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Thema: [HoI2-Doomsday] Auf zu neuen Ufern! - Ungarn 1936

  1. #1
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    [HoI2-Doomsday] Auf zu neuen Ufern! - Ungarn 1936

    Moin!

    Zu erst einmal: ich weiß, dass es momentan eine ganze Palette verschiedener HoI-Storys gibt. Trotzdem habe ich auch begonnen, eine zu schreiben und würde es einfach mal versuchen. Ich hoffe einfach, es gibt immer noch Interesse an weiteren HoI-Geschichten.

    Ich spiele Ungarn auf Normal/Aggressiv. Langfristige Ziele (Achse und so...) sollten soweit klar sein. Tipps, Anregungen und Kritik sind übrigens gern gesehen, erwünscht und gefordert.

    Ich werde auch versuchen, ein wenig RPG reinzubringen, um die Sache spannender zu gestalten. Für eine reine Berichterstattung erachte ich mein Spiel für nicht ausreichend (wer weiß, ob ich gemeinsam mit der Deutschland-KI überhaupt gegen die Sowjetunion bestehen kann). Eine RPG-lastigere Story wäre auch für mich selbst insofern interessant, mal ein wenig über die Rolle Ungarns im Zweiten Weltkrieg zu erfahren. Ich hoffe aber, ich muss nicht erwähnen, dass alle Charaktereigenschaften und -tendenzen frei erfunden sind und nichts mit den Originalen gemeinsam haben (abgesehen vom Namen vielleicht).

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    Nicht über den kurzen Eingangspost wundern, hier kommt nur das Inhaltsverzeichnis rein (Prolog kommt gleich noch).
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    - Bertolt Brecht

  2. #2
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Prolog

    Miklós Horthy sah von seinem Büro des Regierungssitzes in Budapest auf die blaue Donau. Er liebte den Blick auf das Wasser, das vor langer Zeit gewissermaßen sein Arbeitsplatz gewesen war. Er dachte noch oft an seine Zeit in der k.u.k.-Kriegsmarine, in der er als letzter die Position des Oberbefehlshabers innegehabt hatte.
    Er vermisste die Zeiten von damals. Er war mittlerweile zwar Staatsoberhaupt Ungarns, doch das war noch lange Trost; im Gegenteil, die ungeheuren Gebietsverluste, die Österreich-Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg erlitten hatte, schmerzten Horthy. Fast 65 Prozent der ungarischen Bevölkerung war nun von tschechischslowakischer, jugoslawischer, rumänischer oder einer ganz anderen Nationalität. Und alle diese Gebiete, in denen die Zwangsexilanten lebten, gehörten eigentlich Ungarn. Und Horthy beanspruchte sie alle für sein Vaterland, ob es nun um die Slowakei oder um Siebenbürgen ging.
    Obwohl Ungarn nach dem Krieg einiges an Macht eingebüßt hatte, war es Horthy gelungen, das Land einigermaßen wiederaufzubauen. Durch seine nationalistische und teils faschistische Innenpolitik hatte der Admiral a.D. ein neues Nationalbewusstsein der Ungarn geschaffen, das dem der Italiener oder der Deutschen ähnelte. Das waren auch die potentiellen Verbündeten Ungarns – Horthy hatte in seinen sechzehn Jahren als Reichsverweser einiges getan, um sich Italien oder Österreich anzunähern, in den letzten Jahren aber eben auch zum Deutschen Reich unter der NSDAP. In diesem Bereich sah die ungarische Regierung gute Chancen auf sichere Verbündete. Vor allem, da andere ausschieden; England oder Frankreich kritisierten die anti-pluralistische Haltung Ungarns genauso wie die Sowjetunion die Schrecken des „Weißen Terrors“ von 1920 verurteilte.

