Willkommensgegner x Willkommensüberzeugte?

[Tronde]

Deshalb schrieb ich auch von "gut zurechtkommen". Das ist ne vernünftige Grundlage für weiteres.

Das Paradebeispiel ist strikt links, hat (von mir) unbestreitbar hohe Ideale und eine gut durchdachte Position. Man streitet gerne und schickt sich immer mal wieder Fundstücke aus der Presse die einen spannenden Blickwinkel bieten. Sowas finde ich unheimlich wertvoll und der Kumpel genießt einen besonderen Respekt. Diese Eigenarten bei einer Frau zu finden wären kein Hinderungsgrund für eine Beziehung. Im Gegenteil. Meine Ehe dafür unbedingt

Wie ja schon angedeutet. Politische Unterschiede sind ja kein KO Kriterium, es kommt auf die Punkte dahinter an. Aber manche Dinge dann eben schon. Ein Mitglied von KKK ist beispielsweise auch automatisch draußen

Du, das würde mir genauso gehen. Ich nehme an dass die Mitgliedschaft in der "Antifaschistischen Grillanzünderbrigarde, Untergruppen Klein- und Mittelklassewagen" für dich auch eher ein Ausschlusskriterium darstellen würde

Man kann rechts sein und trotzdem die AfD Kacke finden

Absolut. Und vielleicht sind das ja auch dufte Menschen. Die zünden Autos an und lieben Tiere. Aber bei mir ist da eben Schluss. Fozzy würde die alle noch kennenlernen wollen, bis sein Auto halt mal brennt.

[Fozzie Bear]

Das macht man jeden Tag wenn man Menschen trifft, je nachdem um welches Kriterium es geht.

Hab da bisher keine negative Erfahrungen gemacht. Die politische Einstellung in diesem Teilbereich strahlt ja auf sovieles aus, das es da keine Basis für gibt.

Das ist klingt ja immer radikaler und unnachgiebiger. Ich hake das mal als Verbohrheit ab, in diesem Punkt bist du deinen politischen Gegnern gar nicht einmal so unähnlich. Ich halte meine politischen Ansichten, die zudem etwas inkonsistent sind, das gebe ich offen zu, für wenig interessant und die der meisten Leute um mich herum ebenso. Damit bin ich immer gut gefahren, das macht das Leben viel unterhaltsamer.
Ich kann mich über brennende Autos genauso amüsieren, wie über Trump-Reden.

[Tronde]

Das ist klingt ja immer radikaler und unnachgiebiger.

Das macht ja nichts.

Ich hake das mal als Verbohrheit ab,

Darfst du, wenn du dir dein Leben einfach machen willst (was ja deine Maxime ist).

in diesem Punkt bist du deinen politischen Gegnern gar nicht einmal so unähnlich. Ich halte meine politischen Ansichten, die zudem etwas inkonsistent sind, das gebe ich offen zu, für wenig interessant und die der meisten Leute um mich herum ebenso.

Darfst du auch so sehen.

Damit bin ich immer gut gefahren, das macht das Leben viel unterhaltsamer.

Statt unterhaltsamer würde ich das Wort einfacher benutzen. Für dich aber vielleicht auch schwierig nachzuvollziehen, da du ja keine Einstellungen (wie du oben angemerkt hast) besitzt. Natürlich bist du dann offen für alles, weil es keine Abgrenzungskriterien gibt.

Ich kann mich über brennende Autos genauso amüsieren, wie über Trump-Reden.

[Des Pudels Kern]

Insgesamt sollte man wohl die Überlegung ins Auge fassen, dass sie von Anfang an nichts von dir wollte, Rady. Womöglich hat sie sich einfach so zu einem Gespräch hinreißen lassen, aus Lust an der Freude, Mitteilsamkeit oder Streitsucht.
Soll vorkommen.

Jedenfalls ist ein Beziehungseinstieg über "Politik" heikel, um nicht zu sagen unrealistisch. Normalerweise beginnt so etwas mit anderen Signalen.

[Vikitor]

Ausschlusskrieterium

Oh Gott, heut morgen war wohl zu früh.

Jemandem so frühzeitig zu eröffnen was einen so prägt und einen zu dem Mann gemacht hat, der man ist - nun ja, meist ein Killer.

Wenn der Mann, der man ist, nicht sonderlich toll ist, ist es vllt. besser diese Prägung zu verstecken.

[Fozzie Bear]

Ich gehe schließlich auch nicht damit hausieren, dass es Sledge Hammer, Donald Duck und Conan waren, die mich am meisten geprägt haben!

