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Thema: Frederick III. - Die Fackel der Freiheit [HOI 2 - DD]

  1. #1
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Frederick III. - Die Fackel der Freiheit [HOI 2 - DD]

    Was wäre wenn...

    ... die Perser die Griechen besiegt hätten?

    ... die Mauren Karl Matel und damit die Pyrenäen überwunden hätten?

    ... Christoph Columbus nie in See gestochen wäre?

    ... es den Schwarzen Tod in Europa nie gegeben hätte?

    ... die Osmanen vor Wien nicht gescheitert wären?

    ... ein böhmischer Gefreiter im Ersten Weltkrieg an den Folgen seiner Verwundungen gestorben wäre?


    Die Welt hätte anders ausgesehen.



    Was wäre wenn...

    ... der zweite Weltkrieg einen anderen Verlauf genommen hätte?




    Ich begrüße Euch zu meiner dritten Hearts of Iron-Story. Ihr habt mich schon von der Maas bis an die Memel begleitet und erlebt, dass trotz Blut, Schweiß, Leid und Tränen auch nicht jede Geschichte beendet wird. Dieses Mal wird es anders werden. Dieses Mal habe ich vor Beginn dieser Story bereits die Weltgeschichte verändert. Jetzt liegt es an mir, diese Veränderung wieder rückgängig zu machen.


    Glenn H. Curtiss Airport
    New York City
    Vereinigte Staaten von Amerika



    Obwohl das Flugzeug schon bei der Zwischenlandung am Gander Airport auf Neufundland den amerikanischen Kontinent erreicht hatte, fiel erst jetzt die Spannung von vier besonderen Passagieren ab, die zusammen auf einigen der günstigeren Sitze des Flugzeuges in zwei Reihen hintereinander saßen. Ein Ehepaar mit ihren Kindern. Die Eltern Mitte oder Ende 30. Die Kinder vielleicht 10 - das Mädchen eher älter, der Bube eher jünger.
    Auffällig an ihnen war nur, dass sie während des ganzen Fluges sehr nervös gewesen waren. Mitreisende hatten dies auf Flugangst geschoben, obwohl sie kaum mit der kleinen Familie in Kontakt gekommen waren.
    In der letzten Zeit zog es vermehrt Menschen aus Europa in die Vereinigten Staaten. Menschen, die in ihrer Heimat nicht mehr willkommen waren und dort aus einer Vielzahl von Gründen verfolgt wurden.
    Etwa für ihre politische Meinung oder ihren Glauben.
    Die Amerikaner hatten sich an die Gesichter gewöhnt, die verstört wirkten. Diese Menschen schienen sich nicht vor der fremden Umgebung zu fürchten, sondern vielmehr davor, aufrecht zu stehen, sich umzusehen oder in irgend einer Form aufzufallen. Bei einigen fiel erst nach Jahren das gefühl ab, ständig verfolgt zu werden.
    An Bord von Flugzeigen kamen diese Flüchtlinge aus dem vom Krieg zerrissenen Europa nur selten nach Amerika. Viele von ihnen besaßen nicht genug Geld für einen Flug und mussten an Bord von Schiffen viele Tage lang in erbärmlichen Kabinen hausen.
    Doch diese vier Menschen wirkten fast wie Touristen - wenn nicht der gehetzte Blick in den Augen der Frau gelegen hätte. Und die ständige Wachsamkeit in den Müden Zügen des Mannes.
    Als sie die Gangway passierten, die Kinder vor sich, ihr Handgepäck fest umklammert, schienen die beiden Erwachsenen bei jedem Schritt fast unmerklich zu wachsen. Selbst der feine Nieselregen störte sie nicht.
    Der Glenn H. Curtiss Airport wurde hell von Scheinwerfern erleuchtet, die Sonne war schon beinahe untergegangen.
    Daher bemerkte die Familie auch nicht sofort, die beiden Geländefahrzeuge in olivgrünen Farbton, welche nun auf das Flugzeug zuhielten.
    Erst als diese mit quietschenden Reifen auf dem feuchten Rollfeld bremsten, bemerkte der Mann die Fahrzeuge. Er berührte seine Frau am Arm und flüsterte ihr etwas zu. Die Menschen um ihn herum verstanden es nicht. Einige nicht, weil er sehr leise sprach. Andere, weil sie die Sprache nicht verstanden.
    Mit gemessenen Schritten kamen diese vier besonderen Menschen nun die Gangway herab und betraten das asphaltierte Rollfeld. Die Kinder wirkten aufgeregt, aber sehr müde von der langen Reise. Die Frau postierte sich hinter den beiden, legte jedem eine Hand auf die Schultern. Der Mann ging rechts von ihnen und lies wie beiläufig den Gürtel seines Mantels aufgleiten.
    Drei Uniformierte kamen langsam auf die Familie zu. Während die anderen Passagiere sich schleunigst von den Soldaten entfernten, wichen die vier Menschen nicht zurück.
    "Bleiben Sie stehen", sagte einer der Soldaten. Seine beiden Begleiter nahmen links und rechts von ihm Stellung ein. Sie trugen beide ein Gewehr, hielten es aber nicht auf die Menschen vor ihnen gerichtet.
    "Verstehen Sie mich", fragte der Sprecher laut und deutlich.
    "Ja, ich verstehe Sie", antwortete der Mann. Diesmal in einer Sprache, die auch die wenigen Flugreisenden verstanden, die noch nicht ihrer Wege gegangen waren.
    "Ich bin Captain Ismael Shepard", fuhr der Sprecher der Soldaten fort. "Zeigen Sie mir bitte Ihre Papiere."
    Der Mann schüttelte den Kopf. "Das wird nicht nötig sein, Captain Shepard. Ich bin derjenige, den Sie suchen."
    "Ich verstehe, Sir." Shepard nickte knapp. "Major Frederick Steiner, im Namen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika verhafte ich Sie als einen Angehörigen einer feindlichen Streitmacht. Sir, ich muss Ihnen mitteilen, dass man auch Ihre Familie in Gewahrsam nehmen wird, bis entschieden ist, was mit Ihnen zu geschehen hat."

