Präsident über zwei Jahrhunderte!
* Rafael Trujillo *
¡Viva el Presidente de la República Bananera de Tropico!
Wir befinden uns im Jahr 1950 auf der kleinen Karibikinsel Isla del Lama, Heimat der Bananenrepublik von Tropico, hier herrscht der großartige Präsident Buernsos Diaz. Der mit Abstand legendärste Herrscher der Karibik, oder einfach El Prez, der Wahnsinnstyp. Viel gibt es allerdings noch nicht, doch die Menschen von Tropico erheben sich und streben nach einer besseren Zukunft. Geführt und ermutigt von El Presidente.
Doch wer ist dieser El Presidente? Woher stammt er? Wie gelang er an die Macht? Was zeichnet ihn aus?
Hier ein kleiner Rückblick:
Einst war er Geheimagent. Er mag seine Martinis geschüttelt, nicht gerührt und stellt sich zunächst immer mit seinem Familiennamen vor. Er verfügt über den Dreifach-Null-Status, den selbst ihre königliche Majestät nicht kennt. Und es ist ihm gelungen, jede Frau auf Tropico zu beeindrucken - besonders eine ältere Dame aus Amerika, die ihn für einen Elvis-Imitator hält.
Doch wie gelang er an die Macht?
In der neuen Ausgabe von "Tropicanisches Lexikon für Militär-Irrtümer" wurde die Beschreibung für einen "misslungenen Militärputsch" mit seinem Namen ersetzt. Er ist so oft gescheitert, gewaltsam an die Macht zu kommen, dass ein gnädiger karibischer Tyrann Mitleid hatte und ihm die ärmste Insel der Gegend abgetreten hat. Dies ist die Isla del Lama.
Und was zeichnet ihn nun aus?
In seiner Welt herrscht Ordnung und es bereitet ihm Freude Dinge zu organisieren. Regelmäßig stellt er seine Möbel in seinem Büro um, bis es sich "richtig" anfühlt oder er zupft so lange an den Handtüchern im Bad herum, bis alles schön gleichmäßig aussieht. Natürlich ist er nie wirklich zufrieden. Die Eigenschaften für einen perfekten Verwalter.
Doch weiter zeigt el Presidente gerne sein vortreffliches diplomatisches Geschick. Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis der Maulkorb fertig ist. Im Prinzip hat er kein Problem mit Gewalt, doch er weiß, dass man mit Verhandlungen und Intrigen mehr erreicht. Er ist ein ehrlicher Botschafter der im Ausland lediglich für Tropicos Wohl lügt. Vermutlich war er sogar Henry Kissingers Vorbild.
Aber schließlich dreht sich alles nur um seine person. Er schaut auf andere herab und seine Reden bestehen aus aufgeblähten Phrasen, die seine Überlegenheit über diese ungebildeten Ignoranten demonstrieren sollen. Allerdings kann er nicht verstehen, warum niemand über seine ach-so-intelligenten Witze lacht.
Das ist El Prez, der Wahnsinnstyp!
Schauen wir uns aber nun die Insel etwas genauer an. Viel gibt es noch nicht. Da sind zum einen ein Bauunternehmen, ein Fuhrpark für den Warentransport, ein Mietshaus, ein paar Baracken und zwei Maisfarmen. Auf der anderen Seite der bescheidene Präsidentenpalast. Ich finde kein übertrieben luxuriöses Gebäude. So soll es, wenn man den Aussagen der Privatlehrerin von el Presidente, Frau Anna Nass, Glauben schenken darf nur 15 Schlafzimmer geben!
Als erste Baumaßnahmen um den 5-Jahres-Plan zu erfüllen, Zunächst werden zwei Zuckerplantagen in Auftrag gegeben. Der Zucker soll in Zukunft zu teurem Qualitätsrum verarbeitet werden. Außerdem werden die geologischen Gegebenheiten der Isla del lama überprüft und man stößt ziemlich schnell auf ein reichhaltiges Salzvorkommen. Im Sinne des Fortschritts wird sofort eine Salzmine gebaut. Da Gewürze offensichtlich einfach so auf dem Bodenrumliegen werden sicherlich noch weitere Gewürzminen geplant. Bei der Pfeffermine stößt man zwar auf Probleme, doch sie Senfminie soll wie geplant fertig werden. Man darf gespannt sein. Auf die anfänglichen Baumaßnahmen in der Rohstoffförderung folgen selbstverständlich große Investitionen in die Infrastruktur der Insel. Ein Meilenstein wird erreicht, als endlich der Hafen mit der Innenstadt über eine Straße verbunden wird.
Aber el Presidente hat natürlich nicht nur die Profite im Auge, so sind ihm die Hütten im Stadtgebiet ein Dorn im Auge und er lässt unverzüglich ein weiteres Mietshaus in Planung geben, dazu auch noch gleich ein Marktplatz zu Nahrungsausgabe.
Die Mietshäuser werfen jedoch nicht den gewünschten Gewinn ab. Eine Mieterhöhung können sich die Bürger aufgrund der niedrigen Löhne nicht leisten. Also wird die Wartung auf die alltägliche Kakerlaken-Patrouille reduziert. Ein großer Fortschritt für die Wohnsituation!
Im Hintergrund sieht man übrigens noch die Reste eines Forts aus der Kolonialzeit. Es stammt noch aus den Tagen, als el Presidente zusammen mit 10 Lamas die englischen, französischen, spanischen und holländischen Kolonialherren vertrieben hat. So zumindest die tropicanische Geschichtsschreibung. Wie es el Presidente nutzt, wird die Zukunft zeigen.
So, das war es erstmal. Anregungen und Kommentare sind besonders am Anfang gerne gesehen. Fragen zum Spiel selbst werden auch gerne beantwortet.