Sommer 1096:
Im Rundenwechsel spricht ein maurischer Diplomat vor. Er schlägt wie letztes Mal ein Bündnis vor. Nix da! Mit Moslems gibt es keine Bündnisse, basta! Ich schlage vor, daß sie im Gegenzug zu einem Bündnis konvertieren könnten, aber darauf möchten sie sich nicht einlassen. Auch ein Kartentausch wird abgelehnt. Außerdem erreicht mich die Nachricht einer Katastrophe. Kardinal Péter Scherer gibt Hirtenstab und Mitra ab. Damit sind nun drei Kardinalsplätze frei.
Außerdem erscheint ein unheiliges Buch, von dem ich selbstverständlich jedes Exemplar, das mir in die Finger fällt, auf dem Scheiterhaufen verbrennen werde.
Der byzantinische Kaufmann auf dem Bernstein in der Region Krakau, der vorletzte Runde einen mailändischen Kaufmann dort erledigt hat, der eine Runde zuvor einen venezianischen Kaufmann erledigt hatte, wird diese Runde wiederum von einem mailändischen Kaufmann abgemurkst. Das nenne ich mal einen ordentlichen Handelskrieg. Weiterhin wird Ulgarda Roht geboren, Kaiser Heinrich erhält die Eigenschaft Edle Herrschaft, damit ist seine Ritterlichkeit nun auf 5 gestiegen, Manfred von Böhmens Ritterlichkeit steigt dank der Eigenschaft Gerechtigkeitsempfinden auf enorme 9. Außerdem erreicht Metz die zum Ausbau zur Kleinstadt benötigte Bevölkerung von 2000.
In Florenz wird ein Rathaus fertig, in Frankfurt ein Schmied, in Nürnberg ein Ledergerber. Prag errichtet eine Stadtgarde, Staufen eine Kapelle, Stettin einen Kornmarkt.
Truppenbewegungen:
Die Speerträger und Bogenschützen aus Stettin erreichen Breslau, nun machen sich die dort befindliche Speermiliz und Bogenschützen auf den Weg nach Stettin. Die Sicht des Wachturms im Südosten Breslaus ist nach Abzug der Polen wieder frei. Offensichtlich waren es die Polen mit ihrer Armee, die mir da die Turmsicht versperrten. Die waren den sich zurückziehenden Rebellen auf mein Territorium nachgerückt und hatten sie erledigt, was ich irgendwie nicht mitbekommen hatte, vermutlich, weil die Turmsicht schon vorher durch die Rebellen abgeklemmt war. Jedenfalls, die Speermiliz und die Bogenschützen, die auf dem Weg dorthin waren, kehren nun prompt zurück nach Breslau, um dann ab nächster Runde ihren Kollegen nach Stettin zu folgen.
Die beiden Ballisten aus Frankfurt erreichen die Belagerung Antwerpens. Umgehend befiehlt Prinz Henry den Angriff.
Hmmm. Das gefällt mir nicht. Im Fernkampf und bei der Kavallerie bin ich klar überlegen, aber bei denen ist es ja oft mehr Glückssache, ob man die in den engen, verwinkelten Straßen überhaupt brauchbar einsetzen kann. In Stadtkämpfen, das weiß ich noch aus Rome, kommt es hauptsächlich auf die Infanterie an. Auf die Fernkämpfer nur, wenn auch gute Positionen bezogen werden können. Was bei den großen, rechtwinklig angelegten römischen Städten nicht so das Problem ist, aber die haben wir hier nicht. Was die Infanterie angeht, schaut es hingegen ganz anders aus. Ich habe zwar mehr davon, aber sie dürften den gegnerischen klar unterlegen sein. Die Gepanzerten Sergeants sind klar, die sind besser als meine, die Flämischen Pikeniere haben zwei mehr Angriff und zwei weniger Verteidigung als meine Speerträger, dafür haben sie aber sehr lange Speere, was, denke ich mal, die niedrigere Verteidigung wieder ausgleicht, da meine Leute nicht so einfach an diese herankommen, während sie aufgespießt werden. Und wenn dann meine Infanterie hinüber ist, und die Kavallerie in den engen Gassen gegen Speerkämpfer antreten muß, das wird auch nicht lustig. Ich habe definitiv mehr Einheiten, ich muß also zuschauen, daß ich sie irgendwie von mehreren Seiten in die Zange bekomme, so daß ich sie auch von der Seite oder von hinten angreifen kann. Dann sind sie erledigt. Ist nur in einer Stadt nicht immer so einfach möglich. Doof wäre es, wenn sie sich im Igel aufstellen, aber mal schauen. Die Startaufstellung:
