Seite 1 von 5 12345 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 15 von 65

Thema: [KSP] Unheil in unendlichen Weiten

  1. #1
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483

    [KSP] Unheil in unendlichen Weiten

    "Der Weltraum - unendliche Weiten.
    Wir befinden uns im System des Sterns Kerbol. Dies sind die Anstrengungen der Kerbals, die, von ihrem endlosen Wissensdurst getrieben, fremde Welten erforschen, seltsame Monde und ihren Stern.
    Die Kerbals dringen dabei in Höhen vor, die nie ein Kerbal zuvor erreicht hat.



    ...
    Sie versuchen es zumindest."


    Da Kerbal Space Program, kurz KSP, den meisten hier wohl nicht geläufig sein dürfte, zunächst eine kurze Einführung:

    Es geht um den Weltraum. Nein, nicht den magischen Pseudo-Weltraum aus der geläufigen Science-Fiction, richtiger Weltraum. Gewöhnt euch schonmal an Begriffe wie delta-v, prograde oder aerobraking, die werden mal mehr, mal weniger oft auftauchen.

    Natürlich will jedes vernünftige Weltraumprogramm gut geplant sein, also werfen wir einmal einen Blick auf die verschiedenen Himmelskörper, die sich im System so finden lassen:



    Zum einen hätten wir da Kerbol, den Stern, um den all die Planeten kreisen. Wie für Sterne typisch nicht viel mehr als ein Klumpen sehr heißen Gases, daher erstmal relativ uninteressant (ein enges Orbit um Kerbol ist jedoch eine Herausforderung).

    Der Planet mit dem engsten Orbit um Kerbol ist Moho. Seine sehr inklinierte Bahn und Nähe zum Stern sowie das vollständige Fehlen von Monden und Atmosphäre machen Missionen hierhin alles andere als einfach.

    Eve ist der größte Gesteinsplanet im System und besitzt eine sehr, sehr dichte Atmosphäre. Das macht Landen zwar relativ einfach, starten aber umso schwerer. Eine Einweg-Mission nach Eve gehört daher zu den einfacheren interplanetaren Flügen. Desweiteren wird der majestätische lilane Planet von Gilly umkreist, einem eingefangenen Asteroiden und dem kleinsten Himmelskörper im Kerbol-System.

    Kerbin ist der Heimatplanet der Kerbals, mit blauen Ozeanen, sattgrünen Ebenen, vereisten Polen, schroffen Gebirgen und vor allem dem Kerbal Space Center, von dem alle Missionen starten. Desweiteren enthält Kerbins Atmosphäre Sauerstoff, was den Betrieb von Jettriebwerken ermöglicht. Der Mun ist der größere der beiden Monde des Planeten, sein graues Antlitz begleitet die Kerbals seit dem Beginn ihrer Geschichte. Minmus ist von Kerbin aus weit unscheinbarer, der seltsame Mond ist wegen seiner geringen Größe und seines weiten Orbits nicht viel mehr als ein winziger Punkt am Nachthimmel.

    Duna, der rote Planet, ist wie Eve ein relativ einfaches Ziel für interplanetare Missionen, sein Mond Ike ähnelt dem Mun sehr.

    Dres ist der kleinste Planet im Kerbol-System und zieht jenseits von Duna seine Bahnen. Er ist kleiner als der Mun, erfüllt jedoch alle Kriterien, um als Planet bezeichet zu werden.

    Der Gasriese Jool ist der größte Planet im System und eignet sich wunderbar um jede Menge Geschwindigkeit nach der langen Reise abzubauen. Wie es sich für Gasriesen gehört verfügt er über jede Menge Monde, namentlich den Mond Laythe, der über Ozeane und eine Sauerstoff-Atmosphäre verfügt; den Eismond Vall; den für Monde riesigen Tylo, den ungleichmäßigen Bop und den noch ungleichmäßigeren Mond Pol.

    Eeloo bildet momentan die äußere Grenze des Systems. Eine relativ kleine Welt, die darüber hinaus schwer zu erreichen ist. Und die Reise dauert Jahre.

    Das gibt uns jede Menge Ziele für Sonden, Satelliten, Astronauten und Raumstationen. Die Raketeningenieure warten schon darauf, ihre fliegenden Sär ... majestätischen Triumphe der Technik in den Orbit zu befördern.
    Das soll aber genug der Planung gewesen sein, ab jetzt geht es nach Augenmaß.

