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Thema: Die Reiche von Zemjana - Chroniken von Xanolar

  1. #421
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    Jahr 19 nFS - 2. Blütenmond (April) - Teil 6/6

    24. Tag im 2. Blütenmond: In der Königsstadt Adlerstein sorgt der ohnehin dem Wein zugetane Neffe des Königs, der junge Erwachsene Michael, wieder einmal für Ärger und Aufruhr. Im Vergleich zu vorigen Fällen, die sich eher innerhalb der Burgmauern abspielten, pöbelt der Spross des Königshauses an diesem Abend sternhagelvoll mit einigen Freunden in der Stadt. Überdies wird berichtet, er habe sich für einen Adeligen ungebührlich gegenüber einigen Damen des Bürgertums verhalten und darüber hinaus Stadtwachen beim Latrinenputzen mit Dreck beworfen. So setzt die Stadtgarde schließlich einen von Kopf bis Fuß in Matsch eingesauten und sturzbetrunkenen Königsneffen vor der Burg ab.

    25. - 30. Tag im 2. Blütenmond: Delegationen des Hofs von Waldkönig Oratir Schneebart erreichen die ersten menschlichen Siedlungen westlich der Wälder von Khaz Ilur zu diplomatischen Gesprächen.

    29. Tag im 2. Blütenmond: In der talonesischen Stadt Jarrow werden bei strömendem Regen im Hafen einige der im lunarischen Golf und südlich der talonesischen Inseln gefundenen Wrackteile abgeladen. Sie werden von Truppen des Erzherzogs umgehend in eine trocknere Einrichtung verbracht.

  2. #422
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    Jahr 19 nFS - 3. Blütenmond (Mai) - Teil 1/5

    01. - 30. Tag im 3. Blütenmond: Nach einem wetterlich im Aufschung befindlichen zweiten Blütenmond bricht schließlich auch der dritte Blütenmond des Jahres neunzehn nach dem Fall von Soras für den Kontinent Zemjana und die umliegenden Inseln an. Die überwiegend freundlichen, frühlingshaften Temperaturen erreichen mancherorts gen Monatsende bereits sommerliche Werte.

    02. Tag im 3. Blütenmond: Die neu geschaffene gemeinsame Aktion der Einwohner des Westens von Khaz Ilur mit Truppen der Republik selbst trägt erste Früchte: Separatisten, die weitere Überfälle auf Rohstofftransporte verübten oder verüben wollten, werden gefasst und zunächst im nahegelegenen Rooibosch in den Kerker verlegt, wo sie nun ihrem weiteren Schicksal entgegensehen. Weiterhin kommt es zu keinen tödlichen Verletzungen.

    05. Tag im 3. Blütenmond: Bei der nordermärkischen Stadt Frýklitz, sonst vor allem für hohe Qualität in handwerklichen Schnitzereien bekannt, kommt es zu einem Ereignis, welches in Zukunft als Frýklitzer Brandnacht bezeichnet werden wird: Die örtliche Abtei, welche für die kommenden Wochen Projekte zur Stärkung des bernaelistischen Glaubens im Sinne der Worte seiner Heiligkeit angekündigt hatte, brennt lichterloh, einem Leuchtfeuer gleich, in der Nacht. Zunächst herrscht Unklarheit ob der Anzahl der Personen im Gebäude, obgleich noch in der Nacht manch einer einen Knochenbruch beim Fenstersprung riskiert. Erst in den folgenden Tagen, in welchen sich auch militante Druidenanhänger zur Tat bekennen, wird das Ausmaß der Schäden und Opfer deutlich: Knapp achtzig Prozent des Gebäudekomplexes sind irreparabel beschädigt. Zweiundvierzig Bedienstete der Abtei, der Abt selbst und die in der Abtei für die Teilnahme an den Projekten gastierende Bischöfin Svitlana von Frýklitz sind tot.
    Geändert von Brabrax (23. März 2022 um 17:56 Uhr)

  3. #423
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    Jahr 19 nFS - 3. Blütenmond (Mai) - Teil 2/5

    06. - 08. Tag im 3. Blütenmond: Im Nachgang der Frýklitzer Brandnacht finden neben der Tatbekennung der militanten Druidenanhänger auch Aufräum- und Bergungsarbeiten auf dem Gelände der Abtei statt. Die wenigen Überlebenden der Abtei haben sich mit dem Einfachsten, so etwa Küchen- und Landwirtschaftsutensilien, bewaffnet. Einfache Bürger, die ihr Beileid ausdrücken oder bei den Arbeiten helfen wollen, werden vorgelassen, doch wer offensichtlich zu den Druiden gehört oder gehören könnte ob seines Aussehens, wird abgewiesen.

