Seite 28 von 76 ErsteErste ... 1824252627282930313238 ... LetzteLetzte
Ergebnis 406 bis 420 von 1134

Thema: Die Bovaner

  1. #406
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    Die Bovaner

    Kapitel 127

    Erik der Große


    Im Jahre 3328 E.Z. erhob sich der König von Corhallia, Erik-elfn-ak gegen Eronthar, den Herrscher von Blom und Bovana.
    Nachdem Erik-elfn-ak die niigatischen Söldner und die Speerkriegern aus Wildegar als Verbündete gewinnen konnte marschierten die Heere nach Blom und schlossen die Stadt von allen Seiten ein.

    Nach einigen erfolglosen Angriffen gegen die massive Stadtmauer entschloss sich Erik-elfn-ak dazu den sinnlosen Angriff abzubrechen und einen Teil seines Heeres nach Bovana zu entsenden, um diese wichtige Stütze seines Widersachers zu erobern. Ein gewagtes Unternehmen seine Armee zu teilen, obwohl der Feind noch nicht an Stärke verloren hatte.
    Doch der jugendliche König aus Corhallia wusste, wenn erst einmal die alte bovanische Königsstadt in seiner Hand war, dann konnte Eronthar nicht lange standhalten.

    Erik-elfn-ak ließ seinem General Lachs-ack den Oberbefehl vor Blom und zog nun nach Bovana. Im Spätherbst erreichten seine Speerkrieger die ehrwürdige Residenzstadt, dort lagerten bereits die verbündeten Soldaten aus Denmarsch unter dem Kommando von König Tesrak II. Weitere Kontigente stellten die tapferen Skythen aus dem Norden und die Stadt Wildegar im Osten.

    Erik-elfn-ak übernahm den Oberbefehl, gegen den Wunsch von Tesrak und blies zum Angriff auf Bovana. In den späten Nachmittagsstunden des sechsten Tages des neunten Monats im Jahre 3328 E.Z. erklommen sie die alte Stadtmauer und vernichteten die Garnison aus Blom. Bovana war gefallen, wieder einmal.

    Sogleich sammelte Erik seine Truppen und marschierte zurück nach Blom. Dort wurde die Nachricht des Verlustes als Schock empfunden. Eronthar hatte seinen eigenen Sohn als Oberbefehlshaber in Bovana zurückgelassen. Nun brachte Erik-elfn-ak dessen Kopf auf einer Lanze zu seinem Vater.
    Ein Friedensangebot von Eronthar lehnte Erik ab und zog die Schlinge enger, bald brach eine große Hungersnot in Blom aus und viele Menschen starben an Erschöpfung und an Krankheiten. Beim ersten Sturmangriff wurde die Stadtmauer überwunden und die Soldaten des Erik richteten im Blutrausch, entgegen seinem Befehl, ein Gemetzel unter der Bevölkerung an. Zwei Tage zogen seine Soldaten plündernd und mordend durch die Strassen von Blom. Nur wenige Bewohner konnten sich retten.
    Eronthar wurde nie gefunden.

    Nachdem Erik das Werk seiner Armee mit großer Bestürzung gesehen hatte, ließ er die verantwortlichen Offiziere, die nichts gegen das Morden taten, grausam hinrichten. Ihnen wurden die Ohren abgeschnitten, die Augen ausgestochen und die Zunge entfernt. Dann wurden sie mit einer stumpfen Klinge erdolcht. Ihre Seelen sollten niemals die Ober oder die Unterwelt erreichen.
    Die zehnte Dynastie aus Blom wurde ausgelöscht. Erik kehrte Blom den Rücken, ließ eine Garnison zurück und reiste nach Bovana. Nun wollte er der nächste König des Reiches werden.
    Der König von Denmarsch, Tesrak II., stellte sich ihm mit einem Heer entgegen, er verlangte ebenfalls nach der Krone.

    Nun standen sich die Heere gegenüber und ein neuer Waffengang stand dem geschundenen Land bevor. Doch Erik übermittelte seinem ehemaligen Verbündeten eine Nachricht.