Gruppenformation Shift-6, General dahinter, die Ballisten weiter vorne, da ich mutmaße, daß deren Reichweite auch nicht gerade wahnsinnig enorm ist. Ich stelle sie hübsch links und rechts auf, um die Mauern einzuschießen, die mir am nächsten liegen. So könnte ich dann Truppen links und rechts des Tores in die Stadt bringen. Nach Schlachtbeginn darf ich dann leider feststellen, daß die Ballisten lediglich die Tore und die Türme bearbeiten können, nicht aber die Mauern. Das ist jetzt aber doof. Mit drei oder vier Löchern in nicht zu großen Abständen kann man Gegner, die versuchen, einen Einfall abzuwehren, dann oft gut in die Flanke fallen. So aber habe ich lediglich die Tore als Einfallsschneisen, und die liegen weit auseinander. Also ziehe ich erst einmal die Ballisten vor dem Tor zusammen. Wie vermutet muß ich diese mangels Reichweite noch einmal ein ganzes Stück vorziehen. Die Ballisten bei der Arbeit:
Nach kurzer Zeit öffnet sich das Tor, und die gegnerischen Panzerritter stürmen heraus. Hektisch ziehe ich die Ballisten zurück und lasse meine Armee vorrücken. Nicht weit, aber gerade weit genug, um die Ballisten abzuschirmen. Offensichtlich haben die Panzerritter keine Lust, nun unter Pfeilbeschuß in meine Speerträger zu semmeln, also ziehen sie sich wieder in die Stadt zurück, und die Tore schließen sich wieder. Also wieder die Ballisten vor und weiter geht es. Diesmal ist der Rest der Armee dicht hintendran, um sie besser abzusichern. Die Panzerritter lassen sich nicht mehr blicken, sie haben sich wie alle anderen Rebellen zum Stadtzentrum zurückgezogen. Hinter dem Tor wartet niemand mehr. Na, wenn sie mich gleich einfach reinlassen, sobald die Tore auf sind, super. Aber da wird nichts draus. Sobald die Tore auffliegen, rücken die Pikeniere heran und beschützen das Tor.
Das ist doof. Pfeilbeschuß bringt da nicht viel, so wie sie hinter den Mauern stehen. Aber ein Einfall wäre hier eine ganz, ganz schlechte Idee. Da würde ich nur meine Leute zur Schlachtbank führen. Also beschließe ich, einfach mal das nächste Tor aufzuschießen. Ich entscheide mich für das Südtor. Nachdem dieses ebenfalls aufgeschossen ist, nehmen dort auch gleich die Gepanzerten Sergeants Aufstellung, und dahinter eine Einheit Armbrustschützen. Tja... Es ist zwar nur eine Einheit, die das Tor versperrt, aber die ist robust, und durch das Tor hindurch können nicht viele meiner Leute gleichzeitig kämpfen. Das gibt ein langwieriges, zähes Ringen, und noch ehe ich dort durchbrechen kann, werden dann auch die Pikeniere da sein. Nein, das gibt hier auch nichts. Also weiter zum nächsten Tor... Es geht weiter im Uhrzeigersinn zum Westtor. Nach einigen Salven meiner Ballisten fliegt auch dieses Tor auf.
Langsam geht die Munition aus. Eventuell reicht es noch für das letzte Tor, aber es wird sehr, sehr knapp werden. Aber das scheint gar nicht notwendig. Zwar setzen sich auch diesmal Gegner in Bewegung, allerdings verstellen sie nicht direkt das Tor, sondern sammeln sich in der Stadt, etwas der Piazza vorgelagert. Fein, fein. So kann ich erstmal ungestört meine Truppen in die Stadt bringen, und wenn sie erstmal durch die Engstelle Tor hindurch sind, habe ich deutlich bessere Möglichkeiten. Also wähle ich Tor 3 und hoffe, daß es kein Zonk wird.
Nachdem ich meine Infanterie in die Stadt verfrachtet habe, schicke ich diese links herum und dann von Norden zur Piazza. Auf dem Weg gibt es leichte Verluste durch die gegnerischen Armbrustschützen, aber schon bald werden diese von meinen Speerträgern in den Nahkampf verwickelt. Tatsächlich sind die Armbrustschützen im Nahkampf gar nicht mal so sehr viel schwächer als meine Speerträger. 6 Angriff und 8 Defensive gegenüber 7 Angriff und 10 Defensive. Aber sie sind schwächer, und deutlich weniger, aber es wird dennoch ein zäher Kampf werden. Netterweise greift auf Seiten der Rebellen weder die Infanterie noch die Kavallerie ein.