Trotzdem: Leute aussortiert habe ich noch nie, höchstens nicht für voll genommen. Aber mich einer Begegnung vorab entziehen würde ich nicht, man weiß ja nie was man für skurrile Situationen dabei verpassen würde.

[Tronde]

Wie gesagt, du hast ja keine Werte bzw. Ansichten, vor denen du dich verantworten musst bzw. willst.

Wenn mir Person X beispielsweise sagt "Homosexuelle Menschen gehören alle erschossen", dann brauche ich da kein weiteres Gespräch mit der Person führen. Du würdest dir halt denken "Ja gut, da ist er vielleicht etwas hart, vielleicht ist die Briefmarkensammlung gut - darüber kann man ja reden". Alles eben eine Sache der persönlichen Werte und Einstellungen. Mein Leben bietet auch ohne solche Menschen genügend Material.

[Questor]

Tronde drückt es drastisch aus, aber grundsätzlich hat er recht: nur weil unterschiedlich politische Ansichten kein Ausschlusskriterium sein müssen, können sie es aber sehr wohl sein. Es gibt 100 gute Gründe Linker zu werden und auch 100 gute Gründe Rechter zu werden, Du kannst also von der groben Ausrichtung nur minimal auf den Menschen schließen. Es gibt aber noch viel mehr richtig blöde Gründe für eine politische Ausrichtung und die reichen dann eben aus um jede Beziehung (oder jedweden Kontakt) auszuschließen.

[Fozzie Bear]

Muss ja keine große Freundschaft daraus entstehen, manchmal macht es einfach Spaß Radikale je nach Ausrichtung verbal links oder rechts zu überholen.

[Empirate]

Da es im in diesem Faden vorliegenden Beispiel ja um ein stundenlanges Gespräch ging, nicht um ein einfaches "wählste Auffangbecken für Dumme? - ja - [tschüss anbieten]", kann man wohl davon ausgehen, dass die Angebetete ausreichend Inkompatibilitäten gesehen hat, um den OP sehr sorgfältig aussortieren zu können...



Allgemein gesprochen gibt's ja oft etwas, das man bei den meisten Menschen erstmal platt zu einem Ausschlusskriterium erklären würde. Aber wenn jemand daherkommt, der oder die in anderer Hinsicht das Etwas hat, dann ist es auf einmal nicht mehr unendlich naiv, Flüchtlinge aufnehmen zu wollen, oder einfach untragbar, gegen die Homoehe zu sein, oder OMG sie mag Star Wars nicht, sondern man macht daraus plötzlich ein "das ist ja sehr faszinierend von Dir, wie kommst Du dazu?"

Den Effekt habe ich zumindest bei mir früher beobachtet.

[Cybah]

[X] Nur, wenn beide erst in einer Beziehung von der jeweiligen Einstellung erfahren

[Fozzie Bear]

Ist nicht einmal so abwegig, wenn man sich überlegt, dass selbst Ehepartner oftmals sexuelle Wünsche und Neigungen jahrelang verschweigen. Dann sollte das in Bezug auf Politik auch nicht so schwierig sein.

[Cybah]

Ich weiß, dass meine Eltern unterschiedliche Einstellungen zu vielen politischen Themen hegen. Könnte mir sogar vorstellen, dass manche Paare gar nicht über Politik reden, v.a. wenn einer etwas extremere Ansichten vertritt, wird er das wohl eher vermeiden. Jedenfalls bis zur Hochzeit.

[Admiral G]

...Es gibt 100 gute Gründe Linker zu werden und auch 100 gute Gründe Rechter zu werden...

Echt jetzt?
Nenne mal bitte jeweils 10.

[Radyserb]

Dass es nicht so gut aussieht, weiß ich selbst. Entscheidend für mich ist, dass ich sie zwei Wochen nicht in der Bibliothek gesehen habe, obwohl sie weiß, dass ich häufiger dort bin und ich weiß, dass sie häufiger dort ist. Das zeugt von keinem Interesse ihrerseits. Als sie dann doch wieder da war und eher abweisend reagiert hat, hat sich der Eindruck bestätigt. Anscheinend wollte sie wirklich nur mal reden.

Ganz die Hoffnung aufgegeben habe ich noch nicht, aber an einen hoffnungslosen Fall Ewigkeiten kleben zu bleiben, will ich auch nicht. Dazu ist mir die Zeit zu schade. Man wird ja auch nicht jünger.

Vielleicht wird es ja doch noch etwas. Wahrscheinlich eher nicht.