Hallo werte Civgemeinde. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, aber ich habe im Strategycon Interactive Forum einen AAR zu Aces of the deep (http://de.wikipedia.org/wiki/Aces_of_the_Deep), einer der besten U-Bootsimulationen, veröffentlicht. Da ich in diesem Forum aber eigentlich schon viel länger aktiv bin, möchte ich hier auch eine kleine Story veröffentlichen. Viel Spaß!
Der Beginn der Karriere wird September/Oktober 1939 sein, auch wenn dies für Teddy Suhren nicht historisch korrekt ist. Die Einstellungen liegen bei 100 % und die Übersichtskarte (klein) wird nicht dazu verwendet, um Schiffe oder Flugzeuge, die von der Besatzung noch nicht entdeckt, aber angezeigt werden, zu erspähen.
"Herzlichen Glückwunsch, Oberleutnant Suhren, Sie werden das Kommando über U-112, ein U-Boot vom Typ IIC, übernehmen. Melden Sie sich sofort bei der 1.Flotille in Kiel. Dort erhalten Sie weitere Befehle."
Diese Worte von Admiral Dönitz zu hören, war das Größte, was mir in meiner bisherigen Laufbahn begegnet ist. Die Jahre als W.O. auf verschiedenen Booten der 1. Flottille und vor allem der Einsatz im spanischen Bürgerkrieg waren spannend uns lehrreich, aber als Kommandant seines eigenen Bootes auf der Brücke zu stehen, ist etwas völlig eigenes, wunderbares.
Natürlich mach ich mir Gedanken über die Folgen, den Krieg und vielleicht die Tatsache, in diesem meinem Boot zu fallen, aber die Freude überwiegt!
Wir schreiben den 10.Oktober 1939. Morgen werde ich zu ersten Feindfahrt al Kommandant von U-112 aus Kiel auslaufen.
Heute Abend werden wir es noch mal krachen lassen! Scheppke und ich haben das Bier schon mal vorbestellt!
KTB U-112
11. Oktober 1939
Auslaufen aus Kiel
Operationsgebiet: AN49
Außer B-Dienstmeldungen über Geleite im Südatlantik keine besonderen Vorkommnisse während des Marsches ins Operationsgebiet.
13.Oktober
Keine besonderen Vorkommnisse. Patrouille im Operationsgebiet (OPG).
Neue Befehle: OPG AN1191
P.S.: Nordenglische Küste, fast Irland… außer Flugzeugen werde ich dort wohl nichts finden. Wir sollen wahrscheinlich Aufklärer oder Wetterboot spielen um uns an die Front zu gewöhnen. Leider ist dies auch bitter nötig, denn einige meiner Männer sind den Wellengang der Ostsee, nicht aber der Nordsee gewohnt. Der Geruch im Boot, der sowieso nie gut ist, wird durch sie weiter beeinträchtigt. Die Maschinencrew hat ihnen Blechdosen mit einem Band um den Hals gehängt, damit sie sich nicht überallhin übergeben. Wir nennen es den Hochseeorden!
15.Oktober
Im OPG Schiff gesichtet. Läuft Südkurs mit ca. 8 Knoten. Beginne Vorsetzmanöver zum Unterwasserangriff.
Schiff hat ca.5000 BRT. Starte UT-Angriff an Backbord
2 Torpedos auf 800 Meter. Beides Torpedoversager
Entschließe mich zu Überwasserangriff mit Rohr 3.
Treffer Mittschiffs Sinken beobachtet
P.S.: Ein guter Anfang für die erste Fahrt. Allerdings sind 2/3 Torpedoversager verwunderlich. Ich hoffe, es handelt sich hier um Ausnahmen, denn Dönitz würde uns doch nie mit unbrauchbaren Torpedos an die Front schicken! Die Patrouille wird fortgesetzt, die Mannschaft freut sich für den „Alten“. So ein Erfolgserlebnis zu Beginn ist Balsam für ihre Nerven… und auch meine.
17:52
W.O. meldet ein zweites Schiff
4000 Tonnen Frachter
Laufe an zum UT-Schuss. 3 Einzelschüsse, jeweils Torpedoversager!
Unsere Torpedos sind unbrauchbar! Holzschwerter sind dies!
Tauche auf und entscheide mich zum Rückmarsch, da wir alle Torpedos verschossen haben.
