Königreich Schweden
Die von den mit mongolischen Taktiken vertrauten Offizieren angeleiteten Manöver sind ein Erfolg. Jedenfalls scheinen die verschiedenen Waffengattungen besser miteinander zu harmonieren, und auch die Angst vor berittenen Kämpfern nimmt offenbar ab. Zudem wächst ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, da man sich als machtvolle Armee von über 5000 (beim zweiten Manöver in Finnland immer noch fast 4000) Kriegern erlebt hat. Für die nötigen Hilfsmittel, die Versorgung und Unterkunft und die übrigen erforderlichen Ausgaben reichen die 2000 S allerdings nicht ganz aus, so dass ein Teil der Rücklagen angegriffen werden muss (siehe unten). Eine sehr gute Nachricht ist der Fund einiger schöner Minerale für die königliche Sammlung, die man auf dem Übungsplatz in Finnland gemacht hat. Allerdings weiß der Leibdiener des Königs nicht, was eine Vitrine sein soll und stellt sie daher erst einmal in den Metkeller, wo er ohnehin häufig vorbeikommt, um Seiner Majestät einen Humpen zu füllen.
Die Erhebung der Finnlandsteuer erweist sich angesichts der kaum ausgebauten Verwaltung und der zahlreichen vom König übertragenen Aufgaben als relativ wirkungslos, zumal der bereits im Vorjahr stark angewachsene Schmuggel offenbar auf hohem Niveau bleibt. Die finanzielle Situation ist daher weiterhin recht angespannt. Angesichts dessen verzichten die in Finnland stationierten Reiter in diesem Jahr auf einen Teil ihrer Handgelder.
Der Ausbau von Turku stockt in diesem Jahr ein wenig, weil nur eine geringe Summe dafür bereitgestellt wurde. Dadurch müssen viele der eingezogenen Soldaten auch im zweiten Jahr in eher behelfsmäßigen Behausungen leben. Außerdem fehlt es an den Voraussetzungen für weitere Neuankömmlinge, und selbst für die im letzten Jahr übergesetzten Freiwilligen steht kaum das Nötigste zur Verfügung. Man hat kein Geld, um Land von den Finnen im Osten zu erwerben, und für einen Landraub verweigert der ehrbare Gustav von Södermalm – dem in der Hinsicht kein klarer königlicher Befehl vorliegt – seine Genehmigung und vor allem seine militärische Unterstützung, zumal ja im Spätsommer eine militärische Aktion durchgeführt wird. Viele der Neuankömmlinge verdingen sich daher auf finnischen Höfen oder heuern bei hanseatischen und dänischen Händlern an. Die schwedische Kolonie (ohne die aufgebotenen Kämpfer) schrumpft so trotz des Zuzugs weiterer 300 Menschen auf etwa 900 Personen, die im Winter zum Teil sogar zur Bettelei übergehen müssen. Gustav von Södermalm schlägt vor, den Versuch einer Ansiedlung erst einmal zu unterbrechen und zunächst die befestigte Stadt auszubauen und Felder aufzukaufen. Andere, jüngere Offiziere schlagen dagegen vor, mit Gewalt gegen die finnischen Bauern vorzugehen und sich so Siedlungsland zu verschaffen. Dazu müsste man aber sicherlich den Krieg gegen Nowgorod beenden.
Die Aufstellung der Heldenfiguren sorgt zwar für einen kleinen Skandal, weil die Motive alter Sagenhelden recht offene Anklänge an nordische Gottheiten und ihre Symbole beinhalten, dies sorgt aber auch für wachsendes Interesse der Anhänger der alten Kulte an Turku und der finnischen Küste. Auch das Ansehen der Königin wächst in diesen Kreisen beträchtlich. Sie gilt manchen als die eigentliche Stütze des Thrones.
Die kleine Truppe an der Mündung des Paimionjoki ist dem König sehr dankbar für die Erlaubnis zur Heimkehr. Viele der Soldaten unterhalten die Heimatdörfer mit ihren Geschichten aus Finnland, was dort das Interesse an der möglichen Kolonie steigert und ärmere Dorfbewohner zur Übersiedlung motivieren könnte.
