Die Band
Kann man angesichts von 17 ehemaligen Mitgliedern und 27 Alben in 56 Jahren überhaupt noch von "einer" Band sprechen? Egal, das, was sich Wishbone Ash nennen sollte, wurde 1966 von Steve Upton (Drums) und den Brüder Martin (Bass, Vocals) und Glen Turner (Gitarre, Vocals) in Torquay als "Empty Vessels" gegründet. Frühe Erfolgte führten nach London, Glen ging diesen Schritt nicht mit. Er wurde von einem anderen Turner, David ersetzt. Außerdem stieß Andy Powell zur Gruppe - weil man sich nicht zwischen den beiden Gitarristen entscheiden konnte. Man verzichtete lieber auf einen Keyboarder. Das ist mir natürlich direkt sympathisch
Die Ursprungsformation ist das letzte Mal auf dem vierten Album, Wishbone Four (1973) zu hören. Dieses sollte auch das - zumindest in den USA - erfolgreichste Album bleiben. Heute ist nur noch Andy Powell übrig.
Da uns Wishbone Ash noch ein, zwei oder zehnmal begegnen wird, spare ich mir weitere Informationen über die Band auf.
Das Album (Spotify: https://open.spotify.com/album/3xRxJ...Roya1r6Rp9UJ4w)
Tracklist
Titel
Seite
Länge [CD] Jahr
So Many Things To Say 1 05:03 1973 Ballad of the Beacon 1 05:02 1973 No Easy Road 1 03:46 1973 Everybody Needs a Friend 1 08:22 1973 Doctor 2 05:51 1973 Sorrel 2 05:01 1973 Sing out the Song 2 04:22 1973 Rock'n Roll Widow 2 05:52 1973
Wie der Albumname andeutet und ich schon schrieb, handelt es sich bei Wishbone Four um das vierte Album der Band. Die ersten drei Alben sollen laut Wikipedia progressiver gewesen sein, demzufolge müsste Wishbone Four den Grundstein für den geradlinigeren, rockigen und balladesquen Sound gelegt haben.
Das mir vorliegende Album kommt sehr schlicht daher.
Es hat eine Rückseite.
Wie klingt das?
Erstmal nach einer ziemlichen musikalischen Umstellung für mich, ich komme gerade aus einer Trailerpark, 257er und The Butcher Sisters Phase![]()
Was mir direkt auffielen, waren die prominent gemischten Drums. Die klingen für mein Empfinden sehr robust und kommen mit vielen Fills daher, gefällt mir. Die erste Assoziation war "Dad Rock, aber die coole Sorte - nicht die peinliche"![]()
Die rauchigeren Stimmen passen meiner Meinung nach besser zur Musik, als das höhere Gesinge. Ich kann leider nicht sagen, wem die gehören - Martin Turner, Andy Powell und Ted Turner haben alle gesungen. Nur der Drummer nicht.
Insgesamt ist die Musik recht abwechslungsreich. So Many Things to Say ist mehr Rock als Roll. No Easy Road mehr Roll als Rock. Inklusive Honky-Tonk-Klavier und Saxophon. Es gibt einige Balladen: Ballad of the Beacon hat das schon im Namen, dann noch Everybody Needs a Friend und Sing Out The Song. Ich seh schon, wo Kuschelrock herkommt... Doctor ist etwas geradliniger, klingt irgendwie bekannt. Sorrel schlägt dafür in eine folkigere und progressive Kerbe. Und bei Rock'n Roll Widow muss ich an Wild-West-Rock denken.
Prägend sind laut Wikipedia die Balladen und die zwei Leadgitarren. Beides hört man der Platte definitiv an.
Fazit - Wie hat es gefallen?
Meine Favoriten sind ganz klar: So Many Things To Say, Doctor und Rock'n Roll Widow. 1-2 Balladen weniger hätten dem Album imo gut getan - Everybody needs a Friend (allein der Titel schon, ey...) und Sing out the Song hab ich nur mit nem halben Ohr angehört. In Ballad of the Beacon sind drei gefühlvolle, bluesige, lange Gitarrensolos. Das darf bleiben. Erinnert mich an einer Stelle auch vage an das im selben Jahre erschienene Piano Man
Wenn man will kann man am Opener raushören, wo der Metal irgendwo herkam. Der bockt. Die zwei Leadgitarren und die Drums, da ist wirklich viel dabei, was mir schon ganz gut gefällt. Verzerrter und schneller und Double-Base-Drum-Geballer und wir sind quasi da
Wertung
Ich packe es hinter "Traurig aber wahr" von Danzer. Das hier gefällt mir besser, Traurig aber wahr ist für mich aber das bessere Album. 1-2 Balladen weniger und wir reden klar von den Top 5.
Was ich noch zu sagen hätte...
Das erste Vinyl, welches die Nadel des neuen Plattenspielers berührte, war kein Abfall![]()