[RT2] Industrieritter und Stahlross

[Meister Wilbur]

Ich möchte aber auch am wirtschaftlichen Erfolg der Wettbewerber teilhaben.



Also wird auf Pump gekauft. Dieser Dialog erscheint einmal pro Sitzung. Ich muss also nicht jedes Mal genervt klicken.

Noch ein kleiner Blick auf die Konkurrenz.



Eigentlich dachte ich, auch den anderen Bahnhof schnappgeschossen zu haben.
Jedenfalls ist das eine gute Ausgangsposition für ein hübsches Geschäft. Vor allem gibt es einige lukrative Erweiterungsmöglichkeiten im Umfeld.

Nach Ankunft des nächsten Zuges nutze ich die Spielmechanik auf das Übelste aus.




Durch das Setzen des kleinen Bahnhofs nach Sacramento verhindere ich, dass die KI sich in der Gegend breitmacht. Nun steht dort eine Hütte ohne Service rum.

Achtung Spoiler:

Ähem, wir spielen hier kein Civ-IV-PB also bitte keine Diskussionen über Regelwerk, Gentlemen-Agreement oder so

Aber es scheint zu wirken: Billings Western.

[Meister Wilbur]

Auch Dallas - Ft. Worth kommt mir nicht in die Quere.

Meine Gegner haben sich ganz nette Linien zusammengezimmert.




Der Aktienmarkt hat sich belebt.



Ich kaufe ein Aktienpaket des mittleren Gegners. Für mehr reicht meine Kaufkraft noch nicht.



Da BDBjorn danach gefragt hatte, vielleicht mal eine generelle Bemerkung zu diesen Käufen auf Pump. Die Gefahr der Überschuldung wurde in dem Dialog zur Warnung nicht nur als Teufel an die Wand gemalt, sondern ist ein reales Risiko. Kauft man aber nicht auf Kredit, ist es kaum möglich, ein hohes Privatvermögen zusammen zu bringen. Ich würde das Spiel am Aktienmarkt in vier Phasen einteilen, die jeweils spezifisches Verhalten erfordern.
Am Anfang kaufe ich bei allen (oder den lukrativsten) Gesellschaften immer, wenn es möglich ist. Dann habe ich dort quasi den Fuß in der Tür. Wenn die ersten Jahre vorbei sind und die Barkasse schon einigermaßen in den Miesen ist (vielleicht so ab 200/300T, aber das ist spielabhängig) versuche ich, die Schulden nicht über die Kaufkraft ansteigen zu lassen. Das ist allerdings eine Faustregel ohne jegliche rechnerische oder statistische Grundlage. Wenn also jemand besseres weiß, dann her damit.
Wenn Kaufkraft und Schulden so um die 2 Millionen (hier 2000T) liegen, löse ich mich etwas von der starren Faustregel. Bei einer Verschlechterung des Wirtschaftsklimas wird die Kaufkraft in der Regel um nicht viel mehr als eine Million abgewertet. Also muss man da nicht sinnlos geizen. In der vierten Phase sind dann einfach alle Aktien weg. Da schaut man gelegentlich vorbei, falls jemand etwas verkauft hat, aber die Hetzerei vom Anfang gibt es nicht mehr.

Die Schulden verschwinden bei ordentlichen Dividendenzahlungen übrigens recht schnell. Da muss man sich hier keine allzu großen Gedanken machen.

[Meister Wilbur]

Ich klicke auf "Prüfen" und werfe damit einen Blick auf die Details meiner Firma.



Auf der linken Seite sieht man einzelne Firmenwerte, die auf die Aktien heruntergerechnet werden. Rechts ist die Aktionärsstruktur grob abgebildet. Die frei verfügbaren Publikumsaktien gehören zu den unter "Andere Investoren" genannten. Bislang habe nur ich Aktien meiner Gesellschaft gekauft. Das wird sich noch ändern.

