@Sprung
Darum hab ich das Buch Daniel vorgeschlagen.
Da geht es halt um den Wetegang der Juden im Banylonischen Reich und dem Ende des selbigen.
Und etwas Prophetie...
@Sprung
Darum hab ich das Buch Daniel vorgeschlagen.
Da geht es halt um den Wetegang der Juden im Banylonischen Reich und dem Ende des selbigen.
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Geändert von Xenoom (26. Februar 2021 um 09:32 Uhr)
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Blöde dicke Finger, meinte Wertegang, habe korrigiert
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Ja mit Esra machen wir jetzt einen Sprung und überspringen das ganze babylonische Exil. Dir fehlen für die Lücke die Bücher Jesaja, Jeremia, Daniel, Hesekiel, Zefanja, Habakuk.
Das ist aber in der Bibel genauso, auch wenn man die Chroniken gelesen hätte, die enden auch mit dem Exil.
Dieses dauerte 70 Jahre, von der ersten Wegführung der Jerusalemer Oberschicht bis zur Eroberung Babylons durch Kyrus 540 v. Chr. In der Bibel kommt Kyrus überwiegend gut weg. Hauptsächlich im Propheten Jesaja aber auch hier in Esra. Der Grund: Die Juden durften wieder zurück, den Tempel aufbauen und mussten keine anderen Götter anbeten.
Man könnte auch mal die Innenpolitik der Perser und der Assyrer vergleichen, die unterscheidet sich schon. Die Perser erscheinen im Vergleich viel humaner. Unser Bild der Perser ist vielleicht durch die griechischen Berichte und Filme wie 300 etwas getrübt. (Wobei die Juden die Perser auch ein bischen idealisiert haben)
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Hinzu kommen bei den Juden im persichen Exil neue Gedanken auf. Wo zuvor nur das Heil der Juden wichtig war, und deren Errettung, sahen sie nun plötzlich live wie es ist wenn ein Großreich halbwegs friedlich etliche Völker unter sich vereinigt und regiert, auch ohne Religionszwang. Das regte den Gedanken an, dass auch JHWH als Gott über mehrere Völker anerkannt werden würde in der Zukunft, die Juden aber natürlich weiterhin sein eigenes Volk seien. Viele Prophezeiungen kamen auf, dass Gott JHWH viele große Völker, die einstmals Juda knechteten nun alle ihm zusammen dienen, und Juda dafür lobpreisen und sogar stützen als das Hauptvolk Gottes. Der persiche König Cyrus wird sogar als JHWH´s Gesalbter, sprich Messias bezeichnet. Solche Gedanken wären vor der persischen Zeit undenkbar gewesen.
Nach dem Ende der Perserzeit, und dem Aufstieg der Griechen, die speziell unter den Seleukiden wieder sehr harsch mit den Juden umgingen, und sie ebenfalls zwingen wollten fremde griechische Götter oder den göttlichen Herscher (Antiochous) selbst zu huldigen, fielen die Juden aber eher wieder zurück in alte Denkmuster, und sahen die Völker herum wieder als Feinde. Dafür kam in dieser Zeit der Gedanke der Auferstehung auf, als viele zu Märtyrern gegen Antiochus wurden. Weil...irgendwie kann es ja nicht sein, dass man für den Glauben an Gott JHWH komplett umsonst stirbt..ohne dafür auch belohnt zu werden. Das Buch Daniel, das so tut als ob es in der babylonischen Zeit im 7 Jhr v Chr. entstanden wäre, stammt vermutlich eher aus der Zeit um Antiochus im 2 Jahrhundert v. Chr. Deswegen findet man dort auch erstmals tiefergehend Gedanken über die Auferstehungshoffnung. Aber inhaltlich wäre das Buch Daniel zumindest aus geschichtlicher Sicht natürlich eine direkte Fortführung der Königetexte. Als Prophetenbuch wird es übrigens nur im Christentum angesehen, die Juden selbst haben es nicht im 2ten Textteil der hebräischen Bibel bei den Propheten, sondern in Teil 3, sonstige Schriften eingeordnet.
Und wie Kantelberg schon sagte, manche der Propheten wie Jesaja bieten sich auch an. Da werden Texte die wir gerade in den Könige-Büchern gelesen haben teilweise Wort für Wort kapitelweise wieder gegeben. So als ob einer vom anderen abgeschrieben hat. Besonders deutlich werden beim direkten Vergleich der Texte auch Details, dass Jesaja in seinem fast identischen Text die 2 Sätze unterschlägt, dass König Hiskia an die Assyrer Tribut entrichtet, kurz vor der Belagerung...so als ob ihm das peinlich wäre...oder es das nie gegeben hätte. Gerade in der Bibelwissenschaft werden an solchen Textunterschieden die Intentionen der Schreiber fest gemacht.