    Horthy dachte noch oft an das Jahr, in dem er das Staatsoberhaupt seines Heimatlandes geworden war. Nachdem er als Teil der Gegenregierung der Räte-Republik Ungarns 1919 den Kampf koordinierte, zog er schließlich Ende des Jahres an der Spitze der Nationalarmee in Budapest ein. Nachdem große Teile Räte-Republik, überwiegend bestehend aus Sozialisten und Kommunisten, vertrieben oder ermordet wurden, wurde Horthy 1920 zum Reichsverweser gewählt worden – womit er provisorisches Staatsoberhaupt wurde, als man die Rückkehr des Kaisers wartete. Als das Haus Habsburg allerdings vom Thron in Ungarn enthoben wurde, blieb Horthy Regent in einer „Monarchie ohne König“.
    Im Allgemeinen musste Horthy sich selbst zugestehen, dass seine Herrschaft in Ungarn ein wenig merkwürdig war: nicht nur, dass er als Admiral ein Land ohne Marine oder Küste regierte, herrschte er gleichzeitig als provisorisches Staatsoberhaupt in einer Monarchie, die gar keinen Monarchen mehr hatte.

    Dennoch war er zuversichtlich, Ungarn zu alter Größe heranwachsen zu lassen. Dafür hatte er seit nunmehr sechzehn Jahre regiert und dafür würde er notfalls auch noch weitere sechzehn Jahre regieren. Die Zeichen standen zumindest gut: Ungarn näherte sich dem Deutschen Reich immer weiter an, das womöglich bald zum mächtigsten Staat in Europa aufsteigen würde.
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  3. #3
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Das erste Jahr - 1936

    Miklós Horthy strich seine Admiralsuniform (die er immer noch zu offiziellen Anlässen und auch oft privat noch trug) glatt und positionierte sich vor seinem Kabinett. Durch die Fenster hinter ihm hatte man einen fantastischen Blick auf die Donau und auf Budapest. Horthy räusperte sich; das allgemeine Gemurmel der Kabinettsmitglieder hörte auf. Die Minister hatten ihre Hausaufgaben gemacht.
    „Meine Herren“, begann Horthy langsam. „Ich danke Ihnen für Ihr zahlreiches Erscheinen. Ich weiß, das neue Jahr hat eben erst begonnen und der Winter nagt an uns allen, doch wie Sie wissen, gibt es immer Arbeit. Wenn Sie nichts dagegen haben, beginnen wir vorerst mit einer Übersicht über unsere Lage.“
    Jenes Prozedere, mit dem Horthy alljährlich das neue Jahr einläutete. Er ging zu einer riesig anmutenden Landkarte, die an einer Wand des Kabinettssaales hing und nahm einen Zeigestock zur Hand.
    „Das sind unsere aktuellen Grenzen. Wie Sie sicher alle wissen, sind diese allerdings nur eine provisorische Übergangslösung.“ Diese Bezeichnung benutzte Horthy seit sechzehn Jahren. „Bald schon werden wir unsere alten Gebiete zurückerlangen können.“

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    Schließlich lenkte er die Aufmerksamkeit der Minister auf ganz Europa. „Wie Sie sehen, ist unsere ehemaliges Staatsgebiet an die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien gefallen. Zumindest die wichtigsten Gebiete. Wir müssen bestrebt sein, diese Gebiete früher oder später zurückzuerlangen. Das ist unsere Aufgabe als Ungarn und unsere Pflicht gegenüber unseren Brüdern und Schwestern jenseits unserer aktuellen Grenzen. Ihnen sind wir es schuldig, alles uns Mögliche zu tun, um sie wieder zu vollwertigen Ungarn zu machen.“

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    „Glücklicherweise“, schloss Horthy seine Ansprache ab und ging zurück zu seinem Platz an der Stirnseite des massiven Kabinetttisches. „sind wir nicht allein in unseren Bestreben, alte Grenzen wiederherzustellen. Unsere österreichischen und deutschen Brüder haben ein dem uns ähnlichen Nationalbewusstsein, das sie immun gegen aufkeimenden den Bolschewismus der Sowjetunion oder dem Imperialismus Englands macht.“
    Horthy setzte sich und stützte die Arme auf den Tisch. Er sah mit einem Lächeln in die Runde. „Lasst uns beginnen. Wir müssen ein Weltreich wiederaufbauen.“
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  4. #4
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    „Kommen wir zuerst zu Personalfragen. Wie Sie sicher festgestellt haben“, begann Horthy und deutete in die Runde. „Haben wir zwei neue Gesichter in unserem Kreis. Dies sind der neue Verteidigungsminister Bela Imrédy...“