    Im nächsten Teil dann mehr Bilder, Raketen, Satelliten und Erklärungen, was ein Orbit überhaupt ist. (Niemand hat gesagt, dass man hierbei nicht etwas lernen kann )

    Inhalt:

    Nabu 1: Beep, beep, beep
    Nisaba 1: Der erste Kerbal im All
    Nisaba 2&3: E pluribus unum
    Athena: Auf zu fremden Welten
    Jason: Ein kleiner Schritt für einen Kerbal... (und andere Starts)
    Seraphim: Ooops
    Ishtar: Nicht hübsch, aber praktisch
    Der interplanetare Goldrausch beginnt
    Logistik im Weltraum, Teil 1
    Atlas + Neustart der OEI
    Tanker Test und Neues von der Station
    Horizon 1: Zu Dunas roten Wüsten ...
    Horizon 2: Eves violette Hölle
    Die Sol-Raketenfamilie

    Benutzte Mods:

    SubAssembly Saver/Loader
    ISA MapSat
    B9 Aerospace Pack
    Kethane Pack
    Large Station Parts
    Kerbal Alarm Clock
    Geändert von Klingon Admiral (05. Juli 2013 um 22:21 Uhr)

  2. #2
    Chaos ist mächtig Avatar von Schmerzmittel
    Registriert seit
    29.01.08
    Beiträge
    195
    abonniert

    ich habe es bei über 100 starts immerhin geschafft einen satelliten stabil in eine umlaufbahn zu bringen. ansonsten stürzt mir immer alles ab allerdings baue ich auch eher wild drauf los und vergesse alles was ich mir mühsam bei youtube zusammengelernt habe
    Zitat Zitat von Director - Paradox Forums
    The internet already is more than 50% cat 'I CAN HAZ' videos. And two-thirds porn. I realize this makes for more than 100%, but have you seen the internet lately?

  3. #3
    66
    Registriert seit
    22.04.09
    Beiträge
    19.849

  4. #4
    Ewig unbezähmbar! Avatar von LegatBashir
    Registriert seit
    01.11.05
    Ort
    verschneiter Süden
    Beiträge
    1.689
    lese mit.

    Zu KSP gabs schonmal ne Story...

    Kannst du kurz zusammenfassen was die neuen Features sind? Oder bist du erst mit der 0.20 frisch eingestiegen?
    ex flammis orior

  5. #5
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483
    Zitat Zitat von LegatBashir Beitrag anzeigen
    lese mit.

    Zu KSP gabs schonmal ne Story...

    Kannst du kurz zusammenfassen was die neuen Features sind? Oder bist du erst mit der 0.20 frisch eingestiegen?
    Ich bin erst seit 0.19 dabei, bin also noch ein recht neuer Spieler. Was es in 0.20 so neues gibt:

    5 neue Kapseln (Kuppel-Cockpit, kleinere Landekapsel, Fernsteuerungen für beide Raketengrößen, einen Kommandositz [für Rover gedacht]), ein paar sonstige neue Teile (Docking Nodes für die großen Teile, ein neuer Rad-Typ), Flaggen, ein paar neue Texturen, anscheinend Performanceverbesserungen (ohne 'ne richtige Raumstation kann ich das aber nicht wirklich testen), Info-Fenster in der Tracking Station.

  6. #6
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483

    Nabu 1: Beep, beep, beep

    Zu Beginn eine einfache, kleine und kurze Mission: Der Kommunikationssatellit Nabu 1 soll in ein progrades Äquatorialorbit mit 100km Höhe gebracht werden. Daneben setze ich mir selbst noch das Ziel, möglichst wenig Weltraumschrott zu verursachen.

