[Rogue Trader] Magnaten der Ausdehnung

[Azrael]

Eine Lampe wurde wieder angeschaltet, aber aus den dunklen Ecken der Halle tauchen weiterhin Mandraks auf.



Ich muss die Gruppe daher aufteilen. Argenta, Yrliet und Azrael kämpfen sich zum Scheinwerfer beim Minenschacht vor. Matorn, Cassia und Heinrix übernehmen das Licht beim Tor.



Immerhin helfen die Wachen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit, durch schieren Zufall erwischen sie mit einer Schrotflinte sogar einen der Mandraks.



Ich muss aber feststellen, dass die Lichter die Tendenz haben wieder auszugehen. Als die zweite Gruppe zum Eingang geeilt ist, erlöscht die Lampe beim Minenfahrzeug wieder. Cassia muss umkehren und die Mandraks dort stoppen, um die Lampe wieder anzuschalten. Und dann ebbt der Ansturm der Xenos endlich ab.



Die Mitglieder der Expedition kümmern sich eilends darum, dass weitere Leuchtquellen aufgestellt werden. Währenddessen ist Heinrix zu seiner Kollegin zurückgekehrt, um sie festzunehmen.

"Emelina Iona Lichtenhart. Ihr werdet hiermit im Namen der Inquisition Eures Postens enthoben und aus den Heiligen Ordos verstossen. Im Namen des Ordo Xenos nenne ich Euch Diabolus und als Zeugnis Eurer Verbrechen..."

Emelina unterbricht ihn und flucht, dass jetzt die ganzen Vorbereitungen, die ganze Arbeit für nichts waren.

[Azrael]

Nur eine Frage hat Heinrix noch: Er will wissen, was aus einer weiteren Agentin der Inquisition wurde, die mit ihr zusammengearbeitet hat. Akolythin Tanakia Calbergaria. Emelina behauptet es nicht zu wissen, nachdem der Grossinquisitor sie auf diesen entlegenen Planeten geschickt hatte, wurde sie vom Rest des Gefolges nicht mehr wirklich auf dem Laufenden gehalten.



Sie mutmasst, dass das alles mit den wahren Absichten von Calcazar zusammenhängen könnte, aber Spekulationen will Heinrix nicht hören. So oder so, man sei hier fertig. Er werde Emelina abführen und sicherstellen, dass sie auf dem Flaggschiff sicher verwahrt wird, bis wir das nächste mal in Footfall andocken. Alle Fundstücke der Expedition werde er einsammeln und wegsperren lassen.



Was die Überlebenden der Expedition angeht: Azrael nimmt sie auf das Schiff mit. Diese Welt ist offensichtlich nicht für die weitere Nutzung geeignet, wie Heinrix es ausdrückte. Und wir lassen sie nicht zurück, sonst sind die alle tot, wenn die Mandraks das nächste mal auftauchen.



Auf dem Schiff gibt Heinrix noch etwas Kontext zu den Vorwürfen von Emelina. Nachdem sie es in der Gegenwart des Freihändlers ausgesprochen habe, stecke er sowieso schon zu tief drin. Puritaner und Radikale sind quasi die beiden grossen Denkschulen innerhalb der Inquisition. Radikale sind diejenigen, die versuchen Feuer mit Feuer zu bekämpfen, sprich die auch Chaos-Artefakte im Kampf gegen den Erzfeind einsetzen. Grossinquisitor Calcazar diene dem Goldenen Thron schon länger als jeder von ihnen, es sei naiv anzunehmen, dass er seine gesamte Karriere über immer schön streng puritanisch geblieben ist. Dennoch hält er die Vorwürfe von Emelina, der Grossinquisitor sei ein Radikaler und paktiere offen mit Xenos, für absurd. Aber ich schätze in der Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.



Die Flamme von Westflandern kehrt in das besser kartographierte Zentrum der Koronus-Ausdehnung zurück, da sich Azrael als nächstes einigen der Hinweise widmen will, die ihm Hochfaktotum Danrok mitgegeben hat. Etwa der über ein Kolonieschiff, das noch unter Theodora in das Mundus Nullius-System geschickt wurde und von dem man nie mehr etwas gehört hat.

[Azrael]

Nur ein Planet in dem Sonnensystem bietet habitable Bedingungen, eine Eiswelt ganz am Rand. Wenn das Kolonieschiff irgendwo versucht hat zu landen, dann dort.



Man staunt nicht schlecht, als man vom Orbit aus ein riesiges Bauwerk auf der Oberfläche ausmachen kann. Das sieht aus wie ein Palast, das können die Kolonisten unmöglich in den paar wenigen Jahren gebaut haben... Azrael landet also wie gehabt zur Sicherheit mit Verstärkung. So kann SimonTheSorcerer auch mal wieder etwas frische Luft schnappen.