Aber man sieht schon wie schwierig es ist, eine Reihenfolge zum Lesen in der Bibel zu finden. Die vorgegebene Reihenfolge sowohl bei Juden als auch die verschiedenen reihenfolgen bei den christlichen Konfessionen sind ebenfalls vom historischen Blickwinkel aus ziemlich durcheinander....vor allem im 2ten Teil der hebräischen Texte.
Wiki meint hierzu:Zitat von Mongke Khan
https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros_...s_in_der_BibelKyros in der Bibel
Über die persönliche Religionseinstellung von Kyros liegen kaum Erkenntnisse vor. Aus den Ausführungen der Bibel wird der Eindruck gewonnen, dass der Perserkönig anderen Glaubensrichtungen, etwa dem Judentum, keine Einschränkungen auferlegte.
So wird Kyros in 2 Chr 36,22 EU, Esra 1,1 ff. EU sowie Jesaja (44,28 EU und 45 EU) positiv erwähnt und mit einem „Messias“ verglichen, der „durch die Erweckung seines Geistes“ die Rückkehr jüdischer Bevölkerungsteile aus dem babylonischen Exil ermöglichte. Zusätzlich soll der Perserkönig den Auftrag erhalten haben, „JHWH ein Haus in Jerusalem zu bauen“.
Die historischen Belege lassen vermuten, dass Kyros wahrscheinlich die Religionspraxis der Assyrer und Babylonier fortführte, wenn von Nabonaids kurzfristigem Wechsel zur Monolatrie einmal abgesehen wird. Für Einschränkungen der traditionellen und individuellen Religionsausübung im privaten Bereich liegen keine Anzeichen vor.[48] Der Auftrag zum Tempelbau in Jerusalem wird im Kyros-Edikt nicht erwähnt und erscheint erstmals bei Xenophon in seinem Roman Die Erziehung des Kyros, der etwa 160–180 Jahre nach dem Erlass geschrieben wurde.
Die biblische Überlieferung interpretiert daher die Aussagen der allgemein zugebilligten Möglichkeit der Rückkehr in die Heimatländer und die Toleranz gegenüber dem privaten Glauben theologisch aus rückblickender Sicht zu einem Zeitpunkt, als der Tempelbau und andere Maßnahmen schon längst beendet waren.
Dazu muss man auch wissen, dass nicht erst die Christen angefangen haben bei den Nachbarn zu missionieren, schon die Juden selbst begannen mit Ihrer Missionstätigkeit im Ausland weit vor der Zeit Jesu.
In den Evangelien bei Matthäus gibt es sogar einen Ausspruch Jesu dazu:
Pro·se·lyt = Neubekehrter, (im Altertum) besonders zum Judentum bekehrter Ungläubiger.Zitat von Matthäus 23
Siehe auch WiBiLex dazu.
Mich wundert ein wenig die Aussage in der Wiki, dass über Kyros' Religiosität nur wenig bekannt sei. Ganz grundsätzlich stimmt das natürlich bei vielen Personen der Antike, weil wir nur von einer kleinen Minderheit persönliche Zeugnisse dazu haben. Es gibt aber schon ein paar Inschriften, in denen er (ähnlich wie fast alle seine Nachfolger) seine Erfolge Auramazda/ Ahura Mazda und anderen Göttern zuschreibt. Auffällig ist, dass die Perser tatsächlich mit einer früheren, altorientalischen Tradition brachen und "fremde" Götter bzw. Götterbilder nicht mehr entführten. Ihre elamischen Vorfahren haben beispielsweise mehrmals die Mardukstatue aus Babylon geraubt und regelrecht gefangen gehalten, ebenso auch andere Völker. Kyros hingegen ließ in Babylon Inschriften anbringen, in denen er sich rühmt, von Marduk auserwählt worden zu sein, um die Stadt zu regieren und die Götter wieder ordentlich zu verehren, was Nabonid versäumt habe. Er tolerierte (ebenso wie fast alle seine Nachfolger) andere Götterkulte also nicht nur, er förderte sie sogar, um sich zu legitimieren und Unterstützer zu gewinnen.
Insofern ist es nicht völlig unmöglich, dass er auch den Juden die Heimkehr und den Wiederaufbau des Tempels gestattete. Es könnte natürlich auch ein späterer persischer König gewesen sein, etwa unter Dareios I., als der Tempel dann ja auch gebaut wurde. Wir reden da aber über einen Abstand von kaum 20 Jahren: Kyros eroberte Babylon 539 (nach einigen Quellen auch erst 538), der zweite Tempel wurde vemutlich zwischen 518 und 515 erbaut.
Das Exil jetzt sozusagen zu überspringen hat natürlich den Charme, dass man sich die ganze Zeit fragen kann "was ist mit den Leuten da passiert?"
Also erstmal weiter mit Esra.
