In meinen Augen können die Befürworter der Radio- und Fernsehgebühren (die also "NEIN" zu No Billag sagen) froh sein, dass das Initiativkomitee derart stümperhaft auftritt. Kessler war in so ziemlich jedem öffentlichen Auftritt ein Reinfall.* Andreas Kleeb gibt sich zwar als «Medienexperte», argumentiert aber mit fragwürdigen Studien und hat neben einem kurzen Investment in ein Lokalradio keine wirkliche Medienerfahrung. Und die Gründer der libertären «Unabhängigkeitspartei UP» wirken nach aussen wie verwöhnte Akademiker-Schnösel, die alles gratis haben wollen. Entsprechend war der «Plan B» (also wie sich das heute öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen als privates Medienunternehmen auf dem Markt behaupten soll) der Initianden auch eine ziemliche Lachnummer und hat dem JA-Lager eher geschadet.
Die SRG-Leitung agiert meines Erachtens aber auch schwach. Wer den Auftritt von SRG-Präsident Jean-Michel Cina in der Talk-Sendung «Schawinksi» gesehen hat, musste den Kopf schütteln. Dieser Mann hat keine Ahnung, was da momentan abgeht und was passieren muss, damit die SRG nicht den Rückhalt der Bevölkerung verliert.
*Beispiel gefällig? In der angesprochenen «No Billag»-Arena wollte er demonstrieren, wie reich das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen (SRG) in der Schweiz sei, indem er die Höhe des Turms nannte, der entstehen würde, indem man soviele Zehnernoten aufeinanderstapeln würde, wie die SRG jährlich zur Verfügung hatte. Das hat dann während der Sendung doch für einige Lacher gesorgt.