    „Er solle ruhig König werden. Ich verzichte, wenn es dem Frieden dient. Das Land und seine Bewohner haben genug gelitten, es ist die Zeit des Bauens und des Aufrichtens. Wenn ihr sicher seit, euch möge es gelingen das Land zu einen und in eine friedliche Zukunft zu führen, dann nehmt die Krone und herrscht über das Land und seine Bewohner. Doch solltet ihr auch nur den Funken von Zweifel oder den Hauch von Unentschlossenheit in eurer Seele tragen, dann lasset ab von der Krone.
    Findet die Wege zu euch selbst, hinterfragt eure Entscheidungen, schätzt die Konsequenzen eures Tuns ab. Dann entscheidet mit Weisheit.“
    (Der genaue Wortlaut ist leider unbekannt. Der Autor)

    Tesrak II legte seine Ansprüche nieder und Erik-elf-nak gründete die XI. Dynastie, er wurde der neue König von Bovana. Den Titel des Königs von Corhallia legte er nieder und schlug seinen Bruder Leif-nak als Nachfolger vor. „Was soll ich mit zwei Kronen? Ich habe doch nur einen Kopf!“ , so seine Worte.

    Erik-elfn-ak, der zwölfte König von Corhallia, wurde im Jahr 3329 E.Z. von der Priesterschaft zum neuen Herrscher erhoben.
    Sogleich wurden die gefürchteten marodierenden Söldnerheere in vielen Kampagnen besiegt und die Überlebenden fristeten ihr Dasein als Sklaven und Unfreie weiter.



    Durch die vielen Schlachten und Kämpfe erschüttert, suchte der neue Regent andere Wege, um seine Macht zu festigen. Es wurde das „Ewige Bündnis“ zwischen Bovana, Marthos, Corhallia und Blom geschlossen. Nie mehr sollten Zwietracht und Argwohn innerhalb des Reiches herrschen.



    Die einzelnen Stadtkönige kamen nach Bovana und schlossen sich zu einem „Großen Rat“ zusammen. Die vergangenen sechzig Sonnenzyklen hatten gezeigt, wie brüchig das Staatensystem war.

    Nun wurden Wege aus der Krise gesucht. Die Verhandlungen und Dispute dauerten viele Jahre an, in dieser Zeit veröffentlichte Erik-elfn-ak viele Kommentare und schrieb seine Gedanken auf Pergament nieder.
    In den vergangenen Generationen verrohte die Gesellschaft, der Krieg hinterließ Spuren an den Bewohner, ein Menschenleben galt nicht viel mehr als ein Stück Brot.

    Erik versammelte viele Gelehrte um sich, gemeinsam diskutierten sie über das Übel des Krieges und wie man es verhindern könnte. Ein Ziel war das Gute und die Tugend zu bewahren und zu fördern. Die Hilfsbereitschaft und das Streben nach Nächstenliebe standen ebenfalls im Vordergrund seiner Politik. Der Egoismus der letzen Jahrzehnte sollte überwunden werden.
    Dafür wurden neue Wege benötigt, das logische Denken hatte hier seinen Ursprung ebenso die Ethik und die Moral.


    Bald entstanden an vielen Königshöfen philosophische Zirkel, in denen die Fragen der Zeit diskutiert wurden. Bald entstanden aus diesen Weisheitsrunden, verschiedene philosophische Richtungen.
    In Denmarsch entwickelten sich die Ethiker, unter Topahh von Nun, wurde das Verhalten eines jeden einzelnen unter ethischen Gesichtspunkten untersucht und kritisiert.

    Die Rhetoriker unter Verthan von Sirna in Marthos versuchten sich zum Ziel zu setzen die unterlegene Sache zur siegenden zu machen.

    Die Lehre des Seienden und der Ideen verfolgte man in Corhallia, dazu wurde viele Programme und Lehren verfasst, die sich mit der Verbindung Gesetz—Staat—Bürger auseinander setzten.

    Die Skeptiker begründeten ihre Lehre in Blom, dort wirkte Dwahla vom Berg, der in vielen Schriften zum Hinterfragen und eigenem Nachdenken aufrief.

