@ Mongke Khan
Ja, ich tue mir ehrlich schwer Texte wie....Die Verse 15 und 16 scheinen bezüglich der "Warum lässt Gott das Pharaonen-Herz verstockbroten?" zentral zu sein. Wie die Bibel-Pros hier schon beschrieben haben, trachtet Gott offenbar nach Anerkennung.
anders als wörtlich zu erklären. Ich meine....Gott sagt dort selbst dass er das nur tut um weltweit bekannt zu werden. Hier anfangen Gottes eigene Aussagen zu widerlegen, ist müßig.15 Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich samt deinem Volk mit der Pest schlagen können, so daß du von der Erde vertilgt worden wärst;
16 aber ich habe dich absichtlich leben lassen, um an dir meine Kraft zu erweisen und damit mein Name auf der ganzen Erde gepriesen wird.
Deutlicher hätte er es nie formulieren können, warum er will dass es zum Showdown kommt. Und es ist beileibe ja nicht der einzige Text der das aussagt, sondern es gibt ein halbes Dutzend oder mehr an identischen Aussagen zum selben Thema, von Gott höchstpersönlich in der Bibel.
Hier die lange zuvor gemachte Ankündigung an Abraham selbst durch Gott, aus 1. Mose 15,13-16, die Mongke ja schon vor Monaten hier zitiert hat:
Also 400 Jahre Sklaverei an seinem eigenen Volk (in 4 Generationen....was eindeutig nicht zusammenpasst, da ansonsten 1 Generation 40 Jahren entspricht) und das Gericht/die Bestrafung an Ägypten war bereits lange zuvor von Gott geplant, wie auch das ausplündern der Ägypter, wie es im Buch Exodus (2. Mose) später noch zu lesen sein wird. Hätte der Pharao also eine reale Chance gehabt einzulenken und das Volk Israel ziehen zu lassen, wäre ja Gottes Prophezeiung an Abraham falsch gewesen. Nach biblischen Verständnis wollte Gott also dass sein Volk versklavt, und dann von ihm befreit wird. Und Ägypten dafür zahlen musste mit der Vernichtung seiner Lebensgrundlagen (Wasser, Ernte, Vieh) und Teilen seiner Bevölkerung (Tod aller Erstgeborener und dem Heer Pharaos das im roten Meer umkommen sollte). Dadurch sollte weltweit bekannt werden, wer dieser Gott der Israeliten ist, den der Pharao noch in 2. Mose 5, 2 nicht kennt, und von dem die Israeliten selbst sagen, sie wären ihm erst jetzt "begegnet". Man würde meinen sie hätten gesagt, er ist der Gott unserer Vorväter. So steht es aber nicht im Text. Tatsächlich steht da:13 Er sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang unterdrücken. 14 Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen. 15 Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; im glücklichen Alter wirst du begraben werden. 16 Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht.
Statt HERR steht in den Originaltexten natürlich "JHWH"2 Der Pharao antwortete: Wer ist der HERR, dass ich ihm gehorchen müsse und Israel ziehen lasse? Ich weiß nichts von dem HERRN, will auch Israel nicht ziehen lassen. 3 Sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Wir wollen nun hinziehen drei Tagereisen weit in die Wüste und dem HERRN, unserm Gott, opfern, dass er uns nicht schlage mit Pest oder Schwert.
Wie gesagt, der Gott der sich hier in Ägypten zeigt, ist nicht derselbe Gott den wir aus 1. Mose 1-3 kennen aus den Schöpfungsgeschichten. Diese Geschichten/Deutungen Gottes stammen alle erst aus babylonischer Exilszeit. Der Kern der Ägypten-Auszugs-Saga aber ist viel älter. Schon die nordisraelitischen Propheten spielen darauf in etlichen Zitaten an, diese Geschichte war also lange zuvor bekannt, lange bevor Nord-Israel durch die Assyrer ausgelöscht wurde. Und das babylonische Exil ist wieder viel später. Die Nordisraeliten sowohl wie auch die Juden vor dem Exil kannten also bestenfalls Gott (namens EL oder JHWH) als Stammesgott ihrer Vorväter, der sie aus Ägypten befreit hatte. Er war einer unter vielen Göttern der umliegenden Völker. Im Babylonischen Exil treffen die Exiljuden dann auf Schöpfungs- und Flutsagen, und nehmen diese in ihre Literatur auf. Plötzlich ist EL bzw. JHWH nicht nur einer von vielen Göttern, sondern der einzige Gott, und der der auch die Welt erschaffen hat. Erst da kann man von echtem Monotheismus sprechen. Als Teile der babylonischen Exiljuden in ihre alte Heimat zurück kehren und diesen mordernisierten Glauben mitbringen, dürften die zurück gebliebene Landbevölkerung dort nicht schlecht gestaunt haben. Deswegen wurde der Glaube eines neuen Supergottes und Weltschöpfers im Lande nur schwer angenommen. Man glaubte dort noch immer an den Stammesgott JHWH bzw EL, den man in Stierform anbetete. Mit diesem neumodischem babylonischen Zeugs konnte man kaum was anfangen. - In der finalen Form der Bibel durch die Schicht der Priesterschrift, versucht man eben dies aber zu verschleiern...und viel mehr darzustellen, dass man schon seit über 1000 Jahren an einen Schöpfergott in Israel glaubte, ja dass selbst Abraham davon wusste. Liest man sich aber die Kapitel über Abraham bis Jakob durch, findet man dafür keinerlei Hinweise. - So gesehen haben die Priester im Exil Ihre alte Religion total reformiert und modernisiert.
Das kommt einem als Civ-Spieler irgendwie bekannt vor.![]()