Ernte: mies Konjunktur: Beeinträchtigt durch Handelsrestriktionen an Preußen
Zinsen auf Risikokapitalanlage: 6,1%
Iberische Halbinsel
Durch die neu formierten royalistischen Truppen Ferdinands VII. werden umfangreiche Vergeltungsaktionen gegen die Revolutionäre im ganzen Land durchgeführt, was innert weniger Monate zur Inhaftierung tausender Menschen führt. Sämtliche ehemalige Mitglieder der Cortes werden gefasst oder auf der Flucht getötet, was der liberalen Revolution in ganz Spanien das Genick bricht. Aufgrund der grossen Erfolge der wiederhergestellten Armee Spaniens beginnt Louis-Antoine de Bourbon, Oberbefehlshaber der französischen Interventionsstreitmacht, sehr viel früher als geplant mit dem Abzug der Truppen, da die Gefahr für die spanische Bourbonen-Monarchie nun endgültig gebannt zu sein scheint.
(Hinweis: Revolutionsmeter für die Iberische Halbinsel wird fürs Erste deaktiviert)
Italien
Die Politische Polizei nimmt in den Gebieten, die ihrer Zuständigkeit unterliegen, die Arbeit auf und kann hierbei einige Erfolge vorweisen. Mehrere Gruppen des Carbonari-Geheimbunds werden vor allem in Norditalien gefasst und ihre Mitglieder zu Haftstrafen verurteilt. Gemäss den Ordnungskräften sind diese Erfolge aber vor allem darauf zurück zu führen, dass die meist aus den Eliten der Städte stammenden Carbonari in der breiten Bevölkerung keinen Rückhalt geniessen und deshalb recht einfach aufzuspüren sind. Sollte sich das politische Klima insbesondere unter der Landbevölkerung aber ändern, könnte sich das Problem wieder verschärfen.
Griechenland
Die griechischen Unabhängigkeitskämpfer, verstärkt durch einige Freiwillige aus den Ländern des Deutschen Bundes, bringen der zu selbstsicheren osmanischen Armee bei ihrem diesjährigen Einmarsch einige spektakuläre Niederlagen bei und zwingen diese beschähmt zum vorzeitigen Rückzug. Der Sultan, aufgeschreckt von den jüngsten Misserfolgen seiner Armee, wendet sich daher notgedrungen an den ägyptischen Vizekönig Muhammad Ali Pascha. Sein immer selbstbewusster werdender Vasall soll mit der Armee und Flotte Ägyptens eingreifen und so das Blatt wieder zugunsten der Truppen des Reichs wenden.
Ein bestimmte Flugblatt nationalliberaler Orientíerung macht den Umlauf und erfreut sich großer Beliebtheit.
Auf der Rückseite sieht man eine Karikatur: Der König von Bayern und Fürst von Lippe-Detmold treten auf den am Boden liegenden Deutschen Michel ein. Im Hintergrund sieht man die deutschen Fürsten, die sich bemühen in die andere Richtung zu schauen.Sehet ein, dass der Bund gescheitert ist und nicht von mündigen Herrschern regiert wird, nein er wird mit Füßen getreten! Wie lange wollen wir noch zusehen wie unsere Brüder und Schwestern vom König von Bayern und der Fürstin von Lippe hingeschlachtet oder zu Unrecht inhaftiert werden? Die Fürsten tun nichts, reagieren mit Missachtung, sie ignorieren unverhohlen die unhaltbaren Zustände - mehr noch, es wird mit Bayern paktiert! Selbst Fürsten die sich liberal schimpfen wissen wahrscheinlich noch nicht einmal um die Bedeutung des Wortes und arbeiten mit Bayern zusammen. Was ist mit Oldenburg? Was ist mit Hannover? Werden dort als nächstes Köpfe rollen? Baden, Sachsen, und Württemberg unterhalten zu Bayern extrem enge Beziehungen, Bayern darf machen was es will und die Vorgehensweise wird sogar gebilligt, oder wie erklärt sich, dass