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Thema: [FFIX] Von Dieben, Prinzessinen, Rittern, Monstern, dem Universum und den ganzen Rest

  1. #1
    Gurkenhobel Avatar von Beezle
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    [FFIX] Von Dieben, Prinzessinen, Rittern, Monstern, dem Universum und den ganzen Rest





    Von Entscheidungsfreiheit und Geschichten
    Handlungsfreiheit ist in. Handlungsfreiheit ist nicht nur cool, sondern mittlerweile essentieller Bestandteil eines jeden Computer- oder Videospiels. Und das ist gut so. Zumindest bei den meisten Spielen. Ein Civilization, bei dem es nur eine, oder eine Hand voll vorbestimmter Strategien gibt ist Schwachsinn. Rollenspiele wie The Witcher oder Adventures wie Heavy Rain (wobei ich das nur vom Hörensagen kenne) sind wegen ihrer Entscheidungsfreiheit Perlen der Spielegeschichte. Es gibt meiner persönlichen Meinung nach aber auch Spiele, die etwas über das Ziel hinausgeschossen sind. Ich möchte an dieser Stelle Morrowind und X³ als Beispiele anführen. Beide haben riesige Fangemeinden, die diese Spiele und die Entscheidungsfreiheit, die sie bieten lieben. Mir jedoch haben sich beide (und eine Reihe Spiele mehr) trotz intensiven Bemühungen nicht erschlossen (was ich sehr bedauere). Sie erwürgen sich in ihrer Handlungsfreiheit und verstecken dadurch die Geschichte, die manch ein Spieler erwartet und sucht. Einige Spiele, wie zum Beispiel Sims erzählen gar keine Geschichte im klassischen Sinn, sondern bestehen ausschließlich aus Dingen, die man frei entscheiden kann. Auch diese Spiele finde ich gut und sie machen mir Spaß.
    Es gibt des weiteren Spiele, die einem neben großer Handlungsfreiheit auch "die Hand geben" und denjenigen, der es möchte durch die Geschichte (und in diesem Fall meist eine "Hauptquest") führen. Eines dieser Spiele ist Oblivion. Von Fans der Vorgängers oft als "Casual" und "Mainstreamkompatibel" beschimpft ist es für Einsteiger viel leichter zugänglich und daher mitreißender als zum Beispiel Morrowind. Es bietet einem die Gelegenheit eine spannende (wobei das auch vom Betrachter abhängt) Geschichte zu erleben, auch wenn man nicht alle Möglichkeiten und Optionen begriffen hat, die das Programm dem Spieler an die Hand gibt. Und es gibt noch eine letzte Gruppe von Spielen. Diese ist heutzutage bis auf wenige (zum Teil aber gute) Ausnahmen aus dem Mainstreambereich verschwunden. Diese Spiele zielen nicht darauf ab jeden Spieler sein eigenes Abenteuer erleben zu lassen. Es gibt meist nur ein vorbestimmtes Ende und die Möglichkeiten zur Personalisierung (Charaktererstellung, Mods...) liegen zwischen sehr beschränkt und nicht vorhanden. Das Hauptaugenmerk dieser Spiele liegt woanders. Sie wollen unterhalten und verweden dazu ein Mittel, das (meiner Meinung nach) in früheren Jahren in der Spieleszene viel ausgeprägter war als heute:
    Schöne Geschichten.
    Final Fantasy IX erzählt eine der schönsten Geschichten, die je von einem Spiel erzählt bekam und darum will ich diese an euch weitergeben. Erwartet also von dieser Story keine tiefgreifenden Entscheidungen, die ich mit eurer Hilfe treffen könnte. Bis auf die Charakterentwicklung und die Strategie bei Kämpfen wird das Spiel in fest verlegten Schienen verlaufen. Die einzige Möglichkeit sein Spiel zu personalisieren ist die Benennung der Charaktäre. Diese würde ich (abgesehen vom Hauptcharakter, der nach mir benannt wird - das nehme ich mir einfach mal raus) allerdings dann gerne euch überlassen, wenn es soweit ist. Falls das Spiel jemandem unter euch gefallen sollte, empfehle ich ihm mit dem Lesen aufzuhören und sich das Spiel günstig über eBay oder von Freunden zu besorgen und es selbst zu spielen. Der Grund dafür ist schlicht, daß ihr das Spiel nach meiner Story kennen werdet und beim Selbstspielen nichts neues mehr erleben würdet.
    Lasst mich euch aber nun bitte eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von sympathischen Dieben, schönen Prinzessinnen, merkwürdigen Königinnen, schrecklichen Monstern, feuchten Grotten, edlen Rittern, riesigen Luftschiffen, geheimnisvollen Ländern, erhabenen Wüstenpalästen, verschneiten Vulkanen, einem magischen Kartenspiel, großen gelben Laufvögeln und verwirrten Zauberern. Es ist allerdings auch eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, die Bedeutung von Erinnerungen, das Universum und den ganzen Rest.