    Doch all dies erlebte Erik-elfn-ak nicht mehr, er starb im hohen Alter von dreiundsechzig Sonnenzyklen im Jahre 3355 E.Z. in Bovana. Sein Nachfolger wurde sein ältester Sohn Erik-zwölf-nak. Er trat in die großen Fußstapfen seines Vaters.......
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hawkeye (17. Oktober 2006 um 23:46 Uhr)

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  2. #407
    Wikinger Avatar von erik1112
    Registriert seit
    20.01.03
    Ort
    Hoch im Norden
    Beiträge
    7.858
    Zitat Zitat von Hawkeye
    Im Jahre 3328 E.Z. erhob sich der König von Corhallia, Erik-elfn-ak gegen Eronthar, den Herrscher von Blom und Bovana.


    Zitat Zitat von Hawkeye
    Doch all dies erlebte Erik-elfn-ak nicht mehr, er starb im hohen Alter von dreiundsechzig Sonnenzyklen im Jahre 3355 E.Z. in Bovana.


    Zitat Zitat von Hawkeye
    Sein Nachfolger wurde sein ältester Sohn Erik-zwölf-nak. Er trat in die großen Fußstapfen seines Vaters.......
    Ich kriege noch ein Kapitel!?

    Super Kapitel. Natürlich völlig objektiv betrachtet, versteht sich!

  3. #408
    Hegemon mit Eierkopf Avatar von Fonte Randa
    Registriert seit
    09.03.05
    Ort
    Forunkel am Arsch der Demokratie im Landeshauptdorf der Börde
    Beiträge
    22.436
    Zitat Zitat von erik1112
    Natürlich völlig objektiv betrachtet, versteht sich!
    Versteht sich! Finde ich auch...
    hier steht eine Signatur
    Die EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!
    Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!


  4. #409
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
    Registriert seit
    17.03.03
    Ort
    Bensberg
    Beiträge
    16.125
    ---------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  5. #410
    Im Monsterland
    Registriert seit
    04.06.05
    Beiträge
    33.422
    °oO(Hmm... Erwähnte ich schon, dass deine Namenswahl köstlich ist? )

    Ansonsten: Weiter... Mehr... *lechz*
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  6. #411
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
    Registriert seit
    28.03.05
    Beiträge
    37.863

  7. #412
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    vielen dank an euch.

    nachdem sonnigen urlaub, ohne einen gedanken an die bovaner verschwendet zu haben, ist es nicht einfach wieder den einstieg in die handlung zu finden, doch nun geht es weiter.


    Die Bovaner

    Kapitel 128

    Eine Stadt und der wilde Osten



    Im Jahre 3355 E.Z. starb der Begründer der XI. Dynastie und sein Sohn Erik-zwölf-nak wurde sein rechtmäßiger Nachfolger. Er trat in die großen Fußstapfen seines Vaters. Er konnte sich der Loyalität des bovanischen Heeres und der übrigen König sicher sein, sogar die fernen Irokesen huldigten dem neuen Herrscher und sie erkannten seine Oberhoheit an.
    Nun herrschten die Erikiden über das Reich der Bovaner. Erik-zwölf-nak von Bovana aus und sein Onkel Leif-nak von Corhallia.

    Nachdem dieser in einem weiteren Feldzug die nördlich lebenden Galiner bezwang wurde am gegenüberliegenden Flussufer des Ragas eine neue Kolonie errichtet. (3356 E.Z.) Die neue Siedlung wurde von Corhallia regiert und besaß zunächst nur einen Statthalter aus dem Umfeld des Königs von Corhallia.




    Ihr Name lautete Galin, die dort lebenden Einwohner waren allerdings bovanischer Herkunft, die vorher dort lebenden Barbaren wurden entweder vertrieben oder in eine andere Welt befördert.
    Die neue Stadt hatte zu Beginn nur eine strategische Bedeutung, von dort sollten die geplanten neuen Feldzüge beginnen. Außerdem sollten die Plünderungszüge der Galiner unterbunden werden, diese schadeten der Wirtschaft und dem Ansehen der Erikiden in Corhallia.

