Liveübertragung der Pavonischen Rundfunkanstalt aus der allgemeinen Landtagssitzung der Pavonische Kooperative
Für die Rede von Oberst Matorn vor dem Landtag werden drei Klappstühle hinter dem Pult aufgestellt, für welchen Zweck wissen wir aber nicht. Der Oberst betritt nun den Sitzungsaal, gefolgt von drei Soldaten, einer davon auf Krücken, Ihm scheint ein halbes Bein zu fehlen.
Da die Einrichtung des Mikrofones am Redepult noch in Arbeit ist, hier eine paar Biographische Details zu Oberst Valerian Matorn. Er stammt aus der Sama-Makropole auf Kaurava I. hatte sich aber schon mit 15 Jahren und falschen Papieren bei einer Aushebungskampagne freiwillig als einfacher Soldat gemeldet. Das erste Regiment in dem er diente wurde nur zwei Jahre nach Aufstellung in einer Schlacht gegen die Orks zu 80% vernichtet was Ihn die Auszeichnung Dreifacher Schädel einbrachte und die Beförderung zum Sergeanten. Eine weitere Feldbeförderung zum Oberstleutnant wurde ihm zuerkannt als er als Major ein Regiment nach Ausfall des Führungstabes durch ein Artillerie Volltreffer unter schwerem Feindfeuer reorganisierte und dadurch einen Durchbruch verhinderte. Auch wurde ihm dafür der Ordinariusadler zuerkannt, den er insgesamt zweimal in seiner Dienstzeit erhielt. Eine Beförderung in die Generalsränge wurde ihm allerding durch ein Mitglied des Oberkommandos mehrfach verwehrt, mit dem er einst aneinandergeraten war. Nach schwerer Verwundung wurde er nach über dreißig Dienstjahren dann ehrenhaft in den Ruhestand versetzt.
Die Arbeiten an Pult sind nun abgeschlossen, wir schalten nun live zur Rede.
„Meine Damen und Herren Abgeordnete, ich danke Ihnen für die Gelegenheit hier sprechen zu dürfen. Ich werden Ihnen die Vorgänge rund um die Vorkommnisse der Meuterer des ehrenwerten Freihändlers Aradis aus Sicht des Militärs der Kooperative darlegen. Am 22.11. des letzten Jahres flohen nach einer gescheiterten Meuterei mehrere Shuttles vom Schiff des Freihändlers. Eines davon landete in der Kooperative, was zunächst aufgrund der Kämpfe an der Träne von Calth wenig auffiel. Am 13.12. bestand der Freihändler Aradis auf die Rückkehr der Meuterer auf sein Schiff unter Aussetzung weiter Lieferungen bis zur Rückkehr. Ich habe hierzu im Nachgang mehrere Juristen befragt und die Einhellige Meinung hierzu war, dass diese Forderung berechtigt sind, da die Besatzungsmitglieder des Freihändlerschiffes vertraglich verpflichtet sind Ihre Verträge zu erfüllen. Daraufhin wurden Milizeinheiten der drei freien Orte aktiviert und der Befehl zur Festsetzung und Auslieferung der Meuter er gegeben.
Anfang Januar verkündete dann das Protektorat Nordvandea ein militärisches Eingreifen gegen alle Fraktionen, die sich weigern würden die Forderungen des Freihändlers zu erfüllen, da auch der Nachschub an militärischen Gütern von Freihändlerschiff unterbrochen war. Nachdem erst starke Schneefälle die Kooperative trafen, was eine Verzögerung noch erklärt hätte, wurde dem Oberkommando der Armee am 25.01 zugetragen, dass die drei freien Orte sich weigerten Ihre Milizen zu aktivieren und den Befehl zum Festsetzten nachzukommen. Diesen wurde dann aufgefordert die Verweigerungshaltung unverzüglich aufzugeben und die Befehle umzusetzen. Dabei wurde auch auf die Drohung des Protektorats den Repräsentanten der freien Orte bekannt gegeben, was diese als Drohung mit einer fremden Armee interpretierten. Am 23.02. wurde dann nach Beginn der Festsetzung der Handelsstopp des Freihändlers wiederaufgenommen. Im Nachgang wurden dann auf Nachfrage die Ihnen bekannten Beweggründe bekannt gegeben. Ein weiteres Gesprächsangebot von meiner Seite wurde bisher nur mit Schweigen beantwortet.
