Allgemeine Überlegungen
In PBC6 hat sich gezeigt, dass es eher schwierig war, das Team-Spiel durch frühe Rushes zu gewinnen. Der früheste (und überaus erfolgreiche) Angriff war von llower auf Buktu, aber durch marchueffs Eingreifen hat Buktu am Ende noch gut genug überlebt, um am Ende hilfreich zu sein.
Mag sein, dass ich durch die besondere Karte (weite Entfernungen zu den Nachbarn, teilweise sehr enge, gut zu verteidigende Stellen) hier in meinem Eindruck beeinflusst bin, andererseits haben attackierte Spieler auf jeden Fall den Vorteil, dass sie ein ruhiges Hinterland haben, und im Zweifelsfall können 1-2 zusätzliche Einheiten des Team-Mitspielers ja durchaus schon eine Wende in einem frühen Krieg mit wenigen Einheiten bringen.
Ich glaube deswegen, dass Civs besser fahren, die eher auf Mittelalter, Renaissance oder IZA ausgelegt sind. Tatsächlich würde ich sagen, dass das Sumerer/Ägypten-Team neben dem schlechten Start der Ägypter auch das Problem hatte, dass die Civ-Vorteile im späteren Verlauf nicht mehr stark gewirkt haben, während die Azteken-Vorteile immer noch gültig waren.
Team-Spiel
Mein Team mit Slowcar war unter anderem deswegen gut mit dabei, weil wir sehr gut gegenseitig Heurekas und Inspirationen teilen konnten. (Bei den anderen Teams hat das zum Teil immerhin dazu beigetragen, dass die geschwächten Teamspieler nicht abgehängt wurden). Das sollten wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, und uns früh absprechen, wer welche Tech oder Civic erforscht. Leider sind weder Mali noch Vietnam jetzt besonders stark auf Wissenschaft ausgerichtet, wobei Vietnam es sich je nach Start durchaus leisten kann, schnell viele Campus-Distrikte zu bauen. Wenn die dann noch auf Dschungel stehen sollten, hat man de facto +5

Bibliotheken. Hypatia wäre natürlich ein Jackpot in der Hinsicht.
Allerdings sind auch weder Rom noch Polen Forschungsgiganten. Das gesamte Teilnehmerfeld kippt eher in Richtung Kultur. Wie sich das auswirkt, könnte noch ganz spannend werden.
Der zweite Aha-Faktor des Team-Spiels für mich war die Kraft der gegenseitigen Handelskarawanen. Das war extrem effizient und mit den entsprechenden Politik-Karten sogar richtig stark. Mali sollte davon erst recht profitieren, weil sie noch mehr von Gold abhängig sind. Mit einem weinenden Auge schaue ich allerdings da auch in Richtung des nicht gewählten Ägypten, wo die Bonus-Handelswege beiden Mitspielern etwas genützt hätten.
Wir müssen uns jetzt nicht einbilden, dass unsere schlauen Mitspieler nicht ebenfalls auf diese Ideen kommen, aber vielleicht haben wir ja als bereits absolvierte Teamspieler da einen klitzekleinen Vorteil. Rage war jedenfalls zumindest damals nicht unter den Lesern unserer Storys, soweit ich mich erinnern kann.
Allgemeine Überlegungen zu Mali
Ich bin sehr gespannt, ob wir Mali zu Fliegen bekommen und glaube in der Tat, dass die Civ gerade im Teamspiel Potenzial hat, wo man sich ja auch gegenseitig Gold und andere Ressourcen zuschieben kann. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass wir uns mit Mali eine Zielscheibe auf den Kopf malen. Die zwei anderen Teams werden zweifelsohne ahnen, dass Mali später mächtig werden kann, vor allem aber werden sie zu wissen glauben, dass Mali am Anfang leichte Beute ist. Wir müssen uns also darauf gefasst machen, das Ziel für einen frühen Angriff zu sein. Dass "Wüstenstädte" nicht attraktiv sind ist für mich kein Argument, denn gerade im Teamspiel geht es ja nicht nur darum, zu erobern, sondern auch darum, den Gegner zu schwächen. Das hat marchueff mit dem Abriss der skythischen Städte sehr deutlich demonstriert. Genauso wie die Sumerer mit der Attacke auf die Zulus.
