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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #5251
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Sorry für Derailen, Mongke. Du sagt, wir sprächen über Dinge, die im Text noch gar nicht kommen - das stimmt. Ich schätze, ich werde bei Gelegenheit auf die Hinweise zur Trinität hinweisen.
    Solange es im Rahmen bleibt, ist das ja ok. Nur, wenn ich das Gefühl hab, dass die Story in den Hintergrund rückt und das nur noch als Diskussionsfaden für theologische Fragen dient, melde ich mich ausdrücklich (wie eben halt)

    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Heute bleibt mir nur der Hinweis zu deiner Anmerkung zu Mt 9,34: Die Pharisäer sind nicht die herrschende Kaste in Israel. Die sind eher das fromme, aus Laien bestehende Bodenpersonal. Die herrschende Kaste sind einerseits die Römer (also der Zenturio, dessen Sohn geheilt wurde) andererseits die jüdischen Familien, die Menschen im Hohen Rat haben und die Sadduzäer.
    Da war ich mit den Gedanken wohl zu hastig. Herrschend meinte ich im Sinne von die Religionsauslegung vorgebend.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  2. #5252
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Da war ich mit den Gedanken wohl zu hastig. Herrschend meinte ich im Sinne von die Religionsauslegung vorgebend.
    Nee, du hast einfach das gemacht, was 99,9% aller Bibelleser tun: Die jüdischen Gruppieren des NT, die Jesus entgegenstehen, in einen Topf geworfen.

    Aber du hast recht, sie haben die Religionsauslegung und -auslebung vorgegeben. Zumindest zum großen Teil.
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  3. #5253
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    Ich bin gespannt wies im Oberseminar weitergeht, wir lesen da ein kathargischen Bishof. Die Marienverehrung war da in der Tat sehr wichtig und ist es bis heute, deswegen auch die Naturendebatte.

    Wie kann mn sich diesen hohen Rat, bzqw. seine Kompeenzen vorstellen?
    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
    Einheit, Einheit, gib mir meine Minghan wieder :p

    Mehrfacher Gewinner einer DET-Runde und Sieger der Herzen(2/7)

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  4. #5254
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Dazu speziell hab ich nie groß was gehört. Ich schätze mal, der Wikiartikel könnte fürs Erste hilfreich sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Sanhed...emer_Sanhedrin

    ein Zitat daraus:
    So wird der Sanhedrin stereotyp zur Oberbehörde der Juden schlechthin, die alle weltlichen und religiösen Angelegenheiten der jüdischen Bevölkerung ordnet.
    Geändert von Der Kantelberg (04. Mai 2025 um 23:45 Uhr)
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  5. #5255
    Registrierter Benutzer Avatar von Jerry Demmings
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Au ja, der christologische Streit. Während ich den trinitarischen Streit, der im Konzil von Nicäa (325) beigelegt wurde, gut nachvollziehen kann und auch biblisch begründen kann, fehlt mir für das Konzil von Chalzedon (451) echt das verständnis. Ich seh einfach den praktische Unterschied nicht, den es macht, wie die beiden Naturen in Christus zusammenwirken. Ich hab manchmal das Gefühl, da waren eher kirchenpolitsches Gezicke und Machtgerangel im oströmischen Reich am Werk als die aufrechterhaltung der reinen Lehre. Ich halte diesen Streit um kleinste Formulierungen für Spitzfindigkeiten. Aber gut - ich war ja damals auch nicht dabei. Es würde mich tatsächlich interessieren ob dieser Streit oder dieses Konzil in eurem Glauben, euer Theologie irgendie wichtig sind und warum.
    Auf die Gefahr hin, Mongke zu verärgern nur ganz kurz: Auch nicht mehr oder weniger als Nizäa, aber im Prinzip schon. Unser Dogmatikprofessor * hat uns das damals für mich ganz einleuchtend erklärt: Nizäa hat die Göttlichkeit Jesu gesichert, Chalkedon musste sich dann gegen die Gefahr wenden, Jesus nur noch als göttlich zu sehen und hat seine Menschlichkeit gesichert. Und ohne Menschlichkeit Jesu kein heilbringendes Leiden und keine Erlösung. Die paradoxe Lehrformel von Chalkedon ("unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, unabgegrenzt") bringt letztlich zum Ausdruck, dass das Mysterium sich unseren Begriffen entzieht.

