Was wäre wenn...
... die Perser die Griechen besiegt hätten?
... die Mauren Karl Matel und damit die Pyrenäen überwunden hätten?
... Christoph Columbus nie in See gestochen wäre?
... es den Schwarzen Tod in Europa nie gegeben hätte?
... die Osmanen vor Wien nicht gescheitert wären?
... ein böhmischer Gefreiter im Ersten Weltkrieg an den Folgen seiner Verwundungen gestorben wäre?
Die Welt hätte anders ausgesehen.
Was wäre wenn...
... der zweite Weltkrieg einen anderen Verlauf genommen hätte?
Ich begrüße Euch zu meiner dritten Hearts of Iron-Story. Ihr habt mich schon von der Maas bis an die Memel begleitet und erlebt, dass trotz Blut, Schweiß, Leid und Tränen auch nicht jede Geschichte beendet wird. Dieses Mal wird es anders werden. Dieses Mal habe ich vor Beginn dieser Story bereits die Weltgeschichte verändert. Jetzt liegt es an mir, diese Veränderung wieder rückgängig zu machen.
Glenn H. Curtiss Airport
New York City
Vereinigte Staaten von Amerika
Obwohl das Flugzeug schon bei der Zwischenlandung am Gander Airport auf Neufundland den amerikanischen Kontinent erreicht hatte, fiel erst jetzt die Spannung von vier besonderen Passagieren ab, die zusammen auf einigen der günstigeren Sitze des Flugzeuges in zwei Reihen hintereinander saßen. Ein Ehepaar mit ihren Kindern. Die Eltern Mitte oder Ende 30. Die Kinder vielleicht 10 - das Mädchen eher älter, der Bube eher jünger.
Auffällig an ihnen war nur, dass sie während des ganzen Fluges sehr nervös gewesen waren. Mitreisende hatten dies auf Flugangst geschoben, obwohl sie kaum mit der kleinen Familie in Kontakt gekommen waren.
In der letzten Zeit zog es vermehrt Menschen aus Europa in die Vereinigten Staaten. Menschen, die in ihrer Heimat nicht mehr willkommen waren und dort aus einer Vielzahl von Gründen verfolgt wurden.
Etwa für ihre politische Meinung oder ihren Glauben.
Die Amerikaner hatten sich an die Gesichter gewöhnt, die verstört wirkten. Diese Menschen schienen sich nicht vor der fremden Umgebung zu fürchten, sondern vielmehr davor, aufrecht zu stehen, sich umzusehen oder in irgend einer Form aufzufallen. Bei einigen fiel erst nach Jahren das gefühl ab, ständig verfolgt zu werden.
An Bord von Flugzeigen kamen diese Flüchtlinge aus dem vom Krieg zerrissenen Europa nur selten nach Amerika. Viele von ihnen besaßen nicht genug Geld für einen Flug und mussten an Bord von Schiffen viele Tage lang in erbärmlichen Kabinen hausen.
Doch diese vier Menschen wirkten fast wie Touristen - wenn nicht der gehetzte Blick in den Augen der Frau gelegen hätte. Und die ständige Wachsamkeit in den Müden Zügen des Mannes.
Als sie die Gangway passierten, die Kinder vor sich, ihr Handgepäck fest umklammert, schienen die beiden Erwachsenen bei jedem Schritt fast unmerklich zu wachsen. Selbst der feine Nieselregen störte sie nicht.
Der Glenn H. Curtiss Airport wurde hell von Scheinwerfern erleuchtet, die Sonne war schon beinahe untergegangen.
Daher bemerkte die Familie auch nicht sofort, die beiden Geländefahrzeuge in olivgrünen Farbton, welche nun auf das Flugzeug zuhielten.
Erst als diese mit quietschenden Reifen auf dem feuchten Rollfeld bremsten, bemerkte der Mann die Fahrzeuge. Er berührte seine Frau am Arm und flüsterte ihr etwas zu. Die Menschen um ihn herum verstanden es nicht. Einige nicht, weil er sehr leise sprach. Andere, weil sie die Sprache nicht verstanden.
Mit gemessenen Schritten kamen diese vier besonderen Menschen nun die Gangway herab und betraten das asphaltierte Rollfeld. Die Kinder wirkten aufgeregt, aber sehr müde von der langen Reise. Die Frau postierte sich hinter den beiden, legte jedem eine Hand auf die Schultern. Der Mann ging rechts von ihnen und lies wie beiläufig den Gürtel seines Mantels aufgleiten.
Drei Uniformierte kamen langsam auf die Familie zu. Während die anderen Passagiere sich schleunigst von den Soldaten entfernten, wichen die vier Menschen nicht zurück.
"Bleiben Sie stehen", sagte einer der Soldaten. Seine beiden Begleiter nahmen links und rechts von ihm Stellung ein. Sie trugen beide ein Gewehr, hielten es aber nicht auf die Menschen vor ihnen gerichtet.
"Verstehen Sie mich", fragte der Sprecher laut und deutlich.
"Ja, ich verstehe Sie", antwortete der Mann. Diesmal in einer Sprache, die auch die wenigen Flugreisenden verstanden, die noch nicht ihrer Wege gegangen waren.
"Ich bin Captain Ismael Shepard", fuhr der Sprecher der Soldaten fort. "Zeigen Sie mir bitte Ihre Papiere."
Der Mann schüttelte den Kopf. "Das wird nicht nötig sein, Captain Shepard. Ich bin derjenige, den Sie suchen."
"Ich verstehe, Sir." Shepard nickte knapp. "Major Frederick Steiner, im Namen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika verhafte ich Sie als einen Angehörigen einer feindlichen Streitmacht. Sir, ich muss Ihnen mitteilen, dass man auch Ihre Familie in Gewahrsam nehmen wird, bis entschieden ist, was mit Ihnen zu geschehen hat."