    Bevor es aber zur eigentlichen Mission geht erst einmal in kleiner Exkurs in die wunderbare Welt der Orbits. Ein Orbit ist genau genommen nicht viel mehr als ein Fall in Richtung eines Körpers mit ausreichender Gravitation, mit dem kleinen Detail dass man sich dabei sehr, sehr schnell horizontal bewegt. Somit trifft man das Objekt, auf das man zufällt niemals. Innerhalb von Atmosphären sind stabile Orbits nicht möglich, da einen die Atmosphäre stetig abbremst (IRL sind stabile Orbits aus verschiedenen Gründen unmöglich, das gilt zum Glück nicht für KSP). Ein progrades Orbit bezeichnet ein Orbit mit der Rotationsrichtung des umkreisten Körpers, ein retrogrades Orbit ein Orbit gegen die Rotationsrichtung. Die Exzentrizität eines Orbits gibt an, wie sehr sich die Höhe der Apoapsis (dem höchsten Punkt des Orbits) und der Periapsis (dem niedrigsten Punkt des Orbits) unterscheiden. Die Inklinität eines Orbits gibt die Neigung eines Orbits zum Äquator an. Diese Begriffe werden oft auftauchen, merken.

    So, nun aber zu Raketen:


    Ein relativ kleiner Träger, mit den 0,9 Tonnen Nutzlast in etwa 15,8 Tonnen schwer ... nicht das allerbeste Verhältnis, aber man kommt komfortabel in jedes 100km Orbit (egal ob prograd, retrograd oder polar) und mit genug delta-v um zu deorbitten (delta-v = Geschwindigkeitsänderung; merken). Die Orbitter-Stufe ist mit RCS (Reaction Control System) ausgestattet, um nach dem Ausklinken der Nutzlast etwas auf Distanz zu gehen, um das deorbitten einzuleiten. Die unterste Stufe besitzt 4 Flüssigtreibstoff-Booster, welche jeweils paarweise in einem sogenannten "asparagus staging" abgestoßen werden. Im Hintergrund sieht man noch das Vehicle Assembly Building (VAB), wo Raketen gebaut werden, sowie den Spaceplane Hangar (SPH), wo man Flugzeuge (inklusive Raumflugzeugen) konstruieren kann.



    Majestätisch erhebt sich die Rakete vom Launchpad und stößt unter dem Schub von insgesamt 5 Raketenmotoren in bisher ungeahnte Höhen vor. (Es ist immerhin der erste Start in diesem Spiel)
    Die ersten paar Kilometer sind sehr einfach, geradeaus hoch und darauf achten, dass man nicht zu schnell aufsteigt. Man will den Treibstoff in horizontale Bewegung umwandeln, nicht in vertikale. Nach einigen Kilometern ist dann das erste paar von Boostern leer und wird abgeworfen. Der vertikale Aufsteig geht bis etwa 10km Höhe, dann wird ein so genannter "gravity turn" eingeleitet:



    Die Rakete wird nach Osten (in die Rotationsrichtung des Planeten) geneigt. Dies gibt uns die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten als konstenloste delta-v, von Kerbal Space Center sind dies etwa 175m/s. Man sieht auch gut das bereits fehlende Boosterpaar, während die restlichen Triebwerke noch jede Menge Treibstoff haben. Letztendlich werden aber auch sie abgeworfen:



    Wie man erkennen kann ist die Rakete inzwischen fast horizontal geneigt ... zu weit, ich musste später die letzte Stage wieder aufrichten um in die Umlaufbahn zu kommen.



    Abkopplung von Stufe 1, man sieht wie ich die Neigung der Rakete inzwischen korrigiert habe. Stufe 2 wurde noch nicht gezündet.

  7. #7
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483

    Nabu 1: Beep, beep, beep (Fortsetzung)



    Letztendlich erreiche ich eine Höhe von in etwa 100 Kilometern und plane mein Maneuver um mich in ein stabiles Orbit zu bringen. Die Zahl rechts neben meinem Navball zeigt die für dieses Maneuver benötigte delta-v an, in diesem Fall ca. 270 m/s ... nicht mehr wirklich viel. Leider arbeiten die Maneuver mit sofortiger Impulsübertragung, deshalb sind sie nicht ganz genau und ich benötigte noch einige Korrekturen um ein schönes Orbit zu erhalten:



    Nun, da das geschafft ist, wird es Zeit, unseren Satelliten auszusetzen:



