Knights of the old Republic

**The_Dude** · 02. Januar 2010, 22:27

Prolog

Viertausend Jahre vor den Geschehenissen um einen jungen Jedi namens Luke Skywalker steht die Republik kurz vor dem Zusammenbruch. DARTH MALAK, der letzte und mächtigste Überlebende Schüler des dunklen Lord REVAN, eilt mit seiner gewaltigen Sith-Armada von Sieg zu Sieg und hat die Republik so bis an den Rand der totalen Vernichtung gebracht. Zahllose Jedi-Ritter sind bereits bei der Verteidigung ihrer Welten gefallen oder haben sogar dem neuen Sith-Lord die Treue geschworen.
Die letzte Hoffnung der Republik und Bezwingerin von Lord Revan selbst, eine junge und mächtige Jedi namens BASTILA, befindet sich zu diesem Zeitpunkt an Bord des Republikanischen Schlachtkreuzers ENDAR SPIRE mit Kurs auf den Planeten TARIS, eine der letzten Freien Welten im Outer Rim.

Admiral Costello, Kommandeur des Republikanischen Schlachtkreuzers Endar Spire, stellte sich vor, dieses gigantische Häusermeer, Taris, sei nichts weiter als ein bloßer, emsiger Ameisenhaufen. Und eines Tages führe ein großer Blitz wie Feuer vom Himmel und würde den Haufen und alle Myriaden Ameisen zu Staub verwandeln. Er stellte sich das Leid vor, den Lärm. Den Geruch von verbranntem Fleisch. Und er stellte sich den Mann vor, der droben im Himmel in seinem Schiff am Abzug saß und sich wie ein Gott fühlte, ein strafender Gott.
Vielleicht können wir die Sith nicht besiegen, weil sie sich wie Götter verhalten? , dachte er. "Und deswegen bin ich auch ein Mensch", knurrte er leise.
"Sir?", fragte jemand hinter ihm.
Costello wandte sich um und sah Captain Carth Onasi, nach der Jedi-Frau und Costello der ranghöchste Offizier an Bord der Endar Spire und Kriegsheld der Republik. Costello war sich sicher, dass es an Bord keinen fähigeren Kampfpiloten gab.
"Sie hatten einen Befehl gegeben Sir?", frage Carth erneut.
"Nichts", sagte Costello. "Noch immer keinen Kontakt zu dem Kommando auf Taris?
"Absolute Funkstille.", erwiederte Carth. Die Endar Spire befand sich nun schon seit vier Stunden im Orbit von Taris und erbat Landekoordinaten für den Orbitalflughafen um Waffen und Treibstoff zu laden. Einstmals das Juwel des Outer Rim war Taris seit der Erschließung neuer, am System vorbeiführender Handelsrouten nun nicht viel mehr als eine verkommene Gosse, in der sich die Reichen und Mächtigen buchstäblich einen Platz an der Sonne gesichert und die ärmeren in die unteren Stockwerke und Schatten der gigantischen, den ganzen Planeten überziehenden Wolkenkratzer verbannt hatten.
"Sir, soll ich nicht einfach Befehl geben, neuen Kurs zu setzen?", fragte Carth.
"Der `Ranghöchste Offizier an Bord` hat Befehl gegeben, Kurs nach Dantooine zu setzen, quer durch Sith-Gebiet hindurch.", erwiederte Costello "Und mit unseren momentanen Vorräten kommen wir nicht soweit, weshalb der `Ranghöchste Offizier` desweiteren angeordnet hat, neues Material zu laden. Und wer sind wir, einfache Soldaten, eine Jedi zu hinterfragen?"
"Verstehe, Sir.", sagte Carth.
"Kein Grund jedenfalls, warum sie hier die Stellung halten und nicht wieder auf ihren Posten im Funkraum gehen müssten, Carth."
"Natürlich, Sir. Bin schon unterwegs, Sir." Carth verließ die Brücke.
"Guter Mann.", dachte Costello" Nicht helle, aber ein guter Mann."
Das war das letzte, was er dachte, bevor die Sith-Schiffe aus dem Hyperraum sprangen und mit ihren Kanonen die Brücke zerfetzten.

**2_Fast_4_u** · 02. Januar 2010, 22:28

Wuhu Knights of the Old Republic!

Ich hab auch noch die Erweiterung bloß es geht nicht mehr bei mir.