    07. Tag im 3. Blütenmond: Während der Hauptteil der Ostflotte Khaz Ilurs noch bei Al-Hissa zugange ist, erreicht ein vorausgesandtes Schiff den Hafen der Flussfeste von Falkenbek. Die Zwerge von Khaz Ilur schließen bereits für den späteren Bau des Kontors vor Ort Verträge ab, die ihnen Bauplatz und mögliches Material sichern sollen. Die Handwerker der umliegenden Ortschaften dürfen sich über einen Geldsegen freuen.

    09. Tag im 3. Blütenmond: Die vom Herzog Tristan von Freithal ausgesandten Mineralogen und Bodenkundler nehmen in den Tassenhügeln ihre Arbeit der Prospektion nach Bodenschätzen auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den alten Schächten, die das Königreich Soras einst unterhielt. Womöglich, so die lautende Hoffnung, ließen sich dort noch Eisenvorkommen entdecken.
    Geändert von Brabrax (23. März 2022 um 17:56 Uhr)

  4. #424
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    Jahr 19 nFS - 3. Blütenmond (Mai) - Teil 3/5

    10. - 20. Tag im 3. Blütenmond: Im Königreich der Nordermark werden die Tage nach der Frýklitzer Brandnacht nur noch turbulenter. Kronprinz Bronislaw von der Mark begibt sich umgehend auf die Reise nach Frýklitz, ebenso ein Vertrauter des Patriarchen aus der Umgebung der Stadt. Vor Ort stellen sich zwei Männer, die angeben, die Tat begangen zu haben, den Bütteln der Stadt Frýklitz, während zögernd auch Anhänger der Druiden für die Bergungsarbeiten zugelassen werden. Die Nutzung von Magie wird ihnen jedoch seitens der Überlebenden untersagt.

    12. - 30. Tag im 3. Blütenmond: Im Gegensatz zu den Unruhen im weiten Norden ist die eher versöhnliche Landeskirche im Goldenen Emirat in friedfertigeren Umständen. So werden etwa entlang der Straßen, die der Emir dieses Jahr endlich fertigbauen lässt, quasi zeitgleich mit dem eigentlichen Baufortschritt Missionsgebäude errichtet, welche sowohl die Kirche als auch den Orden von Tayyiba vertreten. Sie bieten Reisenden ein Obdach und eine warme Mahlzeit, sind gleichsam aber auch Anlaufstelle für jene Menschen aus der Umgebung, die eben diesen Luxus nicht genießen können. In den südlichen Provinzen Al-Anzur und An-Albahr unterstützt die Kirche hingegen Waisenhäuser und Heime für Versehrte.

    14. Tag im 3. Blütenmond: In der Nähe des mächtigen Flusses Wyton, an einem Ort, der zunächst der Sicherheit halber nicht näher benannt wird, beginnt der Bau des neuen herzoglichen Anwesens von Wytonien. Für den symbolischen ersten Spatenstich ist der Herzog sogar selbst angereist.
    Geändert von Brabrax (23. März 2022 um 17:56 Uhr)

  5. #425
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    Jahr 19 nFS - 3. Blütenmond (Mai) - Teil 4/5

