[Börse] - Kaufen, wenn Kanonen donnern

[Simato]

Nachkaufen!

Buy the dip!

[Jeckchen]

Meine Invests umfassen inzwischen 31 Einzelwerte.

Ist etwas viel. Hab mal gelesen als Privatperson sollte man in höchstens 10 Einzelaktien investieren, da man nicht genug Zeit und Fachwissen hat, um die alle im Blick zu behalten und auf schlechte Nachrichten schnell reagieren zu können. Ich selber habe zur Zeit acht Einzelpositionen, wobei ich zwei davon als "freie" Position ansehe, die ich nicht fortlaufend im Blick behalte. Die eine Position ist soweit im Minus (Zockeraktie wo ich den Verkaufszeitpunkt verpasst habe und ich die als Verlust ansehe) und bei der anderen Position habe ich einen Teil mit Gewinn verkauft. Ich habe da meinen Einsatz und ein gutes Plus herausgeholt. Den Rest der Positionsehe ich als freie oder halt gschenkte Aktien an, die für mein Gefühl immer im Plus sind. Neuigkeiten für die 6 verbliebenen Positionen zu checken und mir dazu Gedanken machen wie diese News auf den Kurs einwirken ist für mich Zeitaufwändig genug. Bis 10 Positionen werde ich maximal hoch gehen, wenn es mehr werden dann werde ich bei einer anderen Position meinen Einsatz und sofern möglich Gewinn mitnehmen und eventuell ein paar "geschenkte" Aktien im Depot behalten.

[Kendogan]

Hier war doch mal ein User, der meinte, dass mit klug gesetzten Stop-Ordern zum automatischen Verkauf gar nichts schief gehen kann, solange man nicht in den totalen Verlust hinein investiert. Dann gehen doch auch 100 Einzelaktien, oder?

[Knuddelbearli]

Naja stop order gehen halt auch mal gerne nach hinten los und wenn man dann nicht mehrmals täglich sein depot checkt um notfalls gegenzusteuern ...

Oder gibts Depots die da automatisch eine E-Mail oder gas SMS absenden?

[demonaz]

Das mit Stop/Loss war Vorro.

[ElDuderino91]

Ist etwas viel. Hab mal gelesen als Privatperson sollte man in höchstens 10 Einzelaktien investieren, da man nicht genug Zeit und Fachwissen hat, um die alle im Blick zu behalten und auf schlechte Nachrichten schnell reagieren zu können. Ich selber habe zur Zeit acht Einzelpositionen, wobei ich zwei davon als "freie" Position ansehe, die ich nicht fortlaufend im Blick behalte. Die eine Position ist soweit im Minus (Zockeraktie wo ich den Verkaufszeitpunkt verpasst habe und ich die als Verlust ansehe) und bei der anderen Position habe ich einen Teil mit Gewinn verkauft. Ich habe da meinen Einsatz und ein gutes Plus herausgeholt. Den Rest der Positionsehe ich als freie oder halt gschenkte Aktien an, die für mein Gefühl immer im Plus sind. Neuigkeiten für die 6 verbliebenen Positionen zu checken und mir dazu Gedanken machen wie diese News auf den Kurs einwirken ist für mich Zeitaufwändig genug. Bis 10 Positionen werde ich maximal hoch gehen, wenn es mehr werden dann werde ich bei einer anderen Position meinen Einsatz und sofern möglich Gewinn mitnehmen und eventuell ein paar "geschenkte" Aktien im Depot behalten.

Mir wäre aufgeräumter tatsächlich auch lieber. Aber es kommt halt immer anders und meistens als man denkt und ich bekomms halt nicht übers Herz zu verkaufen

[tobyps]

Mach halt eine Bad Bank auf

[Jeckchen]

Mir wäre aufgeräumter tatsächlich auch lieber. Aber es kommt halt immer anders und meistens als man denkt und ich bekomms halt nicht übers Herz zu verkaufen

Wenn ich neu kaufe schau ich mir meine anderen Aktien genauer an. Die 2-3 Aktien welche zuletzt am schlechtesten abgeschnitten haben versuch ich genauer die Gründe dafür raus zu finden und von einer trenne ich mich dann.