niemand ernsten Einspruch erhebt. Ja, niemand, nur ein Fürst bringt den Mut auf, Bayern zu kritisieren, nur ein Fürst weis ob der Ungerechtigkeit gegenüber unseren Brüdern. Doch anstatt ihm den Rücken zu stärken wird der König von Preußen nur vehement angegriffen anstatt sich mit ihm gemeinsam gegen die Verfassungsbrecher zu stellen! Sicher, die Karlsbader Beschlüsse sind falsch, hier muss in Preußen noch dringend nachgebessert werden. Aber sieht Preußen als einziges, dass es doch wohl nicht sein kann, dass ein Däne über deutsche Lande regieren kann. Die Fürsten erkennen dies nicht, sie sind nur auf ihr eigenes Wohl aus, wir sagen Stop! Stop mit der Niederschlachtung bayerischer Stadtbewohner, Stop mit der Gefangenschaft unsere 5 Brüdern im Geiste in Lipp'schen Gefängnissen, sollten sie gar noch atmen. Die einzelnen Fürsten, ihre Egoismen und ihre Kleinstaaterei haben ausgedient! Wir fordern eine Entmachtung der einzelnen Fürsten und endlich ein gewähltes starkes gesamtdeutsches Parlament.
Lippe-Detmold
Die Soldaten sind nicht glücklich darüber im Straßenbau mitzuwirken, einige willigen aber murrend ein, dank der zusätzlichen Bezahlung. Die Frondienste werden in Geldleistungen umgewandelt und machen eure Landwirtschaft effektiver. Angesicht der Finanzlage erhöht man die Steuren in den nächsten Jahren (+1 Steuersatz/Jahr, dieses Jahr auf 15).
Entschuldigung wegen deinem Etat, mir ist in den letzten Jahren ein Fehler unterlaufen: Ich habe die Schulkosten draufaddiert, nicht abgezogen. Deswegen jetzt (+ wegen der Ernte) dieser Einbruch. Rückwürkend änder ich das nichtmehr, von daher hattest du einen Vorteil. Aber ab jetzt stimmt es.
Thüringen
Die Liberalisierung der Gewerbeordnung stört auf ein geteiltes Echo. Die Unternehmer sehen große Chancen für die Entwicklung des Gewerbes, während die alten Handwerker neue Konkurrenz fürchten. Die Verleger sind enttäuscht, dass ihr Projekt keine Unterstützung bei euch findet, aber da sie in eurem Land die Pressefreiheit gilt, machen sie sich dennoch an die Arbeit. Verständnis für euren Standpunkt hat man nicht, da die politischen Unstimmigkeiten doch endlich mal offen dargelegt werden müssten! Sie rechnen damit, die Biographien im nächsten Jahr veröffentlichen zu können.
Bayern
Die Einrichtung und Erweiterung der Universitäten beginnt und Euer Finanzminister wird die laufenden Kosten zur Verbesserung der Planungssicherheit in Zukunft gleich im Voraus von Eurem Etat abziehen. Von den Bildungsexperten wird jedoch bemängelt, dass die Finanzierung der universitären Einrichtungen sich zwar merkbar verbessert hat, aber dennoch im Vergleich zu anderen deutschen Staaten recht bescheiden bleibt. So investiert Thüringen im Norden als Vergleich 25% seines Etats nur für eine Universität, während in Bayern der Betrag auf vier Hochschulen verteilt wird. Daher wird der Effekt auch bescheidener ausfallen als bei den Projekten anderer Länder.
Die Effektivität der Freiwilligen-Verbände, die für den Ernstfall zu gebildet wurden, wird unter den Militärs kontrovers diskutiert. Insbesondere beklagt man die mangelnde Ausbildung und Disziplin der Reservisten und fragt sich, wie viele von ihnen sich bei Kriegsausbruch tatsächlich in den Kasernen melden würden. Eine Umfrage anlässlich der diesjährigen Preußen-Krise bei den zuständigen Unteroffizieren zeichnet hierzu ein recht düsteres Bild.