    Der neue König von Bovana konnte sich nicht lange um die inneren Angelegenheiten seines Reiches kümmern, denn die ständige Gefahr im gebirgigen Osten bedurfte seiner Aufmerksamkeit. Die wilden Stämme der Sumerer, die den Bovanern und ihren Verbündeten in der Vergangenheit bereits viele Schlachten aufzwangen, erhoben sich erneut. In den Wirren der letzten Jahrzehnte konnten die Sumerer ihre Macht erheblich vergrößern und sie schafften es sogar die Churriter, allerdings mit Hilfe der Bovaner unter dem Kommando des Söldnerführers Irlatoks, zu besiegen und in alle Richtungen zu zerstreuen.

    Doch nun fehlten die Churriter als Puffer zwischen den bovanischen Städten und der Sumerern. Die einzelnen Stämme der besiegten Churriter hatten nicht mehr die Macht sich mit eigener Kraft die verlorenen Siedlungsgebiete zurück zu erobern.
    Zusätzlich verhinderte die von den Sumerern gesäte Zwietracht zwischen den churritischen Stämmen eine mögliche Einheit.
    So zogen nun die sumerischen Horden gegen die Churriter im Norden und im Osten zu Felde. Diese wiederum baten den bovanischen Regenten um seine Hilfe.
    Im selben Jahr rüstete Erik neue Heere aus, um die Sumerer in die Schranken zu weisen, er wollte dem Spuk im Osten ein für alle Mal beenden.
    Doch seine Soldaten, mehrere tausend Köpfe stark, schafften es nicht die Sumerer in einer offenen Feldschlacht zu besiegen, selbst als die Bovaner in das sumerische Stammland vordrangen gaben dieses ihren Widerstand nicht auf.
    Nach acht langen Jahren des Krieges gab Erik-zwölf-nak sein Vorhaben auf und beendete die sinnlosen Feldzüge. Die Sumerer hatte sich stets bei dem Erscheinen der Bovaner über schmale Bergpfade in die Berge gerettet und verschanzten sich dort in luftigen Bergfesten, sie uneinnehmbar waren. Die Zerstörungen durch die bovanischen Heere konnte den militärischen Widerstand nicht brechen.

    Als phrygische Krieger im Jahr 3567 E.Z. die bovanischen Grenzbefestigungen, oberhalb von Barthel angriffen und teilweise überrannten, da musste Erik seine Heere zurück beordern.
    Die Angriffe der Phryger waren nur ein kleines Feuer, doch wenn man es nicht löschte, dann würde daraus ein Flächenbrand, der die ganze Region erschüttern würde.

    Erik-zwölf-nak hatte nicht nur äußere Feinde, auch im Innern rumorte es. Einige Personen hatten sich noch nicht damit abgefunden, dass sein Vater die Herrschaft an sich gerissen hatte, doch davon mehr im nächsten Kapitel, dachte Madison als er den Laptop hinunterfuhr und die Bibliothek verließ. Mit seinen Gedanken war er nicht bei seiner Arbeit. Er hoffte, das der Strahlungsorkan endlich ein Ende finden würde, damit sie dieses Loch hinter sich lassen konnten........
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hawkeye (17. Oktober 2006 um 23:47 Uhr)

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  8. #413
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    Die Bovaner

    Kapitel 129

    Verlust


    „Haben wir immer noch keinen Kontakt zu den Raumschiffen?“
    Madison hatte Leutnant Macintosh gefragt, obwohl er bereits die Antwort kannte. Denn wäre ein Kontakt mit den beiden Schiffen geglückt, dann hätten sie alle davon erfahren.
    Doch die erhoffte Meldung blieb aus und so war es keine Überraschung als Macintosh nur stumm den Kopf schüttelte, ohne ihn auch nur anzusehen.
    Gemeinsam nippten sie an ihren Kaffeebechern und versuchten die kommende Langeweile zu ignorieren.

    Als Striker die spartanische Kantine betrat schaute niemand hin oder erhob die Stimme zu einer Begrüßung an diesem Morgen.
    Mit einer heißen Tasse schwarzen Inhalts setzte er sich zu den beiden Stummen und schaute ebenfalls ins Leere.
    Dann wurde die nervige Stille doch unterbrochen.
    „Und, haben sie etwas Neues herausgefunden?“
    Die beiden Archäologen waren ein wenig überrascht, dass der weibliche Leutnant sich nach ihren Fortschritten erkundigte. Aber Striker nahm an, dass die Langeweile sie dazu trieb und es war bekannt, dass Frauen zur Schwatzhaftigkeit neigten.