  2. #2
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Das war vor vier Tagen gewesen.
    Seit dem hatte es viele Befragungen gegeben.
    "Aus welchem Grund sind Sie hier?" - "Wir sind aus dem Deutschen Reich geflohen." Oftmals wurden die Antworten ignoriert.
    "Auf wessen Befehl handeln Sie?" - "Ich handele aus eigenem Antrieb."
    Einige Fragen mussten pro forma gestellt werden.
    "Wie ist Ihnen die Einreise in die Vereinigten Staaten gelungen?" - "Über das besetzte Frankreich. Mit Hilfe der Resistance. Von dort nach Spanien, Irland und dann in die USA."
    Manche dieser Fragen wurden ständig wiederholt.
    "Auf wessen Befehl handeln Sie?" - "Ich habe keinen Befehlshaber. Ich bin mit meiner Familie aus politischen Gründen emigriert."
    "Wie ist Ihnen die Einreise in die Vereinigten Staaten gelungen?" - "Durch Bestechung, gefälschte Papiere und die Hilfe des Widerstandes im besetzten und im freien Europa."
    Und dann wurden sie noch einmal wiederholt.
    "Auf wessen Befehl handeln Sie?" - "Ich bin hier auf Anweisung von Adolf Hitler, um mit Ihrem Präsidenten ein Bündnis gegen das Japanische Kaiserreich auszuhandeln."
    Der Fragesteller riss entsetzt die Augen auf.
    "Ist das Ihr Ernst?" - "Nein, aber ich wollte etwas Abwechslung in Ihren Arbeitstag bringen."
    Die Amerikaner mochten Humor offensichtlich nicht. Trotzdem hatte diese Trotzreaktion Wirkung gezeigt. Ein anderer Befrager hatte auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen.
    "Major Steiner, ich bin Lieutenant-Colonel Pierce. Ich habe mir die Protokolle Ihrer Befragungen angesehen und möchte mir gerne selbst ein Bild von Ihnen machen. Wie ich Ihren Aussagen und den zugegeben spärlichen Dossiers aus Europa entnehme, waren Sie bis vor wenigen Wochen an einigen der erfolgreichsten Feldzügen der Wehrmacht beteiligt. Ein Eisernes Kreuz, Panzerkampfabzeichen. Sie waren in Frankreich und in der Ukraine. Verwundetenabzeichen für ein gebrochenes Bein. Zur Genesung in die Heimat verlegt. Zum Aufbau einer neuen Panzerdivision nach Frankreich abkommandiert und dann in die Vereinigten Staaten geflohen."
    Es war das erste Mal seit Tagen, dass die Amerikaner vollständige Sätze mit ihm sprachen.
    "Wollen Sie die Lücken darin für mich nicht mit etwas Leben füllen?"
    Frederick Steiner füllte sein Dossier mit vielen Leben. Durchbruch durch die Ardennen, Besatzer in Frankreich. Danach in den Generalstab versetzt. Weserübung, Sektion Norwegen, mit geplant. Beim Angriff auf die Sowjetunion als Bataillonskommandant der 4. Panzerdivision unter General von Küchler in die Ukraine vorgestoßen. Eine Kriegskarriere wie aus dem Bilderbuch. Dann hatte es Gerüchte gegeben. Über Vorgänge im Reich. Über Dinge, die niemand aussprach. Im Morast des Frühjahres 1942 waren die Panzer kaum voran gekommen und so hatte die 4. Panzerdivision einige Wochen unfreiwilligen Halt machen müssen. In dieser Zeit war die SS gekommen.
    Zunächst liquidierten sie Partisanen oder feindliche Soldaten, die hinter die deutschen Linien gedrungen waren. Doch damit hörte es nicht auf. Es ging weiter. Männer, Frauen und Kinder.
    Als der Morast verschwunden war, war die Loyalität des Majors Steiner ernsthaft erschüttert gewesen. Dennoch folgte er seinem Eid. Raus aus dem Donez-Becken, in den Kaukasus. Dort fuhr sein Panzer auf eine Mine auf. Ein altes Modell, zu tief vergraben um den Panzer schwer zu beschädigen. Aber stark genug, um die Besatzung von den Sitzen zu werfen und ihm das Bein zu brechen. Ein komplizierter, unglücklicher Bruch. Nur in einem deutschen Krankenhaus nachhaltig zu heilen. Auf dem Weg zurück wieder Zwischenstop in der Ukraine und in der besetzten Tschechoslowakei. Wieder die SS. Stacheldraht und Schornsteine.
    Und Deutschland siegte an allen Fronten. Als er in Münster operiert wurde, war Moskau gefallen. Leningrad und Stalingrad in deutscher Hand. Die Rote Armee schien dem Kollaps nahe.
    Frederick Steiner hatte genug gesehen. Das Volk jubelte - und achtete nicht darauf, wenn irgendwo ein Mensch verschwand.
    In Frankreich gab es den Widerstand. Auch er wurde blutig bekämpft. Doch der Nachbar einer Bauersfamilie kannte jemanden, der wiederum jemanden kannte.
    "Ich habe Informationen über das Reich. Informationen, die so erschreckend sind, dass sie an die Öffentlichkeit müssen."
    "Es geht um die 'Schornsteine', denke ich", erwiderte Pierce, der lange schweigend zugehört hatte.
    "Es geht darum, dass dieses Reich besiegt werden muss!"