    Kirchenpolitik wird aber natürlich auch dabei gewesen sein. Mit den nach Chalzedon abgespaltenen altorientalischen Kirchen ist man sich heute ja auch mehr oder weniger einig, dass damals auch viele blöde gegenseitige Missverständnisse der Begriffe und Übersetzungsschwierigkeiten dabei waren

    * man kann ihn mittlerweile sogar im Internet erleben, o tempora https://mediathek.ewtn.tv/sendung/je...t-auf-erden/11
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  6. #5256
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jetzt bin ich verärgert.
    Es gibt sogar einen extra Thread für weiterführende Diskussionen (Baldri )

  7. #5257
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    Mongke ärgern.

    Aber natürlich nur in freundschaftlicher Art und Weise.

  8. #5258
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Jerry Demmings Beitrag anzeigen
    Unser Dogmatikprofessor * hat uns das damals für mich ganz einleuchtend erklärt: Nizäa hat die Göttlichkeit Jesu gesichert, Chalkedon musste sich dann gegen die Gefahr wenden, Jesus nur noch als göttlich zu sehen und hat seine Menschlichkeit gesichert.
    Danke für diese Antwort. So griffig habe ich das noch nie gehört. Das ergibt für mich Sinn und ich habe was gelernt.
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  9. #5259
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB....atth%C3%A4us10

    Matthäus 10 (Teil 1)
    Achtung Spoiler:
    1 Er rief dann seine zwölf Jünger herbei und verlieh ihnen Macht über die unreinen Geister, so daß sie diese auszutreiben und alle Krankheiten und jedes Gebrechen zu heilen vermochten.
    2 Die Namen der zwölf Apostel aber sind folgende: Zuerst Simon, der auch Petrus heißt, und sein Bruder Andreas; sodann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;
    3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und der Zöllner Matthäus; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus (mit dem Beinamen Thaddäus);
    4 Simon, der Kananäer und Judas, der Iskariote, derselbe, der ihn verraten hat. 
    5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, nachdem er ihnen folgende Weisungen gegeben hatte: »Den Weg zu den Heidenvölkern schlagt nicht ein und tretet auch in keine Samariterstadt ein,
    6 geht vielmehr (nur) zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
    7 Auf eurer Wanderung predigt: ›Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!‹
    8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus: umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst sollt ihr’s auch weitergeben!
    9 Sucht euch kein Gold, kein Silber, kein Kupfergeld in eure Gürtel zu verschaffen,
    10 nehmt keinen Ranzen mit auf den Weg, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe und keinen Stock, denn der Arbeiter ist seines Unterhalts wert.
    11 Wo ihr in eine Stadt oder ein Dorf eintretet, da erkundigt euch, wer dort würdig sei (euch zu beherbergen), und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht.
    12 Beim Eintritt in das Haus entbietet ihm den Friedensgruß,
    13 und wenn das Haus es verdient, soll der Friede, den ihr ihm gewünscht habt, ihm auch zuteil werden; ist es dessen aber nicht würdig, so soll euer ihm gewünschter Friede zu euch zurückkehren.
    14 Wo man euch nicht aufnimmt und euren Worten kein Gehör schenkt, da geht aus dem betreffenden Hause oder Orte hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen ab!
    15 Wahrlich ich sage euch: Dem Lande Sodom und Gomorrha wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als einer solchen Stadt!
    16 Bedenket wohl: ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!« 
    17 »Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichtshöfe stellen und in ihren Synagogen euch geißeln;
    18 auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um meinetwillen geführt werden, um Zeugnis vor ihnen und den Heidenvölkern abzulegen.
    19 Wenn man euch nun (den Gerichten) überliefert, so macht euch keine Sorge darüber, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben werden, was ihr reden sollt;
    20 nicht ihr seid es ja, die dann reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet.
    21 Es wird aber ein Bruder den Bruder zum Tode überliefern und ein Vater den Sohn, und Kinder werden gegen ihre Eltern auftreten und sie zum Tode bringen,
    22 und ihr werdet allen um meines Namens willen verhaßt sein; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.
    23 Wenn man euch aber in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere; denn wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels noch nicht zu Ende sein, bis der Menschensohn kommt. –
    24 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Knecht nicht über seinem Herrn;
    25 ein Jünger muß zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Meister, und ein Knecht, (wenn es ihm ergeht) wie seinem Herrn. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wieviel mehr werden sie das bei seinen Hausgenossen tun!«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Jetzt ist erstmals die Rede von 12 Jüngern, diese werden auch namentlich genannt. Interessant, dass Jesus ihnen einen Teil seiner Macht verleihen kann. In den anderen Übersetzungen gibt er ihnen die Macht übrigens. In "Verleihen" steckt "Leihen" drin, das wäre schon interessant, ob sie die Gabe permanent kriegen oder nicht.
    • Auch spannend, dass Judas schon als Verräter bezeichnet wird.
    • In V. 8 benennt Jesus alles, was er selbst gemacht hat.
    • Umsonst? Oder kostenlos? (V. 8) Emoticon: tronde
    • Aus seinem Auftrag an die Jünger lassen sich Prinzipien ableiten, wie mit Macht umzugehen ist:
      • Wer besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erlangt hat, ohne "irgendwas" dafür zu tun (sie sind ja vermutlich schon "richtig" gläubig), soll diese nutzen
      • Er soll dafür aber nichts verlangen.

