Die hab ich da ursprünglich eingebaut, die hab ich nicht wieder rausgenommen
Die hab ich da ursprünglich eingebaut, die hab ich nicht wieder rausgenommen
Doch! Als die Schlangenplatzszene umgeschrieben hattest!
Hab deinen Knollenpart jetzt leicht verändert in Kapitel 4 reingeschoben, während Norayks ziellosem Ausflug:
Achtung Spoiler:
Geändert von Tohuwabohu (15. Januar 2023 um 23:54 Uhr)
Das mit dem Ackerbau hatte ich kürzlich noch angemarkert. Die Beschreibung ist gut, passte an der alten Stelle aber nicht richtig, da gingen die Themen etwas wild hin und her.
Stumpfe Leute mit stumpfen Hacken... ich mag das
Ja, ich habe dieses ständige Hin und Her und Dazwischenschnattern und -agieren von mehreren Personen schon etwas aufgelöst und auch Gedankengänge, die zusammengehörten, zusammengeführt, damit sie nicht mehr so oft unterbrochen werden.
Ansonsten habe ich Akt 3 nochmal nachjustiert, in Akt 1 die Zeitverlangsamung bei Nebbs Kampf mit den Wachen wiederhergestellt und auch die kleine gemeine Echse in Akt 3 ist jetzt wieder drin.
Fast schon schade, dass sie kein eigenes Kapitel kriegt, in dem Toriphor seine Wut an ihr auslässt. Obwohl...
Ihre Einsätze:
Achtung Spoiler:
Ansonsten fehlen nur noch die Charmoffensive und der Äpfeldiebstahl im Anfangskapitel (Akt1,Kap.1). Irgendwie muss der peppiger werden. Aber das war's dann - außer du willst es noch der kleinen Kröte heimzahlen und sie in der Abfallrinne entsorgen.
Geändert von Tohuwabohu (16. Januar 2023 um 07:02 Uhr)
Nö, schaue heute Mal, ob ich zu Kapitel 1 komme.
Okay, denn ich weiß nicht, ob ich zu etwas komme heute. Das mit den Äpfeln dachte ich so: er kommt ja am Händler vorbei. Da wird ein kleiner Bub der Hintern versohlen, weil er versucht hat welche zu klauen. Dann rennt dieser zur nächsten Straßenecke, hockt sich ganz unglücklich schmollend hin und beobachtet hungrig den Wagen. Nebb erledigt das dann für ihn.
Ach, ja: Die Echsenkröte hatte ich zuletzt in einer Datei aus Sommer 2021 gefunden! Aber sie gefiel mir so gut und blieb mir so stark in Erinnerung, dass mir ihr Fehlen dort doch noch auffiel.
Hab den alten Text dann auch noch ein bisschen durchgelesen. Krass, wie sehr du jetzt Akt 3 gesteigert hast. Vor allem die hintere Hälfte davon liest sich wie ein einziger, wahnsinniger Rausch.
Ich kam gestern irgendwie 2-3h nicht mehr vom Text weg, hab gar nicht mehr viel angemerkt, nur noch gelesen weil spannend
etwas krasser als gedacht
(Kap. 10-14 oder so)
Was hältst du hiervon für Wirtin/ Apfeldiebstahl?
Hab versucht, Nebb so ein bisschen zwischen den Zeilen Background ("Diebesjunge") zu geben, seine Charaktereigenschaften zu schärfen (Charmanter Dieb, erfahrener Gauner, hat Mitleid mit den Hungernden, Schürzenjäger) und gleichzeitig das "Aufbruch-zur-letzten-Mission"-Feeling einzufangen:
E: und mit der Frage nach dem Blut hab ich versucht, den Leser noch etwas neugierig auf den Charakter zu machen. Damit er jetzt nicht zu sehr als der charmante Klischee-Dieb von der Stange daherkommt. Den Gag mit den einsilbigen Namen konnte ich mir nicht verkneifen
Bei der Wirtin
[…] war der stets verwaiste Schankraum, den Nebb nun betrat, kaum zu erklären. Die Wirtin der Dicken Muschel, Rafine, nickte ihm knapp zu. Es war eine etwas rundliche Frau, deren graues Haar verriet, dass sie schon unzählige Schellenschläge gehört haben musste. Nichtsdestotrotz hatte sie sich einen kecken Liebreiz bewahrt, dem Nebb zu gerne begegnet wäre, als Rafine noch etwas jünger gewesen war. Er grinste sie an und wollte die Treppe zu seinem Zimmer hochhuschen, aber die Wirtin hielt ihn zurück: „Nebb! Haben wir nicht etwas vergessen?“ Der Angesprochene machte schuldbewusst kehrt, setzte aber eine Mine auf, die genau das Gegenteil zum Ausdruck brachte. „Was denn, meine Liebe?“