    Ich habe mich dabei für Andockklammern anstatt der üblichen Abkoppler entschieden, aus dem einfachen Grund da das abdocken zweier Schiffe deutlich sanfter ist als ein Abkoppeln, wodurch das Orbit des Satelliten weniger verändert wird.
    Die letzte Stufe der Rakete dreht sich dannach um und beginnt ihr deorbit-Maneuver. Dies erreicht man am effektivsten indem man retrograd Schub gibt. Letztendlich taucht die Rakete in die Atmosphäre ein und verglüht ... oder sie würde zumindest verglühen, wenn Wiedereintrittshitze schon im Spiel wäre. Aber wenigstens gibt es schon hübsche Effekte:



    Zu guter letzt noch ein Bild des Satelliten in seinem Orbit:



    Über dem Satelliten lässt sich auch noch der Mond Minmus erkennen ... der wird aber erst später angesteuert.
    Die Eigenschaften des finalen Orbits:

    Periapsis: 100.048 m *
    Apoapsis: 100.260 m *
    Umlaufzeit: ca. 32 min
    Geschwindigkeit: ca. 2246 m/sec

    *aufgrund gewisser Eigenschaften der Physikengine schwanken diese Werte, anscheinend aufgrund der Rotation des Satelliten in Relation zu Kerbin

  8. #8
    hat den Blues Avatar von Elwood
    Registriert seit
    05.11.07
    Beiträge
    4.352
    Gratulation zum Launch!


    Emoticon: rede
    Möge "Nabu1" mehr können als der Sputnik, kollisionswarnender sein als der Eurohawk und schöner singen, als Chris Hadfield ... auch wenn er aussieht, wie ein Waschtrockner mit Turntable
    Geschichten zum Lesen ...

    Der seltsame Fall des William Penn | Col II --- TaC-Mod | abgebrochen
    Wahnsinn mit Methode? | Col II --- TaC-Mod | beendet | SdM April 2012
    Visiting Vvardenfell | TES III Morrowind | pausiert
    Es war einmal (noch) kein Portugal | Civ IV --- PAE-Mod | beendet
    Pack die Thermohose ein ... | Icewind Dale --- Trials of the Luremaster | läuft
    NEU: [RL] ... wie Gott nach Frankreich - Elwoods ??? | Modellbaubericht | läuft

  9. #9
    der Sardaukar Avatar von Bashar
    Registriert seit
    24.04.13
    Beiträge
    110
    Das sieht ja auch mal in­te­r­es­sant aus

    Kannst du vieleicht noch ein bischen was zu dem Spiel schreiben? Gibt es ein übergeordnetes Ziele bzw. andere Völker auf die man treffen kann...? Können andere Planeten bzw. Systeme kolonisiert werden?
    Ich hab von dem Game noch nie was gehört...
    Die Formen müssen gewahrt bleiben...!

  10. #10
    Gast
    Gast
    Schließe mich meinem Vorredner an

  11. #11
    Held der Arbeiterklasse Avatar von Simato
    Registriert seit
    16.02.06
    Beiträge
    24.346


    Schnell mal abonnieren!
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Von Simato lernen heißt Siegen lernen!

  12. #12
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483
    Zitat Zitat von Bashar Beitrag anzeigen
    Kannst du vieleicht noch ein bischen was zu dem Spiel schreiben? Gibt es ein übergeordnetes Ziele bzw. andere Völker auf die man treffen kann...? Können andere Planeten bzw. Systeme kolonisiert werden?
    Zu gern.

    Nein, es gibt kein übergeordnetes Ziel, zumindest kein vom Spiel vorgeschriebenes. Ein Karrieremodus ist zwar geplant, aber noch nicht umgesetzt, dort wird man dann wohl auf sein Budget und alles achten müssen, was man im momentanen Sandbox-Modus nicht muss. Daher sind die einzigen Ziele jene, die man sich selbst setzt ... oder einfach der Spaß, zunehmend verrückte Raketen zu bauen (oder selbst gesteckte Ziele mit zunehmend verrückten Raketen zu erfüllen). Man könnte es also in diesem Aspekt mehr oder minder mit den früheren Versionen von Minecraft vergleichen.

    Andere Spezies gibt es keine, zumindest momentan. Sollten irgendwann andere Sonnensysteme implementiert werden, könnte sich das natürlich ändern. Wobei es mir da schon vor der benötigten delta-v (die Gravitation von Sternen ist stark) und der Reisezeit graut.

