1. Frage: Die Hunnen waren doch wegen ihren berittenen Bogenschützen sehr stark. Ich frage mich, wieso die Römer nicht ebenfalls berittene Bogenschützen rekrutiert haben.
Haben die islamischen Araber und die Mongolen von den Hunnen gelernt und konnten deswegen so erfolgreich erobern?
2. Frage: Was wäre passiert, wenn Alexander der Große mindestens 60 Jahre alt geworden wäre? Hätte er es dann geschafft, sein Reich zusammenzuhalten und eine Dynastie zu gründen?
Für berittene Bogenschützen braucht man viel freien Platz, so wie man ihn in der Steppe hat. Den gibt es in Europa heutzutage, damals waren große Teile bewaldet, so dass kaum jemand daran dachte so Krieg zu führen.
Auch stammte römische Kavallerie hauptsächlich aus dem Adel oder von verbündeten Stämmen, denn niemand sonst konnte sich Pferde leisten. Um vom Rücken eines Pferdes akkurat einen Pfeil abschießen zu können, muss man unglaublich gute Kontrolle über sein Pferd haben, man muss quasi wie man über viele Reitervölker sagte im Sattel geboren worden sein. Der römische Adel wird sicher besseres zu tun gehabt haben, außerdem ist der Nahkampf wesentlich "ehrenvoller". Vielleicht hatte man auch nicht die richtigen Pferde, für den Ansturm, den Nahkampf mit der Kavallerie braucht man andere Pferde als für schnelles Hin- und Herreiten würde ich meinen.
Die Byzantiner haben später schwere berittene Bogenschützen gehabt, wenn man Wikipedia glauben schenken darf.
Ansonsten sind berittene Bogenschützen kein Gegner für ein gut organisiertes Heer. So haben die Römer beispielsweise gründlich mit den Parthern (siehe parthisches Manöver) aufgeräumt. Eigentlich reicht es eine Gruppe Bogenschützen zu haben. Die können auf Mann und Pferd zielen (und sich hinter einen großen Schild ducken), der Reiter hat nur einen Mann als Ziel.
Später setzte man dann Armbrustschützen ein. Ein Soldat mit quasi einer Woche Training konnte dann einen Reiter der jahrelang Treffsicherheit übte besiegen.
Wer die anfängliche Niederlage überlebt und danach den Willen und die Kraft hat, der kann sie schlagen, wie Aetius auf den Katalaunischen Feldern die Hunnen zurückschlug.
Deswegen würde ich nicht sagen, dass die Araber und die Mongolen allein aufgrund ihrer berittenen Bogenschützen so mächtig waren. Die Mongolen hatten zum Beispiel eine 1a Militärmaschinerie, Disziplin, Aufstiegschancen für jeden, Taktik und Strategie, Kundschafter (angeblich sollen 10 Jahre vor der Mongoleninvasion in Europa bereits Spione unterwegs gewesen sein), und waren fähig neue Taktiken zu adaptieren (besonders gegen die Chinesen mit ihren Festungen, ihren Arbrustschützen). In Europa schlugen sich zum Vergleich die Adeligen im unorganisierten Haufen 2 Stunden lang die Schädel ein bis einer aufgab und die Fußsoldaten aka Bauern waren mit (übertrieben formuliert) "stirb im Kampf oder stirb durch meine Hand" eher nicht so motiviert nehme ich an. Das war keine Herausforderung.
Dieses Wissen wurde ihnen präsentiert von Wikipedia, Age of Empires 2 und Rome:Total War.
Das zu Alexander ist eine Frage für die Alternative Geschichte, da gibt es bestimmt schon eine Menge Diskussionen zu im Internet.
Es grüßt euch der Kaiser der Vereinigten Staaten, Mansa von Mali, Samrat Chakravartin von Indien, König von Spanien, König von Baden, Sekretär des Deutschen Bundes, Sultan von Delhi, Sultan der Osmanen und Präsident der Vereinigten Arabischen Republik.
Klasse Antwort!
Die Hunnen waren also so mächtig, weil ihre Gegner keine gut organisierten Truppen hatten?
Die Mongolen hatten auch schwere Kavallerie, Infanterie und haben dann in den arabischen Raum z.B. chinesische Belagerungsingenieure mitgebracht. Und natürlich elegante psychologische Kriegsführung: "Wir bekommen eure Stadt eh. Aber wenn wir dafür belagern müssen werdet ihr alle sterben. Wenn nicht, willkommen im Mongolischen Reich. Außer ihr habt den Khan vorher angepisst, dann werdet ihr so oder so sterben."
Und wenn sie nur Kav eingesetzt haben konnten sie aufgrund ihrer exzellenten Organisation Strecken zurücklegen, die die römische Armee auf ihren Straßen nie erreichen konnte. Und die auch heutige Armeen bei einem Angriff kaum erreichen. Aber damit besetzt man dann kein Land. Wozu auch, wenn man nur auf Plündern aus ist sind offene Feldschlachten eine dämliche Idee.
Berittene Bogenschützen sind gut um zu nerven, um zu stören, um die Moral zu senken, aber Schlachten gewinnen sie (fast) keine.
Diese Daten kommen z.T sogar aus wissenschaftlichen Büchern, aber da hat sich im Laufe der Zeit alles mit anderen Quellen vermischt, wurde ein paar Mal durchgeschüttelt, und weiß heute nicht mehr so genau welcher Part woher kommt.