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    „sowie der neue Geheimdienstchef Reszö Andorka...“

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    „Ich hoffe, Sie haben unsere neuen Kollegen schon begrüßt. Wenn nicht, ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür.“
    Für die Personalfragen war Horthy allein verantwortlich. Er hatte sich von den zwei Neubesetzungen vor allem erhofft, die Forschung anzukurbeln. Ungarn spielte europaweit im hinteren Mittelfeld, wenn es um die Erforschung neuer Technologien ging. Dies gedachte Horthy schnell zu ändern. Das war auch der Grund dafür, dass er die Wirtschaft Ungarns auch in diesem Jahr wieder ein Stück verstaatlicht hatte. Als ehemaliger Oberbefehlshaber der Marine war er immer noch ein Freund von absoluter Kontrolle – und obwohl er kein Wirtschafts-Experte war, hielt er es dort doch genauso.

    „Nun zu Forschung“, sprach Horthy weiter. „Es ist Ihnen sicher bekannt, dass unsere Wirtschaft – und vor allem der Industriezweig – noch nicht ganz ausgereift ist. Um dies zu verbessern und die Industrie in unserem Land zu optimieren, arbeiten Spezialisten gerade daran, sogenannte einfache Maschinenwerkzeuge zu entwickeln, um unseren Arbeitern die Arbeit zu erleichtern.“

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    „Außerdem werden wir in Zukunft unsere Infanterie aufrüsten. Doch bevor wir damit beginnen können, geht es zuerst daran, die neue Ausrüstung unserer Soldaten zu optimieren und zu testen. Ich bin mir aber sicher, dass wir dank unseres neuen Verteidigungsministers schon bald große Fortschritte machen.“

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    „Die Produktion ist am Anfang des Jahres ganz darauf ausgelegt, unsere Armee aufzurüsten. Dazu zählen nicht nur unsere Infanteriedivisionen, sondern hauptsächlich unsere Bomberstaffel, die wir dringend verstärken müssen.“

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    „Der Rest unserer Kapazitäten geht vorerst an unsere Exportwirtschaft – je mehr Geld wir gewinnen können, desto leichter ist es für uns, unsere guten diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten.“
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  5. #5
    Tittengrapscher Avatar von Pennraugion
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    Eine Magyar-Stroy

    Willst du eigentlich die Slowakei beim Ereignis 1939 bekommen?
    15 IK mehr oder weniger ist nicht gerade wenig

  6. #6
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Zitat Zitat von Pennraugion Beitrag anzeigen
    Eine Magyar-Stroy

    Willst du eigentlich die Slowakei beim Ereignis 1939 bekommen?
    15 IK mehr oder weniger ist nicht gerade wenig
    Ich werd's versuchen. Als ehemaliges ungarisches Gebiet gehört das sowieso wieder zum rechtmäßigen Besitzer.
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  7. #7
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Horthy wandte sich, nach der Präsentation der Industriekapazitäten, seinem Armeechef István Shvoy zu, zu dem er mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Das lag vor allem daran, dass Horthy selbst Teil der Oberbefehlshaber war – obwohl Ungarn weder über Küste noch Marine verfügte, hatte er den Posten des Marinebefehlshabers übernommen.
    „István, würden Sie uns bitte einen Überblick über unser Heer geben?“
    „Aber natürlich.“ Shvoy, ein hoch gewachsener Ungar mit kahlrasiertem Schädel und markanten Gesichtszügen, stand auf, hielt mit der rechten Hand den Griff seines Offiziersdegens und sah stolz auf die anwesenden Minister. „Wir verfügen im Moment über neun Infanteriedivisionen. Drei von ihnen sind mit zusätzlichen Brigaden ausgestattet. Insgesamt besitzen wir also zusätzlich eine Artillerie-, eine Flugabwehr- und eine Panzerabwehrbrigade.“

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    „In Anbetracht unserer geringen Möglichkeiten sind das ganz gute Zahlen. Dennoch sollte klar sein, dass wir uns in Zukunft unbedingt um unser Heer kümmern müssen. Unsere Soldaten sind nicht nur veraltet, sondern auch noch viel zu wenig, um unser Heimatland zu schützen.“
    Shvoy nickte knapp und setzte sich wieder.