Werde aufjedenfall mitlesen.

**The_Dude** · 02. Januar 2010, 23:49

Kapitel 1

Bail schlief unruhig. Er träumte von einer jungen, attraktiven Frau. Sie wandte sich zu ihm um und sagte etwas, doch er verstand nicht. Dunkelheit verschlang die Frau. Er lief ihr nach, hinein ins Dunkel, er musste doch wissen...
Er erwachte und starrte an die Decke. Sein Mund war ausgetrocknet. Ihn überkam jenes unangenehme Gefühl, aufgewacht zu sein ohne den Grund dafür zu kennen. Er hörte ein tiefes, dumpfes Dröhnen, gefolgt von einem Beben.
Er nahm an, dass er davon aufgewacht sei und vertiefte sich gedanklich wieder in seinen Traum. Was hatte die junge Frau nur gesagt?
Ein abermaliges Dröhnen und Beben, diesmal lauter und stärker.
Er ließ den Traum noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen. Er konzentrierte sich darauf, was die Frau gesagt hatte. Doch die Bedeutung der Worte entglitt ihm immer wieder...
...bis ihm plötzlich das Bild seiner Selbst vor seinen Augen erschien, schreiend vor Qual und Schmerz.

Erschrocken erwachte er aus seinem Tagtraum und sprang aus dem Bett, er verpaßte mit Sicherheit seine Schicht. Den Bruchteil einer Sekunde später hörte Bail ein ohrenbetäubendes Dröhen und wurde von den Füßen geworfen. Dann explodierte die Energieleitung über seinem Bett und begrub es unter brennenden Trümmern.
Erst jetzt begann der Kampfalarm.
Noch immer benommen zog Bail hastig seine Uniform an und nahm ein Kurzschwert aus dem Spind. Er stürtzte hinaus.

Draußen auf dem Gang tobte bereits der Kampf. Sith hatten das Schiff geentert! Bail realisierte wie aus weiter Ferne, dass dies sein erster reeller Kampfeinsatz war und lief auf die zwei Sith am Ende des Flures zu. Er holte aus und führte beim Näherstehenden einen Schwertstreich gegen seinen Brustkorb aus. Blut spritzte ihm ins Gesicht. Der Sith sank zu Boden.

Sein Kamerad hatte bereits seine Klinge gezogen und stürzte sich auf Bail. Er parierte den Schlag, holte aus und durchbohrte seinem Gegner den Schwertarm. Dieser schrie vor Überraschung und Schmerz. Bail zögerte nicht und durchstach das Herz . Blut sprudelte aus der Wunde, und der Sith sank ebenfalls zu Boden.
Er lief zur nächsten Biegung und sah gerade noch rechtzeitig, das dort drei Sith den Durchgang bewachten. Geistesgegenwärtig zog er eine Granate aus seinem Gürtel und schleuderte sie den Sith entgegen.

Ehe diese reagieren konnten, wurden sie von der folgenden Explosion zerfetzt.
Schon hob er das Schwert, als er innehielt und das Szenario um ihn herum bemerkte: Dutzende Leichen sowohl von seinen eigenen Leuten als auch des Feindes. Er war der letzte Überlebende.
Ein Funkspruch zerriss die Stille:
„Hier spricht Carth Onasi, Kommandierender Offizier der Endar Spire. Captain Costello wurde während des Gefechts getötet. Die Sith haben die Kommandostation überrant. Der Antrieb wird in wenigen Minuten explodieren. Hiermit hat sich das gesamte Überlebende Personal zu evakuieren.
Ich wiederhole: die Stellungen werden aufgegeben. Alle Mann zu den Fluchtkapseln. Onasi Ende“
Bail wurde plötzlich Übel wie schon lange nicht mehr. Er hatte Mühe, nicht auf den blutbeschmierten Boden zu erbrechen. Nachdem er einige Sekunden durchgeatmet hatte, hastete er zum Aufzug.

**The_Dude** · 03. Januar 2010, 11:54

Kommentare, Anregung, Kritik? Mehr Blut, weniger Blut? Oder soll ich mehr auf den Protagonisten eingehen?

**Theages** · 03. Januar 2010, 12:22

Zitat von The_Dude

Kommentare, Anregung, Kritik? Mehr Blut, weniger Blut? Oder soll ich mehr auf den Protagonisten eingehen?