Unter großem Interesse der Öffentlichkeit beginnen in München die sogenannten Landesverrats-Prozesse gegen die Rädelsführer der Aufstände von Ansbach-Bayreuth. Die konservativen und streng katholischen Richter sprechen harte Urteile, die führenden Köpfe der Rebellion werden allesamt zum Tode verurteilt, die übrigen erhalten lange Haftstrafen. Von ihren Verteidigern wird während der Verhandlungen häufig kritisiert, dass der König über den Ort des Gerichtes bestimmte und es im konservativen Zentrum Bayerns tagen ließ, wohl um strenge Urteile zu garantieren. Zahlreiche Adligen und Angehörige der städtischen Oberschicht, denen in irgendeiner Form eine Beteiligung an den Aufständen vorgeworfen wird und die noch nicht gefasst wurden, flüchten vor dem Zugriff der Justiz über die Grenze.
In Franken und Schwaben sind nach kurzer Zeit etliche vornehme Residenzen und viel Großgrundbesitz verlassen, da die vormaligen Eigentümer nun allesamt in Haft sitzen, auf die Vollstreckung ihres Todesurteils warten oder geflohen sind. Unter Duldung und manchmal sogar fleißiger Mithilfe des Militärs werden viele dieser Besitzungen geplündert. Grade während der Hungersnot und verschafft dies einige Linderung.
An der Universität Bamberg kommt es zu einem kleinen Eklat, als Austauschstudenten aus Oldenburg kritische Flugblätter über die Prozesse in München verteilen. Die Aktion kommt bei der Unileitung überhaupt nicht gut an und die sehr schnell anrückenden Ordnungskräfte werfen die Störenfriede kurzerhand in den Kerker.
Eure Dampfschiffahrtswerft ist mehr schlecht als recht errichtet worden. Um wirkliche Effekte zu haben müsste ihr wohl mehr Aufmerksamkeit zukommen.
McStrelitz
Die Sozialkommission dankt dem Großherzog dafür, dass er in der Frage der Heiratsbeschränkungen nun doch ihren Vorschlägen gefolgt ist und lässt die entsprechenden Gesetze in Kraft setzen. Die Kommission ist zuversichtlich, dass diese Maßnahme langfristig die Geburtenrate senken und der Verelendung der unteren Gesellschaftsschichten entgegen wirken wird.
Die schlechte Ernte ist auch in Mecklenburg-Strelitz spürbar, die der Sozialkommission unterstellten Fürsorge-Organisationen können jedoch mit den zusätzlichen Mitteln die Not etwas lindern. Die Fürstenfamilie war unter der einfachen Bevölkerung noch nie so populär wie jetzt im Winter 1824/25.
Eine handvoll Philhellenen nimmt das Angebot, sich in den Zeughäusern bewaffnen zu lassen und nach Griechenland zu reisen, an. Wie die Offiziere, die die Aufgabe hatten die Abgabe der Waffen zu überwachen, bestätigen, sind die Freiwilligen in der darauffolgenden Woche in Lübeck an Bord eines Handelsschiffes gestiegen, welches laut der Aussage seines Kapitäns Cádiz als Zielhafen hatte.
McSchwer
Es gelingt euch, einen Kredit über 23.000G zum Zinssatz von 7% aufzunehmen. Da ihr gleichzeitig die Steuern senkt sind die Geber unsicher, ob sich eure Investitionen schnell genug auszahlen um damit Gewinn zu machen und euch in die Lage zu versetzen das eingesetzte Geld auch zurückzuzahlen.
Eure Nachkommen versichern euch auf dem Weg zum Weinhändler vollkommen verantwortungsvoll mit dem ihnen anvertrauten Geld umzugehen. Da euer letztes Straßenbauprojekt noch nicht vollkommen abgeschlossen ist wird zunächst durch andere Projekte versucht die Infrastruktur im Land zu verbessern.. Euer Beamtentum ist äußerst angetan von der Finanzspritze.
