Sommer 1090:
Die Stettiner machen einen Ausfall. Nun denn, wenn sie es so wollen, dann muß es wohl so sein. Ich hatte ihnen angeboten, friedlich die Oberhoheit des Kaisers anzuerkennen, aber wenn sie es unbedingt auskämpfen wollen, dann muß ich es ihnen halt auf die harte Tour beibringen.
Schaut nicht so aus, als hätten die irgendeine Chance. Und genauso läuft dann auch das Gemetzel. Leider kann man bei Ausfällen ja nicht erst seine Truppen hübsch aufstellen, also heißt es erst einmal die Rammen stehen lassen und schnell die Leute in eine brauchbare Formation bringen. Nach hektischem Gewusel ist es geschafft, ehe die Ausfallenden meine Leute erreichen. Speerträger an die Front, die Sergeant-Speerträger links, die drei Speermilizen in der Mitte und rechts, Bogenschützen dahinter, die Kavallerie links und rechts etwas zurückgesetzt, auf Höhe der Bogenschützen, Dietrich von Sachsen dann zum Schluß. Die Stettiner schicken lediglich eine ihrer Stadtmilizen gegen die linke meiner mittleren Speermilizen, zwei wollen links, eine rechts an meinen Speerträgern vorbei auf meine Kavallerie losgehen. Na so ja nicht! Meine Bogenschützen, die anfangs automatisch auf die Stadtmilizen feuerten, weise ich an, stattdessen lieber auf deren Bogenschützen weiter hinten zu schießen, um nicht die eigenen Truppen zu treffen. Ich lasse meine Speerträger allesamt gegen ihre Stadtmilizen anstürmen, damit diese die Kavallerie nicht erreichen. Als diese dann gebunden sind, stürmt die Kavallerie am Handgemenge vorbei, um hinten die Bogenschützen auseinanderzunehmen, während ich meine Bogenschützen anweise, das Feuer einzustellen. Ein Trupp der gegnerischen Bogenschützen flieht bereits durch meinen Pfeilhagel, die zweite kurz danach durch den Ansturm meiner Panzerritter von zwei Seiten. Diese schicke ich nun direkt durchs offenstehende Tor in die Stadt, statt sie nun zurückzuziehen und den gegnerischen Stadtmilizen in den Rücken zu fallen. Es ist ohnehin nicht notwendig, denn die erste Einheit flieht bereits. Dieser schicke ich Dietrich von Sachsen hinterher, während die Speermiliz, die mit ihnen kämpfte, sich den Stadtmilizen zuwendet, die noch Widerstand leisten. Kurz darauf bricht dieser vollständig zusammen, und das Trauerspiel ist beendet. Zehn Panzerritter, 35 Sergeant-Speerträger, 50 Mann Speermiliz und zwei Bogenschützen mußten sinnlos ihr Leben lassen. Ich beschließe, bei der Einnahme dennoch Milde walten zu lassen. Stettin hat so schon viel zu wenig Bevölkerung. Klägliche 56 Gulden wandern in den Staatsschatz, aber auf großartiges Plündergeld bin ich ja nun auch nicht wirklich angewiesen.
Nach der Schlacht dann verstreut sich das Belagerungsheer. Dietrich von Sachsen zieht gleich weiter nach Breslau, das er erstmal von Leopold übernehmen soll. Immerhin hat er schon drei Ritterlichkeit, das wird Breslau helfen, zur Kleinstadt zu werden. Je zwei (aufgefüllte) Speermilizen und Bogenschützen folgen in kurzem Abstand, um in Breslau als Garnison zu dienen. Die angeschlagene Speermiliz und einmal Bogenschützen kehren nach Magdeburg zurück, um die dortige Garnison wieder auf Sollstärke zu bringen. In zwei Runden wird dort auch die Stadtgarde fertig, so daß die Speermiliz wieder aufgefüllt werden kann, und die Speermilizen auch keinen Unterhalt mehr kosten. Die beiden Panzerritter ziehen direkt nach Süden runter in Richtung Prag, das noch belagert wird. Zurück bleiben lediglich die Sergeant-Speerträger und die angeschlagenen Bogenschützen. Da Stettin Burg bleibt, werden diese dann irgendwann direkt vor Ort aufgefüllt werden können.
