Das erste Schwein einer bislang unbekannten Gattung, die der niederländische Naturforscher Marc van Roosmalen und der deutsche Naturfilmer Lothar Frenz im Amazonas entdeckt haben, ist von Eingeborenen verspeist worden.
Das 40 Kilogramm schwere und fast 1,30 Meter lange Tier, dessen Art der Wissenschaft bislang unbekannt war, hatte sich heftig zur Wehr gesetzt, bevor die Siedler am Rio Aripuan es niederstrecken konnten. Nachdem die Siedler der wissenschaftlichen Sensation das Fell abgezogen hatten, endete das Nabelschwein abends über dem Feuer. Die beiden Deutschen waren dem Tier seit längerem auf den Fersen. Das exotische Mahl hat laut Frenz gemundet. Es war glücklicherweise nicht das einzige seiner Art, sondern gehört bei den Einheimischen offenbar zum regulären Jagdwild.
Die Entdeckung gilt dennoch als Sensation: Erstmals seit zehn Jahren haben Zoologen wieder eine Großsäugetierart aufgetan, die der Wissenschaft bisher unbekannt war. Die neue Säugetierart, vorläufig Riesenpekari genannt, unterscheidet sich in Größe, Verhalten und Fellzeichnung von den bisher bekannten drei Nabelschweinarten. Nabelschweine gehören zur Familie der nicht wiederkäuenden Paarhufer, auch Nichtwiederkäuer genannt. Sie haben einen kurzen Rüssel, einen Stummelschwanz und ein Gebiss mit mächtigen Hauern.