    „Och, nicht viel.“ Madison machte seinem Ruf als sparsamer Redner alle Ehre.
    „Was Madison damit sagen will ist, dass es nichts außergewöhnliches zu berichten gibt. Ein paar Kriege, viele unbekannte Namen und der allgemeine Fortschritt in Wissenschaft und Technik.“ Striker lächelte sie leicht an, er konnte nicht sagen warum aber diese Frau hat irgendetwas an sich, was ihn anzog.

    Als unterstützende Geste nickte Madison nur abwesend. Bevor Striker fragen konnte, ob sie Interesse an Details hätte, spazierte der Professor herein und bat, mit einem mürrischen Blick, seine Kollegen zur Arbeit in die Bibliothek. Die Kaffeebecher und die Kanne, mit frischem Kaffee, nahmen sie mit, dann folgten sie lustlos dem wissenschaftlichem Leiter und ließen Macintosh alleine zurück.
    Nun begann ein neuer langweiliger und ereignisloser Tag.

    In der Bibliothek angekommen setzten sich alle auf die umstehenden Kisten und warteten, das der Professor die Runde eröffnete. Nach Wochen des Arbeitens und des Ausharrens unter Tage, war die Stimmung innerhalb der Gruppe angespannt und gereizt. Niemand war vorbereitet auf einen längeren Aufenthalt auf engsten Raum und ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Lage zerrte an den Nerven. Dadurch sank die Arbeitsmoral und die Bibliothek sah aus, wie ein Studentenwohnheim.
    Auf allen Tischen und ebenen Flächen lagen Folianten, Zettel oder es standen alle möglichen Gegenstände herum. Dazu gesellten sich dann benutzte Kaffeebecher, die niemand in die Kantine zurückbrachte oder achtlos auf den Boden fallen gelassene Essensreste. Dazu lagen überall Kisten und Transportbehälter herum, die zur Ausrüstung des Teams gehörten.
    Das Chaos herrschte in den Katakomben.

    „Meine Herren, was gibt es Neues bei?“ Striker?“ Der Professor saß auf seinem Stuhl zurückgelehnt und wartete auf eine Antwort. Striker fand, dass ihr Vorgesetzter müde und abgespannt aussah, seine Augen blickten matt und müde in die Welt.
    Ob er wohl gesund sein, fragte sich Striker insgeheim, doch dafür war jetzt keine Zeit. Er nahm seinen Palmtop vom Tisch und begann seinen Vortrag über das neugewonnene Material.

    „Die neue Herrscherdynastie der Erikiden konnte die innere Ordnung innerhalb des Reiches wieder herstellen. Folgende Könige konnte ich bisher sicher zuordnen:
    Der Begründer der Dynastie, Erik-elf-nak –3355) sowie dessen Sohn Erik-zwälf-nak (3355-3371) als Nachfolger. Dann folgte ein kurze Zwischenphase, für die ich noch keine Erklärung habe. Sie dauerte bis 3374, dann wurde ein Neffe von Erik-elf-nak zum König gekrönt, sein Name war Erik-ben-nak (3374-3393).
    Unter seiner Herrschaft wurden viele Feldzüge durchgeführt. In den fernen Osten gegen die Sumerer und die Kassiten. Dann wurde eine Revolte bei den Minoern niedergeschlagen und der illyrische Stamm der Varden wurde vor Denmarsch aufgehalten. Leider sind die Speicherkristalle irgendwie beschädigt, ich kann leider nicht alles Informationen herüberkopieren, deshalb gibt es keine Details oder die gewohnten Karten.“


    Striker zuckte unbewusst mit seinen hängenden Schultern und wollte fortfahren, als der Professor sich bedankte.
    „Ich glaube es reicht. Können sie uns sagen, ab welchem Zeitpunkt die Kristalle wieder einwandfrei funktionieren?“