Auch er hat erst kürzlich neue Ausrüstung erhalten, die Psioniker-Brustplatte konnte man sich bei der Kasballica holen, nachdem wir bei denen so viele Xeno-Artefakte für Ruf eingetauscht hatten. Das ist eine schwere Rüstung, welche die Wahrscheinlichkeit für negative Effekte beim Einsatz von psionischen Fähigkeiten verringert. Damit kann Simon seine psionischen Buffs etwas sorgloser einsetzen. Und wenn dann doch etwas passiert, verstärkt die Rüstung zumindest für den Rest des Kampfes seine Fähigkeiten.



Man betritt das Bauwerk, das Jahrhunderte alt sein muss. Das steht demnach hier schon seit die Koronus-Ausdehnung erstmals entdeckt wurde, lange vor der Ankunft der Kolonisten. Auf den ersten Blick erscheint der Palast leer zu sein, bis auf ein paar Servitoren, die durch die eisigen Hallen stolpern.



Bis man einen Saal erreicht, in welchem die Leichen von dutzenden Menschen aufgeschichtet wurden. Das dürften die verschollenen Kolonisten sein. Am anderen Ende des Raums sitzt eine Gestalt mit leichenblasser Haut auf einem Stuhl, von der man zunächst glaubt, dass sie ebenfalls tot ist. Bis Azrael das leichte Zucken auf ihrem entstellten Gesicht auffällt. Der Mann lebt noch...

[matorn]

Am besten gleich Feuerreinigen!

[Bassewitz]

Was Matorn sagt.

[Azrael]

Der lebende Kadaver enthüllt ein Maul voller spitzer Zähne und spricht mit einer verzerrten Stimme in einer unbekannten Sprache. Er macht Anstalten aufstehen zu wollen und versucht nach Azrael zu greifen.



Schwester Argenta fackelt nicht lange und jagt ihm eine Boltpatrone mitten in die Brust. Doch die Gruppe muss entsetzt beobachten, wie sich die Wunde langsam wieder zu schliessen beginnt. Weitere Schüsse enthüllen dunkle Schuppen unter seiner Kleidung, die zwar von den Bolterschüssen abgeschossen werden, deren Verlust den Mann aber überhaupt nicht zu beeinträchtigen scheint.



Rund um die Gruppe erwachen auch die defekten Servitoren zum Leben und eilen ihrem Herrn zu Hilfe. Und seht ihn euch mal an, 1917 Trefferpunkte. Wie ist es möglich, dass diese wandelnde Leiche derart unverwüstlich ist?



Es wird in dem Kampf eine gewisse Aufgabenteilung vorgenommen. Den Mann wird man so schnell nicht besiegen können, also wird Ulfar ihn erst mal tanken, während der Rest der Gruppe sich um die Servitoren kümmert.



Und das funktioniert auch ziemlich gut. Die meisten von denen sind uralt und so schwer beschädigt, dass Cassia allein schon viele von ihnen umhauen kann.

[Azrael]

Die etwas robusteren Servitoren sind dann die Aufgabe von Argenta, Pasqal und auch Simon, der ein paar neue psionische Tricks gelernt hat.



Danach wird das Feuer auf die wandelnde Leiche konzentriert, die in der Zwischenzeit schon drei mal vom Kettenschwert von Ulfar aufgespiesst wurde, aber sich immer noch auf den Beinen hält. Es benötigt die konzentrierte Feuerkraft der gesamten Gruppe, die ihn in regelrecht zu Brei verarbeiten muss, bis er endlich zusammenbricht.



Bei den Überresten findet Azrael dann das Geheimnis seiner Beinahe-Unverwundbarkeit. Auf den ersten Blick ist es ein einfaches Schmuckstück, das viele andere wohl gar nicht beachtet hätten. Aber Azrael als Freihändler erkennt es, das ist ein Halogerät, gewissermassen der Heilige Gral von allen, die mit verbotenen Xenos-Artefakten handeln. Ein Halogerät macht den Träger nahezu unsterblich, heilt alle Arten von Wunden und Krankheiten und erhöht sogar die körperlichen Fähigkeiten. Aber die Fähigkeiten kommen mit einem Preis, nach Jahren wird das Halogerät mehr und mehr mit dem Träger verschmelzen, bis man es nahezu nicht mehr entfernen kann. Ab da beginnt es unnatürliche Gelüste (etwa nach Menschenfleisch) hervorzurufen und über die Dauer von Jahrzehnten verwandelt es den Träger ganz langsam in etwas, das kaum noch als Mensch erkennbar ist. So wie diese wandelnde Leiche, die wohl der letzte Herrscher dieser alten Kolonie war.



Was also damit tun? Über die Dauer des Spiels hätte das Halogerät keine negativen Effekte, die stellen sich ja erst nach Jahrzehnten ein. Andererseits sind manche der Fähigkeiten für unseren Freihändler gar nicht mal so nützlich, da er ja kein Frontschwein ist und eh selten im Kampf getroffen wird. Und die langfristigen Folgen sind so oder so unschön. Ich habe auf diesen Einatz bewusst Heinrix und Yrliet nicht mitgenommen. Das sind die beiden einzigen Charaktere aus dem Gefolge, die ebenfalls über Halogeräte Bescheid wissen. Yrliet würde das Gerät zerstören und Heinrix es sofort im Namen der Inquisition einkassieren, wenn man es in ihrer Gegenwart anlegen will.

