FC Bayern München

[Gullix]

...also, die Fußballer machen ja immer so viele alberne Ebenen auf, zB "wer hat den Protest eingelegt" oder "war das Handspiel Absicht". Und sind unfassbar träge, was Regeländerungen angeht. Und mega-genau an einigen Stellen und mega-ungenau an anderen (Abseits muss gefälligst zentimetergenau sein, Spielzeit ist zuende wenn der SR pinkeln muss).

Die Regeln decken ja durchaus einen Fall ab, der mit zusätzlichen Spielern zu tun hat. Nehmen wir an, während des laufenden Spiels läuft ein zusätzlicher Auswechselspieler von der Bank rein. In dem Fall gibt es afaik Gelb für unerlaubtes Betreten/Verlassen des Spielfelds und einen indirekten Freistoß. (Lassen wir für den Moment beiseite, dass die Regel Bullshit ist). Wenn es der SR nicht bemerkt, ist es afaik kein Einspruchsgrund. Jetzt könnte man noch unterscheiden zwischen "12 Mann auf dem Platz vor Wiederanpfiff" und "12 Mann auf dem Platz nach Wiederanpfiff", aber der Unterschied ist nochmal kleiner.

Das ist natürlich eine rein theoretische Überlegung, sie soll nur aufzeigen, dass so etwas wie "nicht realistisch" kein sinnvolles Kriterium ist.

Äh, doch. Das Wort "realistisch" ist genau dazu da, die kleinen und die großen Wahrscheinlichkeiten voneinander zu unterscheiden. Nur weil es keine harte Grenze dazu gibt, ist die Unterscheidung zwischen großen und kleinen Wahrscheinlichkeiten trotzdem sinnvoll.

[Papa Bear]

Bedenkt man, dass es die Bayern (in Person von Uli Hoeneß) anno 2005 waren, welche die Freiburger vor dem Pokal-Duell darauf hinwies, dass deren Aufstellung zuviele EU-Nichtausländer beinhaltete und somit kein Entscheid am grünen Tisch notwendig war (ok, sie haben dann sportlich trotzdem 0:7 verloren...).

Oh ja, alle Freiburger sind bis heute dem gnädigen und heiligen Uli Hoeneß dankbar, der verhindert hat, dass das Spiel 0:3 anstatt von 0:7 gewertet wurde.

Ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen...

Wenn UH vor dem Spiel nichts sagt, kann er nach dem Spiel "den Joker ziehen" und somit eine mögliche sportliche Niederlage am grünen Tisch in einen sicheren Sieg verwandeln. Diese Möglichkeit hat er durch den Hinweis aber von vornherein aufgegeben. Er hat sich hier also zweifellos sportlich fair und anständig verhalten. Hätte er nicht machen müssen, hat er aber trotzdem getan. Denn auch ein UH weiß vor dem Spiel nicht, dass die Seinen anschließend 7:0 gewinnen...



Gibt es schon irgendwo die Info, wann das nun angerufene Sportgericht in der Sache tagen wird?

[xAn]

Oh ja, alle Freiburger sind bis heute dem gnädigen und heiligen Uli Hoeneß dankbar, der verhindert hat, dass das Spiel 0:3 anstatt von 0:7 gewertet wurde.

[Ausgetreten]

Wobei man sagen muss, dass wenn das Spiel höher gewonnen wird als die Wertung, dann gilt das Spielergebnis.

[Bamser]

In der zweiten Liga hat Kiel mal einen Elfmeter gegen sich bekommen, weil ein Auswechselspieler den Ball auf der Torauslinie gestoppt hat. Ca. 10 Meter neben dem Tor. Das fand ich zwar unverhältnismäßig, wäre aber eine traditions Regel für solche Fälle. Zuviel Spieler auf dem Platz und der VR pfeift einen Elfmeter.

[Papa Bear]

Das Sportgericht hat den Freiburger Einspruch abgewiesen.

Und bevor jetzt wieder die "Bayern-Bonus"-Lamentier-Parade losgeht, fragt Euch mal, ob Ihr das Urteil nicht genau jetzt bejubeln würdet, wenn die Vorzeichen exakt andersherum gewesen wären...

Ändert bei Bayern auch nichts an der miesen Stimmung nach diesem katastrophalen Auftritt bei Villareal. Das war so dermaßen schlecht und (hinten Kopf-) und vorne Ideenlos, dass die Jungs von Glück reden müssen, dass es "nur" 0:1 verloren ging. Auch bei drei, vier oder mehr Gegentreffern hätte man sich nicht beschweren können. Ich für meinen Teil bin jedenfalls immer noch bedient...

