Dann will ich mal über meine ersten Hefeversuche berichten
Hintergrund: zu meiner milden Überraschung waren im Zuge der coronoakrisenbedingten Supermarktplünderungen Mitte April nicht nur Klopapier und das geringlagige Klopapier, das sonst keiner kaufen will, ausverkauft, sondern auch Hefe. So als ob die sich normalerweise mit Bäckereiproduktapproximationen aus besagten Supermärkten eindeckende Hälfte der Bevölkerung auf einmal das gute alte Backen für sich entdeckt hätte.
Lückenhafte Erinnerungen an den Biologie-Unterricht ließen es nicht schwer erscheinen, Hefe selbst zu züchten: das Zeug braucht eigentlich nur Zucker und Zeit. Ersteres war nicht ausverkauft, zweiteres hatte ich unfreiwillig auch, also wieso nicht eigene Hefe fürs Backen benutzen? Fehlte ja nur ein Hefekultur und da ich im April bei meinen Eltern in Bayern war, war auch diese vorhanden. Also alles da:
100ml Hefeweizen, 1 EL Mehl und 1 TL Zucker wurden zusammengemischt...
...und über Nacht stehen gelassen. Die restlichen 400ml Bier wurden fachgerecht entsorgt. Hefeweizen trifft meinen Geschmack jetzt eh nicht unbedingt, da der namengebende Teil, den man beim Einschenken zum Schluss kurz schwenkt um den einzigartigen Geschmack zu entfalten, war es aber ganz ok; bisschen fad.
Am nächsten Morgen hatte sich tatsächlich ein nach Hefe riechender Bodensatz gebildet
Dieser Ansatz wurde dann in ein Bett aus Mehl gegeben um die Vorhefe(?) anzusetzen:
Ich hab die Erklärung des Rezepts und meiner Mutter nicht mehr genau im Kopf, aber die Vorhefe lässt man dann erstmal etwas wachsen und schmuddelt später den eigentlich Teig zusammen. Zumindest wuchs die glibberige Hefe weiter an und sah laut meiner Mutter vielversprechend aus
Mit Brotgewürzen garniert war der Teig fertig für die eigentliche Verteigung:
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