Pflege durch Angehörige

[Fonte Randa]

Okay. Ich konnte mit Jesus schlicht nichts anfangen.

Wobei: Nationalsozialistisches Euthanasieren mit jetziger Sterbehilfe zu vergleichen, ist für mich nicht akzeptabel.

[Baldri]

Selbstverständlich ist es das nicht!

Ich habe nur mal erlebt, dass wenn man die Begrifflichkeit verwendet, man schnell in diese Ecke gedrängt wird. Weil das hieß halt Sterbehilfe. Es war natürlich keine.

[Thalionrog]

Um mal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen.

Für Angehörige von Demenzerkrankten gibt es hier in der Gegen drei Dinge die ich empfehlen würde.
1. Es gibt die Alzheimer Gesellschaft der StädteRegion Aachen e.V. Telefonnummer:

Achtung Spoiler:

02402/9976085

Da kann man auch sicher mal von außerhalb anrufen und es gibt sicherlich auch vergleichbare Vereine in deiner Gegend.
2. Hier gibt es ein Forum zu Erwachsenen- und Familienbildung, gefördert vom Landkreis. Die bieten auch verschiedene Kurse rund um Demenz an. Da könnte man mal gucken was in deinem Landkreis so angeboten wird.
3. Meine Mutter begleitet beruflich Demenzkranke und hat mir für dich ein Buch zur Kommunikation mit Demenzkranken aus einer ihrer Fortbildungen empfohlen dass dir hoffentlich ein wenig weiterhelfen kann: Link zur ISBN

[Baldri]

Ich habe etwas gezögert das extern zu schreiben aber je mehr ich es kommuniziere, desto besser verarbeite ich das vermutlich.

Meine Mutter ist am Montag so schwer gestürzt, dass es in Folge zu Hirnblutungen gekommen ist. Auf Grund der Blutverdünner wegen des Infarktes. Die OP hat sie leider nicht überlebt. Dass es so kommt ist traurig, da wir uns so doll angestrengt haben. Ihr hat es alles zu lange gedauert. Ich habe seit Dienstag letzter Woche kleine Fortschritte jeden Tag gesehen. Und dann stolpert sie. Soetwas banales.

Ich frage mich, ob ich genug getan habe. Mein Bruder sagt ja. Ich verstehe das nicht. Ich war doch ganz normal.

[Tohuwabohu]

Mein Beileid. Das ist der allerdings der Lauf der Dinge, da gibt es keinen Sinn dahinter. Und getan hast du sicher genug.

[Der Kantelberg]

Oh die Arme. Das tut mir Leid für euch.

Du hast dich um deine Mutter/Oma gekümmert bis zum Schluss. Und das ist es, was zählt.


Ist deine Oma gestürzt oder ist deine Oma immer noch mit Demenz am Leben und jetzt ist auch noch deine Mutter auf einmal gestorben? Das ist etwas verwirrend. Edit: sehe grade im RIP-Faden es war deine Mutter.

[Fonte Randa]

Auch von mir: Mein Beileid. Und wichtig für dich (und sie, während der Zeit): Du warst bei ihr und hast dich gekümmert.

[Baldri]

Danke danke. Langsam kommt es dann doch an. Musste vorhin sogar schon lachen ob einer Absurdität.*

Meine Oma lebt. Meine Mutter hatte den Unfall.

*

Achtung Spoiler:

Die wollen Ihre Augen. Wo ich jahrelang von einer Brille geredet habe die sie vehement ablehnte. Gestern nahm ich noch amüsiert zur Kenntnis, dass sie gewonnen hat. Heute der Anruf. Die Augen sind gut.

Ich weiß, dass die Hornhaut, die man will wenn überhaupt nur wenig mit Altersweitsichtigkeit zu tun hat. Aber ein wenig ist es so, als würde sie mir den Mittelfinger zeigen.

[Flati]

Ich habe etwas gezögert das extern zu schreiben aber je mehr ich es kommuniziere, desto besser verarbeite ich das vermutlich.