Die gegnerische Kavallerie hat sich derweil südlich der Piazza in einer Gasse gesammelt, und könnte meine Fernkämpfer, die inzwischen auch in der Stadt sind, anfallen, wenn da nicht noch meine eigene Kavallerie wäre, die ebenfalls schon in der Stadt ist. Nachdem die Armbrustschützen großteils besiegt sind und fliehen, ziehe ich meine Infanterie wieder etwas zurück, damit sie nicht mitten in die wartenden sehr langen Speere rennen. Die bleiben jetzt also erst einmal in einer Warteposition. Ich würde sie nur ungerne ohne Not vorzeitig in einen Kampf gegen die gegnerische Infanterie schicken. Sie haben auch so schon 155 Mann verloren. Gegen zwei Einheiten Armbrustschützen... Das ist die ärgerliche Enge in der Stadt. Auf offenem Feld wären die schnell von allen Seiten umstellt und niedergemacht worden. Ich will gar nicht wissen, wie das dann erst gegen ihre Infanterie ausschauen würde... Nachdem meine Infanterie geparkt ist und hoffentlich in Ruhe gelassen wird, schicke ich a) meine Bogenschützen in die Nordostecke der Stadt und b) meine Panzerritter rechts herum zu einem Angriff auf die rebellische Reiterei.
Der zahlenmäßigen Überlegenheit können diese auch nicht lange standhalten, und recht schnell fällt auch ihr Hauptmann.
Nur wenige gegnerische Panzerritter entkommen dem Gemetzel auf die Piazza. Dorthin schicke ich meine Reiter natürlich nicht, dort ist es ihnen definitiv zu stachelig. Ich ziehe sie wieder ein Stück weit zurück. Dafür stehen nun die Bogenschützen am Osttor, von wo aus sie die Piazza, und damit die Stachelschweine, gut unter Beschuß nehmen können.
Die Rebellen teilen sich nun auf. Ein Trupp Pikeniere bleibt auf der Piazza, die Gepanzerten Sergeants gehen auf meine Bogenschützen los, ein Trupp Pikeniere nimmt sich meine Speerträger vor, während der dritte Trupp Pikeniere sich aufmacht, sich meine Kavallerie vorzuknöpfen. Eigentlich alles keine Kämpfe, die ich so gerne führen möchte...
Meine Bogenschützen ziehen sich erst einmal wieder zurück, die möchten nicht in den Nahkampf, für die Panzerritter habe ich allerdings andere Pläne. Zwei Einheiten warten den Angriff der Pikeniere an Ort und Stelle ab, die anderen beiden Einheiten machen sich im Galopp einmal ums Karree, um diese dann von hinten in die Zange zu nehmen und zu zerquetschen.
Nach "Flucht" meiner Bogenschützen hatten sich die Gepanzerten Sergeants wieder in Richtung Piazza zurückgezogen, so daß die Bogenschützen gleich wieder Stellung bezogen und weiter schossen. Das wollen sie sich natürlich nicht gefallen lassen, und sie marschieren gleich wieder auf meine Bogenschützen los. Diesmal ziehe ich die Bogenschützen jedoch nicht zurück, sondern schicke sie ihnen ganz im Gegenteil in den Nahkampf entgegen. Gleichzeitig lasse ich die Gepanzerten Sergeants von meinen Panzerrittern von hinten nehmen, was ihnen gar nicht zu passen scheint, denn sie wenden sich praktisch augenblicklich zur Flucht zurück zur naheliegenden Piazza, nur um auf dem Weg dorthin komplett von den Panzerrittern aufgerieben zu werden.
Inzwischen sind auch meine Speerträger mit ihren Pikenieren fertig, auch wenn sie einiges an Verlusten einstecken mußten. Die kläglichen Überreste der Gegner versammeln sich auf der Piazza, und werden dort ohne weitere Gegenangriffe von meinen Bogenschützen auseinandergenommen.
Sieg für das Reich!
Mit mehr Verlusten, als mir lieb ist, aber gleichzeitig auch mit weit weniger Verlusten, als ich vermutet hatte. Das hätte auch deutlich schlechter für mich ausgehen können. Ich habe 68 Panzerritter, 232 Speerträger und 9 Bogenschützen verloren. Die Einnahme Antwerpens bringt mir immerhin 260 Gulden Kompensation.