    Von der Technik
    Ursprünglich sollte Final Fantasy IX für Playstation und PC erscheinen. Die PC Version wurde jedoch wärend der Entwicklung unglücklicherweise verworfen. FF IX stellte zwar einen glanzvollen Abschied der Reihe von der alt-ehrwürdigen PS1 dar. blieb der (sehnsüchtig) wartenden Fangemeinde aber vorenthalten.
    Alle die nun fürchten von mir nur pixelige Playstation Screenshots oder gar Fotografien meines Fernsehers gezeigt zu bekommen kann ich jedoch beruhigen:
    Ich emuliere Final Fantasy IX mit dem Programm ePSXe 1.7 auf meinem PC. Dazu verwende ich diverse Plugins (zum Beispiel auch für die im Vergleich zur Playstation stark verbesserte Grafik), die sich für das Spiel nach einigen von mir durchgeführten Testreihen am besten eignen. Wenn das Spiel auch jemand von euch so emulieren möchte wie ich, sage ich dem-, der- oder denjenigen herzlich gerne, wie das geht. Allerdings lieber per PN, ICQ, Facebook oder in einem eigenen Thread (falls derlei halblegales - ausdrücklich nicht illegales) hier im Forum geduldet wird. Ihr könnt euch das spiel demnach auch bedenkenlos besorgen, wenn ihr keine Playstation habt. Ab einem Dualcore (und wahrscheinlich auch darunter) ist das Spielen problemlos auch mit dem PC möglich.




    Von dieser Story
    Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden die Erlebnisse der Hauptfigur aus der Ich-Perspektive zu schildern. Ich hoffe ich kann mich gut genug in sie hineinversetzen, um sie euch gebührend näherzubringen.
    Da ich das Spiel schon mehrmals durchgespielt habe, werde ich versuchen alle anstehenden Entscheidungen (ein paar gibt es immerhin) von euch treffen zu lassen. Eine Ausnahme ist hier nur der Name der Hauptfigur. Sie wird meinen Vornamen tragen.
    Die im Spiel enthaltenen Minispiele werde ich der Vollständigkeithalber in einem Spoiler-Tag erwähnen. Für die Story sind sie meist nicht relevant.
    Die Zwischensequenzen werde ich (sofern vorhanden) auf Youtube verlinken. Sollte es sie dort nicht geben, werde ich versuchen das Geschehen bestmöglich mit Bildern zu dokumentieren.
    Edit: Ich glaube alle Cutscenes auf Youtube gefunden zu haben. Ihr werdet also ganz nah am Geschehen sein.
    Jetzt versuche ich nur noch herauszufinden, wie ich mit einer Gamepad Tast einen Screenshot machen kann. Dann muss ich nicht direkt vor dem Bildschirm sitzen.



    Zur Einstimmung:
    Der Introfilm für das Hauptmenü


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    Geändert von Beezle (22. Juli 2010 um 08:12 Uhr)
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  2. #2
    Sonnenkind Avatar von c4master
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    Einmal Fantasy-Geschnetzeltes mit geröstetem Ork an allem! (Dark Messiah Story - pausiert)

  3. #3

  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Steve-Y
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    VIVI ! der name MUSS so bleiben ^^
    einer der sympathischsten Final Fantasy Chars ever
    “Kurzinfo: Ihr könnt nicht besoffen zur Arbeit erscheinen, ihr seid keine Piloten."

  5. #5
    Gurkenhobel Avatar von Beezle
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    Zitat Zitat von Steve-Y Beitrag anzeigen
    VIVI ! der name MUSS so bleiben ^^
    einer der sympathischsten Final Fantasy Chars ever
    Aber er kann ja genauso sympatisch sein, wenn er den Namen eines Forenmembers trägt, oder?
    Außerdem sind wir noch garnicht so weit. Immer mit der Ruhe.
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  6. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von Steve-Y
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    Zitat Zitat von Beezle Beitrag anzeigen
    Aber er kann ja genauso sympatisch sein, wenn er den Namen eines Forenmembers trägt, oder?
    Außerdem sind wir noch garnicht so weit. Immer mit der Ruhe.
    ich hab mich aber schon so an den namen gewöhnt

    man wird ja auch nicht jünger all diese Namen merken ^^
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  7. #7
    Gurkenhobel Avatar von Beezle
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    Kapitel 1: Die schöne und der Dieb