    Planeten können gewissermaßen kolonisiert werden, aber nicht so wie man es aus der Science-Fiction gewohnt ist. Man landet einfach ein paar Module auf einem Planeten oder Mond und nennt das dann Kolonie. Wenn man wirklich gut ist dockt man die Module auch noch aneinander (was auf Planeten/Monden so ziemlich die Hölle ist). Viel Sinn gibt es dahinter momentan aber nicht, außer dass man damit beweisen kann wie gut man seine Raumschiffe fliegen kann.

    Mods werfen das alles dann aber über den Haufen, es gibt zum Beispiel eine Mod die einem das abbauen von Ressourcen auf anderen Monden/Planeten erlaubt, um daraus Raketentreibstoff zu gewinnen. Das gibt den Mondbasen dann einen Sinn.

    Ich werde versuchen mehr oder weniger die Geschichte der Raumfahrt nachzustellen, wobei ich die recht dunklen Ursprünge ausgelassen habe.
    Als nächstes ist wohl ein suborbitaler Weltraumflug dran, auch wenn es diesen meines Wissens zu diesen zeitpunkt nicht gab, aber meine Kerbals wollen erstmal testen, ob sie überhaupt den physischen Belastungen der Schwerelosigkeit standhalten können.

    Aber irgendein übermäßig optimistischer Ingenieur hat schon mal vorgeschlagen, sowas hier ins Orbit zu schießen:



    Verrückt, der Mann.

  13. #13
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483

    Nisaba 1: Der erste Kerbal im All

    Nachdem Nabu 1 weiterhin einsam im All seine Bahnen zieht und der grßenwahnsinnige Ingeneur in die nächstgelegene Polarregion strafversetzt wurde (da das Raumzentrum 0,1° südlich des Äquators liegt treibt er sich nun also am Südpol rum) hat der Administrator der Kerbal Space Agency (KSA) beschlossen, einen ersten suborbitalen Raumflug durchzuführen, um Erkenntnisse zur Auswirkung der Schwerelosigkeit auf die Physis der Kerbals zu gewinnen. Dies soll zur Vorbereitung etwaiger zukünftiger Raumfahrtmissionen dienen.

    Wenig später ließ sich dann auf der Startrampe diese Rakete vorfinden:



    Die Rakete ist dem Trägersystem von Nabu 1 sehr ähnlich, schließlich ist das Missionprofil beinahe identisch (genau genommen ist dieser Flug einfacher als Nabu 1). Auch die Nutzlast hat in etwa das selbe Gewicht. Einige Änderungen wurden aber natürlich vorgenommen: Zum ersten wäre da die sogenannte Rettungsrakete an der Spitze. Sie dient dazu, die Kommandokapsel in Falle eines Unfalls aus der Gefahrenzone zu bringen und wird auf dieser Mission kurz nach dem Gravity Turn abgeworfen. lieber erlaubt es mit die Installation der Rettungsrakete nicht mehr, einen Fallschirm an der Spitze der Kapsel zu befestigen. Ich habe sie also denkbar unaerodynamisch an den Seiten platziert. Es gibt seitlich montierbare Fallschirme, diese sind aber für die großen Kapsel gedacht (und bei Tests der Rettungsrakete hatten sie Angewohnheit, sich in Wohlgefallen aufzulösen). Desweiteren verfügt das Service-Modul über 4 statt 2 RCS-Tanks, da für spätere Nisaba-Missionen Andockmanöver geplant sind, die größtenteils über das RCS-System erfolgen.

    Auch dieses Mal verläuft der Start ohne Komplikationen und die Rakete beginnt ihren Aufstieg, bei ca. 3500 Metern Höhe wird das erste Paar an Asparagus-Boostern abgeworfen, bei 10km wird der Gravity Turn durchgeführt.



    Kurz darauf wird die Rettungsrakete abgestoßen, indem sie abgekoppelt wird und ein Tiel ihrer Booster zünden, was ihr eine beachtliche Geschwindigkeit verschafft (die Rettungsrakete selbst wiegt fast nichts, muss aber genug Schub haben, um die 800 kg schwere Kapsel in Sicherheit zu tragen). Nach und nach werden dann weitere ausgebrannte Stufen abgeworfen (größtenteils das selbe wie bei Nabu 1, deshalb keine Bilder. Letztendlich erreichen wir dann ein "Orbit" von etwa 125x40 Kilometern. Blöderweise habe ich vergessen einen Screen zu machen.
    Dafür gibt es dieses Bild eines Sonnenuntergangs:



    Fun-Fact: Auf der ISS geht die Sonne jeden Tag 16 mal unter.

