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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #661
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    25. Februar 1709: Der norwegische König Olav IV. und der schwedische Monarch Waldemar IV. erklären sich im Auftrag ihrer Reichstage bereit, über den Status Schonens zu sprechen, sofern man zugleich eine Lösung für die Zukunft Kalmars und seines Umlandes findet. Auch über den geplanten Islandfeldzug könne man nochmals sprechen, allerdings wollen beide Reiche weiterhin die Hoheit über ihre Streitkräfte behalten. Die dänischen Freiwilligen versammeln sich derweil in Kopenhagen, Odense und Aalborg, um von dort aus rasch verschifft werden zu können. Da der König sich bereiterklärte, Handgelder auszuzahlen, könnten die übrigen dänischen Aufgebote ebenfalls einberufen werden. In den anderen beiden Ländern würden die Handgelder auf jeden Fall von den jeweiligen Königen bzw. Reichstagen übernommen werden.


    28. Februar 1709: Auf der britischen Diplomatentagung zu Edinburgh wird recht schnell ein erster Kompromiss erzielt. Da der schottische König auch weiterhin die Federführung in der Sache übernommen hat, bieten die Iren an, ihn auch als Verhandlungspartner für andere Reiche zu benennen. Überdies soll noch im März der Föderationsrat zu Limerick einberufen werden. Einige schottische und englische Barone bitten ihre Monarchen in den kommenden Wochen, wenigstens Ausschüsse der Parlamente über die Situation zu informieren.


    2. März 1709: Da Hansebürgermeister Baur, der sich auf dem Weg nach Köln befindet, mit dem Beschluss des Hansetages nicht ganz zufrieden ist, senden ihm die Städtevertreter auf Vorschlag Ulms einige hochrangige Räte hinterher. So könnten weitere Verhandlungen der beiden Seiten stattfinden, ohne dass Baur seine Ziele in Köln aufgeben müsste.

  2. #662
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    8. März 1709: Im Kanal soll es nach Berichten von Kaufleuten und Fischern zu ungewöhnlich starken Flottenbewegungen kommen. Es ist nicht ganz klar, ob es sich dabei um englische, französische, burgundische oder gar auswärtige Schiffe handelt. Amsterdam bittet daher Mitte März den Hansebund um zusätzlichen Schutz, um mit Beginn der sicheren Seefahrt keine Risiken eingehen zu müssen. Die norddeutschen Städte scheinen geneigt, dem Ansinnen zu entsprechen.


    10. März 1709: Ein finnischer Gesandter trifft in Stettin ein, um die Situation in der Stadt in Augenschein zu nehmen und im Auftrag des Großfürsten mit dem Rat zu sprechen. Seine Ankunft wird gebührend gefeiert. Offenbar ist die Bindung der Bevölkerung an Finnland recht stabil und freundschaftlich. Wirtschaftlich hat die Hanse in den letzten Jahren ein wenig an Einfluss hinzugewonnen, wie es scheint.


    12. März 1709: Hansebürgermeister Chrysostomos Baur bereist Köln, um mit dem dortigen Rat und dem Erzbischof über die gegenwärtige Situation zu beraten. Während der Oberhirte großen Respekt zu hegen scheint, kommt es im Rat hinter verschlossenen Türen offenbar zu einer lautstarken Auseinandersetzung über die Politik der Stadt und das Verhalten des vom Hansetag entsandten Söldnerminghan. Die Kommune scheint nicht geneigt, sich vom jungen Bundesoberhaupt in die eigene Politik hineinreden zu lassen. Zudem verlangt der Rat, dass man ihm sofort den Oberbefehl über das Minghan übergeben solle, da es eindeutig nur auf Kölner Gebiet aktiv sei.

  3. #663
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    14. März 1709: Der Leiter der Genossenschaft der Schulbrüder Johann Baptist de la Salle, die sowohl im englischen Teil Westfrankreichs als auch in den Kronlanden über Niederlassungen verfügt, erlässt eine eigene Zusammenfassung der vorgesehenen Unterrichtsinhalte. Diese ist zunächst stark an den englischen Bildungsplänen orientiert, könnte aber auch modifiziert werden, sobald die französischen Lehrpläne in Kraft treten. Viele Ordensschulen sehen die Genossenschaft als Vorbild an, dürften sich der Zusammenstellung also anschließen.


    16. März 1709: Auch der zweite Teil der kaiserlichen Wasserkunst wird aus dem Gemeinen Pfennig subventioniert und von mehreren deutschen Staaten getragen. Dabei soll die kunstvolle Verwendung von Wasser im Mittelpunkt stehen.