[ElDuderino91]

Nu ja. Ich hab 2006 meine erste gekauft und bis heute noch nie auch nur eine hergegeben. Wollt ja eigentlich mein Depot etwas aktiver handeln. Aber dazu gehört dann eben auch der Verkauf und noch bring ichs einfach nicht übers Herz

[demonaz]

noch bring ichs einfach nicht übers Herz

Dann schiebs untendurch

[Jeckchen]

Nu ja. Ich hab 2006 meine erste gekauft und bis heute noch nie auch nur eine hergegeben. Wollt ja eigentlich mein Depot etwas aktiver handeln. Aber dazu gehört dann eben auch der Verkauf und noch bring ichs einfach nicht übers Herz

Auch so ein typischer Laienfehler. Wenn die Aktie fällt wird eher nachgekauft anstatt sie aus dem Depot zu hauen. Hab ich auch mal mit einer Aktie gemacht. Aktive Händler scheuen sich nicht den Verlust hinzunehmen und das Geld in gut laufende Aktien zu stecken oder halt zu verkaufen, wenn die Aktie ihrer Meinung nach kein Potenzial mehr nach oben hat. Wenn ich mal wieder eine richtige Zockeraktie kaufen sollte, dann bekommt die einen aktiven Stop-Loss gesetzt, also wirklich im Orderbuch stehend. Bei meinen anderen Aktien habe ich mir den notiert und schau mir dann die Aktie bei erreichen des Kurses noch mal genauer an. Wenn ich einen richtig guten Grund finde warum die Aktie wieder steigen sollte, dann behalte ich sie. Sollte ich keinen finden wird sie verkauft, da bin ich mittlerweile eisern drin.

Ich hab mal gelesen dass man sein Geld in gut laufende Aktien stecken soll, wie z.B. Apple, aber ich halte die eigentlich für überteuert. Wäre ich aber vor ein paar Jahren mal eingestiegen, sähe mein Depot deutlich besser aus. Im Moment zögere ich wieder da eine Position aufzubauen, es könnte ja sein dass ihnen bald die 30% Provision gekürzt wird oder das sie sogar andere App-Stores zulassen müssen. Hab diese Tage erst noch gelesen das Apple mehr Einnahmen durch Provisionen in Spieleapps verdient, als EA, Microsoft, Nintendo und Sony zusammen in deren Spielebereich. Auch wollen Banken weniger an Apple zahlen wenn es um Apple-Pay geht.

Auch habe ich selber eine Aktie aus dem Bereich Green-Food die im Moment im Miesen steht. Die halte ich aber weiter (Nachkaufen kommt im Moment nicht in Frage), da immer mehr Menschen über eine alternative Ernährung nachdenken. Auch gerade im Zusammenhang mit dem Thema Klimaerwärmung und dem Tierschutz (Massentierhaltung), da sehe ich sehr viel Potenzial nach oben.

Dann besitze ich noch zwei Aktien aus dem Bereich keine schnellen Sprünge nach oben, dafür aber auch keine großen Einbrüche. Halt Hersteller von Sachen für den täglichen Bedarf. Solche Sachen werden halt auch in Krisenzeiten gebraucht und gekauft und die Firmen schütten regelmäßig eine Dividende aus.

[Louis XV.]

Ja, diese Psychologie "die Aktie steigt die ganze Zeit schon, da warte ich lieber, bis sie fällt" ist für viele schwer zu überwinden.

[ElDuderino91]

Ist sicher nicht verkehrt und mir ist sehr wohl bewusst, dass ich deutlich effizienter meine Anlagen beackern könnte. Auf der anderen Seite ist der Buy & Hold Ansatz halt eher meins als dieses ständige optimieren mit fragwürdigem Ausgang. Noch dazu schrecken mich bei meinen Zocks X% Verlust in den ersten Monaten nach Kauf nu auch nicht wirklich ab, weshalb ich hier bewusst keine Stopps setze. Ganz im Gegenteil nutze ich dann solche Phasen gerne um bei diesen Werten nachzukaufen. Immer unter der Voraussetzung natürlich, dass sich mein ursprünglicher Investmentgedanke nicht durch grundlegende Neuigkeiten der jeweiligen Firmen verabschiedet hat. Aber das prüf ich jetzt auch nicht jeden Tag. Da wirst ja zum Elch und die Idee hier mehr oder weniger in so ner Daytradingform mein Depot hochzutraden, die scheitert eben allein daran, dass ich dafür schlicht nicht geeignet bin und auch keinen Spaß daran habe. Aber das ist eben der Lerneffekt der sich einstellt und sicherlich bei jedem anders aussehen dürfte.