    Horthy dankte ihm und wandte sich dem Chef der Luftwaffe zu, László Tomor. „Der nächste Punkt ist unsere Luftwaffe. Würden Sie uns einen kurzen Überblick verschaffen, László?“
    Der Luftwaffenchef nickte ebenfalls militärisch knapp und erhob sich von seinem Stuhl. Er ähnelte im Großen und Ganzen dem Armeechef; natürlich einmal abgesehen von der weißen Luftwaffenuniform mit den zahlreichen Auszeichnungen.
    „Unsere Luftwaffe ist momentan noch schwindend klein“, begann Tomor und sah seine Kollegen eindringlich an. „Wenn wir in Zukunft mit den europäischen Großmächten mithalten wollen, muss sich das ändern. Wir verfügen im Moment über eine Bomber- und eine Abfangjägerstaffel. Unsere Bomberpiloten sind allerdings gnadenlos unterbesetzt, ich habe aber schon entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Wir sollten uns im Bereich der Flugzeugtechnik dringend weiterbilden – unsere Maschinen sind völlig veraltet.“

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    Miklós Horthy nickte. „Danke, László. Jedoch muss ich dich um Verzeihung bitten: die Auftsellung eines schlagkräftigen Heeres besitzt aktuell über eine weitaus höhere Priorität.“
    Armeechef Shvoy lehnte sich zurück und lächelte zufrieden, während Tomor nur seufzend nicken konnte.

    „Anstatt über unsere Armee zu sinnieren, sollten wir uns vielleicht lieber um unsere internationalen Beziehungen kümmern!“, warf ein älterer Mann mit fortgeschrittenem Haarausfall ein. Außenminister Kálmán Kánya war für seine Ungeduldigkeit bekannt.
    „Aber natürlich“, antwortete Horthy ruhig und lehnte sich zurück. „Erzählen Sie uns, wie es um unseren Ruf in Europa und der Welt steht.“
    Kánya stand auf und warf einen schnellen Blick auf seine Taschenuhr. Dann ging er zur Europakarte und deutete auf einzelne Staaten, die er kommentierte.
    „Zuerst Italien. Seit der Machtübernahme Mussolinis pflegen wir äußerst gute Beziehungen zu dem Land. Unsere Annäherung trägt Früchte; allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Mussolini der geeignete Kandidat ist, um ein mögliches faschistisches Staatenbündnis zu führen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir in unseren italienisches Brüdern treue Verbündete haben.“

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    „Ebenso steht es um unseren österreichischen Freunde. Nachdem Dollfuß die Macht übernommen hatte, näherten sich unsere Staaten Jahr für Jahr an. Trotz des Juliputsches glauben wir weiterhin daran, dass wir gemeinsam mit einem starken Österreich eine glorreiche Zukunft haben werden.“

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    „Und wie steht es nun um das Deutsche Reich?“, sprach Horthy die Frage aus, die alle Anwesenden am meisten interessierte.
    „Das ist wirklich ein schwieriger Fall“, gab Kánya zu. „Jedoch glaube ich nicht, dass wir Schwierigkeiten mit den Deutschen bekommen werden. Im Gegenteil: wir sollten darauf achten, unsere Beziehungen besonders mit den Deutschen in Zukunft noch zu verbessern. Denn sie sind zweifelsohne der mächtigste faschistische Staat in Europa und es würde uns wahrscheinlich große Vorteile bringen, wenn wir uns ihnen annähern.“

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    „Was für Vorteile?“
    „Nun, sie könnten uns unterstützen. Mit Blaupausen, Kapazitäten und möglicherweise sogar Soldaten. Wenn wir also ernsthaft unsere Stellung in Europa sichern wollen – und damit spreche ich vor allem Gebietserweiterungen an -, dann sollten wir uns verstärkt dem Deutschen Reich annähern.“
    Horthy nickte. „Nun gut. Sie werden das erledigen, Kálmán. Ich verlasse ich auf Sie.“
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  8. #8
    Größter GröFaZ aller Zeit Avatar von Zockyzock
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    Zitat Zitat von Nemesis666 Beitrag anzeigen
    Klar braucht man Metall, aber wenn ich die Wahl habe zuerst bei Kupfer oder bei Bronze zu siedeln, dann siedele ich zu 90% bei den Pferden.