    17. März 1709: Auf Barbados beginnen Beamte des Hansebundes mit dem Bau eines Kontors für die CBCA, an welcher die deutschen Städte beteiligt sind. Es gilt als besonderes Interesse von Hansebürgermeister Baur, sich im Südamerikahandel zu engagieren.

  4. #664
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    18. März 1709: Die französischen Universitäten beginnen mit der Zusammenstellung von Forschungsgruppen für zwei Südamerikareisen, welche von der Krone organisiert werden. Dabei achtet man auch auf praktische Erfahrungen mit der Durchführung größerer Fahrten. Allerdings gibt es unter den führenden Professoren kein Interesse, selbst teilzunehmen, so dass vorwiegend Nachwuchswissenschaftler zum Zuge kommen dürften.


    20. März 1709: In Chambord tritt eine französische Adelsversammlung zusammen. Gleich in der ersten Sitzung beantragen etwas überraschend mehrere besonders königstreue Barone, das Engagement in Nordeuropa auf den Prüfstand zu stellen.


    22. März 1709: Im Herzogtum Schwaben werden schneller als erwartet Sonntagsschulen eröffnet, wie die Regierung es angeordnet hat. Hintergrund dürfte die besonders starke Bildungsaffinität des örtlichen Klerus sein, der dem Herzog zudem sehr ergeben ist.

  5. #665
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    23. März 1709: Die Deutsche Hanse sagt auf Anregung ihres Oberhauptes dem Amsterdamer Rat zu, einige Schiffe aus dem Ostseeraum nach Westen zu verlegen. Man einigt sich rasch auf ein Geschwader von 25-Mann-Schiffen, was zumindest eine Zunahme der Piraterie sehr effektiv eindämmen dürfte.


    25. März 1709: Erste burgundische Schiffe treffen in Kopenhagen ein, was möglicherweise die Flottenbewegungen im Ärmelkanal erklären könnte. Die Gesamtstärke ist aber bislang nicht bekannt, den Burgundern ist also offenbar eine geschickte Verschleierung gelungen.

    Nur für die Kalmarer Union und das Herzogtum Burgund

    Achtung Spoiler:
    Neben den burgundischen Schiffen (10*100 II, 8*50 II, 12*25 II), die bis Anfang oder Mitte April vollständig in Kopenhagen versammelt sein sollten, kann man auf die Kalmarer Flotte (insgesamt 3*100 II, 1*50 III, 16*25 III, 10*25 II) und auf Wunsch des Königs auch die NHG-Schiffe (nochmals 1*300, 1*150, 1*100) zurückgreifen. Es müsste aber in Kürze entschieden werden, wie viele Truppen man sofort übersetzen möchte und ob neben den Freiwilligen auch zusätzliche Reiter oder Milizen aus Dänemark aufgeboten werden sollen. Die auf freiwilliger Basis erschienenen Truppen umfassen bislang 0,3 Regimenter LI aus Seeland, 0,1 Minghan LR aus Schonen und 0,1 Minghan SR sowie 0,2 Regimenter LI aus Jütland. Dazu kämen die vom jütländischen Adel gemieteten Geschütze und Schiffe, also 1,0 Regimenter FA sowie 1*100 III und 3*50 III. Aus Norwegen und Schweden sind gegenwärtig keine zusätzlichen Truppen im Anmarsch, da beide Länder vollständig mobilisiert haben und nur noch auf eine Einigung bezüglich des Kommandos warten.



    27. März 1709: König Eduard VI. stellt den Landtagen der englischen Festlandsgebiete sein neues Konzept der Intendanten vor, die als Beauftragte Caens in den Grafschaften wirken sollen. Vor Ort ist man zwar etwas skeptisch, scheint aber kooperieren zu wollen, solange keine fremden Intendanten ernannt werden und das Mitspracherecht der Stände vor Ort gewahrt bleibt.

  6. #666
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    29. März 1709: Da die Wegverhältnisse in Nord- und Mitteldeutschland besser geworden sind und der Schnee vielerorts bereits geschmolzen ist, werden die kaiserlichen Truppen abgezogen, die bislang in Schleswig und Holstein standen. Die Aufgebote Baierns dürfen angeblich vollständig nach Hause zurückkehren, während die Dragoner anscheinend in Richtung Süden oder Südwesten aufbrechen.


    2. April 1709: Im Hanseblatt und mit Hilfe von Ausrufern und Flugschriften beginnen starke Werbemaßnahmen für den Handwerkerwettstreit in Turin. Zudem werden rasch Gerüchte über spektakuläre Erzeugnisse laut, die man dort zu sehen bekommen werde und die es angeblich sogar mit der Technik des 16. Jh. aufnehmen sollen.