Achtung Spoiler:

Apropos philosophische Debatten, so eine spielt sich derzeit auch auf Foulstone ab, wie Azrael erfährt, als er auf das Flaggschiff zurückkehrt. Wie Hochfaktotum Danrok berichtet, wurde auf der Welt eine Reliquie entdeckt, der Tiegel des Heiligen Cognatius, auf die sowohl die Ekklesiarchie als auch das Adeptus Mechanicus Anspruch erheben. Der neue Prälat verhandelt auf Foulstone nun schon seit Wochen über das Thema, aber beide Seiten sind nicht bereit nachzugeben.

[Azrael]

Auch auf dem Schiff sind die Meinungen gespalten. Pasqal und Schwester Argenta unterstützen beispielsweise (wenig überraschend) jeweils die Position ihrer Partei, dass der das alleinige Recht an dem Artefakt zusteht. Und über eine geteilte Nutzung wollen Ekklesiarchie und Mechanicum zunächst überhaupt nicht reden. Bis Jae einen guten Hinweis macht. Das Artefakt wurde auf Foulstone gefunden, einer Welt die Teil des Valancius-Handelsprotektorats ist. Azrael könnte einfach damit drohen auf sein Recht als Freihändler durchzusetzen und den Tiegel selber an sich zu nehmen. In seiner Sammlung hätte dann niemand mehr etwas davon. Und was soll ich sagen, die Drohung hat gezogen. Auf einmal sind beide Parteien der Idee einer geteilten Nutzung gegenüber sehr aufgeschlossen und die Verhandlungen binnen eines Tages abgeschlossen. Der Prälat bedankt sich.



Zwischendurch werden auch wieder ein paar Bauprojekte auf den Welten des Protektorats in Auftrag gegeben. Janus ist dann die erste, auf der ein Projekt der obersten Stufe umgesetzt wird. Indem er Janus für Flüchtlinge aus von Xenos bedrohten Welten öffnet, gewinnt die Agrarwelt nicht nur viele Arbeitskräfte dazu, Azraels guter Ruf gewährt ihm eine passive Fähigkeit, die den Schaden des Gefolges erhöht wann immer sie Trefferpunkte wiederherstellen.



Auch die Flamme von Westflandern wird wieder etwas aufgerüstet, sie erhält eine stärkere Laserlanze und besonders starke Schild-Generatoren, die man sich von der Imperialen Flotte besorgt hat.



Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel kann man die neue Ausrüstung auch direkt mal einsetzen, als man eine vom Erzfeind gekaperte imperiale Fregatte zerstört.



Was unser nächstes Ziel ist? Azrael ist auf dem Weg nach Santiels Stolz, einer Makropolwelt im Chorda-Handelsprotektorat. Wie wir wissen, haben die Drukhari dort die Sonne des Systems verschwinden lassen, so wie zuvor in Rykad Minoris. Und da Freihändlerin Incendia Chorda mit ihrem Kleinkrieg gegen die Winterzunders ausgelastet ist, scheint sie sich derzeit nicht darum zu kümmern.

[Bassewitz]

Welchen Ursprung hat das Halo Gerät?

[Azrael]

Das würde die Inquisition auch gerne wissen. Man weiss, dass sie in den Halosternen (in denen die Koronus-Ausdehnung liegt) gefunden wurden. Und dass sie ganz offensichtlich nicht menschlichen Ursprungs sind. Aber ihre Schöpfer oder die Funktionsweise der Geräte sind weitgehend unbekannt. Die Eldar scheinen mehr darüber zu wissen, aber verraten es den Chem-Pan-Sey nicht.

[Bassewitz]

Ah okay. Yrliet sagt also auch nichts hilfreiches?

Müssen ja ganz schön üble Xenos sein. Erinnert mich irgendwie an das Schicksal der Necrons, denen ja auch durch Technologie ewiges Leben versprochen wurde.

[Azrael]

Leider nicht. Yrliet (und auch Marazhai) würden es einfach nur zerstören.

[slowcar]

Finde es blöd vom Spieldesign, Items mit so legendären Vor- und Nachteilen im Spiel dann nur mit Vorteilen zu versehen - das ergibt einen unschönen Konflikt zwischen Story und Optimierung.

[Azrael]

Sagen wir es so…

Achtung Spoiler:

Während des Spiels hätte es in der Tat nur Vorteile. Das liegt halt daran, dass Halogeräte in der Lore viele Jahre brauchen, um den Nutzer negativ zu beeinflussen. Aber im Abspann würde dann angedeutet, dass das kein gutes Ende nimmt.

[L. de Medici]

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