  9. #9
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Zitat Zitat von Zock Beitrag anzeigen
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    Ich will doch keinen Weltkrieg vom Zaun brechen.

    Nur die Frage ist halt schon, ob ich mit Deutschland als Verbündetem die Tschechoslowakei angreife, ehe der Deutsche Tiso einsetzt.
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  10. #10
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Es war mittlerweile März. Der erste milde Frühlingswind flog sachte über Donau, während Miklós Horthy mit seinem Armeechef István Shvoy die ungarische Infanterie begutachtete. Es waren insgesamt neun Divisionen, die zum größten Teil in Budapest stationiert waren.
    Shvoy begleitete Horthy zu den Kasernen. Die Soldaten waren von dem hohen Besuch in Kenntnis gesetzt worden und standen kerzengerade im weitläufigen Hof des alten Gebäudekomplexes. Shvoy selbst hielt mit der für ihn typischen Geste den Griff seines Degens und achtete penibel auf die zahlreichen Auszeichnungen und Orden an seiner Offiziersuniform. R schritt vor dem Staatsoberhaupt in den Hof.
    Horthy folgte seinem Armeechef in den Hof und erblickte ungefähr dreihundert junge Männer, welche die Hacken zusammenschlugen und salutierten. Die Männer starrten geradeaus. Ihre braunen Uniformen waren schlicht, gaben in ihrer Masse an Uniformierten aber ein stolzes Bild ab.
    „István, Sie haben gute Arbeit geleistet“, sagte Horthy und ging mit seinem Armeechef langsam die erste Reihe der Soldaten ab. „Ich bin zufrieden mit dem, was ich sehe.“
    „Das hier ist ja auch nur ein winziger Teil unserer Streitkräfte. Sie wären beeindruckt, wenn sie erst jeden einzelnen Mann sehen würden.“ Shvoy verschwieg dabei, dass ein Großteil der Soldaten momentan aus älteren Veteranen des Ersten Weltkrieges bestand. Auch die beinahe schon antike Ausrüstung des Heeres erwähnte er besser nicht.
    „Wie ist der Zustand der Truppe?“, fragte Horthy, während er sich von den jungen Männern verabschiedete und sich mt Shvoy in dessen Büro begab.
    „Er ist zufriedenstellend“, log der Armeechef. „Natürlich müssen wir noch einiges tun. Ich danke Ihnen übrigens dafür, dass Sie unser Budget immens erhöht haben.“
    „Das war in Anbetracht unserer Lage nur selbstverständlich, István. Ich denke, ich habe es in den letzten sechzehn Jahren geschafft, Ungarn einigermaßen wieder in Schwung zu bringen. Nun liegt es an Ihnen, uns auch militärisch wieder zur Großmacht aufsteigen zu lassen.“
    Shvoy nickte und betrat gemeinsam mit Horthy sein großes Büro in der Kaserne. Zahlreiche verschiedene Waffen und Militärgemälde hingen an den Wänden. Der massive Holzschreibtich verlieh dem Raum etwas Majestätisches; das eindrucksvolle Porträt des Armeechefs dahinter verstärkte diesen Eindruck nur noch.
    „Hier sind Sie Ihr eigener König, was?“, witzelte Horthy eher ungeschickt. Jeder wusste vom Misstrauen des Staatsoberhauptes selbst gegenüber seinen engsten Beratern.
    „Ich leite das Heer. Die Männer brauchen einen starken Anführer.“
    „Schon gut, István“, sagte Horthy beschwichtigend und klopfte dem hünenhaften Oberbefehlshaber auf die Schulter. „Also, wie steht es nun genau um die Ausrüstung unserer Armee?“
    „Um ehrlich zu sein“, begann Shvoy vorsichtig und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Eigentlich steht es nicht wirklich gut. Die Waffen der Männer sind uralt und wurden zuletzt kurz nach dem Ersten Weltkrieg verwendet.“
    „Ich weiß, wovon Sie sprechen. Ich war Verteidigungsminister der Gegenregierung. Wir haben bei der Besetzung Budapests diese Waffen benutzt. Warum haben Sie keine neuen besorgt?“
    „Nun ja, es war nicht so einfach. Wir mussten nach der Niederlage 1918 erst einmal wieder junge Menschen motivieren, in das Heer einzutreten. Außerdem hat ja niemand einen neuen Krieg erwartet.“
    „Wir sollten trotzdem bereit sein. Ich erwarte, dass Sie sich um die Aufrüstung des Heeres kümmern“, sagte Horthy bestimmt.
    „Natürlich. Ich habe auch schon einen Plan, unsere Divisionen mit Panzerwagen-Brigaden auszurüsten. Damit stocken wir nicht nur unsere Armeegröße auf, sondern verbessern sie auch gleichzeitig.“

