Wir folgen Teersa, raus aus der Halle.
„Du sagtest, der Stamm könnte ausgerottet werden. Wie kommt das?“
„Nach dem Massaker bei der Erprobung schickten wir einen großen Kriegstrupp nach den Mördern aus. Mehr als die Hälfte starben.“
„Wie wurde der Kriegstrupp besiegt?“
„Die Mörder kämpfen nicht allein. Auf irgendeine Art beherrschen sie die Maschinen, verderben sie, machen sie verrückt.“
„Die Mörder sind geflohen?“
„Ja. Und jetzt fällt meinen Mit-Stammmüttern nur noch ein, die Hymne der Buße zu singen und die Urmutter um Gnade zu bitten!
Als ob sie nicht will, dass wir uns selbst helfen.“
„Und was ist dein Plan?“
„Dies hier! Dies hier ist mein Plan! Dir deinen Geburtsort zu zeigen, damit du deinem muttergegebenen Schicksal folgen kannst!“
Wir nähern uns dem Ausgang. Teersa warnt uns vor:
„Die anderen Stammmütter warten auf uns. Lass mich reden.“
Das wollen wir genauer wissen:
„Ich kann also überall hin? Ohne Einschränkung?“
Teersa bejaht, mehr noch:
„Sogar an verbotene Orte, wie die Verdorbenen Lande fern der Urmutter oder die Ruinen der Metallwelt.“
Das gefällt uns. Wir fragen weiter:
„Warum sind die Ruinen der Metallwelt verboten?“
„Das sind schlechte Orte, Aloy – dunkel und böse, wie die Kinder des Metalls, die sie bauten. Als sie die Urmutter umbringen wollten, löschte Ihr Zorn ihre Städte aus, aber nicht ihre Sünden.
Ihre uralte Bosheit haust in den Ruinen, um jeden zu Verführen, der so dumm ist, hineinzugehen.“
„Aber… ich war in einer Ruine. Es sah fast wie im Innern der Urmutter aus.“
„Das kann gar nicht sein!“
„Es ist so.“
„Dann… ist das etwas, was ich nicht begreife. Du wirst die Wahrheit wohl herausfinden.“
„Warum nennt ihr die Lande jenseits des Nora-Lands verdorben?“
„Muss man das fragen? Unser Land ist heilig. Wir leben im Blick der einen Göttin, der Urmutter – der Quelle allen Lebens. Jenseits Ihres Blicks liegt ein weites verlorenes Land, spirituell unrein. Deshalb ist es uns verboten, dorthin zu gehen. Aber der Sucher-Segen wird dich schützen.“
„Gab es schon andere Sucher?“
„Es gab sie, aber wenige, und die meisten von ihnen kehrten niemals zurück.“
Wir starten einen neuen Versuch, mehr über Rost herauszufinden:
„War Rost ein Sucher?“
„Nein… ein Sucher nicht.“
„Was hältst du vor mir geheim?“
„Jetzt ist nicht die Zeit, Aloy. Vielleicht ein andermal“
Wieder kommen wir hier nicht weiter.
„Was ist mit Rosts Leiche passiert?“
„Es war leider nur… sehr wenig von ihm übrig. Aber was da war, begruben wir dort, wo er dich großzog, mit Blumen auf dem Grab.“
Dafür bedanken wir uns bei Teersa.
„So viele mussten leiden. Kann ich etwas tun, um zu helfen?“
„Am wichtigsten ist, dass du den Zweck erfüllst, den die Urmutter für dich vorgesehen hat.“
„Du weißt doch auch nicht, was das bedeuten soll.“
„Dann finde es heraus. Wenn du jedoch erkennen solltest, dass es Teil des Zwecks ist, dem Stamm zu helfen, dann tu das bitte. Zweifellos sind überall im Becken Leute in Not.“
„Du sagtest, ein Nora-Kriegstrupp hat die Mörder verfolgt?“
„Ja, aber er wurde hinterrücks überfallen. Wenige konnten entkommen, und zumeist schwer verwundet.“
„Weißt du, wo die Mörder sind?“
„Nein. Aber frag doch Varl, einen Krieger, der die Tore des Beckens bewacht. Er hat den Hinterhalt überlebt. Er weiß sicher mehr.“
Als wir uns verabschieden, gibt uns Teersa noch letzte Ratschläge bzw. Anweisungen mit.
„Zuerst musst du zu den Toren des Beckens gelangen. Sprich mit Varl, er zeigt dir den Weg nach Meridian. Wenn irgendein Nora dich aufhalten will, dann zeige, dass du eine Sucherin bist.“
Während also die Nora die Hymne singen (sie bitten die Urmutter um Hilfe), ziehen wir los – frei, hinzureisen, wohin auch immer uns der Sinn steht.
Viele Nora-Gläubige sind gekommen, um die Hymne mitzusingen, und zum Teil auch, um uns Erfolg zu wünschen.
Was für eine „Karriere“, von der Ausgestoßenen zur Hoffnungsträgerin eine ganzen Stammes – für die Meisten jedenfalls.
Wir nutzen den Weiterweg, um unsere Vorräte aufzufüllen. Dann kommen wir an den Eingang von „Mutters Wacht“. Wir verlangen von der Wache, uns den gegenüberliegenden Ausgang zu öffnen.
Doch wir werden an den neuen Kriegsherrn verwiesen:
„Dann musst du mit dem neuen Kriegsherrn sprechen, Resh. Auf dem Wall.“
Bevor es weiter geht, schalten wir neue Fertigkeiten frei:
„Kritischer Treffer“ für mehr Schaden an Gegnern, die am Boden liegen.
„Kritischer Treffer Plus“: mehr Schaden durch kritische Treffer
und, weil noch 1 Punkt übrig ist, „Präzision“ für mehr Belohnungen bei Nahkampftreffern.
Am Tor treffen wir einen Bekannten: Es ist Teb, der uns freundlich begrüßt.
„Ich hörte davon, aber ich war nicht sicher, bis ich dich gerade sah. Schön, dass es dir gut geht.“
Wir fragen ihn was er über uns gehört hat.
„Dass du verletzt bist, und beinahe tot. Und dann bestand Erzmutter Teersa darauf, dass du im Innern der Urmutter heilen sollst!“
„Oh, das war ein Trubel! Nur Stammmütter dürfen den Berg betreten. Doch du hast es verdient.“
„Die Überlebenden haben jedem erzählt, wie du für die gekämpft hast!“
„Ich habe nicht allein gekämpft.“
„Nein. Sie haben auch Bast und Vala erwähnt.“
„Und Rost. Der Mann, der mich aufzog. Er… er kämpfte für mich, und starb dabei.“
„Von ihm haben sie nichts erzählt. Aber ich weiß noch. Er war da, als du mich gerettet hast.
Ich weiß noch, er stellte sich vor dich, als mein Vater zu schreien anfing. Wenn er dich durch seinen Tod gerettet hat, Aloy, hat er es sicher nicht bereut.“
Wir fragen ihn, was er am Tor macht, eigentlich ist er ja kein Krieger.
„Viele Krieger sind tot oder verwundet, Aloy. Jemand muss Mutters Wacht schützen, also helfe ich hier aus. Ich komme zurecht... solange ich die Pfade der Krieger meide, stimmt‘s?“