    Weitere zehn Tage vergingen. Deutsche Panzerverbände erreichten die Ölfelder von Baku im Kaukasus. Schnelle motorisierte Spitzen drangen in den Ural ein und verwüsteten russische Städte und Industrie. Eine Amerikanische Flotte, welche Nachschub und Truppen nach England bringen sollte, wurde von der Kriegsmarine abgefangen und in der Nordsee versenkt. Ein Flugzeugträger und drei Schlachtschiffe gingen unter. Nicht mehr länger machten nur die Bismarck und die Tirpitz die Seewege nach England unsicher. Inzwischen waren ihre nicht minder gefährlichen Schwesterschiffe Friedrich der Große und Ludendorff zu ihnen gestoßen.

  3. #3
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    "Colonel, bitte, ich kann Ihnen helfen. Ich habe Jahre in der Wehrmacht gedient. Ich kenne Verschlüsselungen, ich weiß von Projekten. Selbst wenn es nur Gerüchte sind, ich kann Ihre Leute auf wichtige Dinge aufmerksam machen."
    Pierce, der wirklich ein offener Zuhörer war und fast schon freundschaftlich mit seinem Gefangenen umging, schüttelte den Kopf.
    "Leider, Major Steiner, wird in Sie nicht viel Vertrauen gelegt. Sie verraten Ihr eigenes Land. Sie haben Ihren Eid als Soldat gebrochen. Es gibt Leute, ranghöhere Leute als mich, die der Meinung sind, dass Sie im Zweifelsfall auch die Vereinigten Staaten verraten würden."
    "Steht es nicht in Ihrer Verfassung, dass jeder Mensch das Recht hat, sich gegen eine Regierung aufzulehnen, die Unrecht tut", brachte der Major hervor. Er wollte schreien, doch er konnte nur mit schwacher Stimme sprechen.
    Pierce lächelte verständnisvoll.
    "Nicht ganz, aber Sie haben den Sinn erfasst. Ich werde das zu Bedenken geben."