    2. April 1709: Mit einem feierlichen Spatenstich eröffnet ein hochrangiger, wenn auch dem Bürgertum entstammender französischer Beamter den zweiten Bauabschnitt der Straße von Paris und Beauvais über St. Denis und Chambly. Erneut bieten sich zahlreiche Bauernsöhne als bezahlte Arbeitskräfte an, sobald die Aussaat beendet worden ist.

  7. #667
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    4. April 1709: Pfalzgraf Balduin nimmt persönlich zusammen mit seiner Familie sowie einigen Vertretern der Heidelberger Garde an einer Seelenmesse für den jungen Wachmann teil, der beim Ausbruch einer Löwin aus der Menagerie sein Leben riskiert hatte und schwer verletzt worden war. Die Stadtwache fühlt sich erkennbar geehrt, dass der Herrscher ihren Dienst so sehr zu würdigen weiß.


    4. April 1709: Der Immerwährende Hansetag in Lübeck behandelt auf Wunsch des noch in Köln weilenden Hansebürgermeisters das vom Kölner Rat angeschnittene Kommando über ein Reiterminghan, das im Westen des kommunalen Umlandes und des Erzstiftes Dienst tut. Dabei argumentieren die Kölner, dass bei Truppen, die erkennbar nur auf dem Gebiet einer bestimmten Bundesstadt aktiv seien, das Oberkommando dieser Kommune zukomme. Sonst drohe eine Gefahr für die Freiheit der Bürger, da dann fremde Soldaten unkontrolliert Macht ausüben könnten. Zunächst will man aber Baurs Meinung zu dem Thema erfragen.


    4. April 1709: Im Kalifat von Cordoba beginnen die Ständeversammlungen, mit denen der Befehlshaber der Gläubigen seinen Adel und den grundbesitzenden Klerus für das neue Modell einer islamisch geprägten, bauernfreundlicheren Leibeigenschaft gewinnen will. Zunächst beginnt man im Umfeld der Hauptstadt selbst, zumal dort das Krongut eine besonders große Ausdehnung hat und deshalb leichter als Vorbild dienen kann.

  8. #668
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    6. April 1709: Der Hamburger Rat macht im Streit um das im Westen Kölns operierende, von Vertrauensleuten des Hansebürgemeisters kommandierte Reiterminghan einen von Lübeck und Bremen unterstützten Kompromissvorschlag. Danach soll das Kommando über Söldner generell bei Bundesoffizieren verbleiben, vor Ort müssen aber jeweils Vertreter der Städte einbezogen werden, etwa erfahrene Kommandeure der jeweiligen Garde. Das Minghan selbst soll aus Köln zurückgezogen werden, da der dortige Rat es nicht für nötig oder hilfreich hält.


    7. April 1709: Arpad Khan versammelt einige hochrangige Vertreter des ungarischen Adels, um sein Ernährungssicherheitsprogram vorzustellen und einige Informationen zu geben, wie er sich die Verantwortung seiner Getreuen für die ihnen anvertrauten Bauern vorstellt. Der Kuriltai dürfte dann im Herbst zusammentreten, wenn der Herrscher aus Herrenchiemsee zurückkehrt.


    7.-30. April 1709: Einige Schiffe des Zisterzienserordens operieren mehrere Wochen lang vor der westisländischen Küste, werden von den Eroberern aber nicht angegriffen. Schließlich trifft ein Fahrzeug des isländischen Althing – offenbar nur ein Fischerboot, auf dem aber mehrere Goden mitfahren – beim Flaggschiff des Verbandes ein und bittet den Kapitän darum, die Ordensflottille möge sich zurückziehen. Diese sagt zu, da die Zisterzienser ausschließlich auf Wunsch von Regierungen gegen Piraten vorgehen und sich nicht in zwischenstaatliche Auseinandersetzungen oder Bürgerkriege einmischen.

  9. #669
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    8. April 1709: Der französische Adelstag wird fortgeführt, nachdem einige der Delegierten Rücksprache mit ihren Standesgenossen gehalten haben.

    Nur für das Königreich Frankreich

    Achtung Spoiler:
    Die meisten Adligen scheinen keine starke Meinung zur Unterstützung Dänemarks zu haben, was vielleicht damit zu tun hat, dass bislang nur die ohnehin bezahlten Söldner aktiv waren. Trotz vehementer Aktivitäten des dänischen Konsulats dürfte es dem König also leichtfallen, eine Entscheidung in seinem Sinne herbeizuführen, wenn er möchte. Kritische Stimmen hört man vorwiegend von königstreuen Edelleuten (was aber kaum als echte Meinungsäußerung gelten kann) und denjenigen, die in den englischen Festlandsgebieten über Grundbesitz oder finanziell nutzbare Rechte verfügen.


    Nur für die Kalmarer Union

    Achtung Spoiler:
    Das Konsulat hat alles gegeben, um die Entscheidung im Sinne Dänemarks zu beeinflussen. Man weiß aber nicht, wie stark die eigene Position ist, da man eher unter den Kaufleuten Ansprechpartner gewonnen hat und deutlich seltener im Adel.



    9. April 1709: Die Kalmarer Hofverwaltung bereitet eine Mobilisierung der restlichen Reiter und Milizverbände vor, führt sie aber noch nicht durch. So könnte der König jederzeit eine frei wählbare Truppengröße zusätzlich zu den Freiwilligen einberufen.


    9. April 1709: Der burgundische Kronprinz macht sich offenbar mit einigen Diplomaten auf den Weg ins deutschsprachige Heilige Römische Reich. Angeblich handelt es sich vorwiegend um Bürgerliche, was auf eine Mission zur Deutschen Hanse oder zur Eidgenossenschaft hindeuten könnte.

  10. #670
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    10. April 1709: Hansebürgermeister Baur greift den Kompromissvorschlag der Seestädte auf, so dass an der bisherigen Kommandostruktur festgehalten wird. Zugleich wird aber das im Kölner Umland stationierte Reiterminghan abgezogen und soll nun ähnlich wie die übrigen Truppen zum Schutz wichtiger Handelswege eingesetzt werden. Der Hansetag stimmt der Regelung dann auch anstandslos und nahezu einstimmig zu.


    12. April 1709: Eine Gesandtschaft des dänischen Adels trifft in Mailand ein, um über die Konditionen des Pachtvertrages zu sprechen. Offenbar stellt die Miete eine recht hohe finanzielle Belastung für die jütländischen Stände dar.


    12. April 1709: Das isländische Althing tritt erneut unter dem Schutz und Einfluss der noch immer recht geheimnisumwitterten fremden Truppen zusammen, um über die Verfassung der mittlerweile unabhängigen Insel zu beraten. Es gilt insbesondere als offen, ob man eine eigene isländische Krone schaffen und wem man diese gegebenenfalls anbieten wird.

  11. #671
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    13. April 1709: Großkhan Yesun I. designiert in einem Schreiben an das Domkapitel von Sarai den bisherigen Erzbischof von Dagomys als neuen Patriarchen, der dann auch nur einen Tag später einstimmig gewählt wird. Erzbischof Karim übte sein Amt erst zwei Jahre aus, gilt aber als enger Vertrauter des Großkhans und Unterstützer seiner Friedenspolitik. Das Patriarchat Sarai umfasst neben den Gebieten des Großkhanats Dagomys auch unabhängige Reiche in Ostasien und Nordindien, so dass den diplomatischen Fähigkeiten des Amtsinhabers große Bedeutung zukommt.


    14. April 1709: Satrap Osman von Konstantinopel gibt bekannt, dass im Lauf des Frühjahrs alle noch auf mongolischem Gebiet verbliebenen Gefangenen aus dem Khanat Ungarn nach Hause zurückkehren dürfen. Dies gilt als deutliches Zeichen des Friedens, da die Schäden des Bauernkrieges in den bosnischen Dörfern natürlich noch nicht vollständig behoben worden sind.


    14. April 1709: Hansebürgermeister Chrysostomos Baur gibt in einem offiziellen Schreiben an den Immerwährenden Hansetag bekannt, dass Kronprinz Karl von Burgund in wenigen Wochen Lübeck aufsuchen wird. Man solle daher bereits vor seiner Rückkehr aus Köln die nötigen Vorbereitungen treffen.

  12. #672
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    15. April 1709: Gut zwei Wochen nach dem Osterfest, das in diesem Jahr bereits am 31. März stattgefunden hat, besucht eine als Hase verkleidete Nonne die Bedürftigen der Hauptstadt München und verteilt Eier. Da sich die älteren Schwestern rundheraus weigerten, übernimmt eine junge, dem Hochadel entstammende Novizin diese außergewöhnliche Aufgabe.


    16.-17. April 1709: Hansebürgemeister Baur trifft sich in Köln an zwei Tagen mit Vertretern der Metzgerzunft und einigen Ratsmitgliedern, denen gute Verbindungen zur städtischen Mittel- und Unterschicht und den Bauern des Erzstiftes nachgesagt werden.