    Prolog: Ein guter Plan



    Der große Raum sah' schon durch das Bullauge sehr dunkel aus. Als ich ihn betrat, sah ich kaum mehr die Hand vor Augen. Es roch ein wenig modrig nach Holz hier unter Deck. Das ist aber immer so auf dermaßen alten Luftschiffen, wie die Primavista eines ist. Der Geruch bedeutet für mich auch weniger unangenehmen Gestank, als viel eher ein kleines Stück Heimat. Immerhin ist die Primavista das, was einer Heimat am nächsten kommt, wenn man mit ihr auf Reisen ist.
    Nachdem ich mich ein paar Schritte durch das Dunkel getastet hatte, und dabei glücklicherweise auf ein Potion mit Heiltrank und ein paar Gil stieß, die hier vermutlich jemand vergessen hatte gelang es mir schließlich die Streichhölzer in meiner Hosentasche ausfindig zu machen. Kaum hatte ich den Kerzenleuchter auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes entzündet hörte ich eine Stimme aus dem Zimmer nebenan.
    Es war Cinna, der sich in seinem ureigenen Dialekt erkundigen wollte, wer da eben minutenlang durch den dunklen Schiffsrumpf gestolpert ist. Ich gab mich also zu erkennen.
    Cinna hatte offensichtlich zusammen mit Markus und Blank schon auf mich gewartet. Wir vier waren Mitglieder der berüchtigten Räuberbande Tantalus. Der einzige, der zu unserer kleinen Versammlung unter Deck noch fehlte, war unser Boss... Nach einer kurzen Absprache mit meinen Ganovenkollegen stellte sich heraus, daß auch sie nicht wussten, wo sich unser geschätzter Anführer herum trieb, und so warteten wir... bis...
    Bis die Türe mit einem lauten Knallen aufgestoßen wurde und ein monströses Wesen mit Drachenkopf schnaubend und brüllend die Treppen hinunter mitten in den Raum gesprungen kam!
    Wir vier machten uns bereit zum Kampf und als hauptberufliche Diebe, war unsere Taktik für die Auseinandersetzung klar: Erstmal sehen, was das Monster so bei sich trägt.
    Nachdem wir ihm eine Heilpotion, einen Armreif und eine Silenquedea abgenommen hatten, konzentrierten wir uns voll auf den Angriff und nach einigen gezielten Hieben mit Cinnas Hammer, Markus' Schwert und meinen Dolchen, begann der Drachenkopf schon zu wackeln. Was darunter zum Vorschein kam, hatten wir so allerdings nicht erwartet: Es war Bark, unser Boss, der uns anscheinend nur ein wenig herausfordern wollte. Aber musste er uns deswegen einen solchen Schrecken einjagen? Nach ein paar flapsigen Bemerkungen seinerseits begaben wir uns schließlich alle zusammen in's Nebenzimmer zur Lagebesprechung.
    Eigentlich war der Plan jedem von uns fünf klar. Dennoch gingen wir ihn noch einmal durch. Es durfte schließlich nichts schiefgehen! Am heutigen Abend war die Tantalus nämlich einmal keine Räuberbande. Zumindest offiziell nicht. Am heutigen Abend sollte in Alexandria, der prachtvollen Hauptstadt an den großen Wasserfällen die Schauspieltruppe Tantalus auftreten. Das Theaterstück "Deine Taube möcht' ich sein" sollte vor der Königin, der Prinzessin, dem gesamten Hofstaat und dem Adel des Landes vorgeführt werden. Doch da die Tantalus keine Theatergruppe, sondern eine Diebesbande war und ich kein Schauspieler, sondern einer der geschicktesten Ganoven des ganzen Kontinents... war dies nur die erste Hälfte des Planes. Die zweite bestand darin, daß Blank in der Pause die versammelten Gäste mit eingeschmuggelten Juckzirpen ablenkte, wärend ich in der Zwischenzeit... aber seht selbst:
    Es war ein halsbrecherisches Vorhaben. Ich sollte die wunderschöne, vom gesamten Volk geliebte und geachtete Prinzessin Garnet Till Alexandros, die 17. kidnappen.
    Da blieb eigentlich nur noch zu sagen... Vorhang auf und Bühne frei!
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  8. #8
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Schön geschrieben, mal gucken ob du es durchhätst

    Bin schon auf die (vielfältige ?) Charakterentwicklung gespannt die du angedeutet hast.