Die Anwerbung von Fachkräften aus Europa gelingt insgesamt gut, weil Schweden einen hervorragenden Ruf bei Bergleuten genießt und viele von ihnen hoffen, neue Techniken und Kenntnisse erwerben zu können. Die Männer stehen im kommenden Jahr zur Verfügung und haben zum Teil bereits Vorarbeiten geleistet.
Eine Militärakademie wäre aus Sicht der meisten Offiziere wenig effektiv, weil das Heer fast nur aus Handwerkern und Bauern besteht, während die Ritter bereits von Jugend an ausgebildet werden. Außerdem wäre sie vermutlich sehr teuer im Unterhalt, weil man neben den Kosten für Gebäude und Ausstattung auch erfahrene Soldaten und Offiziere dauerhaft besolden müsste.
Im kalten Winter verlassen zahlreiche Landarbeiter besonders aus dem Norden das Land und begeben sich nach Norddeutschland, um dort ihr Brot zu verdienen. Dadurch vermindern sich die Versorgungsengpässe, die in den kalten Regionen Schwedens ein ständiges Problem darstellen.
Hauptstadt: Stockholm
Herrschaftsgebiet: Schweden, Südwestfinnland
Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 100 000
Steuereinnahmen: 37 000 S
Tributpflicht: 15 000 S, Heeresfolge in Europa (Mongolen), 10 000 S (Hanse)
Zusätzliche Ausgaben während des Jahres: 1 500 S (Zusätzliche Manöverkosten)
Zusätzliche Handgelder für die übergesetzten Truppen: 2 400 S
Zusätzliche Gehälter (Finnische Späher): 200 S
Zurückgegebene Handgelder (Reiter in Finnland): 1 500 S (500 Reiter*3 S)
Rücklagen vom Vorjahr: 3 175 S
Fehlbetrag aufgrund eines mutmaßlichen Rechenfehlers 27 800 S (1414 zurückzuzahlen/ Zinsloser Jahreskredit eines heidenfreundlichen Händlerbundes)
Feste Zuwendungen: 6 000 S + 400 S Sondergehälter
Verfügbare Minghan: 1,5 (effektiv 0,7) europäischer Art
Verfügbare Hilfstruppen: 1,5 (effektiv 0,6) SN, 1,5 (effektiv 0,8) LN, 1,0 (effektiv 0,6) BS, 0,5 PL
Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,0 finnische PL
Andere verfügbare Einheiten: 1,4 Regimenter Feldartillerie, 2 Schiffe mit je 25 Mann Besatzung und Bordkanonen
Verliehene Einheiten: 3 Schiffe mit je 100 Mann und Bordkanonen
Im Frühjahr zurückgekehrt: 0,1 SN, 0,1 BS von der Paimionjoki-Mündung
Gesamtarmee in Finnland (Übung Anfang Juni, Vormarsch im Juli): 0,7 Minghan, 1,0 SN, 0,5 LN, 0,7 BS, 0,7 Feldartillerie (wovon 0,2 SN und 0,2 BS zur Sicherung in Turku blieben)
Noch in Finnland (in Turku): 0,2 SN und 0,2 BS
Noch in Finnland (an der Paimionjoki-Mündung): 0,5 Minghan, 0,6 SN, 0,5 LN, 0,4 BS, 0,5 Feldartillerie
Verluste 1413: 0,2 Minghan, 0,2 SN, 0,1 BS, 0,2 Feldartillerie, 1 Schiff mit 100 Mann Besatzung (als Prise), 2 Schiffe mit 25 Mann Besatzung
Höchstwert 1414 für schwedische Artillerie: 1,6 Feldartillerieregimenter, 8 Schiffe mit Bordkanonen
Anmerkung: Die noch im Feld stehenden Einheiten sind nicht „effektiv verfügbar“, weil sie ja bereits aufgeboten wurden.
Besonderheiten: Starke Beanspruchung der Bevölkerung durch doppelte Tributzahlungen; besondere Kenntnisse im Bergbau und in der Geschützherstellung; verbreitetes Heidentum
Staatsoberhaupt (Spielfigur): Magnus IX. (seit 1407/ *1381)