Danke.
Das ist ein großes Lob und ich werde mich bemühen, das Niveau zu halten.
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Chapter 2.3 - Das Aquakultur-Zeitalter
Das Überleben einer Spezies ist oft ein Glücksspiel. Einige blühen auf, andere sterben aus. Dies trifft auch die Delfine von Terra.
Die prächtig gestalteten Wohnhöhlen, die kunstvollen Skulpturen und die Segnungen von Keilschrift, Tierzucht und Aquakultur sollten ihnen nicht helfen, als ihre Lebensumwelt selbst begann, sich drastisch zu verändern.
War es die Sonne, die ein Phase besonderer Aktivität entwickelte? Die Delfine kamen nicht einmal auf die Idee. Die Sonne war nicht nur ein leuchtender Punkt hinter den Wolken, sie war auch noch durch den Ozean von ihnen getrennt.
Vielleicht waren es Vulkanausbrüche in der Tiefsee, so etwas kannten die Delfine, oder auf dem fernen Land hatte sich etwas ereignet, das mehr und mehr Treibhausgase in die Atmosphäre entließ. Waren die Märchen wahr, dass dort angeblich eine andere Zivilisation leben sollte, die sich um den Zustand der Welt kaum kümmerte und diese klimatischen Veränderungen auslöste?
Die Delfine jedenfalls wurden schwer getroffen. Kaum ein Tier, kaum eine Pflanze, die für die Ernährung der Delfine wichtig waren, überstand die Erhitzung der Meere.
Die klügsten unter den Delfinen - oder vielleicht auch diejenigen, die das meiste Glück hatten - entkamen zu den Polen der Welt. Dort klammerte sich das Leben an die wenigen verbliebenen Habitate.
Von den 1,5 Millionen Delfinen überlebte keine 80.000.
95 % aller Delfine starben. Zwei Populationen, getrennt durch eine Welt aus kochendem Meerwasser, an den Polkappen ihrer Welt. Was sollte nun geschehen?
Die Kultur der Delfine - Genetischer Flaschenhals
Sie waren nicht mehr viele. Einen passenden Partner zu suchen, war schwierig. Kaum bemerkte man gegenseitiges Interesse, unterhielt und verstand sich, traten die Ältesten an einen heran.
"Junge Schwimmer, Eure Verbindung kann nicht akzeptiert werden. Kommt mit."
So wurden junge Delfine zu den Ahnentafeln geführt. Dort zeichneten die Ältesten die Geburten und Sippenlinien des Schwarms auf. Die jungen Delfine sahen traurig auf die Keilschriften herab und lasen sie mit ihrem Echolot.
In den letzten vier Generationen hatte es zwischen ihren Familien bereits zwei Überschneidungen gegeben, aus denen sie beide letztendlich hervorgegangen waren.
Deshalb hatten sie beide ein ähnliches Muster auf den Schwanzflossen, was sie sofort zu einander geführt hatte. Es kam nicht häufig vor und hatte zwei Außenseiter dazu gebracht, einander sehr nahe zu kommen.
"Wählt andere Partner", wurden sie angewiesen und dazu gebracht, jeweils in eine andere Richtung davon zu schwimmen.
Die meisten jungen Delfine folgten dem Druck und hielten sich an die Befehle der Alten.
Einige nicht.
Werden Populationen durch ein katastrophales Ereignis radikal verkleinert, wie durch das Kochen der Ozeane und den Verlust der Nahrungsquellen, dann überleben häufig nur die Teile der Bevölkerung, die besonders gut an die neuen Lebensumstände angepasst waren.
Bei uns vielleicht Delfine, die aus irgendeinem Grund auch andere Nahrung zu sich nehmen konnten. Die einen niedrigeren Kalorienbedarf hatten, Hitze besser ertragen konnten - oder einfach nur Glück hatten.
Ihre genetische Vielfalt ist deutlich begrenzter, als die ihrer vorherigen Population, wodurch schnell Inzuchtlinien entstehen können. Dort kommen eng verwandte Paare zusammen, Cousins und Cousinen oder wie in Game of Thrones aktuell sehr populär geschildert, Halbgeschwister oder Tante und Neffe.
Besitzen beide Partner den gleichen genetischen Defekt, kann dies zu krankem oder lebensunfähigen Nachwuchs führen. Besonders bekannt sollte Karl II. von Spanien aus dem Haus Habsburg sein.
Normalerweise haben Menschen 8 Urgroßeltern. Karl II. hatte nur 6. In der Generation der Ur-Urgroßeltern sollten rechnerisch 16 Individuen vorkommen, bei Karl waren es nur 10.