    14. April 1942, sechs Wochen nach der Ankunft der Familie Steiner in den Vereinigten Staaten von Amerika, kapitulierte Sowjetrussland vor dem Deutschen Reich. Der wahnsinnige Traum vom Lebensraum im Osten wurde erfüllt, Russland zog sich bis hinter den Ural zurück. Doch nicht nur das. Auch Japan war bei Zeiten in den Kampf gegen den taumelnden Bären eingetreten und hatte sich offen mit dem Deutschen Reich verbündet. Das Kaiserreich zwang viel Land unter seine Kontrolle, bis weit hinein nach Sibirien. Gleichzeitig drang es auf die Südostasiatische Inselwelt vor und brachte China an den Rand des Untergangs. Erste japanische Divisionen hatten die Grenze zu Indien, der Perle des Britischen Commonwealth, überschritten.

    Als die Sowjetunion kapitulierte, waren die amerikanischen Soldaten, denen Frederick Steiner begegnete, erschüttert. Inzwischen war er auf einen Stützpunkt namens Camp Ritchie verlegt worden. Dieses lag im Bundesstaat Maryland, nördlich der amerikanischen Hauptstadt. Von seiner Familie erhielt er alle paar Tage Post. Man hatte sie in Pennsylvania, bei einer deutschsprachigen Minderheit untergebracht. So konnten sie sich langsam an das Leben in Amerika gewöhnen, denn im Gegensatz zu ihm selbst, schienen die Amerikaner durchaus gewillt zu sein, seiner Frau und den Kindern als politisch Verfolgte den Aufenthalt im Lande zu gewähren.
    Im Gegensatz zu vielen anderen Bewachern, die noch in der Anfangszeit bei ihm gewesen waren, war nur Lieutenant-Colonel Pierce von der ursprünglichen Stammbesatzung mit nach Fort Ritchie gekommen. Und Frederick Steiner konnte ihm deutlich aus dem Gesicht lesen, dass irgend etwas passiert war.
    Auch wenn die Amerikaner die Russen als Bedrohung für ihre eigenen Werte ansahen, so hatten sie doch gehofft, dass die Rote Armee gegen das Deutsche Reich würde standhalten können. Sie hatten Stalin sogar offen unterstützt für dessen ungeminderten Einsatz gegen die Wehrmacht. Doch die Sowjetunion kapitulierte. Sie trat das europäische Russland an das Deutsche Reich ab. Sie trat den fernen Osten an Japan ab und verpflichtete sich zur Neutralität. Nicht einmal ein eisfreier Hafen, über den Amerika neue Waffen nach Russland hätte bringen können, war ihnen geblieben.
    Die Bitten Fredericks, ihn an Besprechungen teilhaben zu lassen, in denen er sein Wissen aktiv einbringen konnte, wurden weiterhin ignoriert.

  4. #4
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Ende April 1942 begann die Wehrmacht damit, ihre Einheiten umzugruppieren. Die schweren Panzerdivisionen wurden aus Russland abgezogen, die örtlichen Posten an Garnisonen übertragen. Trotz des Sieges der Wehrmacht im Osten, gab es noch immer eine Front: Den Kaukasus. Das Hochgebirge grenzte im Süden an Persien, welches auf Seiten der Alliierten stand. An der ehemals persisch-russischen Grenze hatte es bereit Scharmützel zwischen deutschen und britischen Divisionen gegeben. Darüber hinaus war der Kaukasus die Brücke für die Wehrmacht, um in den nahen Osten zu schlagen und von dort aus Suez und sogar Indien zu bedrohen.
    Um auch zur See der Royal Navy und der US Navy die Stirn bieten zu können und nicht nur vereinzelte, überfallartige Schlachten führen zu müssen, wurden die ersten vier Flugzeugträger der Kriegsmarine auf Kiel gelegt.
    Gleichzeitig erhöhte das Deutsche Reich seinen außenpolitischen Druck auf die wenigen neutralen Staaten Europas. Rumänien, welches ebenfalls eine deutsche Bevölkerungsminderheit besaß, wurde dazu gedrängt weiteren Gebietsabtretungen zuzustimmen. Noch mehr, als im Wiener Kongress beschlossen. Bulgarien wurde mehrfach nahe gelegt, Teil der Achsenmächte zu werden. Doch beide Balkanstaaten weigerten sich. Sie setzten auf ihre Neutralität und auf die stillschweigende Unterstützung der Alliierten. Da von England aus ständig stärkere Bomberangriffe auf deutsche Städte geflogen wurden, wähnten sie sich in relativer Sicherheit.
    Ein Trugschluss, wie sich zeigte. Die Wehrmacht schlug zu und marschierte in Rumänien ein. Das Land wurde im Handstreich genommen. Bulgarien setzte sich erbittert zur Wehr. Die schlechte Infrastruktur und die zerklüftete Landschaft taten ihr Übriges. Doch der Widerstand dauerte nur kurz.
    Noch vor Mitte Mai war der Balkan vollständig unter Kontrolle der Achsenmächte und Spitzen der 4. Panzerdivision, unterstützt von den Veteranen der Operation Barbarossa, drangen auf persisches Territorium vor.