Meine Mutter ist am Montag so schwer gestürzt, dass es in Folge zu Hirnblutungen gekommen ist. Auf Grund der Blutverdünner wegen des Infarktes. Die OP hat sie leider nicht überlebt. Dass es so kommt ist traurig, da wir uns so doll angestrengt haben. Ihr hat es alles zu lange gedauert. Ich habe seit Dienstag letzter Woche kleine Fortschritte jeden Tag gesehen. Und dann stolpert sie. Soetwas banales.

Ich frage mich, ob ich genug getan habe. Mein Bruder sagt ja. Ich verstehe das nicht. Ich war doch ganz normal.

Auch mein herzliches Beileid . Reden hat auch bei mir geholfen als mein Schwager und eigentlich gleichzeitig bester Freund mit 39 völlig unerwartet gestorben ist. Halte sie in guter Erinnerung und mach ja nicht den Fehler irgendwem(dazu zählst auch du selbst!) die Schuld dran zugeben oder nachzugrübeln ob es hätte verhindert werden können. Wenn dir solche Gedanken kommen denk lieber an ein schönes Erlebnis mit deiner Mutter.

[Fonte Randa]

Das mit den Augen verstehe ich nicht.

[Shakka]

Ich verstehe das so, dass sie mit ihren Augen noch jemandem etwas Gutes tun wird.

[Der Kantelberg]

Ich vermute, die haben gefragt, ob sie die Hornhaut der Augen für Organtransplantation entnehmen dürfen.

[Der Kantelberg]

Du warst bei ihr und hast dich gekümmert.

Ich will das hier nochmal betonen. Ich hab hier ne alte Nachbarin, die ist über 80 und die besuche ich manchmal. Sie hat ein bewegtes Leben, ist als junges Mädchen aus dem Sudentenland geflüchtet...

Ab und zu besuche ich sie, und was sie am meisten bedrückt ist: Ihr ältester Sohn meldet sich nicht. Schriebt nicht zurück, besucht sie nie. Das macht ihr mehr Kummer als ihr sich verschlechternder Gesundheitszustand und alles mögliche Andere. Wenn ihr Ästester da wäre und sich ein bisschen kümmern würde, wäre ihr Leben deutlich angenehmer.

[Baldri]

Ja. Es geht um Organspende.

[Fonte Randa]

Ich will das hier nochmal betonen. Ich hab hier ne alte Nachbarin, die ist über 80 und die besuche ich manchmal. Sie hat ein bewegtes Leben, ist als junges Mädchen aus dem Sudentenland geflüchtet...

Ab und zu besuche ich sie, und was sie am meisten bedrückt ist: Ihr ältester Sohn meldet sich nicht. Schriebt nicht zurück, besucht sie nie. Das macht ihr mehr Kummer als ihr sich verschlechternder Gesundheitszustand und alles mögliche Andere. Wenn ihr Ästester da wäre und sich ein bisschen kümmern würde, wäre ihr Leben deutlich angenehmer.

Da muss ich mir an meine eigene Nase fassen. Nach dem Tod meiner Schwester war das Verhältnis zu meiner Mutter zwar nicht besser, aber zumindest zeitweise intensiver. Jetzt bin ich wieder im Modus Operandi, drei-, viermal im Jahr zu Geburtstagen und Weihnachten ein Treffen. Ausnahme war nur meine 50-Jahr-Feier, da hatte sie auch mal bei uns übernachtet. Danach wusste ich auch wieder, warum das prinzipiell keine gute Idee ist.

Als ich Kind/Heranwachsender war, hatte meine Mutter halt "ihr Leben". Da war ich im Weg. Dann kam meine Schwester zu Welt und alles konzentrierte sich auf sie. War mir recht, damit war aus der Sichtlinie, konnte weiter mein Ding machen. Meine Schwester konnte sich nie emanzipieren. Wurde immer von meiner Mutter vereinnahmt.

Meine Mutter kann tatsächlich bleiben, wo der Pfeffer wächst. Als ich sie brauchte, hatte sie keine Zeit für mich. Der Weg zum Telefon ist für alle Seiten gleich kurz. Jetzt ist sie einsam, trotz oder wegen insgesamt 4 Ehen. Kein Partner mehr da - hält schlicht keiner aus!