Preußen
Vor allem in Schlesien, Westfalen und der Rheinprovinz ist dieses Jahr eine sehr schlechte Ernte zu verzeichnen, weshalb es vereinzelt zu Unruhen kommt. In den zwei letzteren Gebieten können die Kornspeicher die Hungersnot etwas mildern, doch entlang der Grenze zu Hessen werden mehrere von ihnen geplündert, die Hintergründe hierfür sind noch nicht überall abschliessend geklärt. Mancherorts wirft man dem Militär vor der Bevölkerung die Kornspeicher zu zaghaft geöffnet und deshalb die Plünderungen provoziert zu haben, aber die meisten Überfälle scheinen auf das Konto Irregulärer zu gehen, die diesen Winter von den unruhigen hessischen Gebieten aus operieren.
Die zusätzlichen Mittel und die Androhung von Bußen sorgen in diesem Jahr dafür, dass sich das metrische System nun in der Verwaltung und auch der Wirtschaft weitgehend durchsetzt. Das neue System bleibt aber in Handwerker-Kreisen sehr unpopulär, da man hinter vorgehaltener Hand die staatliche Gängelung kritisiert.
Das Versprechen, 90% der Mittel in Preußen selbst zu investieren, stellt die Parlamentarier weitgehend zufrieden und angesichts der angespannten Lage sowohl in Preußen als auch dem gesamten Deutschen Bund, wird die Steuererhöhung vom Parlament bewilligt. Der Steuersatz beträgt damit jetzt wieder 13%.
Viele Angehörige der bayerischen Oberschicht finden in Preußen Zuflucht. Gerade die Franken haben häufig noch verwandtschaftliche Beziehungen in die preußische Oberschicht.
Baden
Die Unterzeichnung des Zusatzabkommens von Straßburg stößt auf große Resonanz. Nicht nur Unternehmer aus Baden sondern aus mehreren anderen Staaten des Deutschen Bunds errichten Niederlassungen in Rastatt und Kehl. Sie alle wollen die sich bietenden Gelegenheiten auf dem französischen Markt nutzen und da Baden allgemein als sehr viel stabiler gilt als das krisengeschüttelte Bayern, bevorzugen sie mehrheitlich die badischen Rheingebiete gegenüber der Pfalz. In den Sonderwirtschaftszonen ist daher in den nächsten Jahren mit einem starken Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum zu rechnen. Die Baupläne für die festen Rheinbrücken liegen vor, man rechnet pro Brücke mit Gesamtkosten von 5000 Gold und einer Bauzeit von 3 Jahren.
Oldenburg
2*Handlungsschwerpunkt, 1*Innen/Außenpolitik, 3* Reaktion = 6 Aktionen
=>Achtung Spoiler:
Oder falls dir obiges nicht gefällt, die Alternative:
Achtung Spoiler:
Sachsen
Die Bank hat sich positiv auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Seit der Gründung ist die sächsische Wirtschaft um mehr als ein Viertel gewachsen. Laut den Managern der Bank ist das zu großen Teilen der Bank zu verdanken. Der Etat hat sich um 30-40% erhöht, aber das meiste davon ist nicht flüssig verfügbar sondern steckt in Krediten. Schwer abzusehen, ob sie auch alle zurückgezahlt werden.
Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: Schon seit Jahren haben einige große Textilfabrikanten in Chemnitz Probleme. Sie haben sich während der Kontinentalsperre auf ihren hohen Gewinnen ausgeruht und danach Modernisierungen verpasst und stehen jetzt schlecht dar im Vergleich zur englischen Konkurrenz. Jetzt sind sie hochverschuldet und stehen vor der Insolvenz. Die zwei größten Textilfabrikanten kommen nun zu euch mit einer Bitte: Sie wollen neue Kredite aufnehmen um ihre Werke grundsätzlich zu modernisieren und brauchen dafür staatliche Bürgschaften in der Höhe von 25.000G. (Würden nur fällig falls sie dennoch pleite gehn). Sonst müssten sie schließen und Tausende Arbeiter stünden auf der Straße.
