Um den Beziehungsfaden nicht durch eine Seitendiskussion zu stören.
Um den Beziehungsfaden nicht durch eine Seitendiskussion zu stören.
ich verlink der Vollständigkeit halber nochmal die Ethno-Studie: http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/d/20...ln/11w1324.pdf
zum Verständnis: ich führe die Studie hier an, weil hier exemplarisch die kulturelle Abhängigkeit von Beziehungsmaximen nachvollzogen werden kann.
Wer aber so völlig anderes Leben beobachtet, kommt mE nicht umhin, sein eigenes Sein zu reflektieren; und dann beginnen Begriffe wie Sexualität, Partnerschaft, Ehe, (,...) sich zu relativieren. Wer beginnt, die Welt in der wir leben zu dekonstruieren, muss bei Verneinung der Frage: "Sollte ich mit meiner besten Freundin / meinem besten Freund Sex haben?" auch das Konzept "Attraktivität" dekonstruieren.Nach Hayes war Polygynie ein im Ovamboland übliches Phänomen. Es sei nicht ungewöhnlich für wohlhabende Männer gewesen, bis zu zehn Frauen gehabt zu haben. Ärmere Männer dagegen seien lediglich mit ein bis zwei Frauen verheiratet gewesen. Die Residenzform der Haushalte war patrilokal. Nach Hayes (1992:40) zeigte sich die Matrilinearität der Gesellschaft vor allem in der Vererbung, die innerhalb der matrilinearen Verwandtschaft erfolgte. Ehen wurden exogam geschlossen. Dabei wurde ein Brautpreis von in der Regel einem Rind von der Familie des Ehemannes an die Familie der Frau gezahlt. Zusätzlich wechselten Hacken und Halsschmuck den Besitzer. Im Falle einer Scheidung mussten die Geschenke an die Familie des Mannes zurückgeben werden...
ebd. S.50f
Geändert von mauz (14. Juni 2019 um 20:58 Uhr)
Wenn die Reichen nun 10 Ehefrauen hatten und selbst die Armen bis zu zwei, dann müssen doch extrem viele Männer ganz leer ausgegangen sein?!
Es gibt Themen die man einfach nicht zu wissenschaftlich zerreden sollte.
Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.
Nein, doch, OH!
Puh, endlich kann ich die Diskussion komplett ignorieren
Ja, Attraktivität ist bis zu einem bestimmten Grade* kulturell bedingt. Und da sich Kultur ändert, zugleich auch historisch bedingt. Das halte ich in der heutigen Zeit für gefährlich. Denn noch nie zuvor war es möglich, so viele Menschen zu treffen. Da man so viele Optionen hat, jagt man immer der besseren hinterher. Dazu wird durch die Medien ein bestimmtes Schönheitsbild vermittelt. Das gibt ein ungutes Gemisch. Früher hat der "hässliche" Bauernjunge halt auch noch jemanden im Dorf bekommen. Heute jagen beide in der Großstadt irgendwelchen Chimären nach. Und wenn es nicht klappt? Naja, dann ist man ja immer noch eine emanzipierte Frau oder hat seine Pornofilme oder ein Haustier wird zum Beziehungsersatz. Vielleicht werden ja sogar Androiden oder Hologramme diesen Platz einnehmen. Die Technologie macht ja da beeindruckende Fortschritte.
Da Attraktivität historisch bedingt ist, sind vielleicht diejenigen die heute unattraktiv erscheinen die attraktiven von morgen und umgekehrt. Wäre darum schade, wenn die "unattraktiven" ihr Erbgut nicht weitergeben würden.
*Bis zu einem bestimmten Grade, weil ich denke, dass gewisse Qualitäten immer die Attraktivität verstärken, wie körperliche Gesundheit, Belastbarkeit und Fruchtbarkeit.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass körperliche Attraktivität lange Zeit auch deshalb eine geringere Rolle spielte, weil sie in den meisten Bevölkerungsschichten schon der harten Arbeit wegen nicht sehr lange anhielt und die Ehe(n) vor allem auch materielle Bedürfnisse (nicht zuletzt für die erhofften Kinder) sichern musste(n). Großfamilien waren in vielen Regionen der Welt auch Arbeitsgemeinschaften, und dabei spielten eben andere Fähigkeiten eine Rolle als bei einer Lebensgemeinschaft, in der die Partner persönliches Glück gestalten wollen.
Ich denke, dass ein Blick auf griechische Plastiken oder frühneuzeitliche Bilder (Beginn des realistischen Darstellens) offenbart, dass es schon durchgehende Schönheitsideale gibt. Ob der "hässliche" Bauernjunge eine abbekommen hat, wird auch andere Ursachen gehabt haben. Zum einen gibt es einen durchgehenden biologisch bedingten Geburtsüberschuss an Jungen, zum anderen starben bis vor 150 Jahren viele Frauen jung im Kindbett. Die Mittel, den dadurch existierenden Männerüberschuß zu reduzieren, waren, sie aus dem Markt zu holen (kirchliche Einrichtungen) oder der Krieg...
Der Geburtenüberschuss an Männern ist vernachlässigbar, war das nicht so etwas wie 51:49?
Tatsache: https://www.stern.de/panorama/wissen...n-5930786.html
Erstaunlicherweise ist das Verhältnis bei der Empfängnis noch 50:50, aber offenbar sterben mehr weibliche Föten ab.