    19. Tag im 3. Blütenmond: Kronprinz Bronislaw von der Mark erreicht die Stadt Frýklitz. Der vierundzwanzigjährige, designierte Thronfolger stellt sich in der Stadt der Künstler und Handwerker einer Menschenmenge, um vor ihnen eine Rede zu halten. Ist die Stimmung zu Anfang angespannt und noch tendenziell positiv dem Thronfolger gegenüber, kommen im Laufe der Zeit Buhrufe gegen diesen aus der Menge. Sowie der Thronerbe seine Rede beendet hat, bricht ein Tumult aus. Die Menschen bekriegen sich praktisch auf der Straße, auch Worte des Prinzen nützen nichts. Die Stadtgarde muss eingreifen und setzt bis zum Abend dutzende Menschen, sowohl aus druidischem, kirchlichen als auch bürgerlichen Umfeld fest.
    Rede der Übersichtlichkeit halber im Spoiler
    Achtung Spoiler:
    Die Nordermark ist ein Ort der Toleranz zwischen den Gläubigen aller Religionen. Ausschreitungen wie hier in der so schönen Stadt Frýklitz werden nicht akzeptiert, denn sie verstoßen direkt gegen den Willen des Krals. Die Bischöfin wird mit allen Ehren beerdigt und ich selbst werde an dieser Beisetzung teilnehmen.

    Gleichwohl ist deutlich zu erkennen, dass ein ausländischer Einfluss Grund für die Ausschreitungen war. Missionierende Eingriffe aus Bernstedt in einem Umfeld, in dem die Kirche sich nicht auskennt, sind Ursache für dieses Blutbad. Die fremdländischen Missionare und Gläubigen haben nicht das notwendige Fingerspitzengefühl besessen, um das friedliche Zusammenleben der Religionen in der Nordermark vollumfänglich zu verstehen. Ihre Handlungen haben zur Provokation beigetragen. Die Förderung fremder Traditionen in unserem Reich lehnen wir ab. Dies ist die Nordermark, wir sind nicht wie andere Reiche.

    Alle Bürger von Frýklitz haben ihre Hilfe angeboten, unabhängig von ihrem Glauben. Auch das ist die Nordermark. Wir stehen in Not und Leid zusammen, wie auch in Freude und Erfolg. Die Kirchengemeinde von Fryklitz ist aufgerufen, die Hilfe aller ihrer Mitbürger anzunehmen.

    Unabhängig davon wird es keine Nachsichtigkeit für Angriffe auf Gläubige anderer Religionen oder für Übergriffe auf Bürger der Nordermark geben. Wenn die Radikalen gefasst werden, drohen ihnen kapitale Strafen. Der Stadtwache von Fryklitz wird aufgetragen, hier zu ermitteln. Der Kronprinz ruft die Täter auf, sich zu stellen. Gestehen sie ihre Schuld öffentlich ein, werde ihnen dies strafmildern ausgelegt.

    Die Krone ordnet hiermit an, dass sich ausländische Kirchenangehörige oder Missionare in der Nordermark bei den öffentlichen Behörden zu registrieren haben, um Aufenthaltsdauer, Reiseziel und Grund der Anwesenheit in der Nordermark zu melden. Sollte dies unterlassen werden, können wir nicht für ihre Sicherheit garantieren und lehnen jede Verantwortung für eventuelle Übergriffe ab.


    20. Tag im 3. Blütenmond: In einer Kirche im Zentrum der Stadt Frýklitz treffen sich Kirchenangehöriger sämtlicher Ausrichtung. So sind sowohl Erzkonservative als auch Liberale ungewohnter Weise in einem Raum zusammen. Zum Einen geben sie sich einheitlich wider der Heiden und Ketzer, die die Abtei von Frýklitz zerstörten, andererseits protestieren sie auch gegen die Maßnahmen, die ihnen im Namen des Krals der Nordermark auferlegt wurde: Ein jeder Kirchenangehöriger, welcher nicht in der Nordermark geboren worden oder als Missionar tätig sei, solle sich "registrieren". Aus Sicht der Kirchenvertreter sei dies die Vorstufe zur Ausweisung aller Kirchenmänner, die nicht mit dem Kral einer Meinung seien.

