Ohne Straße durch den Schnee ist zu Fuß weder angenehm noch schnell. Wenn man dann noch den falschen Leuten begegnet... Alles ziemlich lebensgefährlich, immerhin kann jede Wunde und jede Lungenentzündung den Tod bedeuten.
Also Fazit zum Reisen im Winter wäre:
Man macht es nicht, weils gefährlicher ist, man käme zwar meist durch, die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns ist aber höher als im Sommer, deswegen lässt mans. Man versucht eine Kultur zu etablieren, wo auch andere das nicht tun, damit sie sich nicht bereichern können.
Im Notfall geht man trotzdem, dann ist es ja ein Notfall.
Und: Ich wäre für Verlinkungen oder Quellen dankbar.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ganz allgemein muss man natürlich auch sagen, dass die Autarkie kleiner Siedlungen viel ausgeprägter war als heute (solange ab und zu mal ein Krämer vorbeikam und Dir eine neue Pfanne verkaufen konnte oder so). Die meisten Menschen sind im Mittelalter kaum über einen 20-40km-Radius um ihren Geburtsort hinausgekommen. Man ist mal hier zur Kirchweih gegangen, dort in die Kathedrale, zum Markt, evtl. eine kleine Pilgerfahrt zu irgendeinem Kloster, das ein bisschen weiter weg war. Richtig mobil waren nur Kaufleute und der Adel - die einfachen Menschen allenfalls dann, wenn sie in den Krieg gezogen sind (/wurden). Über die Alpen, das konnte man theoretisch machen... so wie man heute theoretisch in die Tiefsee tauchen kann. Aber man kennt praktisch niemanden, der das schonmal gemacht hat.
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
PB87: Alexander im letzten (?!) Civ4-PB
PB82: Ludwig XIV. im Wunderwahn
PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
Story im PB 78 (mit Keine Andeutung; vernichtet)
SP: Unsterbliches Äthiopien im Panzerwahn
SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
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Naja 40 Kilometer sind mehrere Tagesreisen. Die Mehrheit der Bevölkerung waren in der Landwirtschaft, wo es per se keine freien Tage gibt (selbst heutzutage fast nie), denn die Tiere müssen jeden Tag versorgt werden und sonntags ist auch noch Kirche. Wenn du dann auch noch Leibeigener bist, kannst du eh nicht einfach irgendwohin.
Menschen in der Stadt hatten zu einem großen Teil wahrscheinlich auch wenig Grund, groß herum zu reisen, wenn es der Beruf nicht mit sich brachte. Bezahlten Urlaub gab es nicht,also musste man immer beim Betrieb bleiben in seinen festen Strukturen.
Ein interessantes Indiz wäre für mich noch das fahrende Volk. Das waren ja teilweise auch Absteiger aus der sesshaften Unterschicht, die sich dann irgendwelche ökonomischen Nischen zu mussten und ausgegrenzt und per se für Kriminelle gehalten wurden.
Sesshaftigkeit war halt auch gesellschaftliche und ökonomische Notwendigkeit für die meisten.
Dazu habe ich hier etwas informatives gefunden:
https://www.mittelalter-lexikon.de/w...eschwindigkeit
"Höchst unterschiedlich waren die durchschnittlichen Streckenleistungen je nach Reiseart bzw. Transportmittel. Die meisten Reisenden waren zu Fuß unterwegs; sie konnten bei einer Marschleistung von vier bis sechs Stundenkilometern täglich etwa 25 bis 40 Kilometer weit kommen. Nicht wesentlich weiter kam man mit einem Esel. Mit Lasttieren oder Packwagen konnten täglich Strecken zwischen 20 und 30 km bewältigt werden. Zu Pferd kam man auf etwa 50 bis 60 Tageskilometer bei normalem Reisetempo, Eilboten brachten es mit Pferdewechsel auf über 100 km.
Es wäre freilich nicht realistisch, diese Durchschnittswerte auf längere Strecken hochzurechnen. Es sind freiwillige oder unfreiwillige Unterbrechungen zu berücksichtigen, Verzögerungen durch Flauten, Unwetter, Bergrutsch oder Hochwasser, Aufenthalte durch Krankheit, Schwierigkeiten mit Zöllnern oder Geleitpersonal, Zwangspausen infolge Radbruchs oder sonstiger Havarie.
Im SMA. wurden höhere durchschnittliche Reisegeschwindihgkeiten erreicht durch leistungsfähigere Pferde, bessere Straßen und Brücken, Relaisstationen für Reit- und Zugtiere usf.
Es dürfte kein Zufall sein, dass ma. Städte sich häufig in Abständen von 20 - 30 km, der Tagesstrecke eines Lastfuhrwerks, fanden."
Obige Angaben sind aber wohl für Sommer / gutes Wetter gedacht.
An einem Wintertag ohne Frost, Eis und Schnee sind diese Strecken vielleicht noch machbar, aber schon hart an der Grenze. 40km Tagesreise dürfte ohne Pferd im Winter gänzlich unrealistisch gewesen sein.
Straße oder Morast?
Gut die 40km muss man auch erstmal in die richtige Richtung laufen.Ohne Wegweiser und ganz ohne Kompass und Landkarte ist man auch häufig auf einheimische angewiesen..
Wer Rechtschreibfehler findet darf diese behalten :)
Original geschrieben von robertinho:
"Asterix und Flati stehen für solide Kompetenz und Verlässlichkeit."
Man muss außerdem bedenken, dass es sich bei den damaligen Reisenden entweder um Armeen oder um Kaufleute/Pilger/Fahrendes Volk handelte. Die liefen keinen Marathon, auf den sie sich monatelang vorbereiteten, sondern hatten ein konkretes Ziel und meist ziemlich viel Gepäck bei sich. In der Nähe Haupthandelsstraßen gab es natürlich Gasthäuser, und häufig beherbergten auch die Klöster am Wegesrand Reisende. Dennoch musste man unter Umständen einen kleinen Umweg einplanen, um noch vor Einbruch der Dunkelheit ein Dorf oder eine Stadt zu erreichen. Im Winter konnte das leicht schief gehen, denn in der Dunkelheit wäre es lebensgefährlich gewesen, in unbekanntem Terrain herumzuirren. "Juana la Loca" hat ihren Beinamen nicht zuletzt deshalb erhalten, weil sie den Leichnam ihres verstorbenen Mannes unbedingt mitten in der Nacht transportieren wollte, was (selbst mit einem ganzen Hofstaat und zahlreichen Laternen) nur sehr langsam voranging. Selbst eine Armee achtete in der Regel darauf, noch vor der Dämmerung die Arbeiten am Lager beendet zu haben. Vormodernes Leben war nun einmal sehr stark an den Tages- und Jahreszeiten orientiert.
Wenn du was spannendes zu Reisen im Mittelalter lesen willst: Ich bin vor ein paar Monaten über diesen Blog gestolpert bei dem zwei Leute in Living History-Manier mit "typisierter mittelalterlicher Pilger-Ausstattung" von Hildesheim nach Göttingen gepilgert sind. Das war glaube ich eine Strecke von etwa 100 km für die sie dann 3 Tage gebraucht haben.
Ansonsten: Zu was würdest du dir denn noch Literatur wünschen? Ich kann dann auch mal in meinen Unterlagen schauen.
Cancel Culture ist ein Synonym für kritische Gesellschaft.
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The sad truth is/you'd rather follow the school into the net
cause swimming alone in the sea/is not the kind of freedom that you actually want
Re-gaining Unconsciousness (NOFX)