„Schau mich nicht so an, Kerlchen, sowas zieht bei mir nicht“, gab sie mit einem Schmunzeln zurück. „Du weißt genau, wovon ich rede. Sag schon, wann hast du vor, deine Zimmermiete zu bezahlen?“ Nebb fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ha! Die Miete? Ist es etwa schon wieder so weit?“
„Was heißt hier schon wieder?“, meinte die Wirtin. „Immer noch!“ Ihr Gegenüber seufzte theatralisch. „Du weißt doch, Fine, ich geb‘ dir das Geld…“ hob er zu einer windigen Ausrede an, die für gewöhnlich das Ende ihres kleinen Schauspiels markierte und an deren Anschluss er ein paar Münzen auf den Tresen legte. Doch er stockte mitten im Satz. Rafine hob erwartungsvoll eine Augenbraue. „Komm schon, Nebb. Was ist es diesmal? Hast im Sonnenkrug wieder ein paar junge Dinger beeindruckt? Oder hast es auf den Feldern verbuddelt, um zu sehen, ob ein Münzbaum draus wächst?“
Nebb schüttelte langsam den Kopf. Seine Finger tasteten wie von selbst nach dem Säckchen unter seinem Kittel und fingen an, den Geldbeutel zu kneten. Wenn er bei seinem Vorhaben Erfolg hatte, würde er nichts mehr davon brauchen. Und Rafine, die würde er wohl auch nicht mehr wieder sehen. Das ganze verdammte Dorf nicht mehr. Seine Finger begannen wieder erwartungsvoll und vor Anspannung zu zittern, ließen die Münzen im Säckchen erwartungsvoll klimpern. Das wiederum veranlasste die Wirtin, sich erwartungsvoll auf den Tresen zu stützen. „Also? Was ist mit meinem Geld?“
Nebb fasste einen Entschluss. Er knallte das Säckchen – etwas heftiger als beabsichtigt – vor Rafine auf den Tresen. „Hier. Das sollte reichen.“ Die Wirtin griff argwöhnisch nach dem Geld. Mit einem verschmitzten Lächeln fügte Nebb hinzu: „Den Rest kannst du behalten. Kannst dir ja ein neues Kleid oder so davon kaufen.“ Rafine pfiff anerkennend durch die Zähne. Dann grinste sie ihn breit an, wobei sie ein paar Zahnlücken entblößte. „Das werd ich, Nebb, das werd ich. Vielleicht sogar aus Schafswolle.“ Dann wurde sie wieder ernst. „Hast geklaut, was?“ Nebb winkte mit gespielter Empörung ab: „Ich bitte dich Fine, wofür hältst du mich denn?“
„Für einen Dieb.“ Beide mussten lachen. „Will ich wissen von wem?“, fragte sie weiter, während sie das Säckchen zwischen ihren Brüsten verschwinden ließ. Der Gefragte schüttelte den Kopf. „Hm. Und du bist sicher, dass du nicht ein paar Münzen für dich behalten willst? Klebt Blut dran?“ Nebb zögerte. Mit Sicherheit wusste er das nicht mehr. „Schätze nicht. Zumindest nicht meins.“ Er grinste breit und lenkte dann von ihrer Frage ab: „Das Geld ist in Ordnung. Sagen wir einfach – der Münzbaum wird wohl bald ein paar Früchte tragen.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hastete er schließlich in sein Zimmer. Er verschloss die Tür hinter sich […]
Apfeldiebstahl
[...]Nebb passte seine Bewegungen denen der Leute an – gebückter, schreckhafter Gang, hölzerne Schritte – und erleichterte im Vorbeigehen einen besonders lauten Marktschreier mit hochrotem Kopf um den Schönsten der von ihm angepriesenen Äpfel, als dieser gerade die Essensmarke eines Kunden überprüfte. Er wähnte sich mit seiner kleinen, runzligen Beute schon in Sicherheit, als der Verkäufer laut brüllte: „Stehenbleiben, Dieb! Leg den sofort wieder zurück, sonst…!“
Vorsichtig ging Nebb ein paar Schritte weiter und schaute erst dann langsam auf. Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, bei so etwas nicht als erster aufzuschrecken – damit machte man sich nur verdächtigt. Und tatsächlich, die Aufforderung galt nicht ihm, sondern einem Jungen, dessen rechte Hand der Händler wie mit einer Schraubzwinge umfasste. Dem Aussehen nach zu urteilen ein Friedhofskind, ein dreckiger, magerer Junge dem die einsilbigen Leute vom Friedhof einen ebenso einsilbigen Namen gegeben hatten. Ein weiteres, bemitleidenswertes Schicksal das jenseits des Kraterwalls ständigen Hunger litt. Ein Gefühl, das Nebb leider zu gut kannte. Er blieb stehen.