Neben allgemeinen Hungerunruhen gibt es in eurem Land immer mehr Verfassungsunruhen und es wird langsam ungemütlich. Sie wollen eine Verfassung vom Typ A und völlige Pressefreiheit und zwar sofort. Auf einer Streitschrift zum Thema findet man den Satz ”Und wenn sie uns nicht gewähret wird, dann klopfen wir mit dem Flintenkolben an”
Deine Übernahme ist dieses Jahr enthalten, ich hab nachgeguckt anscheinend ist das bisher nicht geschehen. Bitte nicht selbstständig ins neue ahr übernehmen außer ihr sagt das ausdrücklich
Hannover
Die letzte Finanzierungsphase der Chausseen wird beendet, damit ist die Strassen-Infrastruktur Hannovers entsprechend den Plänen bald fertig ausgebaut.
Nachdem sie sich mit ihrer Regierung abgesprochen haben, können die brasilianischen Werber Eurem Angebot zustimmen. Im Gegenzug dafür, dass sie im Königreich Hannover frei nach Auswanderern werben können, bieten sie an die Zölle für die erwähnten Waren aufzuheben und Euch damit einen Handelsvorteil zu verschaffen.
Innerhalb der katholischen Kirchen erwächst großer Widerstand gegen die vom König angeordneten Organisationsstrukturen. Sie verwehren sich strikt gegen eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Kirche, was dem Monarchen nicht zustehe. Eine engere Zusammenarbeit mit den Kirchenoffiziellen, die gemäß eigener Aussage durchaus dazu bereit wären in der Sache konstruktiv mit Euch zusammen zu arbeiten, anstatt des jetzt verfolgten Weges der Erteilung von Anweisungen könnte helfen die Vorbehalte auszuräumen.
Dänemark
Nachdem die Kanalpläne noch einmal einer kritischen Prüfung unterzogen würden, können Euch die Ingenieure bestätigen, dass sich das Bauprojekt mit 40‘000 Gold finanzieren lassen wird.
Der Beraterkreis bringt unterdessen die Verfassungsfrage mal wieder zur Sprache. Nachdem vor Jahren der erste Entwurf aufgrund seines zu extrem liberalen Ansatzes durchfiel, sollte eine Verfassung des Typs B ausgearbeitet werden, doch die Idee wurde bisher nicht weiterverfolgt. Da das Volk langsam unruhig wird und die Vorkommnisse in Kurhessen deutlich gezeigt haben, was aus einer verfassungslosen Politik resultieren kann, sollte dieses Projekt unbedingt wiederbelebt werden. Das größte Problem bei der Verfassungsausarbeitung dürfte dabei der Umgang mit den verschiedenen Staaten werden. Eine einheitliche Verfassung aller Landesteile würde ein Parlament mit deutlich dänischer Dominanz bedeuten. Diese würde die deutsche Bevölkerung kaum akzeptieren. Demnach wären wohl seperate Verfassungen und seperate Parlamente eine Lösung. Das wäre allerdings für die Regierung umständlich und wenig effizient.
Württemberg
Der Studentenaustausch mit Oldenburg beginnt und die ersten Studierenden ziehen zuversichtlich in den Norden.
Nachdem der König bei der Pressefreiheit etwas zurückgerudert ist, blüht die Presse im Königreich wieder richtiggehend auf. Im Zentrum der Kritik steht in den Veröffentlichungen häufig der Zusammenschluss des Dritten Deutschlands und insbesondere die Zusammenarbeit mit Bayern. Dessen König hat sich in der eher liberalen Presse inzwischen einen bemerkenswert schlechten Ruf erarbeitet und die Autoren fordern ganz offen den Bruch mit dem erzkonservativen Monarchen.
Im Herbst erscheint ein vielbeachtetes Flugblatt unter dem Titel "Wohin mit Württemberg?" In ihm wird kritisiert, dass die königliche Politik sich zu sehr nur darauf beschränke zu reagieren, statt wie andere Staaten ambitionierte langfristige Projekte zu lancieren.