[Kendogan]

Also demnächst häufiger 12 Mann auf dem Platz

[Shakka]

Würde man also 45 Minuten lang mit 20 Spielern spielen, ist das einzig ein Fehler des Schiedsrichters und dann ist das eben Pech.

Außerdem:
Der SR muss prüfen, dass man nicht zu viele Spieler einwechselt. Darum müssen sich Verein und Spieler nicht kümmern.
Andererseits muss der SR nicht prüfen, ob man überhaupt noch wechseln darf. Das liegt nur in der Verantwortung der Vereine.

[Ausgetreten]

Das Sportgericht hat den Freiburger Einspruch abgewiesen.

War zu erwarten.

[LazyJay]

Grundsätzlich finde ich es ja gut das des Spiel nicht umgewertet wird wegen den 20 sekunden, die Begründung finde ich aber interessant denn das bedeutet hätte Schlotterbeck den Schiedsrichter nicht darauf hingewiesen und Bayern hätte die 15-20min mit 12 Mann gespielt, wäre eine anulierung des Ergebnisses dennoch nicht möglich, weil die Schuld ja ausschließlich beim Schiedsrichter liegt.

[gruenmuckel]

Die Entscheidung ist schon so korrekt bzw. "richtig", aber die Begründung ist doch wieder massive Kumpelei...

[wisthler]

Ich konnte Freiburgs Einspruch verstehen, aber natürlich auch das zu aktuelle Urteil. Freiburg musste es machen und wir brauchen für solche Sachen eben endlich klare Regelungen.

[Nahoïmi]

Die Regelungen in dem Fall sind aber schon klar, sie gefallen nur vielen nicht

[Louis XV.]

Die Regelungen in dem Fall sind aber schon klar, sie gefallen nur vielen nicht

Ich finde es nach wie vor befremdlich, dass die Verantwortung für die korrekte Ein- und Auswechslung alleine beim Schiedsrichter abgeladen wird. Es wäre ja jetzt überhaupt kein Problem, in die Regel mit aufzunehmen, dass Spieler sich ebenfalls versichern müssen, ob der für sie ausgewechselte Mitspieler das Feld verlassen hat. Oder festzulegen, dass Vereine (wie auch immer) sanktioniert werden, wenn sie die falsche Nummer hochhalten.

Und ich finde es sehr mühsam, dass vielen Bayern-Fans offenbar gar nicht bewusst ist, wie sehr sie die ganze Sache gerade durch ihre Fan-Brille betrachten. Es ist unglaublich, wie viele in den sozialen Netzwerken Zeter und Mordio über die "unfairen Freiburger" schimpfen, obwohl ja überhaupt nichts passiert ist. Ich wünsche denen aktuell, dass genau derselbe Blödsinn im Rückspiel gegen Villareal passiert, bei einer 1:4 Niederlage spielt Villareal für ein paar Sekunden zu zwölft. Was da los wäre. Das ist der Verein, dessen Bosse die "Menschenrechte" zitiert haben, weil sie nicht einverstanden waren, dass die Presse sie nicht bejubelt.

Aber natürlich wäre in diesem hypothetischen Fall eh alles ganz anders. Weil dann wären es nämlich 25 Sekunden (!) gewesen und der Villareal-Spieler hätte zwei Mal den Ball berührt (!!), und das ändert natürlich alles komplett, sodass das Spiel auf jeden Fall 3:0 für Bayern gewertet werden muss und sich beide Fälle überhaupt nicht vergleichen lassen!

[gruenmuckel]

Was Louis sagt. Außerdem drehen die Bayern ja durch ihre Gene spiele noch in der allerletzten Nachspielzeit. Da ist nie was entschieden. Ganz im Gegensatz zu Dorfvereinen wie Freiburg.

Dann kann man also jetzt jederzeit etwas Zeit schinden indem man versucht bei Einwechslungen mehr Spieler aufs Spielfeld zu schicken. Falsche Nummer auf die Tafel und einfach mal ausprobieren. Selbst wenn's auffällt nimmt es Zeit von der Uhr. Und wenn nicht? Schiri-Schuld und man hatte (k)einen Vorteil. Win-Win.

Ey DFB, die Kacke ist immer noch nicht geregelt!