Ich habe nun über das Wochende auch die ersten Partien gespielt und muss sagen ich stimme vollkommen mit dir überein. Ich sehe dasselbe in Colonization und bin enttäuscht das es sich nurnoch um blosses zielorientiertes Erreichen der Unabhängigkeit geht. Der Aufbau einer komplexen Exportwirtschaft wird komplett abgestraft und behindert eigentlich nur beim erreichen des Spielziels.
Meine Gedanken bis jetzt:
Ich finde die Spielmechanik in ihrer jetzigen Form ist leider kompletter Schrott.
Das liegt vor allem an folgenden Punkten:
1. Es ergibt überhaupt keinen Sinn ein großes, wirtschaftsstarkes Land aufzubauen. Man tritt immer auf der Stelle.
Baut man eine starke Exportwirtschaft auf, steigen die Steuern, die Preise fallen, der Gewinn stagniert. Erhöht man seine Produktion, steigen die Steuern weiter, die Preise fallen, man dreht sich im Kreis.
2. Man braucht mehr Leute um mehr zu produzieren, dadurch braucht man mehr Freiheitsglocken, das erhöht wiederum die königliche Armee. Im Endeffekt ist es sinnvoller weniger Leute zu haben. Weniger Bürger=weniger Freiheitsglocken=weniger Probleme mit dem König.
3. Ausbildung in Schulen ist in der jetzigen Form komplett sinnlos. College und Universität sind reine Ressourcenverschwendung. Spezialisten in Europa zu kaufen ist wesentlich besser. So muss ein unabängiges Land funktionieren.
4. Eine Armee aufzubauen ist komplett kontraproduktiv. Mehr Soldaten=mehr Freiheitsglocken=noch mehr Soldaten für den König.
Das zieht sich durch das ganze Spiel durch, erhöht man irgendetwas steigt auch gleich der Konter dazu.
Im Endeffekt tritt man die ganze Zeit auf der Stelle je größer das eigene Land wird.
Es wird belohnt wenn man Waffen und Pferde hortet, eine starke Produktions- und Nahrungswirtschaft aufbaut, gegen Ende Freiheitsglocken produziert, bei 50% dann unabhängig wird und die Bürger dann Soldaten werden.
Das lässt meine Spielspaß leider gegen Null sinken.
Zum Thema:
Deine Ansätze finde ich soweit ziemlich gut, sowas ähnliches hatte ich mir auch schon überlegt. Den Bildungskostenanstieg habe ich bei mir schon rausgenommen. Leider löst er nur ein kleines Problem, ein großes Land mit starker Exportwirtschaft aufzubauen ist trotzdem weiterhin sinnlos. Die Idee mit dem Steuermaximum ist soweit gut.
Die Frage aber ist, was bringt mehr Geld?
Mehr Siedler=mehr Städte=mehr Freiheitsglocken=mehr......
Und schon dreht man sich wieder im Kreis.
Im Endeffekt ist es immernoch besser etwas anderes als Exportwaren zu produzieren. Etwas was im Unabhängigkeitkrieg hilft und ihn nicht erschwert. Waffen, Lienenschiffe oder ähnliches.