    Sicher werden sich jetzt einige Fragen, warum ein Orbit von 120x40 km noch ein "suborbitaler Raumflug" ist. Der Haken an der Sache ist, dass man auf einer Höhe von 40km schon wieder durch Kerbins Atmosphäre fliegt (diese endet bei 69.077,553 Metern). Dies Führt dazu, dass uns die Luft abbremst, was wiederrum unsere Geschwindigkeit senkt was wiederrum unser Orbit verkleinert. In der Raumfahrt wird ein solches Manöver als "aerobraking" bezeichnet und fand unter anderem bei der Rückkehr von Apollo 11 Anwendung (dort sogar mehrmals hintereinander). Eine besonders extreme Form des Aerobraking ist ein "Aerocapture"-Manöver, aber damit wird sich erst bei interplanetaren Missionen beschäftigt.
    Hier eine Demonstration der Wirkung des atmosphärischen Widerstands auf unser Orbit:



    Wie man sieht ist die Apoapsis unter das Orbit von Nabu 1 gefallen (100x100 km), während sie ursprünglich bei etwa 125km lag. Natürlich wird dieser Effekt stärker, je tiefer man in die Atmosphäre eintaucht (was das die dichten Atmosphären von Eve und Jool zu einem absoluten Traum macht). Auf irgendeinem Grund komme ich dann auf die Idee, mein Service-Modul auszuklinken bevor das Orbit tief genug gefallen ist. Vor v0.20 wäre das noch ein blöder Fehler gewesen, da das Spiel die Physik eines Objektes nur bis zu einer bestimmten Distanz berechnet, dahinter folgt es dann nur noch strikt seinem Orbit. Zwar werden Trümmerteile in der Atmosphäre despawned, aber erst ab einer Höhe von 23km. Mein Trümmerteil würde aber nicht unter 23km fallen. In 0.19 und tiefer hätte ich damit also ein orbitales Trümmerteil generiert...


    Komm zurück!..

    Aber keine Sorge, wir sind hier in v0.20! Hier kann man auch die "Kontrolle" über Weltraumschrott übernehmen. Ok, ihm beim Fliegen zuschauen wäre genauer, aber so kann ich die Physik-Simulation wieder erzwingen, was das Trümmerteil letztendlich mit Kerbin kollidieren lassen würde. Ich drücke aber einfach auf "End Flight", hat den selben Effekt und geht schneller ... ich habe immerhin noch eine Kapsel zu landen.

    ...

  14. #14
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
    Registriert seit
    22.05.13
    Beiträge
    483
    ...

    Die Kapsel fliegt währenddessen durch die oberen Atmosphärenschichten und wird laaaaangsam abgebremst. Letztendlich taucht sie jedoch in die tieferen Schichten ein, was Wiedereintritts-Effekte auf den Plan ruft:



    Unserem Pilot, Merburry Kerman, scheint das ziemlich zu gefallen. Wir sollten einen möglichen Zusammenhang zwischen Raumflügen und hormonellen Störungen untersuchen. (Genau genommen gibt es im Spiel genau 2 Sorten von Kerbals: solche die grinsen, egal was passiert; und solche die kurz vorm Herzinfarkt stehen, egal was passiert)
    Zirka 10 Kilometer über dem Meeresspiegel öffnen wir dann unsere beiden Fallschirme, welche uns deutlich abbremsen, selbst wenn sie noch nicht vollständig geöffnet sind:



    Zwei Fallschirme sind zwar ziemlicher Overkill, aber eine Rakete sollte halt symmetrisch sein. 500 Meter über dem Boden öffnen sich die beiden Fallschirme dann vollständig:



    Und nach 39 Minuten und 15 Sekunden landet Merburry Kerman seine Kapsel, die Mission Nisaba 1 ist damit abgeschlossen:


  15. #15
    Held der Arbeiterklasse Avatar von Simato
    Registriert seit
    16.02.06
    Beiträge
    24.346
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Von Simato lernen heißt Siegen lernen!

Seite 1 von 5 12345 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •