Dank der Kronzeugenregelung fällt es leicht, einige Piraten und vor allem die Seeleute der Kriegsschiffe zum Reden zu bringen. Bei den gesprächsbereiten Piraten scheint es sich allerdings nur um einfache Matrosen oder Unteroffiziere zu handeln, bei den Seeleuten sind auch Offiziere dabei.
Es bestätigt sich, dass die Piraten meist aus dem karibischen Raum stammen oder später in Europa angeworben wurden. Die meisten von ihnen waren schon seit dem vergangenen Jahr (1701) vor der südfranzösischen Küste aktiv und betrieben Piraterie. Sie haben offenbar auch Geld dafür bekommen, ganz konkret diese Küste zu beunruhigen und möglichst viele Schiffe aufzubringen. Drei Männer behaupten, dass sie vorher auf den Kanaren Station gemacht hätten, aber das muss nicht unbedingt stimmen. Operiert haben sie jedenfalls schon seit 1701 von Genua aus, und da sie italienische Schiffe nicht angreifen durften, gingen sie offenbar davon aus, in italienischen Diensten oder irgendwie in italienischem Auftrag zu agieren, auch wenn ihre Offiziere das nicht direkt bestätigt haben.
Bei den Seeleuten ist die Sache deutlich einfacher: Es handelt sich um reguläre Seesoldaten und Matrosen, die auf Kriegsschiffen des Khanats der Kanarischen Inseln Dienst taten. Sie sind erst seit dem Sommer im Seegebiet und hatten den Auftrag, Jagd auf Piratenjäger zu machen, um die Seeräuber zu unterstützen und die Unruhe an der Küste zu erhöhen. Zumindest die Offiziere sind sicher, dass der Befehl dazu von höchster Stelle oder zumindest vom Oberbefehlshaber der Flotte kam. Einer der Offiziere verrät, dass es sich bei einem großen, schweigsamen Gefangenen um den Kommandeur der drei Schiffe handelt. Vielleicht könnte man diesen Mann nochmals persönlich befragen.