Ich find's gut so. Für meinen Geschmack könnte es ruhig weniger Blut sein, aber das kommt natürlich immer auf die Geschichte und das Geschehen an.

**The_Dude** · 03. Januar 2010, 15:26

Kapitel 1, Teil 2
Bail hastete durch die nun menschenleeren Gänge der Endar Spire. Die regelmäßigen Durchsagen des Schiffscomputers zerrten an seinen Nerven:
„Zeit bis zur Implosion des Antriebs: 10 Minuten. Das Gesamte Personal hat sich UMGEHEND zu evakuieren.“
Er unterdrückte die aufkommende Panik und bog um eine Ecke, weshalb er einer Sith-Patrouillie in die Arme lief. Instinkiv schwang er seine Schwerter, wie er es zuvor getan hatte. Die beiden Soldaten sanken leblos zu Boden.

„7 Minuten bis zur vollständigen Zerstörung des Schiffes.“
Bail hörte sein Herz schmerzhaft gegen seine Brust hämmern. Er erinnerte sich an sein Lehrbeispiel von der Akademie: Ein Offizier, der in den Mandalorianischen Kriegen mitgekämpft hatte, berichtete, wie junge Rekruten nach einem Zweikampf mit einem Mandalorianer derart aufgeputscht waren, dass sie wegen des nach dem Kampf ausbleibenden Adrenalinschubes einen Herzinfarkt erlitten hatten. Daher zwang er sich anzuhalten. Er nestelte das Medikit aus seinem Gürtel, nahm das Schmerzmittel heraus und rammte sich eine Ladung in den Oberschenkel.

Das starke Beruhigungsmittel wirkte sofort. Nun bemerkte Bail eher beiläufig, dass er von dem vorherigen Handgemenge keine Verletzung davongetragen hatte, was zusätzlich zu seiner Beruhigung beitrug.
„5 Minuten bis zur vollständigen Zerstörung des Schiffes.“
Er lief weiter in Richtung Fluchtkapseln.

Bail schritt durch die nächste Tür – und erstarrte.

Für einen Moment setzte sein Denken aus. Im nächsten Moment schossen ihm tausende Berichte von Begegnungen mit dunklen Jedi durch den Kopf – und über ihre Grausamkeit Gegnern gegenüber. Einen Sekundenbruchteil später aktivierte sich aus der Not heraus wieder sein Soldateninstinkt. Bail zog seine Waffe.
Der Sith lächelte spöttisch.
Bail machte einen Ausfall. Der Sith parierte mit der Rechten und schlug im selben Moment Bail mit der Linken nieder.
Mühsam rappelte er sich auf. Er hatte den Schlag erst registriert, als er bereits am Boden lag, so schnell war er gekommen! Unterdessen hatte Bails Gegner keinen Versuch unternommen, ihn anzugreifen. Er stand nur da, die Deckung gesenkt und lächelte sein spöttisches Lächeln. Bail griff an. Sein Gegner parierte ebenso schnell wie zuvor und versezte Bail einen Schlag, noch härter als zuvor, der ihn gegen die Seitenwand schleuderte.
Zwei oder Drei Sekunden rang Bail um sein Bewusstsein. Er bemerkte, wie ihm eine Flüssigkeit auf
den Schoß klatschte. Er hatte Blut gespuckt. Bail versuchte aufzustehen, doch offenbar waren einige Rippen gebrochen. Mit dieser Erkenntniss verließ ihn sein schützender Instinkt und ein furchtbarer Schmerz setzte ein, verbunden mit einer rasenden Panik. Seine Waffe glitt ihm aus der Hand. Er kroch weg vom Sith, in Richtung der Tür, aus der er gekommen war.
Sein Gegner wirkte noch erheiterter als zuvor. Zum ersten mal seit Beginn des Kampfes gab er ein Geräusch von sich. Es klang wie eine Mischung aus einem heiseren Husten und dem Bellen eines tollwütigen Hundes. Erst im Nachhinein erkannte Bail, dass der Sith an dieser Stelle gelacht hatte.
Wie aus weiter ferne kam die Durchsage des Bordcomputers:
„Drei Minuten bis zur völligen Zerstörung des Schiffes. Alle Schleusen werden dekomprimiert.“
Erst jetzt erkannte Bail das Zeichen auf dem Boden der Kammer. Er hatte es schon einmal gesehnen, als er das Schiff betreten hatte. Es war das Zeichen in Form eines Signallichts, das von Außen die Luftschleusen zum Andocken kennzeichnete.
„Dekomprimierung in 5...4...“
Abermals rettete ihn sein Instinkt. Unter großen Schmerzen stand er auf und sprang aus der Schleuse hinaus.
„...3...2...“
Der Sith schritt ihm langsam nach, ohne das Zeichen am Boden eines Blickes zu würdigen. Offenbar war er gewillt, der lästigen Angelegenheit ein Ende zu bereiten.
„...1...0 – Dekomprimierung erfolgt.“