    „Nicht genau, es können aber gerne einhundert bovanische Jahre verloren gegangen sein.“
    „Tja, leider nicht zu ändern. Haben sie die Namen der übrigen Könige?“
    „Ja, die Erikiden herrschen im 35. Jahrhundert immer noch, aber ich kann nichts zu ihrer Macht oder der Situation im Reich sagen. Vielleicht erhalten wir aus späteren Jahrzehnten Hinweise über diese Jahre.“
    „Schon möglich.“
    Damit richtete sich die Aufmerksamkeit an Madison. Er sollte etwas über die einzelnen umliegenden Völker und Stämme herausfinden.
    „Nun, Madison was haben sie für uns?“Der angesprochene zog ein wenig an seiner Nase.
    „Nichts.“
    „Wie nichts?“
    „Es gibt nichts, die Kristalle oder die Quellen der Kristalle sind leer.“
    Verärgert brummte der Professor. Das war eine böse Überraschung, dass einige Quellen gelöscht wurden, durch was auch immer.
    „Hoffentlich passiert das nicht so häufig. Also gut, dann suchen sie bitte den Zeitpunkt ab dem die Kristalle ihre Informationen wieder hergeben.“
    Ach, da fällt mir gerade ein, an den Lesegeräten kann es nicht liegen, dass wir keine Infos erhalten?“
    Die Frage war an niemanden bestimmtes gerichtet aber Weinberg und Striker schüttelten beinahe gleichzeitig die Köpfe.
    Dann begann die Suche. Später vervollständigte Striker die Königsliste der XI. Dynastie.
    Erik-elf-nak (3329-3355)
    Erik-zwölf-nak (3355-3371)
    Zwischenzeit (3371-3374)
    Erik-ben-nak (3374-3393)
    Erik-ben-ah (3393-3414)
    Erik-ben-ben (3414-3431)
    Ben-erik-ahhh (3431-3460)

    Erst mit dem achten Herrscher Ben-erik-ahhh schloss sich die Lücke der fehlenden Informationen. Leider fanden sie auch in späteren Epochen keine Berichte über diese Zeit, man konnte nur vermuten warum. Wahrscheinlich waren die Tontäfelchen dieser Zeit schon vorher verloren gegangen.
    Doch nun konnte die Arbeit, wie gewohnt, voran gehen.
    Geändert von Hawkeye (17. Oktober 2006 um 23:48 Uhr)

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  9. #414
    Wikinger Avatar von erik1112
    Registriert seit
    20.01.03
    Ort
    Hoch im Norden
    Beiträge
    7.858
    Ein eigenes Volk!?

    6 Erik-Herrscher!?

    *geehrt fühl* *schnüff* *heul*

  10. #415
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    Zitat Zitat von erik1112
    Ein eigenes Volk!?

    6 Erik-Herrscher!?

    *geehrt fühl* *schnüff* *heul*

    ein eigenes herrschergeschlecht....

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  11. #416
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    Die Bovaner

    Kapitel 130

    Ein neues Reich


    „Ich habe einen intakten Kristall.“
    Striker konnte seine Freude kaum verbergen, er lachte und strahlte mit Weinberg um die Wette, der neben ihm saß. Madison und der Professor kamen an ihren Tisch, mit dem Laptop, heran und sahen das längst bekannte Bild des Inhaltsverzeichnis des Kristalls, mit seinen vielen Icons und Symbolen.
    Seit Stunden hatten sie nach einem funktionierenden Datenkristall gesucht. Niemand von ihnen hatte geglaubt, dass es so lange dauern würde. Es waren mehr Speicherplätze beschädigt oder unlesbar, als sie angenommen hatten.
    Im Ganzen waren es über vierzig unbrauchbare Sticks. Striker und Weinberg waren bereits soweit aufzuhören, sie dachten es hätte keinen Sinn mehr. Die Befürchtung, dass alle übrigen beschädigt wären, erfüllte sich nicht. Darum war die Freude um so größer, vor allem bei Striker. Er wollte sich erst gar nicht ausmalen, wie die Spannungen innerhalb der Gruppe zugenommen hätten, ohne sinnvolle Beschäftigung.

