finanzmittel. Die vom Großfürsten vorgeschlagene Verteilung wird dabei grundsätzlich befürwortet, insbesondere der Verleih von Geld und die günstigen Kredite an Stettin zum Bau einer Straße nach Berlin, um einen größeren Anteil am deutschen Handel an sich zu ziehen. Dieser wurde dank einiger Sonderrechte in den vergangenen Jahren zunehmend von der Hanse dominiert, so dass man durchaus hoffen kann, in Brandenburg selbst ein größeres Gewicht zu erlangen. Im Norden könnte man vielleicht den Sitz der Eduskunta ausbauen, um die Nachfrage zu stärken.


    17.-31. Mai 1710: In der zweiten Maihälfte kommt es zu mehreren Gefechten an den Küsten des Großkhanats Shikawo. Die erfahrenen Reiterkrieger bleiben dabei auf freiem Feld überall siegreich, können aber zunächst keine Hafenstädte einnehmen, da die eigene Flotte sich an die Mündung des St.-Xystus-Stromes zurückziehen musste. An der Grenze zur Konföderation bleiben die Häfen am Ufer des Patowmeck und vor allem eine Festung an der Flussmündung hingegen in loyalistischer Hand. Dort sollen angeblich auch die Hilfstruppen aus Schottland und Irland eingesetzt werden, sobald sie eintreffen.

  7. #757
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    19. Mai 1710: Der norwegische Reichstag tritt wieder zusammen, um über das Verhältnis zu Dänemark und den ungarischen Vorschlag einer Wiedervereinigung der Kalmarer Union zu beraten. Dabei gelingt es Olav IV., eine heterogene, aber sehr wirkungsvolle Allianz zwischen der königlichen Familie, mehreren mächtigen Bischöfen und Äbten, den Vertretern Bergens und Oslos sowie den Vertretern einiger Kaufmannsgilden und Fischereizünfte zu schmieden. Es wird daher in seinem Sinne beschlossen, dass die Union aufgelöst sei und eine Neubildung nicht mehr angestrebt werden solle. Norweger, die an den vieldiskutierten Morden vor den Kanaren teilnahmen, werden für ein Jahrzehnt aus dem Land verbannt. Olav IV. wird zudem ermächtigt, mit anderen Ländern über eine Anerkennung der norwegischen Unabhängigkeit zu verhandeln, wobei konkret Schweden, die Hanse, Shikawo, die britischen Mächte, Island, Finnland, das Heilige Römische Reich und auch Dänemark genannt werden. Ungarn soll für seine Bemühungen dennoch freundlich gedankt werden. Im Lauf des Sommers treffen dann in mehreren europäischen Hauptstädten norwegische Diplomaten ein, um für die offizielle Anerkennung der Unabhängigkeit des Königreiches zu werben.


    20.-24. Mai 1710: Das dänische Konsulat in Paris bringt nach zähen Verhandlungen mehrere Zunftmeister der Hauptstadt zu einer Konferenz zusammen, um über die „unglücklichen und umstrittenen Vorgänge vor den Kanaren“ zu beraten. Zwar wird dabei viel Kritik an der Form des Kaperkrieges laut; zugleich gelingt es dem Konsul aber, die Zünfte zu einer Verurteilung des kanarischen Kronprinzen zu überreden. Dieser sei mit seiner undurchsichtigen, höchst unmoralischen Politik der Piraterie und verdeckten Kriegsführung der eigentlich Schuldige, was die Eskalation vieler europäischer Konflikte – etwa auch im Garonnetal und im Süden Frankreichs – angehe.


    22. Mai 1710: Eine kaiserliche Gesandtschaft, die wie zuletzt üblich aus bairischen Nonnen besteht, trifft zusammen mit einem Prior der Deutschordensballei Duisburg in Enschede ein und wird vom jungen Khan Friedrich mit ausgesuchter Freundlichkeit empfangen.

    Nur für das Khanat Baiern

    Achtung Spoiler:
    In Enschede ist man äußerst empört über den vertragswidrigen Piraterieakt Burgunds und Dänemarks und wird eine militärische Unterstützung König Radbods nicht mittragen, da ansonsten schwere Konflikte mit den Vasallenstädten an der Nordsee befürchtet werden.

