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Thema: Fragen zur Geschichte

  1. #1216
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    Weil sie die Unterstützung eines siegreichen Kaisers hatten?

  2. #1217
    Neigt zur Überreaktion Avatar von DerMonte
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    Hatten Helios-Anhänger auch. Daneben glaub ich auch, dass man so ein Imperium wie das Römische nicht so extrem leicht und schnell konvertieren kann, wie es von statten fand. Da finde ich einen siegreichen Kaiser ein wenig Mau als alleinigen Grund. Also mussten es auch andere Gründe (nach meine Logik) hierfür existieren ...

  3. #1218
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Cpt.Unnütz Beitrag anzeigen
    Es gab ja wohl im alten Rom unterschiedliche und teils extrem unterschiedlich Religiöse Kulte und Sekten. Wieso haben sich da gerade die Christen durchgesetzt und nicht z.B. die Mandäer oder der Osiriskult?
    Der überzeugte Christ in mir sagt: Weils wahr ist und Gott seine Hand im Spiel hatte.
    Diese Aussage dürfte wohl von wenig Überzeugungskraft sein. Also mal, was ich so in Kirchengeschichte gelernt habe:

    1.) Die haben Nächstenliebe praktiziert. Sowas gabs in der Gesellschaft sonst eher weniger. Auch keinen Sozialstaat oder Unterstützung. Christen hatten Armenspeisung, Witwenversorgung und haben für Bedürftige Begräbnisse organisiert.

    2.) Viele waren bereit in den Verfolgungszeiten für den Glauben zu sterben. Das hat einigen vielleicht imponiert.

    3.) Die Religion hatte keinerlei ethischen und kulturellen Voraussetzungen. Mann, Frau, Jude, Grieche, Barbar, Sklave, Freier, Reich, Arm - alles egal. Anfangs waren viele Sklaven Christen.

    4.) Christen haben aktiv bei allen Schichten in allen Regionen missioniert. Die sind durch ganze Reich gezogen (und darüber hinaus), um das Evangelium zu verkündigen. Das haben die polytheistischen Religionen eher nicht getan, oder nicht in dem Ausmaß. Hab ich jedenfalls noch nichts von gehört.

    5.) Das Christentum ist ne logischere Alternative gegenüber dem heidnischen Polytheismus. Man muss sich halt mal reinziehen, wie Zeus, Ares und wie sie alle hießen, in den Überlieferungen gehandelt haben. Einige Philosophen haben nicht umsonst die Götter für menschlich erklärt. Das Heidentum wird von daher unattraktiv
    5.1.) Der Kaiserkult treibt es dabei natürlich auf die Spitze. Wenn der Kaiser als Gott verehrt wird, und du in einem Jahr 3 Soldatenkaiser verschleißt, die sich alle gegenseitig umbringen, stellt man sich schon die Frage, warum genau das jetzt ein Gott sein soll, dem man Opfer bringen soll.
    5.2.) Die Leute sind aber durchaus religiös. Und zwar die ganze Gesellschaft durch die Bank. Atheismus war keine Alternative (außer bei ner handvoll Philosophen)

    6.) Die christliche Botschaft ist attraktiv. Vergebung der Schuld, ewiges Leben und eine Verbindung zu Gott, ohne dass du dafür Geld/Tiere opfern musst - das ist einfach mal besser als vieles in den damaligen Religionen. In unserer heutigen, vom Naturalismus geprägten Zeit haben die Leute wenige Bedürfnis nach diesen spirituellen Dingen. Deswegen fällt einem das nicht so auf, weil man denkt, es wäre egal gewesen. Hat den Leuten damals aber viel bedeutet.

    edit: Das ist das, was mir auf die Schnelle so einfällt. Vielleicht entwickelt sich aus einigen Punkten ja noch ne spannende Diskussion.
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  4. #1219
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Cpt.Unnütz Beitrag anzeigen
    Hatten Helios-Anhänger auch. Daneben glaub ich auch, dass man so ein Imperium wie das Römische nicht so extrem leicht und schnell konvertieren kann, wie es von statten fand. Da finde ich einen siegreichen Kaiser ein wenig Mau als alleinigen Grund. Also mussten es auch andere Gründe (nach meine Logik) hierfür existieren ...
    Als Konstantin 313 das Christentum erlaubte, waren schon viele Leute im ganzen Reich Christen. Die Hauptarbeit der Konversion fand vorher statt.

    Dass das Christentum 100 Jahre später Staatsreligion war, hat das dann nur auf nahezu 100% Christen gebracht.
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  5. #1220
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    Zitat Zitat von Cpt.Unnütz Beitrag anzeigen
    Hatten Helios-Anhänger auch.
    Nun gut, Commodus hatte nicht gerade den besten Ruf. Hat er sich nicht auch selber als Sonnengott dargestellt? Das ist was anderes als eine abstrakte Gottheit.

  6. #1221
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    Zitat Zitat von Cpt.Unnütz Beitrag anzeigen
    Da finde ich einen siegreichen Kaiser ein wenig Mau als alleinigen Grund.
    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Dass das Christentum 100 Jahre später Staatsreligion war, hat das dann nur auf nahezu 100% Christen gebracht.
    Das Christentum als "staatstragende" Religion zu "instrumentalisieren", war vermutlich auch einer der Beweggründe für Konstantin. (Siehe die Rolle der Kirche im alten und neuen Russland.)

