(Der nachfolgende Text entstand aus der Zusammenarbeit mehrerer User in diesem Forum. Vielen Dank für die Informationen!)
Die Ausbildung in den Schulen dauert immer länger, je mehr Siedler ausgebildet wurden. Auch in den Indianerdörfern ist das so. Nach der Ausbildung muss der Schüler sogar noch einen Beitrag bezahlen. Viele fragen sich: Warum? Ist das ein Bug? Was soll das, das war doch im ersten "Colonization" nicht so? Haben die jetzt auch die Studiengebühr eingeführt?
Im Handbuch und in der Civilopädie wird nicht näher darauf eingegangen. Nachfolgend also die Erklärung für das Phänomen.
Die Antwort ist ganz einfach: Das Ausbildungssystem wurde konsequent an andere Mechanismen in "Civ IV: Col" angepasst.
Als Beispiel nehme ich mal die Funktionsweise der Auswanderung durch in Kirchen / Kathedralen produzierte Kreuze:
- Je mehr Kreuze ich produziere, desto schneller steht ein Auswanderer an den Docks meines Mutterlandes.
- Für den nächsten Auswanderer benötige ich viel mehr Kreuze als für den ersten.
- Ich produziere mehr Kreuze wenn ich Experten einstelle und / oder die Kirchen zu Kathedralen ausbaue.
Genau so funktioniert auch die Bildung in den Kolonien und in den Indianerdörfern:
- Je mehr "Bücher" von dem Schüler produziert werden, desto schneller wird dieser zum Experten.
- Kleinkriminelle produzieren die geringste, freie Siedler die höchste Anzahl an Büchern. Schuldknechte liegen dazwischen.
- Hochschulen und Universitäten steigern die Anzahl der produzierten Bücher je Schüler.
- Je mehr Schüler ich ausgebildet habe, desto mehr Bücher benötigt der nächste für seine Ausbildung. Dabei ist es egal, in welcher Kolonie der Schüler ausgebildet wird, denn die Erhöhung der Dauer wird über alle Kolonien berechnet.
Nach der erfolgten Ausbildung wählt der Schüler seinen neuen Beruf. Es stehen nur die Berufe zur Verfügung, die sich der Schüler von den Meistern, die sich während dessen Schulzeit in der Kolonie aufgehalten haben, abschauen konnte. Dabei muss der Meister nicht in seinem eigentlichen Beruf gearbeitet haben. Je länger der Meister in der Stadt war, desto günstiger ist der Preis (bis zu einem gewissen Mindestpreis), den der Schüler für seinen Abschluss zahlen muss.
Indianersiedlungen funktionieren ähnlich, nur dass jede Indianersiedlung einen separaten "Wissenspool" führt. Außerdem zahlt man dort für die Ausbildung nichts. Es können jedoch nur einfache Berufe vermittelt werden.
Fazit: Das neue System ist also kein Bug, sondern ein beabsichtigtes Feature. Ob das nun besser oder schlechter ist als beim alten "Colonization" lassen wir mal dahingestellt.
Tipps und Informationen (von anderen Usern aus diesem Thread):
- Für die Ausbildung der einfacheren Berufe, wie Fischer oder Farmer, sollten Indianersiedlungen bevorzugt werden.
- Indianersiedlungen bieten sich auch an, um aus Kleinkriminellen, Schuldknechten und Konvertiten zunächst Spezialisten zu erschaffen. Bei diesen Spezialisten löscht man anschließend die Spezialfähigkeit und man hat einen Freien Siedler, den man in der Kolonie z. B. zum Staatsmann machen kann.
- Wenn man als Franzose spielt, geht die Ausbildung schneller von statten. (Hier ist noch zu klären, warum genau das so ist.)
- Man kann in der Kolonie auch Jesuitenmissionare ausbilden. Dazu muss man erstmal einen haben (entweder als Auswanderer oder über den entsprechenden Gründervater). Den Missionar lässt man einfach eine Zeit lang in der Kolonie des Auszubildenden arbeiten, egal in welchem Beruf. Anschließend kann der Auszubildende auch den Beruf des Jesuitenmissionars ergreifen.