Als er so alt wie das Kind gewesen war, hatte sich – neben ihm – nur eine Handvoll Jungen getraut, im Krater zu betteln und zu stehlen. Damals hatte man die Lausejungen noch dem Namen und Gesicht nach gekannt, aber mittlerweile waren es immer mehr und immer neue Gesichter, die ihr Hunger in den Krater trieb. Er seufzte und tastete unter dem Kittel nach seinem Apfel. Anschließend trat er von hinten an den Jungen heran und packt ihn grob an der Schulter. „Immer dasselbe mit dir, Bursche!“, fuhr er ihn an. Das Kind schreckte zusammen und ließ seine Beute in die ausgestreckte Hand des Verkäufers fallen. „Ist das dein Junge?“, fragte der, schon etwas weniger aufgebracht. Nebb nickte. „Immer nur Unsinn im Kopf, der Taugenichts.“ Dann beugte er sich verschwörerisch zu dem Händler vor. „Wenn es nach mir ginge – also ich würd‘ dem Jungen ja mal nen Satz heiße Ohren verpassen. Aber seine Mutter – “ Der Mann nickte verstehend und brummte: „Das ganze Dorf geht eh schon vor die Hunde. Wenn die Leute schon nix haben, können sie doch wenigsten ihre Manieren behalten.“ Nebb nickte und entgegnete: „So sieht’s wohl aus. Aber ich muss dann auch.“ Anschließend führte er den Jungen, den er nach wie vor an der Schulter festhielt, vom Karren und Sichtfeld des Mannes weg. „Hier“, sagte er zu ihm und reichte ihm den Apfel, den er im Vorbeigehen gestohlen hatte. Der Junge schaute ihn aus großen Augen an. „Und die kannst du auch haben.“ Damit ließ er mit einem Grinsen die übrigen Äpfel auf die Straße kullern, die er dem Wirt aus der Auslage gestohlen und unter seinem Kittel hatte verschwinden lassen, als er sich zu diesem gebeugt hatte. Das Kind glotzte noch immer „Oder hattest du vor, von einem dieser mickrigen Dinger satt zu werden?“ Endlich löste sich sein Gegenüber aus seiner Erstarrung und fing hastig an, das Obst einzusammeln.
„Was‘ mit dir? Hast‘ kein Hunga?“, fragte der Junge schließlich in der einfachen, direkten Sprache der Friedhofsbewohner. Mit einem Schmunzeln nahm Nebb zur Kenntnis, dass der Bursche sich die Frage aufgespart hatte, bis er sichergestellt hatte, dass er auch keinen Apfel übersehen hatte.
„Hm. Doch, schätze schon“, antwortete er ihm ausweichend und ließ seinen Blick in Richtung Sonnenstein wandern. „Aber ich… ich bin schon zum Essen verabredet. Und es zeugt von ganz schlechten Manieren, wenn ich da ohne Hunger aufkreuzen würde.“ Oder, wenn er zu spät kam, fügte er gedanklich hinzu und schaute den Nachzüglern nach, die sich langsam und zornig entfernten. Genug Zeit vertrödelt. Er ließ den Burschen stehen und schloss raschen Schrittes zu ihnen auf. Das Marktviertel hinter sich lassend, […]
Der Apfeldiebstahl gefällt mir sehr gut, obwohl er ganz anders abläuft als wie ich es vorgehabt hätte. Da gibt es so beim Durchlesen auf die Schnelle kaum was zu verbessern. Perfekt.
Das im Schankraum würde ich gern noch etwas nachjustieren. Dass die Wirtin Zahnlücken hat, taugt mir nicht. Es gibt eh wenig Frauen in dem Buch und dann gleich zwei mangelhafte Wirtinnen... Außerdem habe ich noch keine Frau Geld zwischen ihren Brüsten verschwinden lassen sehen. Oder sonst irgendwas. Das muss irgendso ein Klischee sein. Na gut, meine derzeitige esoterisch angehauchte Bettgefährtin steckt sich manchmal kleine Schutzsteine in den BH, aber einen ganzen Geldbeutel, zumal gut gefüllt? Hm.
Geändert von Tohuwabohu (19. Januar 2023 um 19:56 Uhr)
Oho, da hast du dem Hernn Lehrer ja wirklich mal zugehört!Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, bei so etwas nicht als erster aufzuschrecken – damit machte man sich nur verdächtigt.