Österreich
Der Bau der neuen Schiffe in Buda und Pest kommt planmäßig voran, die Werftarbeiter sind zuversichtlich noch in diesem Jahr den Stapellauf der ersten zwei Schiffe eurer Donaudampfschifffahrtsgesellschaft durchführen zu können.
In den Reihen des Militärs sorgen die Reformen für einigen Unmut. Das zugrundeliegende Konzept bei Landwehr und Reservetruppe, bei dem ein Großteil des Budgets einfach auf die Länder abgewälzt wird, verstehen die Generäle als versteckte Sparübung. Und gerade in der aktuellen Situation im Deutschen Bund sei es äußerst gefährlich ausgerechnet beim Militär sparen zu wollen.
Die Mission in Südwestafrika hat weiter mit Problemen zu kämpfen. Die mit der Versorgung beauftragte Handelsgesellschaft tut zwar ihr Bestes, wird jedoch von der britischen Kolonialverwaltung massiv behindert. Mehr als einmal wurden für die Mission bestimmte Nahrungsmittel in Kapstadt so lange festgehalten, bis sie in den Lagerhäusern verdorben waren. Die 5'000 Gold Finanzierung reichen daher eher schlecht als recht für die Versorgung und eine daraus resultierende Krankheitswelle belastet die Moral in der Mission zusätzlich.
Die organisatorischen Arbeiten für die Geheimereichspolizei beginnen, allerdings ist man sich in der Führungsetage der neuen Behörde noch uneinig über die Art der zukünftigen Arbeit. Soll man vollkommen an den regulären Gerichten vorbei arbeiten und selbstständig Recht walten lassen oder versuchen so weit möglich mit diesen zusammenzuarbeiten?
Wettstreit um die klügsten Köpfe (Auswertung)
Im Wettstreit der Universitäten innerhalb des Deutschen Bundes beginnen sich erste Trends abzuzeichnen, insbesondere die liberalen Institute in Thüringen und Oldenburg scheinen auf die bestqualifizierten Dozenten eine besonders grosse Anziehungskraft auszuüben. Die Hochschulen in Bayern, Mecklenburg-Schwerin, Baden, Württemberg und Sachsen können ihre Professoren grösstenteils halten oder vereinzelt einige neue dazu gewinnen. Gerade in Bayern hatte man eigentlich nach den jüngsten Ereignissen große Abwanderungen erwartet. Wenig zuversichtlich sind hingegen die Dekane in Hannover und Preußen, die vermehrt mit einer Abwanderung ihrer Spitzenkräfte zu kämpfen haben.
Der letzte Kurfürst
Krise im Kurfürstentum Hessen, Wilhelm II. wurde durch einen Aufstand gezwungen aus Kassel über die Grenze nach Preußen zu den Verwandten seiner Gattin zu flüchten!
Am Morgen des 16. Dezembers 1824 kam es, nachdem der Kurfürst öffentlich verkündet hatte entgegen den Erwartungen der Bürger Kassels die Landstände erneut nicht einzuberufen und die verfassungslose, konservative Politik seines Vaters fortzusetzen, zu ersten Demonstrationen in der Stadt. Diese richteten sich gegen die kurfürstliche Politik und die schlechte Nahrungsmittelversorgung in ganz Hessen infolge der schlechten Ernte. Die Proteste konnten von den Regierungstruppen anfangs noch eingedämmt und von der Residenz des Kurfürsten, wo die Demonstranten größere Mengen an Vorräten vermuteten, fern gehalten werden, so dass sich gegen Mittag die Situation scheinbar wieder beruhigt hatte. Jedoch kam es am Nachmittag während einer öffentlichen Versammlung, die ursprünglich vom philhellenischen Verein Hessens organisiert worden war, um in der Öffentlichkeit für weitere Unterstützung der griechischen Rebellen zu werben, erneut zu wütenden Protesten gegen den Fürsten. Die ursprünglich etwa 500 Personen umfassende Gruppe wuchs rasch an und überfiel am späten Abend das Zeughaus Kassel, um sich zu bewaffnen. Nachdem es die ganze Nacht über zu Scharmützeln zwischen den Aufständischen und Regierungstruppen gekommen war und die Fronten in der Stadt zunehmend unübersichtlich geworden waren, verließ der Fürst am darauffolgenden Morgen auf Anraten seiner Berater die Stadt. Die kurfürstlichen Truppen zogen sich nach der Flucht ihres Fürsten ebenfalls ins Umland Kassels zurück.