Mailand belagert unterdessen Bern. Zum vierten Mal... Also so langsam machen sie sich doch lächerlich, Bern hätten sie doch spätestens beim letzten Versuch einnehmen müssen.
Prinz Henry schließt sich der Belagerung Prags an, Jonas Ruppel macht auf seinem Weg nach Metz einen Zwischenstopp in Frankfurt. Dort wird nächste Runde die Kirche fertig. Eventuell läßt sich hier also ein Pünktchen Ritterlichkeit mitnehmen. Ortwinus Roht wandert zurück von Florenz nach Bologna. Péter Scherer erreicht die Region Stettin und beginnt auch gleich damit, den Heiden den rechten Glauben einzutrichtern.
In Breslau, Hamburg und Nürnberg werden kleine Kirchen fertig, Minen in Florenz, in Innsbruck die Fruchtfolge, eine Holzpalisade erhebt Metz zur Ortschaft, in Wien steht nun ein Rathaus. Gebaut werden Bordelle zu je 800 Gulden in Breslau und Wien, damit die lernen, wie man sich vermehrt, Wissen, das vor allem in Breslau zu fehlen scheint, eine Ortswache für 600 Gulden in Florenz; Hamburg und Nürnberg bekommen Rathäuser für 600 bzw. 594 Gulden, denn Maximilian Mandorf in Nürnberg bekam einen Aufseher, der 1% Baukosten spart. In Innsbruck stelle ich fest, daß Kaiser Heinrich nur noch drei Ritterlichkeit hat. Die Ursache ist schnell gefunden. +1 Furcht durch mangelnde Gerechtigkeit. Hmpf! Hier baue ich eine Kapelle für 1600 Gulden, in der Hoffnung, daß diese ihm wieder einen Punkt Ritterlichkeit gibt. Metz baut eine kleine Kirche für 800 Gulden und Stettin schließlich die Rodung für 600 Gulden.
Nachdem ich nun ein Weilchen nichts mehr ausgebildet hatte, befinde ich, daß es nun doch langsam wieder an der Zeit ist, noch ein bißchen nachzulegen. Immerhin bringt nun Stettin noch etwas Einkommen, in zwei Runden wird Prag hinzukommen, also werde ich mir etwas mehr an Unterhalt leisten können. In Innsbruck und Staufen bilde ich jeweils einmal Sergeant-Speerträger und einmal Bogenschützen für insgesamt 1280 Gulden aus.
Temporäre Faktoren herausgerechnet verbleibt ein ründlicher Überschuß von 7705 Gulden. Das macht 642 Gulden pro Region und Runde. Die kaiserlichen Geldmittel belaufen sich auf 18360 Gulden.
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Oddys
In Städten gibt es später die Militärakademien die es teilweise erlauben Kavallerie zu rekrutieren aber welche Einheiten das HRR damit bekommt kann ich nicht sagen zu lange her das ich es letztmals gespielt habe.
Es scheint Gebäude zu geben, die nationsspezifisch und/oder regionsspezifisch sind. In keiner meiner Regionen steht eine Militärakademie zur Auswahl. England und Frankreich hingegen können diese überall bauen. Habe mit denen mal eben eine Kampagne gestartet, um nachzusehen. Die Franzosen bekommen dort berittene Bogenschützen! Wie gemein! Will auch! In Stettin könnte ich eine Druckerpresse und ein Druckhaus bauen, würde ich es zur Stadt umwandeln. Bringt öffentliche Ordnung und Steigerung von Handelsgütern. Aber Handelsgüter hat Stettin ohnehin keine, so daß es ein idealer Burgstandort ist. Die Polen können dasselbe in Halych bauen, aber nicht in Krakau. Die Ikonenteile sind glaube nur für die Byzantiner, eventuell auch für die Russen. Byzantiner haben dann noch öffentliche Bäder und den Aquädukt, das bekommt das HRR ja auch nicht. Und die Militärakademien, wie es aussieht, wohl auch nicht.