Die spannende Frage wird sein, wie die Civs positionell starten.
Aus meiner Sicht wäre es eigentlich das Logischste, wenn der Kartenbauer entscheidet, dass immer jeweils ein Vietnam an eine andere Civ grenzt. Das hatten wir jetzt dummerweise im Vorfeld gar nicht festgelegt, und ich habe etwas Bedenken, das jetzt noch anzusprechen, weil es mir als versuchter Einfluss ausgelegt werden könnte. Allein aus Symmetrie-Gründen bietet es sich aber an, denn andernfalls grenzen zwei Vietnams aneinander - und ein Vietnam an eine andere Civ. Das wäre aufgrund der Dreier-Konstellation bereits ein Ungleichgewicht (ich weiß aktuell nicht, ob es ein Vorteil für die Nebeneinander-Vietnams wäre oder ein Vorteil für das Allein-Vietnam, meine Vermutung wäre Letzteres, weil die zwei anderen sich wohl gegenseitig negieren).
Hieße also, llowers Mali müsste eigentlich logischerweise neben einem Vietnam starten.
Das macht die Sache nicht unbedingt besser, denn auch Vietnam kann ja entscheiden, Reiter zu bauen, die dann mit +2 Bewegung einen Überraschungsangriff von eigenen Wäldern aus starten. Andererseits führt Malis Wüste zwangsläufig dazu, dass es dort keine Wälder geben wird. Außerdem gibt es natürlich für Vietnam sehr viel Anreiz, Bogenschützen zu bauen, was dann weniger Ressourcen für Reiter wären. Spätestens bis zu den Kriegselefanten muss Mali aber dann eine Verteidigung haben. Auch das wird gar nicht sooo einfach, denn man kann Maschinenbau natürlich auch gezielt forschen und dabei den oberen Teil des Baumes ignorieren.
Eventuell müssen wir schauen, dass ich ein paar Einheiten an llowers Grenze postiere. Bei PBC6 hat sich allerdings auch gezeigt, dass die Wege vom einen Reich zur Reichsgrenze des Teammitglieds SEHR lang sein können, vor allem mit antiken und mittelalterlichen Einheiten.
Hinzu kommt in diesem Fall der Effekt der Pangäa. Wir hatten ja in PBC6 absichtlich die Ring-Position ersonnen, damit es nicht zu einem 2:1 kommt, aber der Effekt war ja eher ein kontinuierliches Patt. Es ist also möglich, dass wir uns gar nicht nur gegen Malis Nachbarn verteidigen müssen, sondern auch gegen jene Civs, die quer durch die Mitte der Karte gerannt kommen. Auch da wissen wir natürlich nicht, ob der Kartenbauer oder die Karte selbst in der Mitte noch ein paar Berge oder ähnliches einbaut.
Was ganz generell die Karte angeht: Ich sehe es mittlerweile fast als Ding der Unmöglichkeit, hier gerechte Voraussetzungen zu schaffen. Damit werden wir leben müssen. Ich kann mit sowas immer schwer leben, deswegen sage ich es mir hier selbst schon mal vorneweg.

Aber wir haben unterschiedlich gute Stadtstaaten, wir haben unterschiedliche gute Naturwunder, wir werden durch den neuen Spielmodus unterschiedlich sinnvolle Ressourcen haben... und sowohl Vietnam als auch Mali sind höchst abhängig von den Landschaften. Viel Dschungel und viel Wüste ist stark, wenig Dschungel und nur eine kleine Wüste ist verkrüppelnd.
Das ist fast schon zu viel auf den Schultern eines einzelnen Kartenbauers.