Hier grübelte ich nun erst einmal eine Weile herum. Brügge liegt direkt ums Eck. Eigentlich möchte ich das doch ganz gerne einnehmen, um es dann an Frankreich abzutreten, um die Franzosen ein wenig zu stärken, und mir dafür Durchmarschrechte zu sichern. Allerdings haben die eine recht stattliche Verteidigung. Im Prinzip dieselbe, wie sie Antwerpen hatte, nur noch etwas stärker. Nur zwei statt drei Pikeniere, dafür zwei statt nur einmal Gepanzerte Sergeants, dazu zweimal Armbrustschützen wie auch schon in Antwerpen, aber zwei statt nur einmal Panzerritter. Oder ich lasse Brügge Brügge sein und schicke die Armee gleich in Richtung Dijon. Würde so dann halt auch eine ganze Weile dauern, bis sie dort ankommt, da ich sie den weiten Weg um die Berge von Metz herum über Frankfurt schicken müßte, um Frankreich nicht zu verärgern. Da mir Rennes schon seit Winter 1093 als englisch angezeigt wird (warum auch immer, denn ich hatte dort noch nie auch nur eine Einheit oder einen Charakter, und einen Kartentausch gab es in der Runde auch mit niemandem), und Frankreich bis dato noch nichts eingenommen zu haben scheint, beschließe ich schließlich, die Sache mit Brügge durchzuziehen, um Frankreich zu stärken. Ich lasse lediglich zweimal Bogenschützen in Antwerpen zurück und setze Prinz Heinrich mit dem Rest in Marsch. Da Brügge nicht weit ist, können sie auch sofort die Belagerung aufnehmen. Die Ballisten sind leider nicht so schnell, sie machen kurz vor Brügge noch einmal Pause. Schade, wäre lustig gewesen, mit einer Armee in einer Runde gleich zwei Regionen einzunehmen. Ich gebe hier erstmal je zwei Belagerungstürme, Leitern und Rammböcke in Auftrag, bis auf die Rammböcke werden sie nächste Runde auch schon fertig sein. So kann ich zumindest die Infanterie auch an mehr Stellen als nur an den Toren die Stadt betreten lassen.
Von Frankfurt aus schicke ich nun noch zwei Speermilizen auf den Weg nach Antwerpen, zwecks Garnison.
Ansgar Donner macht sich von Aarhus aus auf den weiten Weg nach Reims, wo er sich dann um die Übergabe Brügges an die Franzosen kümmern soll. Dieter Dietrich, mein neuer Priester, begibt sich von Wien aus auf den Weg nach Süden. Der soll mal schauen, ob er auf dem Balkan eine hübsche Provinz findet, in der er bekehren kann.
Seit dieser Runde wird mir auf der Karte übrigens auch Saragossa als spanisch angezeigt. Auch hier weiß ich nicht, warum. Kartentausch gab es diese Runde nicht, der Maure wollte sich ja nicht darauf einlassen, und Einheiten hatte ich so weit im Südwesten noch nie.
Bau/Ausbildung:
In Antwerpen errichte ich als erstes eine kleine Kirche für 800 Gulden. Das gibt dringend benötigte öffentliche Ordnung, und konvertiert mir die Bevölkerung. Ich habe hier derzeit 45% Aufruhr und 25% religiöse Unruhe durch 11% Ketzer und 7% Heiden. Florenz bekommt nun eine Farmgemeinschaft für 1200 Gulden, Frankfurt baut für 2400 Gulden eine Steinmauer, Nürnberg erhält einen Schmied für 1128 Gulden. Prag baut als nächstes eine Rodung für 600 Gulden, Staufen bekommt einen Ballistenmacher für 1520 Gulden, Stettin erhält Trampelpfade für 400 Gulden.
In Frankfurt bringe ich nun die übriggebliebene Speermiliz für 89 Gulden auf volle Stärke, und rüste sie gleichzeitig mit leichten Kettenpanzern aus. Statt 5/2/7 (Angriff/Ansturmbonus/Defensive) haben sie dann 5/2/9. Das macht sie natürlich noch längst nicht zur ultimativen Kampfeinheit, aber wird wenigstens ein bisserl die Verluste reduzieren, falls sie mal wieder kämpfen müssen. Eigentlich wollte ich hier auch gleich noch eine zweite Speermiliz ausbilden, aber ich habe nur zwei Ausbildungsplätze, und da Péter Scherer im Rundenwechsel in Antwerpen verstorben ist, brauche ich dort nun noch einen Priester. Frankfurt ist die nächstliegende Stadt mit einer (großen) Kirche, also bilde ich hier nun auch noch einen Priester für 200 Gulden aus. In Innsbruck versorge ich die Armbrustschützen und Bogenschützen, die noch keine haben, mit leichten Kettenpanzern für zusammen 100 Gulden.
In Antwerpen muß ich die Steuern vorerst auf niedrig stellen.
Temporäre Faktoren herausgerechnet verbleibt ein ründlicher Überschuß von 10514 Gulden. Das macht exakt 751 Gulden pro Region und Runde. Ich glaube, es entwickelt sich gerade recht gut. Im Staatsschatz liegen 31854 Gulden.