Balancing?
Wandelt Civ nicht immer so auf dem Grat zwischen historischer Freiheit und historischem Determinismus? Ich nehme an, die "logische" Begründung ist, dass die Maori vermutlich keine Bibliotheken gefüllt haben. Das haben die Cree allerdings auch nicht, und dann dürften die Ägypter auch keine Flughäfen bauen und so weiter.
Genauso ist es aber eine bei genauerer Betrachtung fragwürdige historische Festlegung, dass auf jeden Fall und immer die Schotten die Golfplätze erfinden werden und die Amerikaner die moderne Unterhaltungsindustrie und die Deutschen die Hanse. So gesehen werden bei aller Freiheit (wobei man nochmal hinterfragen könnte, wie "frei" wir Spieler eigentlich tatsächlich in der Technologieerforschung sind) dann doch eine ganze Menge Pflöcke eingerammt.
Letztlich ist Civ eben keine Simulation, sondern ein Spiel, das nach festen Regeln abläuft, und bei dem die verschiedenen Völker vor allem die Rolle haben, Farbe, Abwechslung und unterschiedliche Herausforderungen mit einzubringen. Als Was-wäre-wenn taugt es vergleichsweise wenig. Da fände ich es tatsächlich viel spannender, sich eine erfolgreiche Zivilisation vorzustellen, die nie das Rad erfunden hat oder niemals Eisen nutzt und sich dann zu fragen, wie das heute aussähe. Das ist aber alles in Civ gar nicht möglich und will Civ auch gar nicht leisten. Es ist letztlich ein brettspielartiges Spiel mit festen Regeln, bei dem es darum geht, innerhalb der Regeln erfolgreich zu sein und Siegpunkte oder Siege zu generieren.
Aber diese Diskussion führt uns jetzt über die Maori deutlich hinaus.