    • Außerdem sollen sie mit leichtem Gepäck reißen und freundlich sein. Diese Art zu Reisen setzt ein gewisses Vertrauen in die Mitmenschen (Bibel-Vulgo: Gottvertrauen...) voraus (vgl. V. 11 und kontrastierend V. 17)
    • "der Arbeiter ist seines Unterhalts wert" - wusste gar nicht, dass Simato auch mitgeschrieben hat
    • Das mit dem Friedensgruß klingt drollig. Den kann man aussenden, aber er kommt auch wieder zurück, wenn der Empfänger unwürdig ist.
    • "Ohne Falsch" ist eine seltsame Wortwahl, wird aber zumindest in der Lutherbibel auch so übersetzt. Die anderen Übersetzungen schreiben sowas wie "arglos" oder gar "einfältig" (Elberfelder). Interessanter Vers mit den vier Tieren.
    • Bis Vers ~20 klang das noch sehr autark, was die Jünger tun sollen. V. 20 schwächt sie als Figuren für mich ziemlich ab, doch nur "der Geist eures Vaters" in ihnen redet.
    • V. 21 erinnert mich an eine Beschreibung von Ragnarök, die ich hier glaub schonmal zitiert hab: "Eine Zeit der Waffen, eine Zeit der Wölfe, eine Zeit ohne Gnade, Bruder tötet Bruder, Eltern töten ihre Kinder, die Sonne geht unter und auf einen harten Winter folgt ein Winter, dem wiederum ein Winter folgt."
    • V. 22 gibt mir "...und erlöse uns von all dem Bösen"-Vibes
    • Wer ist denn "der Menschensohn" (v. 23)
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  10. #5260
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Ja, das mit Judas kann man wohl als foreshadowing bezeichnen. Darum mag ich die Geschichten der Bibel. Es ist alles darin wenn man lange sucht. Gewisse Techniken verfangen. Auch wenn es natürlich nicht modern geschrieben ist.

    In einer medienlosen Zeit sind solche Geschichten natürlich noch einmal bedeutsamer, denke ich. Und natürlich haben nur die besten überlebt. Also solche, die gewisse Twists haben. Die, die funktionieren erzählt man weiter. Andere nicht. Wäre es denkbar, dass es mehrere Jesus gegeben hatte, die nach und nach zu einer Person verschmolzen. Oder aber er unterlag dem game of throneschem Armeenteleport. Vermutlich gibt es keine Anhaltspunkte. Aber ich bin jetzt neugierig.

    E: Jesus kann sich selbst und Dinge teleportieren, im Kontext ist das aber gewollt und nicht wegen zeitlicher Diskrepanzen.

    Mehrere Jesuse sind zwar nicht völlig, aber auch nicht die gängige Lehrmeinung.
    Geändert von Baldri (06. Mai 2025 um 07:22 Uhr)
    Zitat Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Stimmt, ich habe da so eine Art Phantomschmerz, den ich kaum noch merke ... ^^

  11. #5261
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    In Mt 10 fängt die zweite der 5 Reden des Matthäusevangeliums an, die sogenannte Aussendungsrede.