  8. #758
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    25. Mai 1710: Auch der schwedische Reichstag tritt erneut zusammen, um nochmals über den Vorschlag Ungarns zu beraten. König Waldemar IV. hält sich etwas stärker zurück als Olav IV., kann die Delegierten aber offenbar mühelos davon überzeugen, zunächst keine Gesandtschaft nach Ungarn zu entsenden. Sein Hofmarschall und mehrere Bischöfe und Hochadlige argumentieren, dass König Radbod bislang nicht einmal bereit gewesen sei, Verhandlungen über Schonen und Kalmar zu führen, die man mehrfach abgeboten habe. Auch Waldemar IV. wird ermächtigt, gemeinsam mit Norwegen an andere Nationen und Staatsoberhäupter heranzutreten, um über eine offizielle Anerkennung der schwedischen Unabhängigkeit zu verhandeln. Die schwedischen Diplomaten treffen aber in der Regel etwas später ein als die norwegischen, was vielleicht damit zusammenhängt, dass die Deutschordensritter sich an den Delegationen zunächst nicht beteiligen.


    27. Mai 1710: Ein Gesandter aus Barbuda trifft bei Kurur Khan auf Barbados ein. Hintergrund ist eine mögliche Vereinbarung mit der Inselverwaltung, um vom zunehmenden Handel der CBCA und anderer europäischer Mächte in der südlichen Karibik profitieren zu können.

    Nur für das Königreich Frankreich

    Achtung Spoiler:
    Der noch sehr junge Inselgouverneur Esrek Khan, der als Erbe der dortigen Zheng-Linie auch den Gouverneurstitel faktisch ererbt hat, wäre bereit, die dänischen Schiffe im Hafen seiner Insel anlegen zu lassen. Bedingung wäre aber, dass wirklich ausschließlich Handelssegler unter kanarischer Flagge angegriffen werden und dass dabei auf Morde wie in Europa verzichtet wird. Esrek kämpfte vor einigen Jahren zusammen mit der Hilfsflotte einiger Zheng-Fürsten vor Barbados auf französischer Seite, ist mit Kurur Khan seither sehr gut befreundet und gilt als vertrauenswürdig, wenn auch als ungewöhnlich ehrgeizig.



    27. Mai 1710: Das Hanseblatt berichtet ausführlich über das „Gemetzel von Aveiro“ und die Rolle, welche offizielle Stellen des Kalifats dabei spielten. In einem längeren Kommentar zu dem Thema wird zudem vor zu schnellen Verurteilungen gewarnt. Manchmal seien Kriege, Handelskonflikte und andere zwischenstaatliche Auseinandersetzungen komplex, so dass selbst sehr fragwürdige Taten nicht immer allein einer Seite angelastet werden könnten.
    Geändert von Jon Snow (04. Juli 2025 um 10:30 Uhr)

  9. #759
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    29. Mai 1710: Bei der offiziellen Abstimmung des Immerwährenden Hansetages zur Einfahrt italienischer Schiffe in die Ostsee erringt Hansebürgermeister Baur einen knappen Sieg. Zwar kritisieren viele Reeder und Kaufleute die dänische „Vertragsbrüchigkeit, Mordlust und die Weigerung, Schulden zu begleichen“. Letztlich kann das Bundesoberhaupt aber Vertreter mehrerer Städte davon überzeugen, dass ein Krieg in der Ostsee Lübeck zu sehr schaden würde. Ein entscheidendes Argument könnte zudem die Haltung des Kaisers gewesen sein, der zusammen mit Baur einen Kompromissvorschlag vorgelegt hatte, wonach Hamburg das unvollständige Feldartillerieregiment bis zur Abholung durch Italien aufnehmen könne. Der Hansebürgermeister wird daher ermächtigt, die Einfahrt in die Ostsee zu verweigern.