Um das Verhältnis zum Protektorat zu verdeutlichen, bitte ich nun Sergeant Cletus ans Pult. Der Sergeant war an der Verfolgung der ausgebrochen Ork beteiligt und hat dabei sein Bein eingebüßt. „
„Das ist korrekt Herr Oberst, ich warte auf die bionische Prothese aus der Technokratie um den Ork wieder in den Arsch treten zu können!“
„Eine lobeswerte Einstellung Sergeant! Bitte berichten Sie den Landtag über die Verfolgergruppe der Orks.“
„Wir waren mit 5 Kompanien Stahllegion und 2 Einheiten Reiter aus Ariel aufgebrochen, einige Panzer kamen noch hinterher. Die Reiter hielten den Kontakt zu den Orks, blieben aber außer Reichweite, die hatten halt keine schweren Waffen. Wir und die Nordvandeaner folgten so schnell wie wir konnten.“
„Hatten sie den Eindruck, die Truppen von Nordvandea würden sie Bedrohen oder nachlässig kämpfen?“
„Nein Herr Oberst, die haben wie die Löwen gekämpft. Sie haben freiwillig Einheiten für die Blockade des Passes aufgeboten, und dort die Grünhäute bis zum letzten Mann bekämpft! Ohne die wären die Orks einfach in die Berge verschwunden.“
„Danke Sergeant, setzten sie sich wieder. Ich darf nun Major Beletor ans Pult bitten, der Major ist der Stellvertretende Bataillonskommandeur unserer Roaner Truppen. Major, Sie führten an vorderster Front beim Angriff der Orks auf unsere Stellungen, wie wirkte der Feind auf Sie?“
„Furchterregend muss ich gestehen. Den ersten Angriff hatten wir ja erwartet und konnten diesen ohne Probleme abwehren, aber als die Killerbots auftauchen, da hielten uns wohl nur die Gesänge der Priester und der Gedanke an unsere Familien zu Hause hielten uns an dem Posten.“
„Was hat aus Ihrer Sicht die Killerbots gestoppt?
„Artillerie und Panzer, dazu die gut vorbereiteten Gräben. Das wir dort Feuer legen, hat die Orks anscheinend überrascht.“
„Danke Major, sie dürfen wieder Platz nehmen. Leutnant Sanchez, ich möchte nun Sie gerne hier vorne haben. Leutnant Sanchez ist für die Logistik der Artillerie und Panzermunition zuständig. Lassen Sie uns bitte einmal wissen wie die Versorgungslage vor Ort war. Sehr gut, zu mindestens seit dem der Freihändler die Lieferungen wieder aufgenommen Hatte. Davor hätten wir zwar einen Angriff aufhalten können, aber danach wäre die Munition rationiert worden.“
„Danke Leutnant, auch sie dürfen wieder Platz nehmen. Lassen wie mich zusammenfassen, was diese Information zusammen bedeuten.
1. Die Drohung von Nordvandea hat durch die Wiederaufnahme der Lieferungen keine negative Auswirkung auf die Kooperative gehabt, im Gegenteil. Die tapferen Soldaten des Protektorats waren maßgeblich daran beteiligt, eine Ansiedelung der Orks in den Van de Mar Bergen verhindert, wo Sie eine permanente Gefahr für die Kooperative bedeutet hätten. Auch wäre eine Verschmutzung unserer Hauptwasserquelle durch die Orks zu befürchten gewesen.
2. Die Weigerung der Freien Orte Ihre Miliz zu aktivieren gefährdete indirekt die Operation an der Träne von Calth, da dadurch die Munitionsversorgung der schweren Waffen eingeschränkt wurde.
3. Wenn die Aktivierung ohne Rückmeldung einmal verweigert wurde, steht zu befürchten das es auch wieder passieren wird.
Stellen Sie sich bitte einen bevorstehenden Großangriff der Kroot auf unserer Grenze vor und ein Abschnitt wird nicht besetzt, weil dort jemand entscheidet das Ihm die Milizen bei sich zu Hause lieber sind. Undenkbar? Leider nicht mehr, wie der Vorfall bewiesen hat.
Ich stelle daher jetzt den Antrag, die Miliz der drei freien Orte aus dem Oberkommando der Armee der Kooperative zum Jahresende zu entbinden. Was bedeutet, dass die Miliz nicht mehr aus dem Militärbudget der Kooperative finanziert wird und nicht mehr angefordert werden können. Wenn die drei freien Orte diese weiter aufrechterhalten wollen, müssen Sie dies ab dem nächsten Haushaltsjahr selber finanzieren. Es bedeutet nicht, dass die Freien Orte nicht mehr von der Armee geschützt werden, wir schützen selbstverständlich alle Teile der Kooperative ohne Ausnahme. Auf Maßnahmen wegen der Befehlsverweigerung, wird im Falle der Entbindung ausdrücklich verzichtet.
Desweitern beantragen wir die schriftliche Verpflichtung aller übrigen Milizen, zukünftig den Befehlen der Armeeführung umgehend Folge zu leisten, im Falle einer Aktivierung. Befehle dürfen nur verweigert werden, wenn diese offenbar rechtswidrig sind. Wenn eine Aktivierung nicht erfolgen kann, ist dies unverzüglich mitzuteilen, damit entsprechen gehandelt werden kann.
Ich möchte betonen, dass ich nicht am Mut und der Einsatzbereitschaft unserer Milizen zweifle. Ihr Einsatz für die Kooperative ist und bleibt ein Stützpfeiler unserer Gesellschaft. Ich bedaure das die Umstände mich zu diesem Schritt gezwungen haben, leider sehe ich keine Alternative, denn eine unzuverlässige Einheit ist immer auch eine Gefahr für Ihre Kameraden und unser schönes Land.
Ich hoffe ich konnte Ihnen die Problematik es Vorfalles erläutern und stehe Ihnen im Anschluss gerne noch für Fragen zur Verfügung. Hoch lebe der Gottimperator und die Kooperative!