Karl war von Geburt an ein schwächliches, krankes Kind, bei dem die klassische habsburgische Physiognomie – die charakteristische Unterlippe (Progenie) und längliche Schädelform – besonders ausgeprägt war. Er lernte erst mit vier Jahren sprechen und konnte erst im Alter von acht Jahren gehen. Körperlich derart beeinträchtigt, wurde sein Zustand im Aberglauben der Zeit auch als Verhextheit gedeutet, weshalb er den Beinamen „el Hechizado“ (der Verhexte) erhielt.
Chapter 2.4 - Das Aquakultur-Zeitalter
Nach einem dramatischen Kollaps des Ökosystems gab es auch einige einschneidende Veränderungen in der Gesellschaft der Defline.
Die Ältestenräte formieren sich und organisierten die verbliebenen Schwärme neu. Die Übergabe der Macht von einem Senior auf den anderen war nicht sonderlich schwer - schließlich haben vor allem die Jüngsten die Öko-Krise nicht überlebt.
Doch die Gesellschaft der Delfine ist nicht nur auf die Worte der Älteren eingeschworen. Sie ist jetzt vor allem wandelbar, nachdem alle bisherigen Schwärme und Verbände weggespült wurden.
Nicht überall wird dem Wort der Alten gefolgt, auch andere Wege werden wahrgenommen. Ob einer davon erfolgreich sein wird, bleibt abzusehen. Ein paar Jahrzehnte nach dem Exodus zu den Polarkappen hat sich die Bevölkerung noch einmal dramatisch reduziert. Wir sind bei unter 40.000 Individuen angekommen.
Einer der neuen Wege ist eine neue Religion. Weise Götter werden nun verehrt, vielleicht eine Folge des Ältestenkults. Nachdem die geehrten Ältesten ihr Leben gelebt haben, bleiben sie als Geister immer in der Nähe der Schwärme.
Ihre Weisheit, in Stein geschnitten, soll das Wissen der verlorenen Generationen überliefern. Und Altäre formen sich dort, wo einst die Alten gestorben sind.
Aus den Ältestenräten und den Hütern der Altäre formt sich eine Priesterkaste. Unter deren Obhut bleibt das Wissen vergangener Generationen tatsächlich erhalten.
Durch die gründliche Sammlung aller Erkenntnisse, gibt es sogar einen beachtlichen Fortschritt. Allerdings reduziert sich die Bevölkerung weiterhin dramatisch.
Drei Generationen nach dem Kollaps des Ökosystems leben gerade einmal noch 20.000 Delfine.
Dem katastrophalen Bevölkerungsverlust durch Hunger, Kämpfe um Nahrung und immer aggressiver werdende Raubtiere konnten die Tümmler noch nicht viel entgegensetzen.
Chapter 2.5 - Das Aquakultur-Zeitalter
Wo die Natur sich als feindlich erweist, greift man nach jedem Funken der Hoffnung. Die begonnene Entwicklung der letzten Jahre setzt sich fort.
Die Delfin-Gesellschaft verändert sich immer weiter. Die Priesterkasten organisieren sich.
In einer immer kleiner werdenden Gesellschaft steigt der regelmäßiger Austausch ihrer Mitglieder stetig an. Die Hoffnung auf Rettung durch weise und gerechte Götter führt zum Aufstieg des Monotheismus.
Ein Gott soll nicht nur die schwindende Delfin-Population einen, sondern den Herrschern ihrer Siedlungen Legitimation verleihen. Das Alter allein macht nicht mehr den Herrscher aus. Die Ältesten konnten den Abstieg der Delfin-Zivilisation nicht verhindern, aber vielleicht die von ihnen erkorenen gekrönten Häupter.
So führen die neuen Herren ihre Macht direkt auf die Weisung Gottes zurück.
Sie schwärmen aus und versuchen neue Siedlungen zu gründen. Das erste Mal seit Generationen sinkt die Bevölkerung der Delfine nicht, sondern steigt wieder.
Chapter 2.5 - Das Aquakultur-Zeitalter
Doch es war zu lesen, im Stein geschrieben, dass der Glaube an den EINEN nicht wahrhaftig ausgeübt wurde, sondern falsche Rituale sich einschlichen und Götzendienst getan wurde. So strafte der EINE die häretischen Völker.
Das Schicksal der Delfine stand erneut auf Messers Schneide.
Vor Jahrhunderten hatten ihre Vorfahren nicht gewusst, warum der Ozean wärmer wurde. Nun waren die Delfine zwar viel geringer an der Zahl, doch sie wussten, was geschah.
Verhindern konnten sie es dennoch nicht. Wieder einmal wurde der Ozean in Gluthitze getaucht und faule Gase aus dem Erdinneren sickerten durch das Wasser an die Oberfläche und vergifteten die Atemluft der Welt.