    29. Mai 1710: Der Zisterzienserorden vom Heiligen Nikolaus erklärt nach kontroversen und zum Teil recht heftigen internen Debatten, dass man sich wie das Khanat Westfalen vom burgundischen Vertrag zurückziehe, da dieser vom Initiator selbst gebrochen worden sei.


    29. Mai 1710: Die Konföderierten Satrapien von Nordamerika ziehen zahlreiche Söldner und Adelsaufgebote an der Nordgrenze zusammen. Der Föderationsrat gibt bekannt, dass man dem Großkhanat Shikawo auf Wunsch zu Hilfe eilen werde und jeden Rebellen warne, die Gebiete der Satrapien zu betreten. Der mongolische Adel werde auch in den nächsten 350 Jahren und ewiglich dank seiner Tapferkeit und Kriegskunst Nordamerika weise regieren.

  10. #760
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    30. Mai 1710: Das Königreich Dänemark weist die italienischen Geschützmannschaften aus dem Land. Da die Männer ohne Unterstützung anderer Verbände keine Möglichkeit sehen, sich militärisch zu wehren und da sie auch keinen Befehl dazu haben, begeben sie sich mit ihrer bespannten Feldartillerie im Lauf der ersten Junihälfte auf brandenburgisches Gebiet, wo man sie auf Wunsch des Kaisers versorgt. Der Weitermarsch nach Hamburg verzögert sich aber, weil der Kommandeur des kleinen Regiments darauf besteht, auf die Antwort seines Khans zu warten.


    31. Mai 1710: Der isländische Gesandte in Oslo übergibt einige norwegische Gefangene aus der Schlacht im Nordmeer an den König, der sie daraufhin unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von einigen Beamten nach Hause geleiten lässt. Offenbar wurden die Männer gut behandelt. Olav IV. erklärt zugleich, dass man es als freundlichen Akt ansehen würde, wenn auch die übrigen Gefangenen der ersten Kriegsphase (also nicht die Kaperer) nach Norwegen zurückkehren dürften.

    Nur für die Kalmarer Union

    Achtung Spoiler:
    Der Konsul hat es geschafft, einen Diener im Schloss zu bestechen. Man hat nun die Namen der Goden, die sich den Feinden zur Verfügung gestellt haben und weiß, dass sie von einem südländischen wirkenden Offizier begleitet und angeleitet werden.



    31. Mai 1710: Ein italienischer Gesandter in Stockholm und wird am nächsten Tag von König Waldemar IV. empfangen. Dieser scheint etwas überrascht vom Eintreffen des Diplomaten aus Südeuropa zu sein.

  11. #761
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    1.-14. Juni 1710: In den ersten Wochen des Monats wird auch in Nord- und Mitteleuropa die Einrichtung einer kanarischen „Todesarena“ bekannt. Vor allem in Dänemark, Burgund und Frankreich bemühen sich die Hofbeamten und Vertraute der Monarchen nun, die Tötungen von Schiffsbesatzungen mit dieser „neuen Grausamkeit“ zu relativieren bzw. einzuordnen.


    1.-30. Juni 1710: Die Situation im Kalifat entspannt sich deutlich, nachdem die Stadtgarden nun auch Söldner zu Hilfe rufen können und nachdem sich der Befehlshaber der Gläubigen deutlich von jeglicher Selbstjustiz distanziert hat. Die Rundreise Yaqub I., die er gemeinsam mit Kronprinzen unternimmt, ist daher vor allem von einer großzügigen Almosenvergabe geprägt. Ende des Monats trifft er sich in Sevilla zudem mit den „Turinsiegern“ aus Ulm und Finnland. Den beiden Delegationen wurde erlaubt, in dieser günstig gelegenen Stadt auf das Votum ihrer Handelshäuser zu warten.


    3.-30. Juni 1710: Mehrere finnische Gesandte treffen in Karelien und Mongolisch-Finnland ein, wo sie von den Amtsträgern der Satrapie freundlich in Empfang genommen und durch ausgewählte Dörfer begleitet werden. Eine Rundreise ohne Unterstützung sei hingegen aus Sicherheitsgründen nicht möglich.