    Edit meint noch, dass mich der Style immer abgeschreckt hat und auch imemr wird, daher werde ich mich wohl auf den Text konzentrieren
    Hallo.

  9. #9
    der Gesegnete Avatar von Thalionrog
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    Werde gespannt mitlesen, du hast dir da ein sehr schönes Spiel ausgesucht.


  10. #10

  11. #11
    Gurkenhobel Avatar von Beezle
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    Zitat Zitat von noxx-0 Beitrag anzeigen
    da fehlt die einbindung von der tollen Musik
    Hö? Sind doch beide Videos mit Ton. Welche Musik meinst du?

    Ich komm' leider erst am Samstag dazu weiterzuschreiben, obwohl ich die Shot's schon gemacht habe...
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  12. #12

  13. #13
    Gurkenhobel Avatar von Beezle
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    Wenn Du mir sagst, wo's die online gibt, und wie ich die einbinde, sehr gerne.
    Weiter geht's:


    Die Fälschung


    Die große steinerne Kriegerstatue in der Mitte des runden Platzes, gleich hinter dem Haupttor Alexandrias hatte schon viel gesehen. Im Moment sah sie, wie sich das in die Jahre gekommene Theaterschiff Prima Vista aus dem Nabel und den Wolken herausschob, die Stadtmauer passierte und langsam in Richtung des Kristallpalastes schwebte. Alles war bereit, für eine Epochale Aufführung von "Deine Taube möcht' ich sein" der hochgelobten Tantalus Theatergruppe heute Abend.

    Doch die Statue sah noch etwas. Sie sah einen kleinen Jungen, der zu ihren Füßen in die Stadt gelaufen kam. Er trug eine gestreifte Hose, einen blauen Leinenmantel, der auf Höhe der Brust des Jungen mit einer roten Schnur zugezogen war und lederne Handschuhe. Das auffälligste an der Erscheinung des Jungen war jedoch sein brauner Zipfelhut, den er sich tief in's Gesicht gezogen hatte. Bis auf seine leuchtenden Augen war davon kaum etwas zu erkennen.

    Er wirkte unbeholfen. Fast ein wenig erschlagen von der Größe der Stadt, dem Anblick das Theaterschiffes und der gigantischen Menge von Leuten, die sich in Richtung des prachtvollen Schlosses wälzte. Sie bestand aus beinahe allen möglichen Bewohnern des Kontinents. Alexandrianer, Clayraner, Lindblumer, Burmencianer, Menschen und andere Wesen, arme, reiche und adelige, Kinder und Greise. Alle waren wegen des Theaterstückes nach Alexandria gekommen. Auch der kleine Junge.

    Staunend begutachtete er die vielen Leute und Gebäude. Er sog all diese neuen Eindrücke förmlich in sich auf. Beeindruckt tapste er in Richtung Marktplatz. Mit den Gedanken ganz wo anders, stolperte er über einen hervorstehenden Pflasterstein und verlor dabei fast seine Eintrittskarte. Glücklicherweise sah ein Mädchen das Ticket, daß dem kleinen Jungen aus der Tasche gerutscht war, bevor ein Passant es ihm wegnehmen konnte, und gab es ihm sofort zurück, als er sich wieder aufgerappelt hatte.


    Selbstverständlich war das nicht, denn die Tickets für das Theater sind lange ausverkauft. Der Junge hatte ohnehin Glück noch eines von jemandem zu ergattern, der leider selbst nicht hingehen konnte.

    Kaum hatte der Kleine seinen weg, immernoch die große Stadt bestaunend, fortgesetzt, lag er schon wieder auf der Nase. Diesmal hatte ihn jedoch jemand angerempelt. Er Übeltäter war sogar noch einen Kopf kleiner und sah aus wie eine Mischung aus einem Jungen und einer Ratte. Was für euch vielleicht ein wenig abartig klingt ist allerdings auf dem Kontinent des Nebels nichts ungewöhnliches. Dort gibt es schließlich viele sonderbare Wesen. Und so macht sich der Junge mit dem Zipfelhut auch keine Gedanken über das Aussehen des Rattenjungens, sondern vielmehr über das gereizte "Pass auf, wo du da hinlatschst!!", das er ihm noch zugerufen hatte, bevor er seinen halsbrecherischen Lauf durch die Menschenmassen zum Schloss fortsetzte.