    17.-30. April 1709: In den letzten Aprilwochen kommt es zu mehreren Prozessen gegen hohe Amtsträger des Herzogtums Burgund, die sich an den von Johann X. eingeführten besonders strengen Geldstrafen bereichert haben sollen. Die meisten Delinquenten gehören offenbar dem Bürgertum an, aber es werden auch einige Adlige und sogar mehrere Kleriker angeklagt und den jeweiligen Standesgerichten übergeben (wo aber oftmals umgehend ein Freispruch erfolgt). Die Bestrafung von (angeblichen) Ausbeutern ist im Volk sehr populär, dünnt aber auch die Reihen der staatlichen und kommunalen Beamten weiter aus, was besonders dem Adel und in einigen Regionen dem Klerus zugutekommt. In Hochburgund sollen in einigen Gebieten kaum noch Vertreter der Krone amtieren, da man unbequeme Amtsträger mit Prozessen überzogen hat.

  13. #673
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    18.-30. April 1709: Einige regnerische und stürmische Tage behindern die Aussaat in Nord- und Westfrankreich und im Südwesten des Heiligen Römischen Reiches. Als Anfang Mai mehrere trockene Tage anbrechen, kann die verlorene Zeit aber größtenteils wieder hereingeholt werden.


    22. April 1709: In Süditalien wählt ein hoher Adliger, dem die Blutgerichtsbarkeit zukommt, die altrömische Strafe der „Sackung“, um ein ehebrecherisches Bauernpaar zu bestrafen. In den Städten und beim islamischen und christlichen Klerus wird diese Entscheidung als nicht mehr zeitgemäß, barbarisch und unnötig grausam abgelehnt, aber mehrere Priester der im Adel verbreiteten antikisierenden Kulte verteidigen den Rückgriff auf die „glorreichen Tage der griechischen und römischen Philosophie und Manneszucht“.


    25. April 1709: Ein Offizier des unter dem Befehl Johann Wenzel von Mitrowitz‘ stehenden böhmischen Söldnerminghans wird in der Nähe von Brüx tot aufgefunden. Er hatte sich offenbar vor allem beim Adel unbeliebt gemacht, da er sich weigerte, flüchtige Bauern verfolgen zu lassen.

  14. #674
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    27. April 1709: Auf Vorschlag des Barons Pierre de Melun rät der französische Adelstag dem König, in Dänemark weiterhin militärisch präsent zu bleiben, sollte dies nötig sein, auf Island aber nicht aktiv zu werden. Der Kompromissvorschlag scheint allgemein auf Zustimmung zu stoßen und müsste nur noch von Heinrich VIII. angenommen werden.


    29. April 1709: Arpad Khan von Ungarn entsendet einen Boten nach Konstantinopel, um dem dortigen Satrapen Osman Khan offiziell für sein Entgegenkommen zu danken und ein angemessenes Gastgeschenk zu überreichen, das seinem Rang entspricht, zugleich aber nicht als Bestechung erscheinen kann.


    2. Mai 1709: Ein kleines Schiff der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus trifft in Kopenhagen ein, wo König Radbod I. gegenwärtig residiert, um seine militärischen Kräfte zu sammeln. An Bord sind mehrere hochrangige Brüder, die meist als Diplomaten eingesetzt werden.

  15. #675
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    3. Mai 1709: Großkhan Yesun I. designiert seinen Jugendgefährten und Freund Johannes von Kiew zum neuen Erzbischof von Dagomys. Der 50jährige gilt als versierter Theologe und sehr leutseliger Mensch, hat aber im Klerus wegen seiner Nähe zur Macht und einem angeblichen Konkubinat auch zahlreiche Kritiker. Yesun möchte aber offenbar jemanden um sich haben, dem er persönlich vertrauen kann.


    3. Mai 1709: Der hellenische Khan Ibrahim I. greift persönlich in das umstrittene Urteil eines süditalienischen Adligen ein, der ein ehebrecherisches Paar zur „Sackung“ verurteilt hatte. Dabei weist der Monarch aus den in Tarent vielfältig verfügbaren antiken Rechtstexten nach, dass diese Strafe eigentlich nur für einen Elternmord vorgesehen war. Daher lädt er seinen Klerus ein, mit ihm über das Thema zu sprechen. Die Bereitschaft, sich persönlich um ein komplexes Rechtsthema zu kümmern, bringt ihm beim Adel durchaus Respekt ein.


    4.-31. Mai 1709: Im Hansebund beginnt die Befragung der Bauern, die Hansebürgermeister Baur für dieses Jahr angekündigt hatte. Dabei kann er sich auch auf die Kontakte aus dem Vorjahr stützen, was die Sache deutlich effektiver machen sollte.

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