Ich halte das Konzept der Zufriedenheit für elementar. Wie bereits in einem anderen Thread von mir erläutert, ist es ein Begrenzungsfaktor für das Errichten zu vieler Städte, wie es bereits mit der Korruption in Civ3 und dem Stadtunterhalt in Civ4 der Fall war.
Nur wer viel Zufriedenheit erhält kann sein Reich sinnvoll expandieren lassen. Bei den fanatics wurde ein interessanter Punkt angestoßen. Zum einen haben wir die "normalen" Städte, nämlich die, die Gold, Wissenschaft und GPP generieren. Richtig effektiv werden die Städte natürlich nur wenn sie groß sind. Dazu braucht man neben Nahrung eben auch genug Zufriedenheit. Zudem will man möglichst viele von diesen Städten haben. Auch für viele Städte braucht man viel Zufriedenheit. Es scheint, als ob es nicht genügend Zufriedenheits-Gebäude gibt, um die Städte groß genug werden zu lassen. Wo bekommt man diese Zufriedenheit her (abgesehen von den fixen Resourcen wie Luxusgüter, Schwierigkeitslevel, einige SP etc., die aber eben nicht mit der Anzahl der Städte wachsen).
Die Antwort könnte darin liegen, neben diesen "normalen" Städten, die den eigentlich Kern des Imperiums bilden, noch einen weiteren Typ Stadt zu errichten: Die Zufriedenheitsstadt.
Eine solche Zufriedenheitsstadt hat nur eine Funktion: Sie liefert mehr Zufriedenheit, als sie selbst verbraucht. Daher muss/darf sie nicht groß sein, eine Bevölkerung von 2-4 reicht vollkommen aus. Eine valide Strategie könnte sogar sein, sie erst etwas größer anwachsen zu lassen (um die notwendigen Gebäude zu produzieren), um sie dann auf Größe 1 oder 2 runter zu hungern! Die einzigen Gebäude die sie braucht sind Zufriedenheitsgebäude. Sie kann nahezu auf jedem Terrain errichtet werden, da sie ja nicht viele Bewohner ernähren muss.
Strategie:
- gutes Terrain: Hier entstehen die "echten" Städte, die für alles Wichtige im Imperium sorgen.
- schlechtes Terrain: hier kommen die Zufriedenheitsstädte hin
- ICS (Infinite City sprawling) wird wieder möglich. Dies heißt, dass man (Zufriedenheits-Städte) SEHR nah aneinander errichtet (1 Feld Abstand!). Dies ist möglich, da diese Städte ohnehin nicht allzu groß werden sollen.
- Techs: Bauwesen (für Kollosseum, 1. Techreihe der Klassik) + evtl Reiterei (für Zirkus, 1. Techreihe der Klassik) und Druckerpresse (für Theater, 1. Techreihe der Renaissance). Später: Massenmedien (für Stadion, 1. Techreihe der Moderne)
- Sozialpolitik: Unabhängigkeits-SP für schnellere Expansion
Vorteile:
- ein riesiger Teil der Landschaft liegt im kulturellen Einflussbereich der eigenen Zivilisation. Dadurch erhält man besseren Zugriff auf Ressourcen.
- auch wenn die Zufriedenheitsstädte nur für errichtet werden, so tragen sie über die Bevölkerung trotzdem zu einem gewissen Teil zur Generierung von Wissenschaft bei. Viel ist das nicht pro Stadt, aber wie wir seit den Science-Farmen von Civ3 wissen: die Masse machts...
- optimale Nutzung schlechter Felder.
- größere Anzahl an Städten = höheres Maximallimit für Einheiten. Noch ist nicht bekannt, ob die Anzahl der Einheiten, die keinen Unterhalt kosten dadurch auch beeinflusst wird. Ist dies der Fall könnte man durch diese Strategie eine immense Streitmacht finanzieren.
- die Hauptstädte können sehr groß werden. Der Bau von Wundern und Einheiten, die Generierung von Wissenschaft und Gold, all dies wird durch die dadurch entstehenden "Super-Kernstädte" sehr viel einfacher.
- Die "echten" Städte können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Das Wachstum braucht nicht gestoppt zu werden. Werden diese Städte früh errichtet, können sie zum Ende des Spiels richtig groß und damit richtig effektiv werden. Je nachdem wie effektiv man diese Strategie ausspielt, müssen diese Städte selbst gar keine Zufriedenheitsgebäude errichten, und können ihre Konzentration auf die "wichtigen" Dinge richten!
Nachteile:
- besonders am Anfang muss viel Produktion/Nahrung in Siedler investiert werden. Insgesamt wird man in der ersten Phase des Spiels relativ schwach sein, jedoch wird der nachhaltige Vorteil überwiegen.
- durch die niedrige Bevölkerung dieser Zufriedenheitsstädte dauert die Errichtung der benötigten Gebäude seine Zeit. Jedoch kann man produktionsstarke Felder und Feldverbesserungen anvisieren, da Nahrung unwichtig ist. Alternativ kann man mit einem Gold-Rush nachhelfen. Es steht noch aus, ob das effektiv ist, oder ob man lieber warten soll.
- Die Kosten für Sozialpolitiken hängen von der Anzahl der Städte ab. Durch die hohe Anzahl der Städte werden neue SP recht teuer. Mit dieser Strategie wird man daher bei den SP etwas schlechter dastehen. Evtl. kann man dies auskontern, indem man auch ein Kulturgebäude in den Zufriedenheitsstädten errichtet. wie effektiv das ist, ist noch nicht klar. Man braucht dafür die genaue Berechnungssystematik für die Kosten der SP.