Esra 2
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Das Volk kehrt erstmal zurück in die Heimat. Mein Zusammenrechnen ergab: 29819. Das ist weit weniger als Sand am Meer, auch weniger als die Zahl derer, die einst ins gelobte Land aufbrachen und gemustert wurden (603.550) und immer noch weniger, als die angegebene Summe in Vers 64 (42.360 bzw. knapp 50.000 mit Sklaven). Da nur die Männer gezählt wurden, könnte die Differenz (12.541) die Anzahl der Frauen und Kinder sein. Gemustert wurde anno dazumal auch nur, was schon ein Mann war. Das wäre aber ein ziemlicher Männerüberschuss.
- Namen, die mir aufgefallen sind:
- Jesua und Joab (V. 6)
- Adonikam hat 666 Leute
- Gibeon, Bethlehem (Betlehem )
- Erstaunlich, dass beide Elams 1254 Leute haben
- Edam, weil zweimal
- Harim gibt es auch zweimal, da wird aber nicht darauf eingegangen
- Die Leviten haben ganz schön Leute gelassen - nur 74 über
- Bei den Tempelhörigen uns Sklavensöhnen verteilen sich 392 Leute auf 45 Familien. Also im Schnitt 8-9 Leute pro Familie
- Vers 62 ist noch herausgestochen: Man braucht offenbar eine Geschlechtsurkunde, um das Privileg als Priester zu behalten. Und die einen haben die verlegt
- Summa summarum kommt bei der Summe nicht mehr viel rum
Hier noch ein Tortendiagramm der Familien:
Gibt es diese Familien noch heute? Oder diese Geschlechtsurkunden?
Nein es ist von Seelen die Rede, das bedeutet Menschen, also Männer Frauen und Kinder. Die Differenz der Zahlen, und dass das Endergebnis nicht stimmt könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Texte später verändert wurden, aber die Gesamtzahl nicht angetastet wurde, warum auch immer.Zitat von Mongke Khan
Dass nun von realistischen Zahlen wie 40-50.000 gesprochen wird, sind erste Hinweise darauf, dass man den Bereich der mythologisch übertriebenen Zahlen verlassen hat, und es hier um echte Zahlenangaben handeln könnte. Die 600.000 aus dem Mosebericht waren so hoch übertrieben, weil es zu dieser Zeit solche Volksmassen in der ganzen Gegend gar nicht gab. Die hier genannten 40-50 Tausend geben auch Hinweise darauf dass nicht das ganze Land leer blieb, als die Babylonier es in die Gefangenschaft führten. Eigentlich wurde nur die Führungsschicht und die wichtigsten Personen wie Handwerker etc mitgenommen ins babylonische Exil. Es gibt viele Hinweise dass man die Landbevölkerung im Land beließ um es weiter landwirtschaftlich zu bebauen, was ja auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Die waren dann auch sehr überrascht als die Oberschicht aus dem Exil zurück kehrte und den stark reformierten Glauben mitbrachten. Und natürlich die ganzen Zurückforderungen an Besitz, der ihren Vorvätern gehörte...es war ja immerhin die gefangen genommene Oberschicht. Man kann sich vorstellen dass die zurück gebliebene Bevölkerung im Land nicht sonderlich erfreut waren, als die alle zurück kahmen mit Ihren Herrschaftsansprüchen auf Land und ihre beanspruchte Deutungshoheit bei der Religion. Die ganzen Differenzen und Streitigkeiten werden im Text bald auftauchen. Das ist sehr interessant zu lesen.
Naja, nach 70 Jahren wird da von den Herrschaftsansprüchen nicht mehr viel übrig sein.
[QUOTE=X_MasterDave_X;8743894]Nein es ist von Seelen die Rede, das bedeutet Menschen, also Männer Frauen und Kinder. Die Differenz der Zahlen, und dass das Endergebnis nicht stimmt könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Texte später verändert wurden, aber die Gesamtzahl nicht angetastet wurde, warum auch immer.[QUOTE]
Anzahl Männer < Anzahl Seelen, das passt doch?
Esra 3
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Der Altar wird wieder aufgebaut
- Laubhüttenfest
- Der Tempel wird wieder aufgebaut
- Alles in allem läuft's gerade. Die Israeliten dürfen sogar wieder Handel treiben. Jesua ist dann wohl der aktuelle Königsersatz...?
- Praktisch, dass die Rollenverteilung noch bekannt ist und von jeder Rolle jemand da ist. Außer den paar, die ihre Geschlechtsurkunden verlegt haben, latürnich.
- Auch im Text merkt man jetzt, dass nicht viel Zeit vergangen sein kann: es gibt noch welche, die den alten Tempel gesehen haben. Nur: warum weinen die? Trauer darum, dass der alte kaputt ist? Oder der neue dem nicht das Wasser reichen können wird?