@Kantel: Der Link zur Nichte geht nicht. Es wäre nicht ganz unwichtig, ob eine Blutsverwandschaft bestand. Das konnte ich noch nicht rausfinden. Sonst ist dein Post bezüglich des Mannes recht eingefärbt. Aus seiner Sicht kann er das anders darstellen. Er kommt halt nicht zu Wort. Ich habe hier noch Zweifel die mich von einer Anklage abhalten. Eine Schmutzkampagne scheint genauso realistisch.
Eine Kritik zur zoriastrischen Verwandtenehe in Form einer Geschichte kann fast sicher ausgeschlossen werden, nicht?
E: Okay, Hauptkritik ist der Ehebruch. Dass es die Nichte ist, scheint keine größeren Bedenken auszulösen. Das scheint mir nachträglich mariniert zu sein. Auch wenn eine Blutsverwandschaft besteht. Ich habe da aber eh Familienverhältnisse durcheinandergebracht.![]()
Ja, bei dem Link, hat entweder das Forum oder ich den Punkt nach dem Namen nicht eingefügt. Hier nochmal der zu Herodes Antipas: https://de.wikipedia.org/wiki/Herodes_Antipas
Wenn du meinst... Natürlich ist die Sichtweise der Bibel beim Ehebruch-Punkt nicht neutral, und diese Sicht gebe ich wider. Man kann das ja anders sehen. Aber wie fändest du es denn, wenn dein Bruder dir deine Frau auspannen würde?... Herodes Antipas verliebte sich in seine Schwägerin und Nichte Herodias, die Frau seines Halbbruders Herodes Boethos (der Sohn der zweiten Mariamne). Herodias verließ ihren Mann aus Liebe zu ihm, und Herodes Antipas wiederum verstieß seine erste Frau, die Tochter des nabatäischen Königs Aretas IV. Dieser doppelte Ehebruch erregte bei den Juden Anstoß. Der gekränkte Schwiegervater Aretas brachte ihm in einem Grenzkrieg eine schwere Niederlage bei. Nach biblischer Darstellung hielt Johannes der Täufer dem Herodes öffentlich vor, dass er die Frau seines Bruders geheiratet hatte, worauf Herodes ihn verhaften und später auf Veranlassung der Herodias hinrichten ließ. ...![]()
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ich wollte ja nochmal kurz hierauf eingehen.
Habe extra nachgeschaut. Die Übersetzung aus MT 12,36 von "Rhema argon" mit "unnützes Wort" ist laut meinem Griechisch-Wörterbuch korrekt. Hätte mich auch gewundert. Fast keine Übersetzung macht solche plumpen Fehler.
Ansonsten ist an Übersetzungsmöglichkeiten für das Adjektiv "argon" noch: "arbeitslos, untätig, faul, ertraglos, nutzlos, unbrauchbar" angegeben. - Daher hat man das Edelgas Argon genannt - weil es nicht reagiert. In dem Kontext hier ergibt nutzlos am meisten Sinn, denn ein Wort kann ja nicht arbeitslos, untätig, faul oder ertraglos sein. (höchstens im übertragenen Sinne.) Alle gängigen Übersetzungen übersetzen ähnlich.
Das führt zum Ergebnis: Es wurde genauso aufgeschrieben. Vermutlich haben sich schon viele Leser darüber gewundert, warum Jesus hier "Unnützes Wort" anstelle von "Böses Wort" sagt. Ich denke, der weitere Kontext wirft Licht darauf, es ist ja immer noch das Streitgespräch mit diesen Pharisäern. Ich vermute, er könnte mit dem unnützen Wort sogar ihren Ausspruch meinen, dass seine Wunder vom Satan gewirkt sind.