    21. - 30. Tag im 3. Blütenmond: In der Stadt Frýklitz kommt es in Folge der Rede des Thronfolgers und der gemeinsamen Messe aller örtlichen Kirchenvertreter, welche die Maßnahmen, die der Thronfolger verkündete, ihrerseits ablehnen, zur Insurrektion auf den Straßen. Kirchenangehörige, die im Sinne der Worte des Patriarchen für Frieden und wider dem Krieg stehen, werden auf den Straßen verfolgt und erschlagen. Kirchentreue Bürger der Stadt stellen sich auf die Seite der Kirche, während jene, die dem Druidentum angehören, selbiges auf Seiten der Druiden tun. Während die Kirchenleute zurückhaltend agieren und vor allem ihre Häuser und Sakralbauten verteidigen, agieren die Druiden als Angriffsbewegung. In praktisch jedem Stadtteil brennen Wohn- und Bethäuser. Straßenschlachten führen auf beiden Seiten, jedoch auch unter unbeteiligten Bürgern, zu schweren Verlusten. Die Stadtgarde greift ein, wo sie kann, sieht sich jedoch von der Gesamtsituation deutlich überfordert.
    Geändert von Brabrax (23. März 2022 um 17:56 Uhr)

  6. #426
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    Jahr 19 nFS - 3. Blütenmond (Mai) - Teil 5/5

    23. Tag im 3. Blütenmond: Nahe der Stadt Rooibosch überfallen bewaffnete Männer neuerlich einen Rohstoffstransport. Dieses Mal begaben sich die lokalen Streiter und jene aus Hrafnagil sogar getarnt unter die Holzfäller. Vier der Angreifer werden festgesetzt, zwei fliehen.

    25. Tag im 3. Blütenmond: Fünfhundert Mann Verstärkung aus der nächstgelegenen Garnison der Nordermark erreichen die Stadt Frýklitz im äußersten Norden der Mark. Bereits die Randgebiete bieten ein Bild des Schreckens: Die Stadtgarde ist offensichtlich so überfordert, dass sie nicht einmal dazu kommt, Leichen fortzuschaffen. Direkt bei ihrem Eintreffen müssen die Soldaten mit stumpfer Gewalt eingreifen, um einen Fackelmob aufzulösen, wobei die Festgesetzten ins Stadtzentrum zum Kerker der Stadtgarde verschafft werden.

    30. Tag im 3. Blütenmond: Bischof Mieszko, der durchaus liberale Kirchenmann aus der Nähe der Hafenstadt Wjelkow, erreicht zu Pferd mit nur kleiner Garde Frýklitz. Auch der Druidenführer Handrij trifft an diesem Tage ein. Beide begeben sich umgehend zur Stadtmitte, um dort mit Betroffenen zu sprechen. Mieszko mit den überlebendenen Kirchenvertretern und Handrij mit den militanten Druidenanhängern.

  7. #427
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    Jahr 19 nFS - 1. Sommermond (Juni) - Teil 1/5

    01. - 30. Tag im 1. Sommermond: Der Kontinent geht mitsamt der umliegenden Inseln und Inselreiche vom Ende des Frühjars schließlich zum Sommer des Jahres neunzehn nach dem Fall von Soras - beziehungsweise dem Jahr 2019 im elfischen Kalender - über. Auf Frühlingsgefühle folgen sommerliche Temperaturen, Hitzewallungen und Gewitter. Wie gewohnt ist die Umgebung des lunarischen Golfs ein wahrliches Epizentrum schlechten Wetters.

    01. Tag im 1. Sommermond: In der in Teilen bereits verwüsteten Stadt Frýklitz treffen sich Bischof Mieszko von Wjelkow, Druidenführer Handrij und einige örtliche Rädelsführer der Druiden mit den Kirchenvorstehern. Die Truppen, die der Kral in die Stadt entsandte, sind nicht Teil der Gespräche, bewachen zum Schutz aller jedoch die Räumlichkeiten. Am Ende des Tages steht eine Waffenruhe: Vertreter beider Seiten sollten sich in den kommenden Tagen erneut treffen und bis dahin einander Zeit lassen, die Toten zu bergen und würdevoll zu bestatten. Besonders Handrij mahnt seine Anhänger zu Zurückhaltung an: Das Druidentum stehe im Zeichen des Gleichgewichts und der Harmonie. Mord ist immer ein Eingriff in die Natur und damit in das natürliche Gleichgewicht der Menschen. Eine kleine, militante Abteilung der Druidenanhänger zeigt Unmut, stimmt jedoch zu.