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    „Und ich nehme an, Sie brauchen meine Unterschrift dafür?“
    „So ist es“, bestätigte Shvoy und holte das Dokument hervor.
    Nur eine Woche später unterschrieb Horthy ein weiteres Schriftstück, dass die Produktion von drei weiteren Infanteriedivisionen veranlasste. Die Ausrüstung dieser neuen Truppen war zwar ebenfalls noch veraltet, aber Shvoy bestand darauf, das Heer baldmöglichst weiter aufzurüsten.

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    Der Frühling verging wie immer viel zu schnell in Ungarn. Horthy besichtigte weiterhin regelmäßig das Heer und gelegentlich auch die Luftwaffe. Natürlich betrübte es ihn als Admiral sehr, über keine Marine zu verfügen.
    Am 22. April 1936 überreichte Außenminister Kánya ihm eine erfreuliche Nachricht. Italien konnte seine Koloniegebiete mit dem Sieg über Äthiopien erweitern. Horthy nutzte die Gelegenheit, um gemeinsam mit Kánya nach Rom zu reisen, um Mussolini persönlich zu gratulieren. Und natürlich auch, um die Beziehungen zu Italien weiter zu verbessern.

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    In Italien erhielt Horthy sie Nachricht, dass nun alle ungarischen Industriebetriebe mit neuen Maschinenwerkzeugen ausgestattet wurden, welche die Produktion insgesamt erschnellten und somit optimierten.

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    Das nächste große Projekt der ungarischen Forschungsteams war eine sogenannte Zählmaschine, die das Volk zählen sollte. Dies würde nicht nur einen genauen Überblick über die Bevölkerung Ungarns (und im Speziellen natürlich über die wehrfähigen Männer) geben, sondern auch die Forschung generell verbessern.

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  11. #11
    Alea Iacta Est Avatar von 2_Fast_4_u
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    WUHUUUUU NOCH EINE STORY!!!!!!!!!!!!!!!

  12. #12
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Ende April hatte Horthy seine Reise beendet, während Kánya weiter nach Wien und dann nach Berlin reiste. Mussolini hatte den überraschenden Besuch freudig empfangen und Horthy war Zeuge eines pompösen Siegeszuges des italienischen Heeres durch Rom. In diesem Augenblick wusste er, dass er sich so auch eine starke ungarische Streitmacht vorstellte; auch, wenn diese nicht hinter einer so geschichtsträchtigen Kulisse marschieren konnte.
    Horthy war kaum in Budapest angekommen, da empfing ihn auch schon Armeechef Shvoy. Nicht nur, dass die ersten Panzerwagen-Brigaden aufgestellt werden konnte, es war auch eine neue, moderne Ausrüstung für die ungarischen Infanteriedivisionen ausgearbeitet worden.

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    Nun ging es darum, eine neue Art von Versorgungsdepots zu errichten, um die Armee ausreichend versorgen zu können. Außerdem würde es dies dem Heer auch ermöglichen, Pionierbrigaden aufzustellen, die schneller und effektiver vorstoßen konnten.

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    Nachdem im Mai endlich alle Heeres- und Luftwaffendivisionen mit einer ausreichenden Truppenstärke aufgestockt worden waren, gingen große Teil der Produktionsmittel nun in die Moderniesierung des Heeres. Die neue Ausrüstung für die Bodenstreitkräfte musste produziert und verteilt werden.