Die Kommandanten der kurfürstlichen Armee haben bereits damit begonnen einen Gegenangriff vorzubereiten, dennoch bittet Wilhelm II. die deutschen Fürsten eindringlich um Mithilfe bei der Niederschlagung des Aufstandes, da er nicht sicher ist, ob dies seinen Truppen alleine gelingen wird. Die Armee war unter seinem Vater auf fast die Hälfte der Mannschaftsstärke auf noch gut 6'000 Mann reduziert worden und zudem sind die Garnisonen in Marburg und Frankenberg, wo es einen Tag nach seiner Flucht ebenfalls zu einem offenen Aufstand kam, nach ersten Berichten mit rund 1'000 Mann zu den Aufständischen übergelaufen.
Noch während sich der Kurfürst mit seinem Gefolge auf dem Weg in die preußische Rheinprovinz befand, kam es auch im Großherzogtum Hessen und dem Herzogtum Nassau, wo die Bevölkerung diesen Winter ebenfalls hungert, nach Bekanntwerden des Aufstandes in Kassel zu offener Rebellion. In weiten Teilen der nördlich des Mains gelegenen Gebiete ist die Lage gegenwärtig unübersichtlich: Aus den nahe Kurhessens gelegenen Städten, namentlich Wetzlar, Dillenburg und Herborn in Nassau sowie Alsfeld, Battenberg und Biedenkopf im Großherzogtum, musste sich das Militär weitgehend zurückziehen, aber auch in andere Gegenden hat die Obrigkeit Schwierigkeiten damit die öffentliche Ordnung noch aufrecht zu erhalten. Ludwig I. von Hessen-Darmstadt und der im Namen von Wilhelm I. in Nassau regierende Militärrat verlangen jedoch im Gegensatz zu ihrem nördlichen Vetter ausdrücklich keine Intervention durch Truppen anderer Staaten des Deutschen Bundes. Sie sind zuversichtlich, dass sie die Lage nach einer kurzen Konsolidierungsphase mit einem entschiedenen Gegenschlag wieder in den Griff bekommen werden.
Des weiteren kam es in der preußischen Rheinprovinz nahe der Grenze zu Hessen kurz vor Weihnachten zu mehreren Überfällen irregulärer Einheiten auf einige der neu errichteten Kornspeicher. Gerüchteweise mit Hilfe von einigen Einheimischen wurden hierbei mehrere Tonnen Getreide entwendet.
Über die Absichten der Aufständischen ist bislang nichts bekannt, man kennt nur die Forderungen, die sie zu Beginn des Protestmarsches gestellt hatten: Bessere Nahrungsversorgung und in Kurhessen die Einführung einer landständischen Verfassung, wie sie in der Bundesakte festgeschrieben aber nie eingeführt worden ist. Der Aufstand konzentriert sich gegenwärtig auf die genannten Städte, im weiteren Umland ist es bislang ruhig geblieben. Sollten allerdings die kurfürstlichen Truppen die Lage nicht schnell in den Griff bekommen, muss davon ausgegangen werden, dass die Rebellion bald auf ganz Kurhessen übergreift und möglicherweise auch im Großherzogtum Hessen und Nassau weitere Kreise zieht.
Zahlen: Wie immer mit eingebauten Fehlern um zu sehen ob ihr aufpasst!
Mit Dank an Baldri und Azrael