    Das monotheistische Christentum eignete sich dafür natürlich hervorragend.
    So gesehen gab es da schon eine gewisse Wechselwirkung.
    Das Christentum war für viele interessant (siehe Kantelberg 1.) und es war für Konstantin interessant als "Kleber" der die eher gespaltene Gesellschaft wieder einigen und seine Macht stärken konnte.
    Siehe auch das ganze (spätere) Thema "Gottesgnadentum". (Polytheistische Religionen eignen sich da vermutlich eher weniger.)

    Konstantin ist da also sehr bereitwillig auf den fahrenden Zug aufgesprungen und hat ihn für seine Zwecke genutzt, was sicherlich auch nicht schlecht für das Christentum war.

  7. #1222
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Wobei man natürlich auch behaupten kann, dass Konstantin ein echtes Bekehrungserlebnis hatte. Solche Art von Gründen klammern wir in der rationalen Wissenschaft ja öfter aus, aber in einer Zeit wo einfach jeder religiös ist, ist es sicher auch der Kaiser. Genau so schätz ich, dass Julian Apostata einfach mit dem Herzen Heide war und das Rad nicht nur aus bloßen Kalkül zurückdrehen wollte.
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  8. #1223
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Man könnte auch kurz sagen weil das Christentum zu dem Zeitpunkt einfach super modern war.

    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Der überzeugte Christ in mir sagt: Weils wahr ist und Gott seine Hand im Spiel hatte.
    Diese Aussage dürfte wohl von wenig Überzeugungskraft sein.

    Recht hast du, das ist wenig überzeugend.
    Vorher und nachher wurden schließlich auch Religionen verbreitet.

  9. #1224
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    Weiß man wieso Angkor Wat verlassen wurde? Die Stadt war ja im Mittelalter größer als das heutige New York, heißt es.

  10. #1225
    Hegemon mit Eierkopf Avatar von Fonte Randa
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    ...Es gibt Vermutungen, dass im Großraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf etwa 1000 km² gelebt haben könnten.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor

    Standort: Region etwas nördlich von Siem Reap in Kambodscha
    Bauzeit: 8. bis 13. Jahrhundert
    Bauherr: Khmer
    Größe: ca. 200 qkm
    Einwohner: Blütezeit etwa 1 Millionen
    Nach Kriegen mit Königreichen aus China und Thailand im 14. und 15. Jahrhundert wurde Angkor nach und nach verlassen und ein neues Zentrum der Khmer in Phnom Penh am Mekong Fluss errichtet. Die verlassenen Städte und Tempel wurden nach und nach vom Dschungel überwachsen und erst wieder im 19. Jahrhundert während der französischen Kolonialzeit in Kambodscha entdeckt.
    Quelle: http://www.weltwunder-online.de/neuzeit/angkor.htm

    Klingt irgendwie nicht nach New York.
    hier steht eine Signatur
    Die EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!
    Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!


  11. #1226
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    Die Fläche (1000qkm) ist etwa gleich, in NY leben natürlich noch ein paar mehr Menschen, aber für mittelalterliche Verhältnisse ist es schon gewaltig.

  12. #1227
    The Man behind the Screen Avatar von Empirate
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    Die Bevölkerungsdichte von Städten im Mittelalter war allgemein oft sehr hoch, nur waren die Städte zumindest in Europa halt kleiner. Paris z.B. hatte Mitte des 14. Jh.s 200.000 Einwohner - aber auf weit, weit weniger Fläche als 1000 qkm! Konstantinopel war flächenmäßig größer, hatte schon im Frühmittelalter nach einigen Angaben so 7-800.000 Einwohner.

    Schon früher konnten Städte sehr groß werden: Alexandria hatte in der Spätantike sicher über eine halbe Million Einwohner, nach manchen Schätzungen 6-700.000. Rom war damals noch größer, im FMA fiel das dann stark ab.

  13. #1228
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    Ich hab immer die 50.000 von Köln als größte Stadt im deutschsprachigen Raum im Hochmittelalter im Kopf.

  14. #1229
    Feldmarschall Avatar von Knuddelbearli
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    Zitat Zitat von Empirate Beitrag anzeigen
    Die Bevölkerungsdichte von Städten im Mittelalter war allgemein oft sehr hoch, nur waren die Städte zumindest in Europa halt kleiner. Paris z.B. hatte Mitte des 14. Jh.s 200.000 Einwohner - aber auf weit, weit weniger Fläche als 1000 qkm! Konstantinopel war flächenmäßig größer, hatte schon im Frühmittelalter nach einigen Angaben so 7-800.000 Einwohner.

    Schon früher konnten Städte sehr groß werden: Alexandria hatte in der Spätantike sicher über eine halbe Million Einwohner, nach manchen Schätzungen 6-700.000. Rom war damals noch größer, im FMA fiel das dann stark ab.
    ganz extrem finde ich zB Wien, das hatte vor 100 Jahren MEHR Einwohner wie heute ( über 2 Mio ) und war damit größer als Berlin und eine der größten Städte überhaupt, bei einem Bruchteil der Fläche von heute.
    Technologieoffenheit bedeutet Entscheidungsschwäche

    Glaubhafte Politik setzt voraus, dass man erstmal vor der eigenen Haustür kehrt!

    Kluge Köpfe sprechen über Ideen, mittelmäßige über Vorgänge und schwache über andere Leute.

  15. #1230
    The Man behind the Screen Avatar von Empirate
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    Man muss sich halt klarmachen, dass Arbeiterfamilien damals (un-)gern zu viert, fünft, sechst in einem Zimmer gelebt haben. Dann erklärt sich das schon...

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