  12. #762
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    4. Juni 1710: Ein italienischer Gesandter trifft in Oslo ein und wird noch am selben Tag von König Olav IV. empfangen. Das nordeuropäische Reich hat in diesem Jahr noch Schiffe und Geschütze aus Italien unter Vertrag. Bei der Gelegenheit kündigt der Monarch aber bereits an, dass man das über zwei Jahre laufende Abkommen nicht verlängern möchte.


    5.-15. Juni 1710: In Mitteleuropa kommt es zu heftigen Unwettern, von denen besonders Westfalen, Hessen, Sachsen und die Satrapie Krakau betroffen sind. Die Zerstörungen sind besonders dort schwerwiegend, wo die Saat dabei verhagelt worden ist.


    6.-16. Juni 1710: In München treffen mehrere Gesandte des Heiligen Römischen Reiches ein, um mit Kaiser Benedikt über die Situation der Kalmarer Union zu beraten. Einige Monarchen befragen zudem brieflich Vertreter ihrer Stände. In der kleinen, seit einigen Jahren mit recht guten Straßen versehenen Pfalzgrafschaft tritt sogar der Landtag zusammen.

  13. #763
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    7.-30. Juni 1710: In verschiedenen Ländern Europas tauchen Flugschriften mit einer recht gut gezeichneten Karikatur auf, die das Gespräch eines isländischen Goden mit König Olav von Norwegen zeigt. Hinter dem Isländer steht ein südeuropäisch wirkender Mann, der diesem Dinge einflüstert und einen Dolch in der Hand hält. Eine weitere Karikatur zeigt die kanarische Todesarena als Ort, an dem heldenhafte Nordmänner sich gegen allerlei Getier zur Wehr setzen, während sie von einer Menge fratzenhafter Gestalten begafft werden. In Westeuropa scheint Paris das Zentrum der Schriftverteilung zu sein, im Norden werden sie vorwiegend über Oslo und Stockholm vertrieben. In Mitteleuropa kommen die Zeichnungen hingegen nicht in größerer Zahl an, weil der lübische Stadtrat einige Kisten mit den für das Heilige Römische Reich und die Satrapie Krakau bestimmten Exemplaren konfiszieren und vernichten lässt, als man sie auf einem dänischen Schiff entdeckt.


    9. Juni 1710: Die Italienische Flotte fährt westlich von Brest in den Ärmelkanal ein. Daraufhin informiert Herzog Johann von Burgund die verbliebenen Mitglieder des Vertragswerkes von 1701 (Deutsche Hanse, Kalmarer Union, Frankreich, England, Schottland), dass die Gefahr eines Kaperangriffes durch Kriegsschiffe bestehe, da man in der Formation auch mehrere kanarische Fahrzeuge ausgemacht habe. Besonders England und die Hansehäfen sollten möglichst ihre Seestreitkräfte zusammenziehen. Zugleich bietet Gent an, wie bereits vor einigen Jahren die Federführung bei möglichen Operationen gegen diese Bedrohung zu übernehmen.


    9. Juni 1710: Nach längeren internen Diskussionen entscheiden sich die Großkhanate Quito und Dagomys, die von ihnen im Vorjahr gefangen genommenen Besatzungen dänischer und burgundischer Kriegsschiffe nicht an die Kanaren auszuliefern, da man die „Todesarena“ als unangemessene Strafe ansehe. Stattdessen sollen sie nach mongolischem Gesetz in Quito verurteilt werden, da einige der angegriffenen Schiffe aus den westafrikanischen Satrapien stammten. Einige Wochen später schließt sich auch der irische Föderationsrat dem an und übergibt die unter eigener Bewachung stehenden Gefangenen an das südamerikanische Teilreich.

  14. #764
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    11.-30. Juni 1710: Nach den Gesprächen der Könige Olav IV. und Waldemar IV. mit einem italienischen Gesandten treten beide Reichstage nochmals auseinander, um sich mit ihren Ständen abzustimmen. Dabei soll es auch um Angebote und Vorschläge Italiens gehen, die zu einer stärkeren politischen Bindung, aber auch zu größerer Sicherheit führen könnten. In diesem Fall gelingt es dem norwegischen Monarchen, die unerfahrenen Delegierten aus Oslo und Bergen zu strengem Stillschweigen gegenüber der Öffentlichkeit zu verpflichten.