Flammenzungen unter dem Meer verwüsteten die gerade errichteten Siedlungen wieder. Die Auslöschung war erneut grenzenlos.
Am Ende der vulkanischen Eruption hatten nur wenige Tausend Delfine überlebt.
So riefen sie ihre Priester an: Wie konnte der EINE so etwas zulassen? Schon wieder wurden wir heimgesucht von Untergang und Tod.
Da antworteten die Priester: Es war der falsche Götzendienst, der die anderen Schwärme in den Untergang führte. Sehet, wir sind die, die das Feuer überlebt haben. Wir sind die Gebrannten, durch das Zeichen des EINEN. An uns ist es, diese Welt erneut aufzubauen, rein und ohne Häresie im Glauben!
Der Kultur der Delfine - (Wie kann man daran noch) Glauben
Das zweite Auslöschungs-Event trifft die arg dezimierten Delfine noch einmal mit Macht. Sie sind zu einer tief religiösen Kultur geworden, monotheistisch, mit einer organisierten Priesterkaste und Herrschern von Gottes Gnaden.
Nach dem Wasser trifft nun das Feuer die Kultur der Delfine. Da sollte sich die Frage stellen: Wie kann ein allmächtiger EINER dies zulassen?
Eine Antwort wäre, dass der EINE nicht allmächtig ist. Er hat einen Gegenspieler, der Böses über die Delfine bringt. Aber das ist ein Aspekt einer dualistischen Glaubensrichtung, in der Gut und Böse mit einander kämpfenn.
Einem wahren Monotheisten käme diese Antwort nie in den Sinn, weil er keine zweite, gleichwertige Macht neben dem EINEN akzeptieren kann.
So wäre die zweite mögliche Antwort: Der EINE ist kein guter, gnädiger und schützender Gott, sondern er ist böse.
Auch das sollte einen Monotheisten nicht wirklich zufrieden stellen. Warum sollte man einem EINEN folgen, wenn dieser böse ist? Sind dann alle Kultuhandlungen nur dafür da, diesen EINEN um Verschonung zu bitten? Was für ein dystopischer Gedanke.
So kommt Antwort drei ins Spiel: Natürlich haben wir einen gütigen EINEN, der über sein Volk wacht. Aber nur über SEIN Volk. All die Anderen, deren Kulte abweichen, die ein Schisma vorantreiben, die den EINEN nicht richtig ehren, haben sich damit von ihm abgewandt. Und daher straft der EINE sie mit Feuer.
Die Überlebenden dürfen sich die Gebrannten nennen. Sie sind im Feuer geschmiedet, ihre Riten und ihre Kultur haben sich als die Richtige erwiesen. Wie sonst hätten sie von der läuternden Flosse des EINEN geschützt werden können, während alle anderen ausgelöscht wurden?
Ganz offensichtlich war die Delfinwahl die falsche.
Sieht echt übel aus. Bin gespannt ob die Delfine sich nochmal fangen oder die Dinos nun doch Ihren Siegeszug antreten können.
Wie kann der eine Delfin-Gott gütig sein, wenn er alle armen Delfine mit dem haarscharf falschen Delfinglauben gnadenlos ausrottet?
Die, die jetzt noch dem Delfin-Gott anhängen, hängen einem Monster an.
Du liebe Güte, die Delphine werden ja schon in der Frühzeit übelst heimgesucht. Ob das noch was werden kann?
Klar. Phönix aus der Asche...
hier steht eine SignaturDie EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!
Achtung Spoiler:
Ich hatte selten mal zwei Auslöschungs-Events bei einer Rasse im ganzen Spiel. Das toppt die Sache doch erheblich. Aber noch schwimmen sie. Auch wenn es nur noch 3.818 von früher einmal 1,5 Millionen sind.
Die Bevölkerung ist damit um unfassbare 99,75 % gesunken. Das ist nahezu Totalverlust.
Chapter 2.6 - Das Aquakultur-Zeitalter
Die Gebrannten, die im Feuer Geschmiedeten, nannten sich die Delfine nun und stellten sich tatsächlich der Herausforderung, die ihnen der gnadenlose Planet entgegen warf.
Zunächst einmal wird sichergestellt, dass sich die wenigen, kleinen Ansiedlungen noch immer miteinander austauschen können.
An unzähligen Stellen schnitzen die Delfine Kerben und Trichter in Felsen, Korallriffe und Muschelbänke.
Auf diese Art und Weise können nicht nur die mit Echolot verbreiteten Botschaften verstärkt und um Hilfe gerufen werden. Nein - auch die Priester können von den hohen Unterwassertürmen ihrer Minarette zum Gebet rufen.