Fragen zur Geschichte

[Baldri]

Ich hoffe auf "Zufallswissen". Wenn man den Thread liest wäre es nicht das erste Mal, dass jemand Bescheid weiß. Hier wurden bereits sehr spezifische Beiträge verfasst. Also warum nicht auch dazu?

[Jon Snow]

Toby Wilkinson schreibt in seiner Geschichte Ägyptens, der älteste inschriftlich bezeugte Pharao sei Skorpion I. (die ersten Pharaonen hatten häufig Tiernamen). Dieser soll um die Mitte des 33. Jh. geherrscht haben und wäre damit nochmals etwa 100 Jahre älter als die in deinem Artikel genannten sumerischen Kaufleute. Es gibt noch einige ältere Herrscher, deren Namen aber oft unsicher und nur in Tongefäßen eingeritzt bezeugt sind. Von Skorpion ist auch das Grabmal bekannt.

[Empirate]

"Hmm, wie sollte ich meine Herrschaft programmatisch auf den Punkt bringen, indem ich mir einen Tiernamen zulege? Was entspricht am ehesten der Art und Weise, wie ich mein Wirken der Nachwelt hinterlassen will? Welches Tier passt am besten zu meiner Politik, meiner Weltanschauung, meinem Herrschaftsverständnis?

Ah, ich weiß! "

[Rince Wind]

All hail Imperator Schnabeltier!

[BruderJakob]

All hail Imperator Schnabeltier!

[Flati]

Ich hoffe auf "Zufallswissen". Wenn man den Thread liest wäre es nicht das erste Mal, dass jemand Bescheid weiß. Hier wurden bereits sehr spezifische Beiträge verfasst. Also warum nicht auch dazu?

Wenn du gläubig bist nimm die Bibel als Anhaltspunkt
oder frag Goethe mal nach seinem Ausweis

[Jon Snow]

Das wäre die Anschlussfrage, ja. Wer hat den Ausweis des ältesten Menschen der Welt ausgestellt?

Aber wie gesagt: Wenn unter den sumerischen Texten kein älterer mit einem klar erkennbaren Namen existiert, dürfte die Antwort auf Baldris Frage "Pharao Skorpion" sein. Er wollte ja den ältesten sicher bezeugten Namen wissen. Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass die Ägypter da einfach anders dachten als wir. Der Skorpion ist im Vergleich zu seiner Größe außerordentlich mächtig und tödlich, insofern passt das schon zu einem Herrscher. Die Pharaonen waren ja durchaus auch Gewaltherrscher, und fast jedes ihrer Grab- oder Denkmäler umfasst auch die für Ägypten "klassische" Machtdemonstration, bei welcher der Pharao Feinden mit einer Keule den Kopf einschlägt.

[Baldri]

[Flati]

Wo wir gerade bei dem Alter sind. Gibt es irgendwo Zahlen wie alt Menschen so im Schnitt geworden sind in den einzelnen Zeitepochenn.
Alter meine ich konkret für Personen die das Kindesalter überlebt haben und danach nicht durch Kriege bzw. Mord und Totschlag "unnatürlich" umgekommen sind. Also um Rückschlüsse darauf zu ziehen wie die damalige Lebensweise sich auf das Alter auswirkt.

[Der Kantelberg]

Hab das mal an einzelnen Personen aus der griechisch-römischen Antike einzeln durchgeschaut (Geburts und sterbejahr bei der Wiki nachgeguckt und subtrahiert). Hintergrund war die Aussage des Dozenten für NT, dass die Leute damals alle nur so 40 geworden wären. Das kam mir spanisch vor. Die ganzen bekannten Römer und Griechen wurden im Schnitt um die 60. Höchstes von mir gefundeses Alter war Diogenes mit ca. fast 90.

Sind allerdings auch die bekannten Figuren und das waren ja eher Wissenschaftler, Politiker oder Kirchenväter und nicht der Handwerker, Bauer oder Sklave von nebenan.

[GT]

Es war in der römischen und griechischen Antike durchaus normal, 70 Jahre alt zu werden (oder eben auch älter)

WENN man die Geburt / die ersten Lebensjahre überlebt hat. Und als Frau die Geburten..

Als Mann, welcher das 12. Altersjahr erreichte, waren deine Chancen - zumindest in Friedenszeiten, 75 Jahre zu erreichen, alles andere als schlecht.

[justanick]

"alles andere als schlecht" klingt nach über 50%. Das wäre dann aber wohl doch deutlich zu optimistisch. In der Zeit vor Antibiotika waren Infektionskrankheiten ein großes Lebensrisiko. Auch darf man nicht vergessen, dass unsere Wahrnehmung wohl auch durch soziale Unterschiede verzerrt wird. Als Mitglied der Oberschicht sind 70+ vielleicht keine Seltenheit, für ärmere Menschen gilt dies jedoch nicht.

[mauz]

gab zwar schon die ein oder andere Seuche, die durch's römische Reich gegangen is, aber zu Seuchenzeiten gelebt zu haben war nicht die Norm. Aber sicher: Infektionen bargen ein hohes Lebensrisiko (Zahnentzündungen, Blinddarm, Geburt bei Frauen, ... die Liste is lang)

[maxim_e]

Hab mal zu frühneuzeitlichen Händlern in Süddeutschland sowas untersucht (also städtische obere Mittelschicht bis Oberschicht). Wer als Mann über 12 wurde, wurde im Normalfall auch über 60 und auch 80 ist nicht unmöglich. Natürlich ist da auch mal einer jünger erschlagen worden, hat sich selbst das Leben genommen oder ist an einer Krankheit verstorben.

Edit: Frauen starben tendenziell früher, das liegt aber ziemlich sicher am Kinderkriegen. Wer als Frau über 40 wurde, der hat auch durchaus die 60, 70 erreicht. Zu Frauen hab ich aber allgemein eine viel kleinere Untersuchungsmenge gehabt.

[Fimi]

Hab das mal an einzelnen Personen aus der griechisch-römischen Antike einzeln durchgeschaut (Geburts und sterbejahr bei der Wiki nachgeguckt und subtrahiert). Hintergrund war die Aussage des Dozenten für NT, dass die Leute damals alle nur so 40 geworden wären. Das kam mir spanisch vor. Die ganzen bekannten Römer und Griechen wurden im Schnitt um die 60. Höchstes von mir gefundeses Alter war Diogenes mit ca. fast 90.

Sind allerdings auch die bekannten Figuren und das waren ja eher Wissenschaftler, Politiker oder Kirchenväter und nicht der Handwerker, Bauer oder Sklave von nebenan.

Solche Behauptungen sind halt Markenzeichen von Leuten, die bei einer Lebenserwartung von 40 Jahren hören, dass die Leute alle 40 wurden und dann starben Natürlich drückt die Kindersterblichkeit die Lebenserwartung deutlich runter, aber wer die Kindheit überstanden hatte, konnte relativ problemlos 60 werden, das war beileibe kein biblisches Alter. Und wer nicht tagtäglich schwere körperliche Arbeit vollbringen musste und gut betucht war, konnte auch 70 oder gar 80 werden. Klar wurde man früher von typischen Alterskrankheiten heimgesucht, als das heute der Fall ist, aber das war trotzdem nicht außergewöhnlich. 60 Jahre alt werden kann man sicherlich gut als Durchschnitt für wohlhabende Römer annehmen.