Meinst du echt? In einer Doku habe ich mal gesehen, wie mongolische (oder waren es islamische?) Reiter treffsicher ihre Pfeile in den Ausguck der gegnerischen Helmrüstungen schießen. Damit konnten sie doch große Schlachten gewinnen. Oder ist das nicht ganz richtig?
Nicht nur.Zitat von Tiramisu
Die Hunnen waren also so mächtig, weil ihre Gegner keine gut organisierten Truppen hatten?
Es wird ein Faktor gewesen sein, aber sie waren auch exzellente Reiter, womit man viel anfangen kann in der Kriegsführung. Auch brachten sie einen neuen Kompositbogen aus Asien nach Europa, mächtiger als seine Gegenspieler dort. Und wie die Mongolen lernten sie (vermutlich in Asien, oder Persien) die Belagerungskunst kennen (daher die Spezialeinheit in Civ5), womit ihnen ganz neue Plünderungsmöglichkeiten offenstanden, was ihnen bestimmt auch neue Anhänger und Gefolgsleute brachte.
Und sie vor allem auch versorgen mit Material usw. über diese Strecken.
Es grüßt euch der Kaiser der Vereinigten Staaten, Mansa von Mali, Samrat Chakravartin von Indien, König von Spanien, König von Baden, Sekretär des Deutschen Bundes, Sultan von Delhi, Sultan der Osmanen und Präsident der Vereinigten Arabischen Republik.
Die Hunnen hatten doch anders als die Römer auch einen Steigbügel, oder? Das wäre ja auch ein riesiger Vorteil.
Man sollte Hunnen und Mongolen nicht verwechseln: Die Hunnen waren tatsächlich "unzivilisierter"; so kannten sie beispielsweise keine Geschichtsschreibung, weswegen sie nur durch "feindliche" Historiker charakterisiert wurden.Nicht nur.
Es wird ein Faktor gewesen sein, aber sie waren auch exzellente Reiter, womit man viel anfangen kann in der Kriegsführung. Auch brachten sie einen neuen Kompositbogen aus Asien nach Europa, mächtiger als seine Gegenspieler dort. Und wie die Mongolen lernten sie (vermutlich in Asien, oder Persien) die Belagerungskunst kennen (daher die Spezialeinheit in Civ5), womit ihnen ganz neue Plünderungsmöglichkeiten offenstanden, was ihnen bestimmt auch neue Anhänger und Gefolgsleute brachte.
Die Hunnen waren zeitlebens außerordentlich schlechte Belagerer.
Der Hunnensturm hat sich zweifelsohne ins kulturelle Gedächtnis Europas eingebrannt, wobei insb die Fremdheit dieses Volkes eine Rolle spielte: Ihr Aussehen, sowie bestimmte Eigenarten (Köpfe und Nasen der Kinder wurden deformiert, um sie den Helmen anzupassen) trugen zum Mythos bei.
Die Invasion der Hunnen setzte zudem eine Kettenreaktion frei, da gotische Stämme ins (geschwächte) römische Kernland drangen. Festhalten kann man, dass bis zum Ende der Hunnenpräsenz in Europa die Germanen die Hauptprotagonisten waren. Auf den katalaunischen Feldern bestand die überwiegende Mehrheit der Gefallenen aus den diversen beteiligten Germanenstämmen, weswegen auch Aetius als großer Sieger hervorging, da er entscheidend die Kräfteverhältnisse zu Gunsten Westroms verschieben konnte. Attila galt nicht als großer Verlierer - kurze Zeit später fiel er wieder über Oberitalien ein.
Close your eyes ladies! I'm comin' in!
"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)
Aetius, der letzte Römer.
Das wäre doch mal was für einen Hollywoodfilm!
# Sie haben gerade einen Burnsy© Qualitätspost gelesen!
# Ich biete Seminare zum Aufreißen von Frauen an!
Eher Stoff für eine HBO-Serie, wie wärs mit Attila - Scourge of God?
PBEM[296]Der letzte Kaiser
PBEM[295] Im Osten nichts Neues
PBEM[294] Ich einfach unerschrecklich
Fragen
- Wieso ging Straßburg nicht an das HRE zurück, als Napoleon besiegt wurde?
- Wieso waren Annexionen im großen Stil erst in der Neuzeit möglich, wo man theoretisch die ganze Welt oder zumindest ganze Länder in einem einzigen Krieg erobern und auch dauerhaft behalten konnte (also nicht solche mickrigen Gebietsgewinne in den Jahrhunderten bis zum 18 Jhdt. wie man es in EU IV kennt)? Hat das was mit der Kommunikationstechnologie zu tun, dass Reiche viel mehr fremdes Territorium behalten können, je schneller die Kommunikation zwischen den veschiedenen Provinzen möglich ist?
Eine schnellere Kommunikation bedeutet ja, dass weit gelegene Gebiete besser verwaltet und notfalls Rebellionen unterdrückt werden können.
Wann existierte deiner Meinung nach der größte Staat auf europäischem Gebiet?
- Life of Brian 1979Ich bin Brian und meine Frau ist auch Brian!
- civforum.de 2001
Deswegen habe ich auch geschrieben: theoretisch. Wenn Deutschland die Weltkriege gewonnen hätte, wäre Europa deutsch. Oder ganz China japanisch.
Unter Karl V. waren viele europäischen Länder zwar vereint, aber das war eben nicht dauerhaft. Soweit ich weiß, hatte Karl auch nur wegen der Heiratspolitik so viele europäische Länder und nicht aufgrund von gewaltsamen Eroberungen.
Weil der französische Diplomat das wollte und Preußen wird das nicht sonderlich interessiert haben?
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