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Außerdem sollen sie mit leichtem Gepäck reißen und freundlich sein. Diese Art zu Reisen setzt ein gewisses Vertrauen in die Mitmenschen (Bibel-Vulgo: Gottvertrauen...) voraus (vgl. V. 11 und kontrastierend V. 17)
    Das mit dem Friedensgruß klingt drollig. Den kann man aussenden, aber er kommt auch wieder zurück, wenn der Empfänger unwürdig ist.
    Das hat beides was zu tun mit orientalischer Gastfreundschaft. Die Apostel sollen angewiesen sein auf die Gastfreundschaft der Leute in den Dörfern, durch die sie reisen.

    "der Arbeiter ist seines Unterhalts wert" - wusste gar nicht, dass Simato auch mitgeschrieben hat
    Der kleine Vers ist für manche für eine Argumentation wichtig. Paulus wird ihn in den Briefen als Schrift zitieren - er taucht aber im AT nicht auf. Das Argument ist dann, dass für Paulus "der Arbeiter ist seines Lohnes wert." schon Bibelwortstandard ist, aber von Jesus kommt. Also kannte Paulus diesen Vers aus einem Evangelium, also muss es ihm beim Abfassen des Briefes bekannt gewesen sein. Also war ein Evangelium (oder Teile) verfasst, bevor Paulus diesen Brief schreiben konnte.

    Wer ist denn "der Menschensohn" (v. 23)
    Mit "der Menschensohn" bezeichnet Jesus sich in den Evangelien selbst. Der Titel wird uns noch sehr oft begegnen. Er kommt aus dem alten Testament aus Daniel 7,13-14 (Luther): "Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Ihm wurde gegeben Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende." Das ist aus der Vision mit den 4 furchtbaren Tieren in der dann danach jemand kommt, der endlich aussieht wie ein Mensch. Man kann davon ausgehen, dass Jesus diese Vision und Prophetie auf sich bezieht. Der Titel hat etwas messianisches ohne sich direkt Messias zu nennen. Der Titel taucht dort auf und sonst nur bei Hesekiel, da hat er aber einen anderen Beigeschmack.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  12. #5262
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Mit Verzögerung Teil 2 - gut möglich, dass es erst ab Sonntag wieder regelmäßiger weitergeht. Das RL hat mich gerade gut im Griff (was aber nichts Schlechtes ist )

    Matthäus 10 (Teil 2)

    Achtung Spoiler:
    26 »Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird.
    27 Was ich euch im Dunkel sage, das sprecht im Licht aus, und was ihr (von mir) ins Ohr geflüstert hört, das ruft auf den Dächern aus!
    28 Fürchtet euch dabei nicht vor denen, die wohl den Leib töten, aber die Seele nicht zu töten vermögen; fürchtet euch vielmehr vor dem, der die Macht hat, sowohl die Seele als den Leib in der Hölle zu verderben! –
    29 Kosten nicht zwei Sperlinge beim Einkauf nur ein paar Pfennige? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne den Willen eures Vaters.
    30 Bei euch aber sind auch die Haare auf dem Haupte alle gezählt.
    31 Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. –
    32 Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem himmlischen Vater bekennen;
    33 wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem himmlischen Vater verleugnen.«
    34 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Nein, ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
    35 Denn ich bin gekommen, ›um den Sohn mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter zu entzweien,
    36 und die eigenen Hausgenossen werden einander feindselig gegenüberstehen‹.
    37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert;
    38 und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. –
    39 Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden.« 
    40 »Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
    41 Wer einen Propheten aufnimmt, eben weil er ein Prophet heißt, der wird dafür den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, eben weil er ein Gerechter heißt, der wird dafür den Lohn eines Gerechten empfangen;
    42 und wer einem von diesen geringen Leuten seines Namens wegen, weil er ein Jünger heißt, auch nur einen Becher frischen Wassers zu trinken gibt – wahrlich ich sage euch: Es soll ihm nicht unbelohnt bleiben!«

    Bemerkungen/ Gedanken:


    • "Denn nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird" klingt nach dem Motto von WikiLeaks
    • Jesus ~ Licht -> "Sprecht im Licht aus" ~ "Sprecht im Sinne Jesu aus" Spannend finde ich, Dunkel als Gegenteil zu Licht zu sehen wie Leise als Gegenteil zu Laut. Also eher graduell statt binär.
    • Bei Vers 28 kommt mir Folter in den Sinn. Oder die Szene am Schluss von Braveheart; gibt ja immer mal wieder (historische) Persönlichkeiten, die bis zum bitteren Ende für ihre Überzeungen einstehen.
    • Ich bin mehr wert, als viele Sperlinge
    • Die Rede ab V. 34 hat es ganz schön in sich. Kein Frieden, sondern das Schwert (wurde nicht im AT mehrfach "Schwerter zu Pflugscharen" gepredigt?), Entzweien von Familien, Wertlosigkeit, wenn man die Eltern mehr liebt als Jesus. Bedingungslose und absolute Liebe zu Jesus. Das fällt mir eher schwer, mit seiner Darstellung und der seiner Werte in Einklang zu bringen
    • Andererseits lebt diese Bedingungslosigkeiten bei Mönchen etc. (wenn man das als Nachfolger der Jünger sehen will) auch fort.
    • V. 39 finde ich ebenso irritierend, aber sprachlich
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  13. #5263
    Zurück im Norden
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    Einmal gibt es meines Wissens auch im AT das Gegenteil, da werden Pflugscharen dann wieder zu Schwertern. Ob das hier eine Rolle spielt, weiß ich aber nicht. Dafür sind ja Kantelberg und Jerry Demmings im Faden.

  14. #5264
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Hmm... Im Rahmen der Aussendungsrede spricht Jesus über die Kosten, wenn man ihm nachfolgt. Er macht euch deutlich, dass es wichtiger ist, zu ihm zu stehen als zu Verwandten oder der Familie. Dafür steht das Schwert.

    Schwerter zu Pflugscharen sind im AT eher als Zukunftsvision gesehen. Das Neue Testament wird dies aufgreifen - Jesus selbst schon auch, er spricht ja vom "Reich Gottes". Innerhalb des Reiches Gottes ist dieser Friede. Aber das Reich Gottes ist im Kampf mit dem Reich des Bösen. Der vollendete Frieden kommt erst, wenn das Böse besiegt ist. Jesus wird in den Evangelien davon sprechen, von seiner Wiederkunft. Paulus greift dies auf, die anderen Briefschreiber auch, ebenso wie die Offenbarung.

    Es überrascht nicht, dass es heute schwer fällt, dieses "Schwert" mit dem, was wir sonst für Jesu Botschaft halten, in Übereinklang zu bringen. Wird diese Seite doch von den großen Kirchen selten verkündet. Wir machen in unserer Vorstellung aus Jesus häufig einen weiche, angepasste Figur, die einfach alle Menschen liebt. Deswegen finde ich es so wichtig, dass man mal liest, was er selbst alles so gesagt hat. Auf einmal entsteht ein anderes, komplexeres, differenzierteres Bild.
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  15. #5265
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Es überrascht nicht, dass es heute schwer fällt, dieses "Schwert" mit dem, was wir sonst für Jesu Botschaft halten, in Übereinklang zu bringen. Wird diese Seite doch von den großen Kirchen selten verkündet. Wir machen in unserer Vorstellung aus Jesus häufig einen weiche, angepasste Figur, die einfach alle Menschen liebt. Deswegen finde ich es so wichtig, dass man mal liest, was er selbst alles so gesagt hat. Auf einmal entsteht ein anderes, komplexeres, differenzierteres Bild.
    Als ich vor vielen Jahren das NT zur Brust nahm, war ich im Abgleich zu den meisten Predigten in den Kirchen auch überrascht, was für eine einseitige "Jesus loves you"-Botschaft dort gepredigt wird (sicher auch wichtig, aber doch überbetont), während Jesus selbst gewisse Themen ziemlich kompromisslos und radikal anspricht und überhaupt nicht Fünfe gerade sein lässt. Jesus war deutlich kein Rheinländer

    Da ich dann auch viele der Predigten in (katholischen) Gemeinden völlig nichtssagend fand, war ich nachgerade begeistert, als ich auf einen Priester traf, der da (anscheinend ganz Jesuit) wesentlich schärfer differenzierte.

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