    02. Tag im 1. Sommermond: Beim jährlichen Dorffest in An-Shams nahe der Stadt Al-Hissa an der Ostküste der Kernlande des Goldenen Emirats sorgt die Aufführung einer Schülergruppe für Furore: Sie spielen verschiedene Ereignisse der letzten Jahre nach, neben einer szenisch gelungenen Darstellung des Ausbruchs des Kahlen Asten mit einer heroisierenden Darstellung von Druiden, die bei den Aufräumarbeiten von Gólitz Steine zum Schweben bringen, sorgt ein Zwischenspiel, welches den Herzog von Wytonien als Kasperlefigur mit schief sitzender Krone zeigt, für Erheiterung. Die Puppe versucht stets die Suppe zu löffeln, die andere ihm vorsetzen, ganz gleich, was die Zutaten sind oder wer sie ihm serviert. Das Zwischenspiel ist so erfolgreich, dass die Schülergruppe es im Hafen von Al-Hissa mehrmals erneut aufführt. Der Suppenkasper von Wytonien, wie das Stück von den Matrosen getauft wird, sorgt für viel Gelächter und lässt den Klingelbeutel schnell voll werden, mit dem für ein neues Waisenhaus in Al-Hissa gesammelt wird. Selbst manch ein knausriger Seemann spendet zumindest einen Kupfer- oder Silberling.
    Geändert von Brabrax (29. März 2022 um 11:02 Uhr)

  8. #428
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    Jahr 19 nFS - 1. Sommermond (Juni) - Teil 2/5

    04. Tag im 1. Sommermond: Nach militanten Brandstiftern und hertzerischen Fackelträgern präsentiert der Morgen in der nordermärkischen Stadt Frýklitz eine weitere Gruppe im Volk: Die Analphabeten. So trägt manche Wand von Häusern nahe der Sakralbauten der Stadt in rote Farbe gut lesbare Lettern im Dialekt der Nordermark geschrieben. In die reine Gemeinsprache der Menschen übersetzt würde es aus dem Dialekt heraus bedeuten: "Menschen, genannt Bernaeli, geh in das Haus", was als Umstand bei so manchem Bewohner der Stadt, ganz gleich, welche Ansicht er vertritt, zu einem heftigen Lachanfall führt. Manch einer spekuliert, dass diese Schriftzüge wohl ein Aufnahmeritual gewesen sein könnten, oder auch ein schlechter Scherz.

    05. - 10. Tag im 1. Sommermond: Die maßgeblichen Vertreter der Parteien der Stadt Frýklitz treten erneut im Rathaus zusammen, dieses Mal ist auch der Kronprinz Bronislaw im Raum. Bereits bei seinem Eintreffen wurde er kritisch beäugt, teilweise sogar überaus wortkarg begrüßt. Dennoch hält man sich friedlich, um den Konflikt zu besprechen. Nicht zu unterbinden sind jedoch passiv-aggressive Anmerkungen, die sich alle Beteiligten gegenseitig machen.

    07. Tag im 1. Sommermond: In einem kleinen Tal umgeben von bewaldeten Hügeln wird auf der Nebelnachtigalleninsel eine Entdeckung gemacht, die die zuständige Reisegruppe ausgelassen mit Bier und Met feiert: In einem offen liegenden Bereich finden sie einen Brocken in Augapfelgröße. Einen Brocken undurchsichtigen gelben, fossilen Harzes mit einer eingeschlossenen Mücke darin. Es handelt sich um Bernstein.
    Geändert von Brabrax (29. März 2022 um 11:02 Uhr)

  9. #429
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    Jahr 19 nFS - 1. Sommermond (Juni) - Teil 3/5