Bei der Konkurenz sieht es folgendermaßen aus:





Bislang zahlt keine Gesellschaft eine Dividende aus, da noch die Kosten aus dem Streckenbau abgearbeitet werden müssen. Im nächsten Jahr werden die Firmen aber Gewinne erwirtschaften, so dass ich mit Dividenzahlungen rechnen kann. Durch die Dividende sinkt mein Schuldenstand, damit steigt meine Kaufkraft. Man kann also sagen, dass der Kauf auf Kredit sich selbst finanziert, indem sowohl der Wert der Aktien als auch die Dividende die Kaufkraft erhöhen.

Dividenden werden quartalsweise ausgezahlt, so dass immer Anfang Januar, April, Juli und Oktober mit einer Steigerung der Kaufkraft gerechnet werden kann. Während der ersten zwei oder drei (szenarioabhängig) Aktienhandelsphasen ist es sinnvoll, in diesen Monaten nach neuen Kaufmöglichkeiten zu schauen.

Nun lasse ich das Spiel zunächst bis Dezember weiter laufen.

[Meister Wilbur]

Im Dezember sollte man noch einmal den Aktienmarkt aufsuchen.



Es wird immer wieder Gesellschaften geben, deren Aktienpreis auf über 100$ gestiegen ist. Deren Aktienmenge wird in der Regel zum Jahreswechsel gesplittet. Ein 2:1 Split bedeutet, dass die Zahl der Aktien verdoppelt, dafür aber deren Preis halbiert wird. Es ist also zu erwarten, dass ich ab nächstem Jahr 4000 Aktien meiner Gesellschaft besitze.
Im Dezember sollte man versuchen, Aktien zu kaufen, bei denen ein Split bevorsteht. Somit erhält man ja das Doppelte (oder Drei- oder Mehrfache - ich habe schon 7:1-Splits erlebt) an Aktien im Vergleich zu allen späteren Käufern. Außerdem haben Gesellschaften mit einem Aktienkurs über 100$ ja nachgewiesenermaßen eine hohe Rendite. Eine Investition lohnt sich also auch grundsätzlich.
Leider reicht im konkreten Fall aber meine Kaufkraft nicht aus.

Mit den Erlösen des soeben in Chicago angekommenen Zuges baue ich eine kleine Verbindung zwischen Sacramento und Fresno.



Damit habe ich mein Gewissen beruhigt.
Die Strecke wird keinen üppigen Gewinn machen, aber ihre Unterhaltskosten auf jeden Fall decken. Auf die vielen Daten zur Effizienz von Strecken, Bahnhöfen und Zügen möchte ich aber nicht näher eingehen. Mir fällt auch spontan kein Kampagnenszenario ein, in dem das von größerer Bedeutung wäre.

Zum Jahresende gibt mir der Szenarioautor eine freundliche Ermahnung.



Und dann kommt das Erwartete:





Das erste Jahr ist vergangen und ich habe schon ordentlich rangeklotzt.

[Azrael]

Ach ja, Railroad Tycoon 2, das waren noch Zeiten... Wenn ich bloss wüsste wo heute die CD ist.

Ich erinnere mich übrigens noch, dass ich in dem Szenario fast immer die nördliche Strecke genommen habe. Aber ich habe keinen Dunst mehr weshalb...

[Meister Wilbur]

Azrael

Unsere Einnahmen sind recht ordentlich.



Von der Konkurrenz hat überhaupt erst eine Gesellschaft etwas erwirtschaftet. Dementsprechend sehen die Gewinne aus:



Auch meine aggressive Politik am Aktienmarkt macht sich bereits bezahlt.



Da eine Siegbedingung in diesem Szenario an die Höhe des Privatvermögens geknüpft ist, sollte man das auch nicht verschlafen.

Es gab Gehalt und außerdem sind im Monatswechsel auch noch einmal die Kurse gestiegen. Das schlägt sich in meiner Kaufkraft nieder:



Und wie angekündigt habe ich durch den Split nun 4000 Aktien.



Damit sollte der Schnelldurchlauf durch das Börsenmodell erst einmal erledigt sein. Natürlich werde ich bei Gelegenheit darauf zurück kommen.
@ BDBjorn: Hat das schon einen Teil deiner Fragen beantwortet? Einfach weiter bohren!