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    Während Horthy sich im Mai hauptsächlich um die ungarische Armee kümmerte, versuchte Außenminister Kánya in Berlin sein Bestmögliches, um die Beziehungen zum Deutschen Reich zu verbessern. Er war kein besonderer Redner und viel hatte Ungarn ja auch nicht zu bieten, doch trotzdem war er zuversichtlich, dass Deutschland – trotz seines eher geringen Einflusses auf die Regierung – Ungarn als potentielle Verbündete handelte.

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  13. #13
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Mittlerweile war Armeechef István Shvoy der regelmäßigste und häufigste Besucher von Miklós Horthy. Shvoy hatte beinahe wöchentlich neue mehr und minder wichtige Ereignisse zu schildern, die das ungarische Heer betrafen. Ende Mai war es abermals soweit, als die erste der drei geplanten Infanteriedivisionen endlich aufgestellt werden konnte.

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    Der neue Truppenverband war zwar veraltet, doch aufgrund der neuen Technologien würde eine Aufrüstung schon bald abgeschlossen sein. Trotzdem veranlasste Shvoy umgehend nach der Aufstellung der neuen Division einen neuen Produktionsplan: die noch übrigen zwei veralteten Verbände sollten abgebrochen werden, während ganze elf neue, moderne Divisionen aufgestellt werden sollten.

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    Im Juni, als sich die ersten Sommertemperaturen bemerkbar machten und die ungarische Bevölkerung (oder zumindest die, die es sich leisten konnte) zum Balaton fuhr, gab es auch im Heer erneut eine erfreuliche Nachricht: die erste veraltete Infanteriedivision konnte schließlich aufgerüstet werden. Mit modernen Waffen und neuen Möglichkeiten ausgestattet, gehörte dieser modernisierte Truppenverband zu den modernsten in ganz (Ost)-Europa.

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    Ansonsten verlief der Sommer '36 ruhig. Horthy selbst gönnte sich drei freie Tage in Venedig, um dem Meer erneut nah zu sein. Natürlich nutzte er auch diese Gelegenheit, um sich mit italienischen Würdenträgern zu treffen.
    Im Juli jedoch erschütterte eine unheilvolle Nachricht die ganze Welt, oder zumindest ganz Europa: in Spanien war ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Franco, ein nationalistischer (und deswegen insgeheim von Horthy unterstützter) General hatte große Teile Spaniens besetzt und eine Gegenregierung in Burgos etabliert.

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    Nachdem sich der Schock und die Überraschung in den restlichen europäischen Regierungen gelegt hatte, intervenierten einige Großmächte, während andere es vorzogen, sich gänzlich herauszuhalten.
    Francos Gegenregierung wurde von den namhaften faschistischen Kräften in Europa offen unterstützt: das Deutsche Reich und Italien schickten Kriegsmaterial und Freiwillige. Frankreich und Großbritannien hielten sich aus dem Konflikt heraus, während die Sowjetunion die rechtmäßige sozialistische Regierung Spaniens unterstützte.
    Auch Miklós Horthy hätte gern ungarische Unterstützung geschickt, aber die Möglichkeiten Ungarns hielten sich doch sehr in Grenzen. Deshalb beließ er es bei einem Glückwunschbrief an Franco.

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  14. #14
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Gute Idee mit der Kriegserklärung zusammen mit dem Reich nach München

    Warum bin ich da nie drauf gekommen?

    Eventuell wäre es auch interessant alles alleine zu machen und sich den Balkan einzuverleiben - also Jugoslawien und Griechenland, der Rest dürfte ja zur Achse gehen bei Kriegserklärung. (Einfach Bündnis nach dem Krieg mit der Tschecheslowakei vorerst verlassen )
    Hallo.

  15. #15
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Eventuell wäre es auch interessant alles alleine zu machen und sich den Balkan einzuverleiben - also Jugoslawien und Griechenland, der Rest dürfte ja zur Achse gehen bei Kriegserklärung. (Einfach Bündnis nach dem Krieg mit der Tschecheslowakei vorerst verlassen )
    Exploits will ich eigentlich nicht nutzen.

    Würde meiner Meinung nach viel zu sehr dem RPG schaden. btw: ist das eigentlich in Ordnung so? Mehr oder weniger? Sonst irgendwelche Kritik? Ich brauch' Feedback, Jungs.
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