    Nur für die Kalmarer Union

    Achtung Spoiler:

    Der Konsul in Oslo hat seine Quelle leider mittlerweile wieder verloren, weil man bei Hofe wohl eine Vermutung hat, was die Flugblätter angeht und nun eine strenge Kontrolle der Dienerschaft vornimmt, bevor Gespräche beginnen. Daher kennt man die Angebote aus Italien bislang nicht.


    Nur für das Khanat Baiern
    Achtung Spoiler:

    Der Deutsche Orden hat inzwischen zwei eigene Vertreter auf dem schwedischen Reichstag und kennt daher die Vorschläge Italiens im Detail. Urus Khan bietet ein halbes Regiment Feldartillerie als Geschenk an. Zugleich würde er sich über ein „Entgegenkommen“ freuen, welches aber nicht als Gegenleistung verstanden werden solle (die Geschütze würden in jedem Fall auch bedingungslos übergeben, wenn Schweden einwillige). Beispiele für ein solches Entgegenkommen seien Handelsprivilegien oder Stationierungsrechte für die italienische Kriegsflotte. Auch über eine Garantie Mailands für die Unabhängigkeit Schwedens könne gesprochen werden. Der Orden wirbt hinter den Kulissen für die vollständige Ablehnung der Vorschläge, bittet aber um strikte Vertraulichkeit.



    12. Juni 1710: Die isländische Delegation sagt zu, alle auf der Insel verbliebenen Gefangenen aus Norwegen freizulassen und sie baldmöglichst auf gen Osten segelnden Handelsschiffen oder Fischebooten nach Hause zu schicken. Dies könnte das Ansehen Olavs IV. im Land trotz der königskritischen Flugschriften stabilisieren.


    12. Juni 1710: In einem Brief an den hellenischen Khan Ibrahim I. geht der Gelehrte Christian Thomasius ausführlich auf dessen Einwände ein, so dass sich ein fruchtbarer Rechtsdialog entwickeln könnte. An seinen Reformvorschlägen hält er im Grundsatz aber fest, zumal er lange und ausführlich darüber nachgedacht und geforscht habe.
    Geändert von Jon Snow (05. Juli 2025 um 16:49 Uhr)

  15. #765
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    17. Juni 1710: Die böhmische Indienexpedition trifft in Prag ein, wo sie von Bohuslav I. mit großem Interesse in Empfang genommen wird. Die hochangesehene Universität bereitet zugleich mehrere Symposien vor, um die Informationen aus der recht fremden Welt des Subkontinents ausführlich zu diskutieren.


    18. Juni 1710: Die beiden als der Verbannung heimgeholten nordischen Prinzen Harald und Björn treffen in Kalmar ein, um ihrem jüngeren Bruder Radbod Treue und Gefolgschaft zu versprechen. Dänemark wächst so im Inneren weiter zusammen und schart sich hinter „Nordlandssons Gefolgschaft“, wie die Getreuen des jungen Königs nun häufig genannt werden.


    19.-28. Juni 1710: Die burgundisch-französisch-hanseatische Kriegsflotte sammelt sich nahe der norddeutschen Küste und sendet den italienisch-kanarischen Schiffen einige Beobachter entgegen. Man scheint bislang aber keine Anstalten zu machen, die Südländer anzugreifen oder ihnen die Durchfahrt durch den Kanal zu verwehren. Dennoch ziehen viele Kaufleute und Reeder ihre Schiffe aus der bedrohten Region zurück, und selbst die äußerst furchtlosen schottischen Fischer meiden für mehrere Wochen die westliche Nordsee. Als Überraschung gilt, dass ein burgundischer Admiral sowohl vom Hansebürgemeister als auch von Heinrich VIII. mit dem Oberbefehl betraut worden ist. Seine Verbündeten scheinen dem Herzog also noch voll und ganz zu vertrauen. Europa blickt nun gebannt auf die zwei mächtigen Flotten, die sich allmählich näherkommen.

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