Die Schleuse schloss sich. Bail hörte ein hohes Zischen und dann das fauchende Geräusch der Lufschleuse, deren Inhalte in den Weltraum befördert wurden.
Für einen unbestimmbaren Zeitraum blieb Bail reglos liegen. Dann nahm er erneut eine Spritze und setzte sie sich in den Brustkorb. So gelang es ihm mühsam die Schmerzen zu ignorieren und weiter in Richtung Fluchtkapseln zu humpeln.
„ Eine Minute bis zur völligen Zerstörung des Schiffes.“

Epidemaïs · 03. Januar 2010, 15:32

**hi2u** · 03. Januar 2010, 15:38

vllt könntest du mehr auf die spielmechanik eingehen? ist das echtzeitkampf?

**lenwe** · 03. Januar 2010, 16:49

Hab das Spiel durchgespielt, hat mir gefallen, auch wenn die Schwierigkeit erheblich variiert!

**DerKommunist** · 03. Januar 2010, 17:09

Gutes Spiel.

**The_Dude** · 03. Januar 2010, 18:45

Zitat von hi2u

vllt könntest du mehr auf die spielmechanik eingehen? ist das echtzeitkampf?

Das Kampfsystem ist folgendermaßen aufgebaut:
Ein Kampf läuft prinzipiell in Runden ab, in denen die Kombattanten eine Aktion durchführen können, wie Angriff, Heilung, Item verwenden usw. Jedoch wird das bei KotoR so gehandhabt, dass es zwischen den Runden keine Pausen im Gameplay gibt, d.h:
X greift Y an.
(kurze Pause, im Spiel dargestellt durch ein gegenseitiges "Belauern" der Gegner)
Y benutzt ein Medikit (in Bild zwei von Post #6 sieht man, wie ich ein solches außerhalb eines Kampfes einsetze).
X greift wieder an usw.
Dieser Mechanik liegt das Regelwerk von Advanced Dungeons and Dragons zugrunde, d.h, Attribute wie Geschicklichkeit beeinflussen die Treffsicherheit mit Fernwaffen, Stärke den angerichteten Schaden mit Nahkampfwaffen bzw. wird in der Defensive die Wahrscheinlichkeit auszuweichen von der Geschicklichkeit beeinflußt.
Natürlich gibt es auch eine Unzahl an Waffen und Items die diese Werte steigern oder senken. Einigermaßen verständlich

?
EDIT: Wichtig ist,dass man den Kampf jederzeit pausieren kann, um neue Befehle zu geben.

**The_Dude** · 03. Januar 2010, 20:07

Kapitel 1, Teil 3
Jemand versuchte die Tür des Fluchtkapselhangars zu öffnen. Dieser Jemand mühte sich vergeblich damit ab, die Tür über die Computerkontrollen zu öffnen. Die Sith hatten das Schiff mit ihren Waffen in einen stellaren Termitenbau verwandelt; da war es nicht weiter verwunderlich, dass auch diese Energieleitung zerstört war.
Der Jemand fluchte einmal kräftig, verstummte aber plötzlich, so, als wäre ihm gerade eine rettende
Idee gekommen. Eine Sekunde später hörte man, wie etwas an der Tür befestigt wurde. Ein zufällig anwesender Beobachter hätte danach an Stelle der Tür nichts weiter feststellen können als ein Loch in der Wand, verursacht durch eine starke Explosion.
Der Jemand trat vorsichtig, um nicht zu stolpern, über die Trümmer und wollte sich gerade in eine Fluchtkapsel begeben, als er wegen eines Geräusches erstarrte
Das Geräusch kam von seinem Sensor, der an seinem Gürtel angebracht war.
Er erstarrte nicht, weil dieser ein hohes Piepen von sich gab, was durch eine nicht identifizierte Funksignatur, welche höchstwahrscheinlich einem Sith-Trupp zuzuordnen wäre, ausgelöst wurde.
Vielmehr war der Ton ein dumpfes Klopfen. Eine Funksignatur, wie sie die republikanischen Streitkräfte benutzten.
Bevor er seinen Posten verlassen und hierher geflohen war, hatte der Schiffscomputer doch außer ihm lediglich zwei Lebensformen in Luftschleuse 14 angezeigt, die 5 Sekunden später dekomprimierte?
Er schaltete das Radar ein. Zweifellos, ein Deck über ihm in 40 Meter Entfernung befand sich das letzte Überlebende Crewmitglied. Er warf einen letzten Sehnsüchtigen Blick zur Rettungskapsel.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte Carth.
Dann schaltete er sein Funkgerät ein.

