Ich habe mir darüber einige Gedanken gemacht. Erst mal zu den von Rucivfan angespruchenen Problemen:
1.Stadtliste:
Da sehe ich kein Problem. Was einige nicht zu wissen scheinen: Wenn zwei Zivs eine Stadt gleichen Namens haben und eine schon gegründet ist, wird die bei der anderen übersprungen (z.B. wenn Ungarn im Spiel ist, heißt die zweite Stadt der Österreicher nicht Budapest).
Ich stimme zu, dass es kein Römsiches Reich ohne Rom geben kann - es kann aber sehr wohl ein Italien ohne Rom geben! Als das moderne Italien begründet wurde, gehörte Rom noch gar nicht dazu, sondern war noch Teil des selbstständigen Kirchenstaat.
Ich würde daher vorschlagen, die Stadtliste nicht mit Rom beginnt, sondern z.B. Turin, der ersten Hauptstadt des modernen Italiens oder Florenz als Sitz des ersten Parlaments. Rom wäre dann Stadt Nummer 2 und würde dann halt nicht auftauchen, wenn Rom neben Italien auf der Karte wäre. Insofern wären auch die Überschneidungen mit dem HRR kein Problem.
Inwieweit dann Italien neben Rom die Realität abbilden könnte, werde ich in Punkt 2 erläutern.
2. Bedeutung/ Realitätsbezug/ Abgrenzung zu Rom
a) Antike
Rom ist Italien in der Antike? Nicht nur: Viele andere italische Völker, Samniten, Etrusker, Sabiner, Sikuler etc. schufen Bedeutendes in Kultur und Kriegsführung und leisteten Rom lange erbitterten Widerstand. Diese nichtrömischen Völker könnte ein antikes Italien neben Rom repräsentieren. Natürlich wurden sie geschluckt und ins Imperium integriert, aber das gilt ja auch für so viele andere europäische Länder. Deutschland war länger das HRR als Rom ganz Italien war.
b) Mittelalter:
ie Einfälle der Goten und insbesondere der Langobarden veränderten Italien grundlegend und eine ganz neue politische Landschaft entstand, ich würde durchaus sagen etwas anderes als das römsiche Reich. Im Mittelalter entwickelten sich in Italien drei grundverschiedene Räume:
In Norditalien entstand eine Landschaft aus Stadtstaaten, die an Bevölkerung und Wirtschaftskraft alle anderen Städte Europas übertrafen. Hier ist die Wurzel städtischen Selbstbewusstseins und städtischer Freiheiten, die sich von dort auch im HRR verbreiteten. Obwohl offiziell Teil des Heiligen Römsichen Reichs, schlossen sie sich im
Lombardenbund zum Widerstand gegen die Kaiser zusammen und konnten letztlich ein großes Maß an Selbstständigkeit behaupten. Die Küstenstädte führten die mächtigsten Flotten der Zeit ins Feld und breiteten das Netz ihrer Niederlassungen im ganzen Mittelmeer aus. Die Kreuzzüge konnten nur durch ihre Flottenunterstützung erfolgreich sein. Venedig war es auch, das eigentlich das byzantinische Reich zum Fall brachte.
Mittelitalien war vor allem vom Kirchenstaat geprägt und vom Gegeneinander und Miteinander des Papstes und des römischen Stadtadels, der weiterhin von römischer imperialer Größe träumte, geprägt.
In Süditalien entstand unter der Ägide der Normannen einer der modernsten und am straffsten organisierten Staaten der Zeit:
Königigreich_Sizilien Verwaltung und Staatsorganisation waren dem restlichen Europa klar voraus, während sich durch die muslimischen und byzantinischen Bewohner eine eigene multiethnisch geprägte Kultur entwickelte und die Wissenschaften eien Hochblüte erreichten.
Sind all diese drei Italien in Rom ausreichend repräsentiert? Ich glaube, da ist durchaus noch Raum daneben.
c) Renaissance:
Über die Bedeutung Italiens in dieser Zeit braucht man wohl kaum etwas sagen. In Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft gingen in dieser Zeit bahnbrechende Entwicklungen von Italien aus. Handelsmächte wie Venedig und Genua beherrschten die Meere und den Mittelmeerhandel und entwickelten viele Methoden, die richtungsweisend für den späteren europäischen Kolonialismus werden sollten.
d) Moderne:
Zugegeben, eine Zeit lang wurde Italien wiederum zm Spielball fremder Mächte, doch im Zeitalter des Nationalismus regte sich der Widerstand und unter Mitwirkung von Patrioten wie
Garibaldi wurde Italien geeint. Obwohl verspätet auf der Weltbühne zu spielen, begann das moderne Italien mit Macht auf die Weltbühne zu drängen und wurde in Libyien und Eritrea (und später Äthiopien) zur Kolonialmacht. Mussolinis "Millionenheer" und seine eindrucksvolle Flotte waren im zweiten Weltkrieg durchaus eine Macht, mit der man rechnen musste (das sie dann nicht so gut kämpften war eine andere Sache
). Und wenn man den Faschismus auch verurteilt, so muss man doch konzidieren, dass er eine in aller Welt enorm einflussreiche geistig-kulturelle Bewegung war die ihren Ausgang in Italien nahm.
Trotz vieler Krisen ist Italien heute eines der bedeutendsten und wirtschaftsstärksten Länder Europas. Auch das moderne Italien blieb eine bedeutende Kulturmacht als Ursprungsland der Oper und Heimat unzähliger Komponisten, Musiker, Designer, Modeschöpfer und Filmschaffender von Weltrang.
Was also umfasst Rom, was umfasst Italien?
Stadt Rom >Latinerbund > Römisches Reich> Stadtrepublik Rom> Kirchenstaat > (Italien)
Italienische Völker (Samniten/ Etrusker etc.)>(Römisches Reich)> Langobardische Fürstentümer> Lombardenbund/Seerepubliken/ Königreich Sizilien> Italien
Italien müsste also durchaus nicht "nur" modern sein, sondern lässt sich über weite Passagen seiner Geschichte von Rom abgrenzen,
Ich werde demnächst noch ein paar Vorschläge für Einheiten, Gebäude und Fähigkeiten machen. Anführer sind ja eigentlich schon vorhanden, aber vielleicht findet sich da ja auch noch eine Ergänzung.