PS: Wenn du dann Kaufleute ausbildest schick die nach Afrika ganz am Kartenrand ist dort ein Gebiet mit Goldminen und Sklaven als Ressourcen (insgesamt glaube 5 Stück, wenn ich mich richtig erinnere), die schon bei ungeskillten Kaufleuten teilweise 500 Gold pro Runde einbringen und später teilweise auf bis zu 1.000 Gold pro Runde ansteigen können. Außerdem sind die Kaufleute da relativ sicher, da die Ki da quasi nie eigene Kaufleute hinschickt und wenn doch steht es 5 gegen 1.
Was die Kaufleute angeht, habe ich gelesen, daß es unter Umständen sinnvoll ist, diese erstmal gleich in der Nähe auf relativ schwache Ressourcen zu setzen. Dort werden sie nicht durch die KI-Kaufleute belästigt, so daß sie erstmal unbehelligt Erfahrung sammeln können, ehe man sie dann auf die einträglichen Ressourcen in der Ferne schickt.
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justanick
In der gleichnamigen Datei in RTW wird wohl das gleiche stehen. In M2TW musst du erst den Unpacker nutzen um Zugriff auf diese Dateien zu bekommen. Das Unpacken aller 36159 Dateien dauert viele Minuten und kostet zusätzlichen Speicherplatz.
Den Unpacker habe ich letztens im Ordner Tools gefunden. Aber der meckert, er könne nicht gestartet werden, da die MSVCP71.dll fehle. In Rome, das ich ja letztens installiert hatte, habe ich genau den von Dir zitierten Text in der entsprechend benannten Datei allerdings gefunden.
Apropos fehlende Dateien, mir scheint einiges an Sounddateien zu fehlen. Schon früh ist mir aufgefallen, daß manche Prinzessinen kein Wort mit mir reden möchten. Habe testweise mal Kampagnen mit den entsprechenden Nationen gestartet, als da wären Dänemark, Polen, Ungarn und Rußland. Dort sagt nicht eine einzige Einheit etwas, wenn ich diese anklicke oder auf der Karte herumschicke. Habe dann auch mal im Internet geschaut, das scheint bei der Steamversion ein nicht gerade seltenes Problem zu sein. Wobei es bei anderen teils noch viel schlimmer ist, bei denen fehlten bei noch deutlich mehr Völkern die Sprachausgabe. Solange ich die betroffenen Nationen nicht spiele, ist mir das jetzt nicht sooo sehr wichtig, aber mag sein, daß ich mal mit der einen oder anderen von ihnen spielen möchte, und dann würde es mich doch ganz enorm stören, wenn die alle dauernd stumm wären. Hat da jemand Ideen, wie man das beheben könnte?
Das ist in der Zivilisationsgeschichte übliche Praxis gewesen, in diesem Sinne also zivilisiert.
Das ist kein valides Argument. In der Zivilisationsgeschichte war und ist bis heute so einiges übliche Praxis, was jeder zivilisierte Mensch als unziviliert bezeichnen würde. Und schon immer hat es auch zivilisierte Menschen gegeben, die sich über barbarische übliche Praxis hinwegsetzten und es anders machten, wenn es in ihrer Macht stand. Als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches denke ich, steht es in meiner Macht, übliche Praxis, wenn sie mir mißfällt, zu ignorieren bzw. anders zu handhaben.
M2TW baut in mancher Hinsicht auf BI auf.
Zitat von
Rince Wind
Man könnte fast meinen es wäre der Nachfolger.
Komisch. Den Verdacht hatte ich auch schon. *kopfkratz* Vielleicht ist ja sogar etwas dran.
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InEx
Oder er erobert das heilige Land und hat direkt bei der ganzen Seide Städte um Kaufleute auszubilden.
Hm! Ein ganz ausgefuchster Fuchs! Hätte leider den Nachteil, daß ich dann die Handelsgilde am Popo der Welt angeboten bekomme, mit kaum Handelsmöglichkeiten, so daß sie mir recht wenig nutzt, umringt von Feinden, unter Umständen schwer zu halten, weil die mir einen Jihad nach dem anderen auf den Hals hetzen. Aber die Idee hat irgendwie was, das werde ich auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten. Das läßt sich im späteren Spielverlauf sicherlich noch nützlich einsetzen.