[BDBjorn]

Erstmal Danke für die klasse Übersicht, ich glaube, dass ich so langsam schlau darin werde. Kann man als Faustregel sagen, dass man Aktien immer im Dezember kaufen sollte (Sofern ein Split danach wahrscheinlich ist)? Wenn ich Zeit habe, werde ich mich mal an das 4. Szenario ransetzen und schauen, ob ich es zu Gold schaffe, ansonsten warte ich einfach, bis du da bist (sollte ja nicht mehr zulange dauern ;D).

[Meister Wilbur]

Erstmal Danke für die klasse Übersicht, ich glaube, dass ich so langsam schlau darin werde. Kann man als Faustregel sagen, dass man Aktien immer im Dezember kaufen sollte (Sofern ein Split danach wahrscheinlich ist)? Wenn ich Zeit habe, werde ich mich mal an das 4. Szenario ransetzen und schauen, ob ich es zu Gold schaffe, ansonsten warte ich einfach, bis du da bist (sollte ja nicht mehr zulange dauern ;D).

Dezember ist eben insofern ein guter Zeitpunkt als du den Split optimal ausnutzen kannst. Wenn du deine Dividendeneinnahmen optimal einsetzen möchtest, kaufst du jeweils Anfang Januar, April, Juli und Oktober. Wenn du bei einer Gesellschaft möglichst schnell die Aktienmehrheit erwerben möchtest, schaust du nach jeder Zugankunft (dann steigen Aktienwert und Kaufkraft), ob du kaufen kannst. Im Übrigen kauft und verkauft die KI prinzipiell zum Monatswechsel. Das kann natürlich auch viel verändern. Mit anderen Worten: Das hängt davon ab...

Das vierte Szenario ist eine gute Übung für solche Dinge. Vielleicht schaffst du es ja, die Konkurrenz zu übernehmen.

[Efferd]

Super!
Nach Transport Tycoon suchen wir grad ein neues Spiel! Transport tycoon 2 ist in der engeren Wahl mit locomotion.

Wenn ich hier so lese, wirds wohl Rails2 werden ;o)

[Meister Wilbur]

Super!
Nach Transport Tycoon suchen wir grad ein neues Spiel! Transport tycoon 2 ist in der engeren Wahl mit locomotion.

Wenn ich hier so lese, wirds wohl Rails2 werden ;o)

Wenn ich dich richtig verstehe, geht's um MP. Da kann ich ja nun gar nichts zu sagen. Aber schön, dass die Story gefällt.

[Meister Wilbur]

Das muss jetzt hier mal weitergehen
Die Bilder gammeln ja schon seit Donnerstag vor sich hin.

Also: Ich spiele ja nicht nur an der Börse rum, sondern soll nebenbei auch noch eine transkontinentale Eisenbahn bauen. Für den Streckenbau gibt es ein Zuckerli:



Vom Gefühl her würde ich so etwas immer ablehnen. Ich habe mich aber vorher etwas schlau gemacht und deshalb der Gründung dieser Scheinfirma zugestimmt.
Die Idee zu dem Event gefällt mir. Die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig. Hoffentlich denke ich dran, bei der Auflösung dazu noch etwas mehr zu schreiben. Zunächst kann ich jedenfalls die Streckenbaukosten erheblich drücken.

Den Streckenbau selbst habe ich nicht so ausufernd dokumentiert, da die Route ja bereits bekannt ist. "Derzeit" bin ich dabei, die vier Orte am Fuße der Rockys anzuschließen.

Bald ist das nächste Jahr vorüber und im Dezember zeigt sich, dass die Konkurrenz im Norden gute Geschäfte macht. Da kaufe ich doch auch ohne Split.






Meine Gesellschaft liegt deutlich vorn. Ich muss mir also keine Sorgen machen und lediglich konzentriert weiter arbeiten.

[Meister Wilbur]

Auch das persönliche Vermögen entwickelt sich. Von der Siegbedingung bin ich aber noch weit entfernt.