    09. Tag im 1. Sommermond: Die Vertreter der Seite der Bürger der Stadt Frýklitz legen den Vertretern der militanten und den Vertretern der gemäßigten Druiden zusammen mit den Angehörigen des örtlichen Klerus eine vorläufige Liste mit Schäden vor. Es kommt zum erneuten Eklat, als die militanten Druidenvertreter den Bürgern praktisch ins Gesicht spucken. Kronprinz Bronislaw hatte ihnen schließlich nur den Wiederaufbau der Kirche zugesagt. Die Bürger fordern jedoch, dass die Nordermark für die Schäden aller von den Druidenanhängern zerstörten Gebäude aufkommt. Schließlich verlassen die militanten Druiden unter Protest den Sitzungsraum, nicht ohne dass sich einer von ihnen, ein Mann namens Vojta, nochmalig umwendet. Er zieht ein Wurfmesser unter seiner Kutte hervor, welchen er in den Tisch stößt. Die Botschaft ist deutlich: Mit diesen Männern ist kein Frieden zu machen, bevor nicht jeder Bernaelist aus "ihrem" Land vertrieben wurde.

    10. - 16. Tag im 1. Sommermond: Im Nachgang der einseitig abgebrochenen Verhandlungen finden Unruhen wieder vermehrt statt. Statt sich jedoch als Fackel- und Knüppelmob auf die Straße zu stellen, werden Angriffe nun eher als Nadelsiche gesetzt und finden überwiegend Nachts statt. Dennoch gelingt es der vom Militär unterstützten Stadtgarde, etwa zwei Dutzend Mann festzunehmen.

    13. Tag im 1. Sommermond: Über der Küsten- und Waldregion um die Stadt Lydenhoogte im Westen von Khaz Ilur geht ein Gesteinsbrocken von jenseits der erreichbaren Grenzen mit einem dumpfen Donnern und einem Lichtblitz in der unteren Stratosphäre in Flammen auf. Die Bolide explodiert unweit des Stadtgebiets und reißt mit ihrer Druckwelle vor allem Bäume um und beschädigt ganze Stadtteile. Zwar bleibt ein Krater aus, doch gehen kleinste Bruchstücke des Gesteinsbrockens über die Umgebung hernieder.
    Geändert von Brabrax (29. März 2022 um 11:01 Uhr)

  10. #430
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    Jahr 19 nFS - 1. Sommermond (Juni) - Teil 4/5

    16. Tag im 1. Sommermond: Unmittelbar nach Eintreffen der Nachricht der Verwüstungen bei der Stadt Lydenhoogte im Westen von Khaz Ilur erlässt der Waldkönig Oratir Schneebart ein Dekret zur Bildung einer Hilfskarawane, die sich mit Baumaterial und Mannstärke umgehend auf den Weg machen soll, den Menschen westlich der Zwergenlande zu helfen, ihre Katastrophe zu überwinden.

    17. - 20. Tag im 1. Sommermond: Nach den vier unruhigeren Tagen geht die nordermärkische Stadt Frýklitz wieder in eine ruhigere Phase über. Gerüchte gehen um, unter den festgenommenen Männern sei auch Vojta gewesen.

    18. - 30. Tag im 1. Sommermond: Neben den "üblichen" Einrichtungen wie Waisenhäusern oder Obdachlosenunterkünften fördert der landeskirchliche Zweig des Fürstentums Vestland ebenso wie manch andere Landeskirche mit dem Geld, welches in der Heimat bleiben sollte, einen weiteren, landesspezifischen karitativen Zweck: Im Sinne der Volkssolidarität werden Veteranenklubs eingerichtet, primär für Matrosen, sekundär jedoch auch für ehemalige Mitglieder der Landstreitkräfte. Das Angebot der Klubs richtet sich vor allem auf die Arbeit mit und um in die Jahre gekommenen Menschen, aber auch jenen, die im Einsatz als Soldat oder Matrose dauerhaft körperlich entstellt wurden, aus. So werden diese Alten und Versehrten betreut, knüpfen neue Kontakte und können die alten weiterhin pflegen.
    Geändert von Brabrax (29. März 2022 um 10:57 Uhr)

  11. #431
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    Jahr 19 nFS - 1. Sommermond (Juni) - Teil 5/5

    21. - 30. Tag im 1. Sommermond: Die ruhigeren Tage der Stadt Frýklitz bleiben bestehen. Zwar gibt es hin und wieder noch Unruhen, doch sind Armee und Stadtgarde dann rasch zur Stelle, um eben jene auch aufzulösen. Zu größeren Bränden oder Plünderungen kommt es vorerst nicht. Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass das Einlenken des Kronprinzen in den Verhandlungen Teil dessen ist: So sollen die Kirche wiederaufgebaut und die Täter hingerichtet werden. Es bleibt jedoch bei den Verhandlungen spürbar, dass die Druidenanhänger und die Kirchenvertreter sich misstrauen und einander den Weg so gut es geht meiden.