„50 Sekunden bis zur vollständigen Zerstörung des Schiffes.“
Bail humpelte mühsam vorwärts. Er blutete aus dem Mundwinkel, zudem war er sicher, dass er beim Kampf mit dem Sith innere Verletzungen erlitten hatte. Zudem hatte er seine räumliche Orientierung verloren: Er hätte ebensogut gerade den Weg zur Bordcantina einschlagen können.
Gerade wollte er sich seinem Schicksal ergeben und einfach liegenbleiben, als ihn ein Funkspruch erreichte:
„Hier spricht Carth Onasi. Wenn du lebendig von diesem Schiff herunterkommen willst, tust du jetzt genau was ich sage. Bei der nächsten Stelle, wo sich die Gänge kreuzen biegst du rechts ab.“
Hoffnung erfüllte Bail. Er war nicht allein. An der nächsten Kreuzung wandte er sich nach Rechts.
„Du solltest jetzt eine Gabelung sehen. Nimm den linken Weg und gehe diesen Zehn Meter. Warte dann auf weitere Instruktionen.“
Bail verstand den Funkspruch nur mühsam. Ein Inferno war ausgebrochen: Energieleitungen explodierten über-, unter- oder neben ihm, Wandverkleidung fiel auf ihn herab, zweimal stürzte er, weil das Schiff wegen größerer Explosionen erbebte. Doch er zwang sich stur vorwärts zu gehen.
In diesem Höllenlärm plärrte die schrille Stimme des Bordcomputers:
„30 Sekunden bis zur vollständigen Zerstörung des Schiffes.“

Carth sah auf sein Radar. Er hatte Mühe sich beim Chaos um ihn herum zu konzentrieren. Jedoch lächelte er: Der Soldat befand sich nun genau über ihm. Er griff wieder zum Funkgerät:
„Sehr gut, du hast es gleich geschafft. Und jetzt mach einen großen Schritt nach vorne.“
„Was?“, krächzte es aus dem Funkgerät ungläubig.
„Du hast mich schon verstanden. Außerdem...“
„20 Sekunden bis zur vollständigen Zerstörung des Schiffes.“
„...außerdem wird die Zeit verdammt knapp, also beweg dich!“
Carth wartete keine Reaktion ab. Er nahm einen seiner Blaster, stellte ihn auf die maximal Feuerkraft ein, richtete ihn gegen die Decke und schoss.

Zum dritten Mal schlug Bail der länge nach hin, diesmal wegen einer Explosion direkt hinter ihm. Er rappelte sich unter Anstrengung auf und sah jetzt den Grund für Carths Anweisung: Er hatte hinter ihm ein Loch mit Eineinhalb Metern Umfang in den Fußboden gesprengt.
„Komm hier runter, sofort!“, bellte Carth von unten.
Bail zögerte nicht. Er ließ sich durch das Loch fallen. Zu spät bemerkte er, dass der Boden sich vier Meter unter ihm befand.
Ein höllischer Schmerz schoß durch seinen Körper. Dann umfing ihn gnädige Ohnmacht.

Carth zerrte den leblosen Körper in die Fluchtkapsel.Er warf einen letzten Blick auf das Schiff, auf dem er die letzten 14 Monate gedient hatte.
„10...9...8...7...“, riss es ihn aus seinen Gedanken. Er sprang in die Kapsel und startete.