Es hatten sich zwei neue Manager beworben. Mal schauen, was die so zu bieten haben.



Die beiden sind wirklich eine Überlegung wert. Die 5%igen Erhöhungen klingen nach nicht viel, haben bei hohem Transportvolumen aber schon erhebliche Auswirkungen.
Bei diesem Szenario geht es über lange unbesiedelte Strecken. Da können Überfälle zu einem größeren Problem werden.
Den Rabatt auf Loks kann man sich gut ausrechnen. Schnell ist der Einstellungspreis durch die Ersparnisse ausgeglichen.
Aber auch mein guter alter Crampton hat seine Vorzüge. Also bleibt alles wie gehabt.

Zwischenzeitlich arbeitet die Konkurrenz.




Die Verbindung von Austin nach San Antonio ist nicht die beste Wahl. Hier zeigt sich eine Schwäche der KI: Sie baut tendenziell eher zur nächsten, als zur nächsten größeren Stadt. Ein Anschluss im Osten an New Orleans wäre viel profitabler gewesen.

Im Herbst bringt der Zeitungsbote dann interessante Neuigkeiten.

[Meister Wilbur]

Die anderen Unternehmen sind nun endlich auch im Geschäft und erwirtschaften ordentliche Erträge. Gemeinsam mit dem allgemeinen Boom schlägt sich das deutlich in den Aktienkursen nieder.



Ich habe gar nicht so viel Kaufkraft (ich möchte sie ja nicht unter den Stand der Schulden sinken lassen), dass ich hier überall zuschlagen kann. Ich entscheide mich für ein Paket der nördlichen Gesellschaft.

Bislang haben wir die Zug-, Bahnhofs- und Gesellschaftsdarstellung im Detail gesehen. Es ist höchste Zeit, dass ich mal den vierten Knopf drücke:



So sieht die Detailseite über mich als Spieler aus. Wer auf die Zahlen achtet, sieht den Effekt des Aktienkaufs im Vergleich zum letzten Bild. Ich klicke auf "Vor"



Hier sehe ich meine Aktienpakete nach Wert und relativem Anteil aufgelistet. Wie die anderen Anzeigen auch, ist die Detailanzeige für alle Spieler verfügbar. Den Namen und das Porträt kann ich aber sinnvollerweise nur bei mir ändern.

Am nächsten Jahresende erwarten mich unliebsame Überraschungen.




So erfolgreich soll die Konkurrenz aber bitte doch nicht sein.
Es wird Zeit, dass ich in Colorado ordentlich Geld scheffele.

[Meister Wilbur]

Das geht ja mal gar nicht



Aber es ist halb so wild, da das Ganze quasi nur ein Zwischenhoch für den nördlichen Spieler ist. Er hat seine Expansionsmöglichkeiten schon fast ausgeschöpft und muss nun auf abenteuerliche Streckenplanungen zurückgreifen. Auf lange Sicht ist meine Strecke deutlich rentabler. Auch wird er meinen Vorsprung am Aktienmarkt nicht aufholen können. Ich liege derzeit nur wegen meiner Schulden hinter ihm.

Bereits jetzt werden im Norden mangels Alternative Kuhställe und Milchkannen mit Bahnhof versorgt:



Meine Streckenbaukosten werden noch weiter gesenkt:



Die schlampige Rechtschreibung ist mir jetzt schon bei einigen Meldungen der Szenarien aufgefallen. Ich glaube, da muss ich noch mal "moddend" tätig werden.

Dann überrascht mich der mittlere Konkurrent mit einem geschickten Schachzug.



Durch die Verbindung von Dallas nach Shreveport raubt er der texanischen Linie jegliche Expansionsmöglichkeit nach Norden. Das ist das perfekte Äquivalent zur Blockstadt.

Zum Jahresende kommen dann aber mal wirklich wichtige Nachrichten

[Efferd]

jep, gefällt

Nun muss ich nur noch wertvolle Tipps mitnehmen für unsere erste Runde und vor allem hoffen, dass Phex das hier nicht entdeckt! ;o)