    Monate waren seit der Ankunft der Familie Steiner vergangen. Frau und Kinder erfreuten sich an einem einigermaßen freien Leben und selbst Frederick Steiner hatte seine Familie einige Tage lang sehen dürfen. Dies geschah unter strenger Bewachung, denn noch immer war er ein Gefangener und Angehöriger der Streitkräfte einer feindlichen Macht.
    Um ihn herum, auf Camp Ritchie, nahm die Betriebsamkeit zu. Mehr Männer waren zu sehen, die ausgebildet wurden. Wenn Frederick auch weitestgehend von ihnen getrennt wurde, so bemerkte er doch, dass viele von ihnen Deutsch sprachen. Besonders auffällig war dies, weil dieses Deutsch nicht von dem eingeschlichenen amerikanischen Akzent geprägt war, den die Deutschen der zweiten und dritten Generation sprachen, bei denen seine Familie in Pennsylvania lebte. Frederick war felsenfest davon überzeugt, einen urbayerischen Akzent gehört zu haben. Ebenso wie die unverkennbaren berlinerischen und hamburger Mundarten.
    Doch oftmals dachte er auch, er bildete sich dies nur ein.
    Er selbst hatte bei seiner Verhaftung gehofft, dass seine eigene Erfahrung in der Wehrmacht und seine Kenntnisse über Personen und Truppenstärken den Amerikanern eine Hilfe sein könnte. Aber inzwischen war er sich fast sicher, dass er hier bleiben würde, als Gefangener, bis der Krieg zu Ende war. So wie die Alliierten ihn bislang führten, würde der Sieger eindeutig das Deutsche Reich sein. Und dann? Möglicherweise würde man ihn sogar ausliefern. Die Flucht schien vergeblich gewesen zu sein. Seine Hoffnungen in Amerika zu setzen, dass zu lethargisch war. Dass zu sehr den Krieg im Pazifik gegen das erstarkte Japan führte. Dass sich darauf beschränkte, seine Bomber in England zu stationieren und Angriffe auf deutsche Städte zu führen, bei denen nur wieder und wieder Zivilisten starben. Und seit die deutsche Luftwaffe nicht mehr im Osten gebraucht wurde, stieg die Zahl der abgeschossenen Flieger deutlich an. Die Meldungen, die Frederick über den Kriegsverlauf erhielt, waren verspätet und ungenau. Trotzdem hielt es sich bei den Amerikanern, wie schon bei der sowjetischen Kapitulation. Ihnen war ins Gesicht geschrieben, wenn etwas Furchtbares geschah.

  5. #5
    Paul I.
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    Boah geil. Deine erste Story ist eine meiner all-time favourites und hat mich durch manch harte Buerostunde gebracht. Jetzt in den letzten Zuegen meiner Abschlussarbeit koennte dein Timing kaum besser sein

    Ich freu mir nen Ast

  6. #6
    CivBot
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    Wann geht es los?
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

  7. #7
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Zitat Zitat von Paul I. Beitrag anzeigen
    Boah geil. Deine erste Story ist eine meiner all-time favourites und hat mich durch manch harte Buerostunde gebracht. Jetzt in den letzten Zuegen meiner Abschlussarbeit koennte dein Timing kaum besser sein

    Ich freu mir nen Ast
    Danke, freut mich zu hören

    Zitat Zitat von justanick Beitrag anzeigen
    Wann geht es los?
    Na, ein Bisschen leiden müsst Ihr noch Heute Abend gibts Nachschub - und vielleicht auch schon die ersten Bilder

  8. #8
    Tittengrapscher Avatar von Pennraugion
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    Da kann ich nur eine sagen.

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    Alternative Zeitlinien sind immer wieder gerne gesehen
    Die Kapitulation der Russen von 1942 erinnert mich an den Krimi "Vaterland"
    Achtung Spoiler:
    Die Geschichte spielt im Deutschen Reich in den 50er oder 60er Jahren (so genau weiß ich das nicht mehr) in einer alternativen Zeitlinie, wo die Russen ebenfalls 1942 vor den Deutschen kapitulieren mussten und - nach dem Friedenschluss mit Großbritannien und dem Waffenstillstand mit den USA - ein Kalter Krieg beginnt.
    Bei der Handlung geht es um einen Detektiv der Kriminalabteilung, der einen Mordfall untersucht und mit der Zeit Hinweise und Indizien findet, was mit den Juden in und nach den Kriegsjahren passiert ist

  9. #9
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Vaterland ist wirklich klasse
    Und ja, auch dieses Szenario könnte im Rahmen der Vaterland-Zeitlinie spielen. (Ich habe den Roman zufällig gelesen, kurz nachdem ich mir diesen Spielverlauf ausgedacht habe)
    Ich hoffe aber, dass ich es noch düsterer hinbekommen habe.
    Mehr zu den Settings dann heute Abend.

  10. #10

  11. #11

  12. #12
    Königstreu Avatar von konjak
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    Zitat Zitat von Frederick Steiner Beitrag anzeigen
    Was wäre wenn...

    ... die Mauren Karl Matel und damit die Pyrenäen überwunden hätten?
    [Klugscheißermodus] Die Mauren haben die Pyrenäen überwunden, die Entscheidungsschlacht fand in Tours statt welches in Frankreich liegt [/Klugscheißermodus]

  13. #13
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Na, wenn hier so fleißig gespa... geschrieben wird, dann muss ich ja noch ein kleines Update posten. Es ist dann auch (fast) das Letzte, bevor es Bilder gibt

  14. #14
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    China hatte sich dem Japanischen Angriff ergeben. Chiang Kai Shek war getötet worden, die nationalchinesische Armee geschlagen. Irgendwo in den Berger hockten noch die Kommunisten, doch sie waren isoliert und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch sie untergehen würden. Japan hatte in China einen Marionettenstaat errichtet und nun, da Russland keine Gefahr mehr darstellte und China unter Zwang Soldaten für die japanische Armee stellen musste, richteten sich die Augen des Kaiserreichs auf Indien. Zunächst waren nur wenige Truppen dorthin vorgedrungen. Aber jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die japanische Armee, welche das Millionenheer Chinas besiegt hatte, auch in Indien einfallen mochte.

    Der zweite Schock traf Amerika noch viel härter. Während der deutsche Vormarsch in den nahen Osten vom Gelände und dem erbitterten Widerstand der Engländer und ihrer Verbündeter abgebremst worden war, bereitete sich das Reich auf seinen bisher schwersten Schlag gegen die Alliierten vor.
    In einer Neuauflage der Luftschlacht um England hatte die Luftwaffe gezielt die britischen Häfen angegriffen und der Royal Navy schwere Verluste zugefügt. Gleichzeitig waren die vier Schlachtschiffe Bismarck, Tirpitz, Friedrich der Große und Ludendorff in den Ärmelkanal eingelaufen und hatten dort, unterstützt von Dutzenden Schweren und Schlachtkreuzer und den ersten leichten Flugzeugträgern der Kriegsmarine, einen Teil der Homefleet gestellt. Der Schlagabtausch dauerte nur kurz, die Kriegsmarine war nicht auf Abschüsse aus. Sie deckte eine viel größere Operation:
    Im Hochsommer 1942 setzten deutsche Sturmtruppen Fuß auf die Britischen Inseln. Operation Seelöwe hatte begonnen.

  15. #15
    Genosse Dampfsense Avatar von Der Gevatter Tod
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    wirst du die ganze zeit deutschland spielen und den verlauf aus amerika kommentieren,oder als ami einsteigen?

    ich hab mal ein aar gelesen,wo jemand eurasien mit deutschland eroberte und dann die usa weiterspielte.war echt gut

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