ist wahrscheinlich nicht erlaubt. Die Bedienung muss im Preis schon eingepreist sein. Von daher sollte es der Normalzustand sein, dass man eben nicht noch obendrauf Trinkgeld bezahlt. Wer es macht, soll es tun. Aber das als Normalzustand zu bezeichnen oder gar als zwingend geboten, ist schon bedenklich.
You can check out any time you like, but you can never leave
Ich frag die Bedienung immer, bei wem das Trinkgeld ankommt.
Da hab ich schon unterschiedslichte Antworten drauf bekommen:
Von bei der einzelnen Bedienung bis zu beim Chef und irgendwas dazwischen (Trinkgeldpool wird zwischen Service & Küche geteilt).
Wenn die Antwort ist "der Chef", geb ich idR 5-10€ Bar an die Servicekraft und rate ihr sich einen neuen Job zu suchen.
Der Markt für Servicekräfte in der Gastro ist genau so lehr gefegt, wie für für Pflegekräfte.
Da muß man mit den Füßen abstimmen.
Die häufigste (sinngemäße) Antwort ist -> das hat mich noch niemand gefragt; danke daß mich und meine Kollegen und unsere Probleme wahr nimmst.
Fragt einfach mal nach!
Und wenn man schon was gibt, sollte es steuerfrei sein!
my love, I cannot tell you how thankful I am for our little infinity. I wouldn't trade it for the world. You gave me a forever within the numbered days, and I'm grateful.”
Das mag ich hier in Singapur, resp. generell Südostasien:
Entweder sind die Preise netto, dann wird auch kein Trinkgeld erwartet (Hawker, Cafés, allgemein alles mit Selbstbedienung) oder es werden 10% "Servicegebühr" und die Mwst (aktuell 8%) draufgeschlagen, aber darüberhinaus wird ebenfalls nichts gegeben (resp. erwartet) - und es ist jeweils klar ersichtlich, was jetzt gilt.
Mit Kreditkarten sind 67.36$ (nach Servicegebühr+Mwst) ja auch kein Problem beim bezahlen..
Dieses ganze überlegen "wenn ich jetzt auf 70$ aufrunde, ist das genug? Oder soll ich überhaupt Trinkgeld geben, Service war ja eher lausig.." entfällt damit.
Wem ein Restaurant gefällt, dort kommt wieder. Das muss man nicht extra mit Trinkgeld "anzeigen".
Dann haben wir bald amerikanische Verhältnisse, wo der Lohn 2$ die Stunde beträgt, und Trinkgelder obligatorisch sind.. nein, Danke!
Ordentliche Löhne zahlen, fertig.
Und vernünftige Arbeitszeiten: An Sonnn- und Feiertagen frei!
Verstand op nul, frituur op 180.
Ich vermute das war von Shakka "ein wenig" ironisch/sarkastisch gemeint...
Aber das ist auch einer der Gründe, warum ich (arbeite ja selbst im Schichtdienst inkl. WEs und Feiertagen; #Pflege).
Da bin ich an meinen freien Tagen auch froh, wenn ich mal bedient werde.
Die Mädels & Jungs in der Gastro kriegen kein Facharbeitergehalt nach TVÖD-P + feste Schichtzulagen für WE/FT/ND.
Ich hab heute Nachmittag den drei RTW-Einsatzkräften, die mir eine beatmete Patienten aus der Klinik zurück gebracht haben jeden eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt,
als ich sah, daß die ihre Pause quasi vor unserer Tür gemacht haben.
Ich geb' auch meinen Paketboten (ich bestell viel, es kommen idR die gleichen vier Paketboten; DHL/DPD/Amazon/GLS) regelmäßig/Quartal 10€ Trinkgeld und im Sommer ein Eis oder eine Flasche Wasser.
Meine Pakete stehen nicht vor/an der Außentür, sondern in der 1. ET vor meiner Haustür.
Andere Menschen und deren schändlicherweise (unterbezahlte) Arbeit wahrzunehmen und wertzuschätzen macht auch das eigene Leben einfacher.
Ohne unterbezahlte Reinigungskräfte würde kein Krankenhaus funktionieren.
Das mindeste ist doch der "Putzfrau", wenn sie um morgens um 4:30 anfängt die Flure zu wischen, erstmal einen Kaffee, Tee, Wasser anzubieten.
Wenn die Menschen schon seitens des AG keine Wertschätzung in Form von Vergütung erfahren, liegt es imho an uns allen, denen es finanziell gut geht, da ein wenig Wertschätzung für deren Arbeit zu zeigen.
Ich betreib da eine Art von Quersubventionierung -> meinen AG interessiert es nicht, ob ich 6 oder 9 Kästen Wasser/Woche bestelle oder 20 statt 30 Stück Obst.
Wenn ich mehr bestelle, kann ich externen Dienstleistern (KG/Logopädie/Ergo/Reinigungskräfte/K-/R-TW) mal was anbieten...
Im Worst-Case ist Ende der Woche zu viel Obst/Gemüse da -> dann machen wir daraus Salate -> absoluter Win-Win für alle.
Da hab denk ich mir ordoliberalistisches FDP-Mitglied (macht doch einfach die Welt innerhalb eurer Handlungsspielräume, für alle Menschen, mit denen man interagiert, einfach ein bissl besser),
statt nach Regeln, Geboten und Verboten zu schreien.
Imho brauchen wir deutlich weniger Regeln, Gebote und Verbote, sonder mehr Wertschätzung gegenüber den Menschen, mit denen wir tagtäglich interagieren.
#einfachmalkeinArschlochseien
Geändert von drdope (14. Juli 2023 um 23:37 Uhr)