    24. Tag im 1. Sommermond: Ausgehend von der Grabungsstäte bei den Ruinen der ehemaligen Hauptstadt des damaligen Mittelreichs, Al-Aliha, verbreiten sich Gerüchte, in der Grabung sei ein machtvolles Artefakt gefunden worden, welches den Besitzer als den wahren Herrn des Mittelreichs, den Malik, auszeichne. Da gleichsam oft von Unsummen in Gold die Rede ist, tun viele diese Gerüchte als bloßes Geschwätz ab.

    28. Tag im 1. Sommermond: Die vom Waldkönig Oratir Schneebart angeforderten Bruchstücke des Gesteinsbrockens, welcher im Himmel oberhalb von Lydenhoogte zerbarst, erreichen die Werkstätten der Schmiede nahe des Berges Klamorasch.

  12. #432
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    Jahr 19 nFS - 2. Sommermond (Juli) - Teil 1/4

    01. - 30. Tag im 2. Sommermond: Mit Beginn des zweiten Sommermonds bricht die zweite Hälfte des Jahres 19 nach dem Fall des Königreichs Soras über Zemjana an. Wie gewohnt ist die Hitze gerade um die Wüsten des Kontinents und Khaz Ilurs drückend und kaum zu ertragen. Wer in der Wüste oder in ihrer direkten Umgebung sucht, arbeitet diesen Monat außerhalb der Stunden größter Hitze, mit Auswirkungen auf die Produktivität und Einnahmen.

    01. Tag im 2. Sommermond: Nach Besuchen in der Stadt Mittelwyton und eines Klosters am Wyton, welches ihm wohl überaus vertraut schien, erreicht der Patriarch Markwart I. auf seiner Reise schließlich die herzogliche Stadt Niederwyton, wo er in der örtlich größten Kirche, eine Messe zum Mittjahr abhält. Die Messe wird viel besucht, auch vom Herzog Aswin II. und einem guten Teil seines Hofstaats selbst. Außerhalb der Kirche sammeln sich die Massen, um auch etwas von den Worten ihres Hirten hören zu können. Markwart predigt in seinen Worten vor allem das übliche Mantra: Die Menschheit muss zusammenhalten, der Glaube an Bernael müsse stark sein. Kein Reich von Gläubigen sollte ein anderes Reich von Gläubigen attackieren und somit den Verlust der Leben Unschuldiger riskieren.

    04. - 07. Tag im 2. Sommermond: Über dem lunarischen Golf beginnt sich ein Sturm zusammenzubrauen. Wie im Grunde jedes Jahr wirkt auch dieser in seinen ersten Zügen bereits brachial und gewaltsam, wobei er schwere Winde und hohe Wellen gegen die Sonneninseln treibt. Bereits in diesen Tagen kommt es zu einigen Verletzten und einem Toten auf den Inseln. Der Sachschaden bleibt vorerst im Rahmen von etwa 500 ST überschaubar.
    Geändert von Brabrax (31. März 2022 um 13:50 Uhr)

  13. #433
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    Jahr 19 nFS - 2. Sommermond (Juli) - Teil 2/4

    08. - 11. Tag im 2. Sommermond: Der Wirbelsturm im lunarischen Golf nimmt an Stärke und Intensität zu, während er das Festland im Westen ansteuert. Wie üblich beginnen die Menschen an Land, ihr Hab und Gut nach Möglichkeit zu sichern und bereits Säcke mit Erde und Sand vorzubereiten. Besonders um die Stadt An-Albahr wird dies mit großem Eifer angegangen, frei nach dem Motto: Was der Krieg nicht zerstörte, soll nicht der Sturm holen.