16.Oktober
Flugzeugalarm! Zwei Flugzeuge im direkten Anflug gesichtet. Sehr ungewöhnlich. Vielleicht ist ein Träger in der nähe, aber was sollte er in der Nordsee?
18.Oktober
Wir laufen nachts in Kiel ein, da mir die Laune für einen pompösen Empfang nach fünf Torpedoversagern gründlich versaut ist. Die Besatzung sieht das ähnlich und scheint das Vertrauen in unsere Torpedos verloren zu haben. Und das nach unserer ersten Feindfahrt!
Zumindest die Feier mit den Kameraden auf unsere geglückte Heimkehr und unser erstes Schiff war zünftig!
Der BdU spricht von Zufällen und wirklichem Pech bei meinen Torpedoversagern. Naja, wenn der Löwe (Dönitz) das sagt, wird es schon stimmen.
Habe heute Nacht einige meiner Besatzungsmitglieder in der Stadt angetroffen. Als sie mich erkannten, versuchten sie noch schnell ein „Alarmtauchmanöver“ um nicht besoffen aufzufallen. Maat Thomasen brach sich dabei das Nasenbein, als er vergaß die Hände zum „Abfangen des Bootes“ zu verwenden.
Natürlich werden sie ermahnt, aber ernsthaft böse bin ich nicht. Sollen sie feiern, solange sie an Bord ihre Pflicht tun!
2.Feindfahrt
8.November 1939
Nach unserem Urlaub erreicht mich der nächste Auslaufbefehl. Unser Patrouillengebiet ist AN 14.
Ich hoffe, dass unsere Torpedos sich diesmal als zuverlässiger erweisen werden als auf der letzten Fahrt. Meine Besatzung ist guter Dinge, aber eine echte Feuerprobe haben wir auch noch nicht hinter uns. Wenn es nach mir geht, kann es fürs Erste so bleiben. Ich befürchte der Krieg wird lange genug dauern und wir werden noch genug Bewährungschancen haben.
8.November
22:35
WO meldet Schiff gesichtet in Peilung 289 Grad. Laufe darauf zu um Kurs zu ermitteln.
Schiff läuft nach Norden. Entscheide mich zum UT-Angriff von Steuerbord. Rohr 1-3 klar.
Schiff hat nur 1000 BRT. Schuss aus Rohr I auf 850 Meter.
23:25
Treffer mittschiffs. Schiff sinkt.
9.November
AN 48
16:37
Schiff in Peilung 42 Grad gesichtet. Setze mich vor. Das läuft fast zu gut!
Tauche zum UT-Tagangriff an Backbord.
Schiff hat 6000 Tonnen. Schuss aus Rohr I und II auf ca. 650 Metern.
Beides Torpedoversager!
Schuss aus Rohr III ebenfalls Torpedoversager.
Die Flüche aus dem Bugraum sollten keine Kinderohren hören.
Mir bleibt nichts anderes über als langsam unter Wasser abzulaufen und die Torpedos außer Sicht des Frachters nachzuladen.
Hätten wir dich ein Typ VII Boot mir Deckgeschütz…
Aufgetaucht und vorgesetzt.
20:05 Uhr
Tauche zum UT- Angriff. Es ist noch immer zu hell für einen Überwasserangriff.
Der nächste Anlauf erfolgt von Norden an Steuerbord des Frachters. Die beiden verbliebenen Torpedos müssen treffen sonst wird dies eine sehr erfolglose Feindfahrt und zudem sehr kurz.
Entschließe mich zum Doppelschuss auf 280 Meter um sicherzugehen! Streuung 0,3 und 0,9 Grad.
„Rohr I und II klar zum Unterwasserschuss!“
-„Rohr I und II klar!“
„Rohr I und II: LOS!“
Ich höre das aufschlagen beider Torpedos aber keine Detonation!
Verdammte Aale!
Wieder fünf Torpedoversager von sechs Torpedos!
Steine wären nützlicher oder rüberschwimmen und gleich entern!
Vielleicht war es zu einfach die Schiffe zu finden. Das nächste Mal werde ich meine Beurteilungen nicht mehr kundtun.
Entschließe mich zum Rückmarsch mangels Kampfmittel.
Einlaufen.
Das Fazit dieser Feindfahrt ist niederschmetternd. Ein läppischer Frachter von 1000 Tonnen wurde versenkt und Torpedos für 500.000 Reichsmark versanken defekt in der Nordsee. So können wir England nicht in die Knie zwingen!