    "Vielleicht war es der Gesundheit nicht unbedingt förderlich, sich so genau umzusehen", dachte der Junge bei sich. "Aber dann übersehe ich noch die vielen tollen Sachen, die die Reichen Leute hier überall vergessen." Und das wäre in der Tat schade, denn am Rand der Wege sammeln sich geradezu nützliche Items, die es sich mitzunehmen lohnte. Heiltränke, Spielkarten, Geld, Phoenixfedern (Gerüchten zufolge vermögen sie selbst Tote aufzuwecken) und viele andere tolle Sachen. Sogar ein Zelt war dabei, wobei der Junge mit der Zipfelmütze erst etwas später auf seinem Weg durch Alexandria fand. "Wer so etwas nur weg wirft..." fragte er sich mit Recht.

    Am zentralen Marktplatz vor dem Schloss befand sich das Zelt, das eigens für den Ticketverkauf und die Ausgabe der Einlasskarten aufgestellt worden war. Ohne Einlasskarte ließen einen die Wachen nicht in's Schluss und damit zum Theaterstück. Und so stellte sich der Junge mit dem Zipfelhut brav in die Schlage vor dem Zelt. Als er schließlich an der Reihe war, zeigte er sein Ticket dem freundlichen Herrn mit den Einlasskarten. Doch dieser hatte eine böse Überraschung für den kleinen Jungen:


    Obwohl ihm der nette Kartenverkäufer noch ein paar Spielkarten schenkte, um den Jungen aufzuheitern, verzog er sich traurig und sichtlich geknickt in eine Seitengasse, in der ein Handwerker auf einer Leiter stehend gerade ein Schild an der Wand anbrachte. Er hatte sich so auf das Theaterstück gefreut und war extra deshalb nach Alexandria gekommen. Und nun sollte er es nicht sehen können? Das war so ungerecht...

    Als er in der dunklen Seitengasse so in Selbstmitleid versank, vernahm er eine bekannte Stimme. Es war die des Rattenjungen. Und sie unterbreitete ihm einen eigenartigen Vorschlag: Er sollte für den Rattenjungen arbeiten und dafür würde dieser ihn mit zum Theater nehmen. Etwas verwirrt willigte der Junge mit dem Zipfelhut ein und erhielt prompt seinen ersten Auftrag:


    Er sollte also Schmiere stehen während der Rattenjunge, die Leiter des Handwerkers mopste, der inzwischen Feierabend gemacht hatte. Ihm war nicht wohl dabei, aber schließlich wollte er das Theaterstück sehen, also machte er schließlich gute Miene zum bösen Spiel.

    Mit der Leiter im Gepäck flüchteten die beiden Kleinkriminellen zu einem alten Glockenturm ein paar Straßen weiter. Offensichtlich beabsichtigte der Rattenjunge den Weg in den Palast über die Dächer Alexandrias in Angriff zu nehmen. Der Junge mit dem Zipfelhut durfte als erster den Turm hinauf klettern, doch gerade als er den ersten Schritt auf der Leiter tun wollte traf ihn etwas am Kopf und er fiel auf seinen Hosenboden.

    Zum Glück war der "Gegenstand", den der Kleine an die Birne bekommen hatte aber weich. Weich und war. Und stellte sich als Lebewesen heraus: Es war ein Mogry namens Kupo und ein Freund des Rattenjungen:


    Als Entschuldigung dafür, dass es den Jungen am Kopf getroffen hatte, trug es mich in sein Notizbuch ein. So hatte ich also zum ersten Mal mein Spiel gespeichert.



    Und jetzt seid ihr gefragt: Wie soll der nette, tapsige, kleine Junge heißen? Im "wirklichen" Spiel trägt er den Namen Vivi. Aber vielleicht möchte ein 3DC User den Part des kleinen übernehmen? Oder soll er seinen "echten" Namen behalten? Ich bin gespannt auf eure Vorschläge.
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    Geändert von Beezle (25. Juli 2010 um 09:48 Uhr)
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  14. #14
    Registrierter Benutzer Avatar von Steve-Y
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    ich wär für das orginal
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  15. #15
    負けないで Avatar von nephtys
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    Eine Story zu einem Final Fantasy

    Final Fantasy IX erzählt wirklich eine der schönsten Geschichten der Final Fantasy- und damit der ganzen Videospielewelt.
    Deinen Schreibstil finde ich sehr gelungen und fände es toll, wenn du die viele Arbeit, so detailliert zu berichten, bis zum Ende durchhälst.

    Für die Namen nehme ich persönlich bei FF immer die voreingestellten und wäre hier auch dafür. Die Storyschreiber bei Square denken sich schon ihren Teil bei der Auswahl der Namen und so erhält man, meiner Meinung nach, die größte Spieltiefe, wenn man sie so lässt.

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