    10. - 20. Tag im 2. Sommermond: Die Mitte des zweiten Sommermonds gestaltet sich in diesem Jahr im Süden des Kontinents Zemjana als besonders reich an Regenfällen. Bauern in Soras und Wytonien, im Osten Adlersteins und im Norden von Ediras werden keine Gelegenheit bekommen, sich über ausbleibendes Wasser von oben zu beklagen. Man schätzt sich vielerorts optimistisch auf gute Ernten in diesem Jahr.

    13. Tag im 2. Sommermond: In Niederwyton wird dem wytonischen Herzog Aswin II. mit Theoderich ein Sohn geboren. Die noch bestehende Anwesenheit des Oberhaupts der Kirche des heiligen Bernael, Markwart I., in der Stadt wird direkt genutzt, um dem Kind die höchstmögliche Taufe zu gewähren.
    Geändert von Brabrax (31. März 2022 um 13:49 Uhr)

  14. #434
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    Jahr 19 nFS - 2. Sommermond (Juli) - Teil 3/4

    14. Tag im 2. Sommermond: Am Morgen findet der Majordomus der Theologica Arcanum bei der Stadt Wjelkow ein gar schauriges Bild vor den Toren seines Schaffensortes: Ein Mann in ritueller Gewandung der Druiden der Nordermark liegt dort mit einem Pfahl, der ihn, ihm geradewegs durch das Herz gestoßen, an den Erdboden fesselt. Eine kleine, in die Arme des Druiden gelegte Holzplatte verrät über die eingebrannten Worte: "Der Norden vergibt nicht!"

    14. Tag im 2. Sommermond: Der Sturm im lunarischen Golf trifft in den Buchten zwischen An-Albahr (Goldenes Emirat) und Al-Janur (Baronie Südstern) auf Land. Wie gewohnt kommt es zu moderaten bis mittleren Schäden, Verletzten und auch Todesfällen.

    17. Tag im 2. Sommermond: Die drei vestländischen Erkundungsschiffe, die nach Westen gesandt worden, kehren für die Aufnahme weiterer Vorräte in die Bucht der zur Republik Hrafnagil gehörenden Stadt Krugersdorp ein. Auch kleinere Reparaturen, die durch den Aufenthalt auf See nötig wurden, werden vor Ort durchgeführt.
    Geändert von Brabrax (31. März 2022 um 13:48 Uhr)

  15. #435
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    Jahr 19 nFS - 2. Sommermond (Juli) - Teil 4/4

    18. - 20. Tag im 2. Sommermond: Stand im Vormonat Frýklitz im Fokus der Ereignisse, ist es nun Wjelkow: Im Nachgang des Leichenfundes stellt die Stadtgarde umfassende Ermittlungen an, während die lokale Kirche eine Messe in der Kirche zu Wjelkow abhält. Es wird den Toten von Frýklitz und dem Opfer von Wjelkow gedacht und die Taten in ihrer Gesamtheit verurteilt. Mord ist nie ein rechtes Mittel, egal durch wen und an wem. Überdies findet eine großangelegte Begräbniszeremonie in einem heiligen Hain der Druiden statt, die auch von sämtlichen höheren Kirchenvertretern der Region, ganz gleich, ob liberal, versöhnlich oder konservativ eingestellt, besucht wird. Es scheint, als wolle man auch seitens der Kirche ein klares Zeichen gegen Fanatismus jeglicher Art setzen.

    25. Tag im 2. Sommermond: Bei der Stadt Frýklitz findet die nächste öffentliche Zeremonie statt: An einem schönen sommerlichen Nachmittag werden die zwei Männer, die die Brandstiftung der örtlichen Abtei gestanden, von einem Gesandten des Königshofes zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wird umgehend und unter dem Jubel der Menge umgesetzt. Die Mitläufer und eine Reihe der Verhafteten der vorigen Unruhen werden mit Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten in und um Frýklitz belegt.

    30. Tag im 2. Sommermond: Ein junger Mess- und Kammerdiener des Abts von Drachenstein berichtet seinem Herrn etwas schier unglaubliches: Der junge Mann behauptet, ihm sei Bernael höchselbst im Traume erschienen und habe zu ihm gesprochen, in alter, kaum verständlicher Sprache. Der Abt zeigt sich hingegen skeptisch und schickt den Messdiener wieder zum Dienst zurück.

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