Das Byzantinische Imperium erstreckte sich über drei Kontinente. Es war technologisch führend, die Menschen lebten dort in Freiheit, die Religion spielte nur eine untergeordnete Rolle, selbst befreite Völker durften ihre archaischen Bräuche weiter ausführen – in weiten Teilen der damaligen Welt galt dies als undenkbar -, in den wissenschaftlichen Disziplinen Biologie und der Metaphysik wurden hochmoderne Erkenntnisse gewonnen.
Wie konnte dieser Hort des Friedens und der Stabilität innerhalb eines halben Jahrhunderts zerbrechen?
Vermutlich begann es mit der Krönung von Imperator Areus V. der Weise.
Während in Westeuropa die letzten barbarischen Völker befreit wurden, plante er das Undenkbare und vollzog eine Kehrtwende in der so stets erfolgreichen Eroberungspolitik des Imperiums.
Er wandte Europa den Rücken zu und wandelte auf den Pfad Alexanders des Großen.
Indien war das Ziel seiner Träume. In Europa war über diesen Kontinent wenig bekannt.
Nachdem Alexander der Große das Perser Reich zerstörte und anschließend die Makedonen dort ihre Kultur und Bräuche etablierten, erhob sich ein Riese aus dem Osten und rückte zeitweise bis ins Zweistromland vor.
Das Magadhanische Reich war bis dato das größte Reich in der Geschichte. Trotz ihrer Eroberungen war ihre Wirtschaftspolitik isolationistisch.
Über dieses Reich ist kaum etwas bekannt, ihre Sprache, Bräuche und Kultur wurden nicht überliefert.
Es zerbrach so schnell wie es expandierte, vgl. das
Assyrische Reich während seiner letzten Phase.
Nach ihrem Niedergang besiedelten wieder die Makedonen den Mittleren Osten. Kulturellen Austausch war mit Indien weiterhin nicht gegeben.
Was hatte diese Vorgeschichte mit dem Byzantinischen Imperium und Imperator Areus V. der Weise zu tun? Dazu kommen wir nun.
Nachdem dieser Mitte der 1430iger das Königreich Sindh proklamierte, war zum ersten Mal eine Handelsroute von Madrid bis nach Hyderabad etabliert.
Waren aus dem Osten und Wissen aus dem Westen fanden ihren Weg über die neuen offenen Routen über Land, über das Rote Meer sowie über den Persischen Golf.
Nur kurze Zeit später brach die indische Variante der Pocken in Europa aus.
Die Hälfte seiner Geschwister verstarb daran, selbst der Thronfolger Imperator Areus VI. wurde krank und überlebte nur knapp.
Nichts ahnend von dem weiteren Ausmaß dieser Katastrophe, welche noch bevorstand, eroberte Imperator Areus V. der Weise mehrere Ziele in Europa, namentlich die Iberische Halbinsel, Osteuropa und GB.
Er plante bereits, wie einst Alexander der Große, seinen Eroberungszug für Arabien und Äthiopien als das Undenkbare geschah.
Der Schwarze Tod brach aus!
Über die neuen Handelsrouten von Indien nach Europa transportierend, trug die Geisel des Todes eine Vernichtungswelle mit sich, welche hauptsächlich Zentraleuropa und Kleinasien traf.
Trotz zur damaligen Zeit guter medizinischer Sachkenntnisse starb ein 1/3 der Bewohner des Byzantinischen Imperiums! Es betraf jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, vollkommen gleichgültig hinsichtlich Rankes und Bildungsstatus.
Der schwarze Tod, der große Gleichmacher.
Mit der Vernichtung der zentralisierten Verwaltung brachen Aufstände aus.
In Neu-Sparta zerstörte ein Erdbeben den bürokratischen Gebäudekomplex, darunter die Archive, die unter anderem Schriften des 15. Jahrhunderts beherbergten.
In dieser Hochphase der Krise starb Imperator Areus V. der Weise, sein Lebenswerk zerstört.
Wie genau er starb ist nicht bekannt, ob es der Schwarze Tod höchstselbst war, gar Selbstmord oder an Altersschwäche ist leider nicht überliefert worden.
Bekannt ist nur, dass Imperator Areus VI. der Albino sein Hauptaugenmerk auf Hellas richtete und die weiten Teile des Imperiums sich selbst überließ.
Jenes nutzten seine nahen Familienmitglieder sofort aus und erklärten daraufhin sich und ihre neuen Königreiche für unabhängig.
Es wurde viel darüber spekuliert, ob Imperator Areus VI. der Albino bezüglich seiner Fähigkeiten nicht an seinen großen Vorfahren anknüpfen konnte, doch dies gilt bereits als widerlegt.
Obgleich durch die genetische Homogenität - ausgelöst durch jahrhundertlange Inzucht - Albinos keine Seltenheit in dieser Zeit darstellten, wurden diese weithin gemieden und als schlechte Omen gedeutet.
In einer Phase des Friedens und der Prosperität hätten die abtrünnigen Familienmitglieder Imperator Areus VI. der Albino auf dem Schlachtfeld herausgefordert und anschließend seine Autorität akzeptiert.
Mit Leichenbergen an jeder Straßenecke, Hungersnöten, Erdbeben und einer zertrümmerten Zentralregierung adaptieren jedoch die Separatisten ihre kulturellen und religiösen Ländereien, avancierten in Folge ihrer überlegenen Ausbildung zu deren Anführern und spalteten sich somit ab.
Damit war das Ende des Byzantinischen Imperiums besiedelt. Aus einem Reich mit vielen Familienmitgliedern wurden mehrere Reiche mit wenigen Familienmitgliedern.
Imperator Areus VI. der Albino nannte sich von nun an Basileios Areus I. der Anfängliche vom Byzantinischen Reich, zusammengestutzt auf Griechenland und Konstantinopel.