Ja, deswegen bezeichnen sich Christen untereinander auch als Geschwister. Die Anrede wird in den Briefen häufig genutzt. Man kennt das auch aus dem Kloster, dass die Mönche Bruder oder die Nonnen Schwester heißen.Neben dem Punkt mit der Ehe wird auch zum Ende des Kapitels der Glaube an Gott als familienstiftend umschrieben ("wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mein Bruder und Schwester und Mutter"). Das ist schon ne sehr persönliche Bindung, v.a., wenn die Familie (wie damals...?) das soziale Auffangnetz bedeutet. Im AT war das oft abstrakter beschrieben als Bund Gottes mit den Menschen. Jesus beschreibt das sehr viel unmittelbarer.
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Das hat bei der Umwelt der frühen Christen (wie man Justin dem Märtyrer entnehmen kann) wohl sogar ab und zu zum Verdacht inzestuöser Orgien bei den sonntäglichen Zusammenkünften geführt.
Matthäus 13 (Teil 1/2)
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Ein Gleichnis
Laut Wikipedia ist es bereits das fünfte Gleichnis (nach: Vom Licht unter dem Scheffel, vom Haus auf Felsen und auf Sand, von den neuen Flicken auf dem alten Kleid und vom neuen Wein in alten Schläuchen), aber es wird meiner Aufmerksamkeit nach zum ersten Mal auch vom Autoren als solches benannt.
- Auch die Jünger merken das nun in Vers 10 an. Etwas kryptisch ist es ja schon: Ein Sämann verteilt Saatgut an vier Stellen. Nur an einer wächst es logischerweise. Und nu?
- Etwas sonderbar finde ich, dass in der Liste bei Wikipedia dieses Gleichnis vom Sämann (bzw. "vom vierfachen Ackerfeld") nicht aufgeführt ist
- Jesus Antwort in V. 13 macht aber irgendwie Sinn: durch die Gleichnisse zwingt er die Leute, über das Gesagte nachzudenken. Er kaut es ihnen nicht einfach vor. Hat was von Sokrates, das Gegenüber zum selber Denken anzuregen.
- Die in V. 14 zitierte Stelle ist Jesaja 6, 9f
- In Vers 18ff erklärt Jesus das Gleichnis dann doch noch. Die Erklärung erscheint mir aus seiner bisher skizzierten Sicht der Welt und als "Sohn Gottes" schlüssig.
- Das Gleichnis "Vom Unkraut unter dem Weizen" (V. 24ff) ist auch in der Liste bei Wikipedia. Das hat was von jüngstem Gericht.
Matthäus 13 (2/2)
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- In Jesu Gleichnissen geht es bislang ausgiebig um Dinge, die wachsen.
- "und ohne Gleichnisse redete er nichts zu ihnen" - hat der so ne Art Gleichnis-Tourette?
- Vers 35 bezieht sich auf Psalm 78. Hier mit etwas Kontext (Verse 1-4):
1 Ein Lehrgedicht von Asaph. Gib acht, mein Volk, auf meine Belehrung, leiht euer Ohr den Worten meines Mundes!
2 Ich will auftun meinen Mund zur Rede in Sprüchen, will Rätsel verkünden von der Vorzeit her.
3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
4 das wollen wir ihren Kindern nicht verschweigen, sondern dem künftgen Geschlecht verkünden die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und die Wunder, die er getan hat.- Alle Übersetzungen sprechen hier von Rätseln und Sprüchen, nicht von Gleichnissen. Und Asaph wird als Urheber genannt. Das macht auf mich schon einen sehr bemühten Eindruck, wenn Matthäus jetzt behauptet, damit gingen die Worte des Propheten in Erfüllung.
- "Die Söhne des Bösen" klingt als könnte es der Name einer Death-Metal-Band sein. Hab es aber nur als Name eines Albums gefunden (Poison - Sons of Evil)
- "Wer Ohren hat, der höre" (V. 43) wird zunehmend zu so nem Signature-Spruch von Jesus
- In dieser zweiten Hälfte wendet Jesus sehr viele Worte dafür auf, das Himmelreich zu erklären: Er die Vergleiche mit Senfkorn und Sauerteig, in V. 44 dann noch Vergleiche mit einzelnen Kostbarkeiten, die so wertvoll sind, dass man alles andere dafür aufgibt. Das, was als wertvollstes, reinstes und bestes übrig bleibt, ist wie das Himmelreich.