Und dann gibts halt auch Aktien in meinem Depot, da sind mir die Wertschwankungen zumindest in Maßen halt auch herzlich egal. Bei Allianz, EON, BMW oder Daimler ist ja eher die Dividende interessant. Wenns hier bergab geht, gerade bei der Allianz, dann wird da auch eher draufgesattelt als ständig hin und hergetradet.

[Louis XV.]

Wenn ich Jeckchen richtig verstanden habe, plädiert er auch nicht für "ständiges Optimieren", sondern sehr wohl für eine Art von "Buy & Hold", aber eben nicht die Variante, wo es dann heißt "Hold Forever".

Es lohnt sich durchaus, Aktien, die eben einfach fallen oder vor sich hin dümpeln, zu verkaufen. Da muss man dann den Schmerz überwinden, dass man mit dem Verkauf "den Verlust realisiert", anstatt noch fünf Jahre weiter zu hoffen, dass die Aktie wieder auf den Einkaufswert steigt und dann verkaufen zu wollen. Das passiert dann nämlich im Zweifelsfall nie.

Genauso kann es sich lohnen, Aktien die einfach über Jahre gut gelaufen sind, zumindest teilweise zu verkaufen, damit das Depot keine Schlagseite bekommt und plötzlich eine Aktie übergewichtet wird. Dann steht da zwar nicht mehr die wunderschöne Zahl "+300 Prozent seit Kauf", aber am Ende kommt es ja auf die Zahl an, die ganz oben (oder unten) steht, nämlich das gesamt investierte Geld.

(Mit Letzterem tue ich mich übrigens auch schwer, ich habe auch so ein paar Kandidaten im dreistelligen Plus-Bereich, die ich einfach drin lasse).

[Jeckchen]

Ja, ich halte mein Aktien auch länger, aber halt nicht mehr soviele Positionen. Und es bringt mehr eine Aktie zu verkaufen die eher waagerecht läuft und dafür eine zu kaufen die bergauf geht. Wie Louis sagte, es schmerzt vielleicht einen Verlust zu realisieren, aber aus irgend einem Grund war das halt kein gutes Investment und ehe es noch weiter bergab geht, dann lieber das Geld woanders investieren.

Ich sehe allerdings keinen Grund eine Aktie nur (teilweise) zu verkaufen, weil sie gut gelaufen ist und das Depot dann Schlagseite bekommt. Wenn sie weiter gut läuft umso mehr hole ich raus aus der Aktie. Ich verkaufe gut laufende Aktien teilweise, um entweder in andere Aktien zu investieren (wenn ich nicht neues Geld ins Depot reinstecken möchte) oder wegen meiner "Gratis"-Variante. Also den Einsatz raus holen (eventuell mit Gewinn) und dann brauche ich mich nicht mehr so intensiv um diese Aktie kümmern, da ich gefühlt mir ihr ja keinen Verlust gemacht habe, auch nicht wenn sie ins bodenlose fällt.

Ich habe mein Depot auch nicht komplett am Anfang der Corona-Krise verkauft als die Märkte einbrachen obwohl meine gedanklichen Stop-Loss Limits ausgelöst wurden. Das war halt eine besondere Situation am Markt, die ich ausgesessen habe. Zum Glück wurden die alten Preise schnell wieder erreicht, so dass man nicht lange leiden musste. Klar hätte ich ein paar Euro gespart, wenn ich verkauft und nach Bodenbildung wieder gekauft hätte. Aber ich sehe meine Aktien auch als längerfristiges Investment und daher kaufe ich nur sehr selten Zockerpapiere, in den letzten fünf Jahren keine Einzige. Da sind mir solide Aktien lieber.