- In Vers 55 wird Jesu Familie aus der Perspektive seines Heimatdorfes beschrieben: Vater, Mutter, vier Brüder, Schwestern. Gott bleibt außen vor.
- "So nahmen sie Anstoß an ihm" (V. 57) - das ist sooo Dörfisch
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Wenn man es auf einen Gesichtsausdruck herunterbrechen müsste, würde ich den hier vorschlagen:
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https://www.bibleserver.com/LUT.ELB....atth%C3%A4us14
Matthäus 14
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Ein "Vierfürst" oder "Tetrarch" ist laut Elberfelder eine Bezeichnung "für Fürsten geringerer Bedeutung". Herodes ist Herodes Antipas, Sohn Herodes’ d. Gr. (das müsste dann der von Jesu Geburt sein?), Fürst von Galiläa und Peräa (4 v. Chr. bis 39 n. Chr.)
- Interessant, dass er Jesus für Zombie-Johannes hält. Überhaupt überraschen mich die Parallelen bzw. Verbindungen, die regelmäßig zwischen beiden gezogen werden. Hab glaub schonmal angemerkt, dass Johannes für mich bislang der Typ war, der Jesus getunkt hat.
- Jetzt wird auch die Weibernummer thematisiert, die ihr schon vorweggenommen habt
- »Gib mir hier auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers!« (überhaupt, V. 8ff) - das muss ja echt ne sympathische Familie gewesen sein
- Jesus fährt erstaunlich oft Boot. In V. 13 macht er das schon wieder. Und heilt dann erstmal ganz casual ein paar Kranke aus Mitleid
- Das ist diese Speisung der (etwa) 5000! Ich wusste davon, wusste aber nicht, wo das in der JC-Timeline liegt. Nach Johannes' Tod also. Mhm. Erinnert ein bisschen an das Manna.
- Jesus hat Jünger und Brote dabei. Zum Glück keine Ziege und keinen Wolf, sonst wäre die Bootsfahrt in V. 22 ungleich kniffliger geworden!
- Und in V. 24 ist die Stelle, wo Jesus übers Wasser geht! Elberfelder schreibt, dass die Zeiteinteilung der römischen entspricht und das zwischen 2:00 und 6:00 gewesen sein soll. Interessant auch, dass die Jünger ihn für einen Geist halten. In Vers 2 wurde von Herodes ja noch gemutmaßt, dass JC der von den Toten auferweckte Johannes ist. Haben sie wirklich Jesus gesehen? Oder den Geist des Johannes?
- Da ich schon den Vergleich zum Manna gezogen habe: über das Wasser gehen ist fast das gleiche wie die mosaische Spaltung des Meeres und das Durchqueren. Nur halt ohne den Umweg über die Spaltung. Die Stämme Israels konnte Moses folgen, die Jünge Jesu sinngemäß dem Messias. Eine weitere Parallele.
- War Petrus nicht Fischer? Muss schon ein übler Sturm gewesen sein, wenn auch ein "erfahrener" Bootsfahrer davon in Bedrängnis gebracht wird.
- Mich würde das ja tierisch nerven, wenn mir ständig wer am Rockzipfel hängt.
Ich finde schön, wie du erkennst, dass Jesus an die Wunder des AT anknüpft.![]()
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Tetrach hieß Herodes mein ich, weil er sich mit seinen Brüder tewilweise die Macht teilen müsste. Wobei ich dachte der Titel wäre Etnarch gewesen.
Eine bessere Übersetzung von Tetrarch wäre meiner Meinung nach "Viertelfürst". Vierfürst führt da eher in die Irre.
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