    Sicher, sie hätten die bisherigen, nur oberflächlich studierten Informationen, einer intensiveren Begutachtung unterziehen können. Doch nichts ist langweiliger als bereits bekannte Informationen immer und immer wieder zu studieren.
    So gesehen waren sie alle froh, dass es bei den Bovanern nun endlich weiter voranging.
    „Prima. Können sie erkennen, welche Daten auf dem Träger sind, Striker?“

    Er antwortet nicht gleich, sondern musste sich selber erst eine Übersicht verschaffen. Ungeduldig trat der Professor von einem Bein auf das andere. Dadurch geht es auch nicht schneller, dachte Striker genervt. Wenn du dich mehr mit den Symbolen beschäftigt hättest dann könntest du es selber machen.

    Äußerlich ließ sich Striker nichts anmerken, aber innerlich kochte er vor Wut. Ach deshalb, weil ihm das Verhalten des Professors nicht fremd war, zulange arbeitete er bereits mit ihm zusammen. Weil Striker sich auch noch über sein dummes Verhalten ärgerte, stieg die Wut bedrohlich an. Kleine Schweißperlen bildeten sich an den Schläfen und kullerten langsam an seinen Wangen herunter. Zusätzlich stieg der Blutdruck und sein Magen rebellierte gegen die produzierte Magensäure.

    Dann hatte er die Symbole geordnet und sprach seine Worte unwirsch aus.
    „Die Daten erhalten außenpolitische Themen, wie den Handel mit einem neuem Reich, weit im Westen.
    Dann erscheinen Karten und berichte von den bovanischen Feldzügen an den Grenzen, eine Reihe von Berichten über den Verlauf des „Sarimidischen Krieges“ und am Schluss wird über einen neuen Tempelorden in Wayreth berichtete.“


    Sie alle hatten dem freudlosen Bericht von Striker vernommen und hingen ihren Gedanken nach, als der Professor sie aus ihren Überlegungen riss.
    „Madison. Sie nehmen sich die Außenpolitik vor. Weinberg, den neuen Tempelorden und sie Striker, sie schauen sich die Texte des „Sarimiden-Krieges an.
    Ich mache Rest. Alles klar?“
    Sie nickten und gingen an ihre Aufgaben.

    Stunden später.

    „Professor Carson?“
    Madison erhob das Wort und ging zu seinem Vorgesetzten, dieser schaute vom Bildschirm kurz zu Madison und tippte dann umständlich weiter in seine Tasten.
    „Ich habe einen ersten Bericht über die bovanische Außenpolitik vorbereitet.“
    „Gut, bitte rufen sie die anderen zu uns und dann erzählen sie mal.“

    Madison konnte den Ausdruck seines Gesichtes vom Professor nicht so recht deuten, aber er meinte Anerkennung gesehen zu haben. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, dachte Madison kurz. Er sagte Weinberg und Striker bescheid, diese setzten sich müde zu ihrem Professor, wobei Weinberg versuchte nicht in seiner Nähe zu sein, und Madison verteilte kleine Datenträger in Form von kleine Rechtecken. Dann stellte er sich vor sie und nach einem Nicken vom Professor begann er zu berichten.

    Madison stand vor seinen Kollegen und ihm war ein wenig mulmig, er mochte es nicht, die ganze Aufmerksamkeit zu bekommen. Er war lieber für sich und war froh, wenn er mit niemandem ein Wort wechseln müsste. Auf dem College wurde er gemieden, man sein der Meinung, er wäre langweilig und ein Eigenbrötler. Doch es störte ihn nicht, er war gerne alleine. Doch nun musste er sich auf seine Worte konzentrieren.

    „Meine Herren. Ich werde nur die wichtigsten Informationen nennen. Fragen bitte am Ende stellen. Auf den vor ihnen liegenden Datenträgern sind einige Karten und Schaubilder gespeichert.“
    Seine Zuhörer vernahmen seine Worte aber sie wirkten gelangweilt, es war Madison ganz recht, wenn sie ihn nicht ihren Augen fixierten.

    „Im 35. Jahrhundert des Ersten Zeitalters konnten die Stadtkönige von Bovana einen weiteren Kontakt zu einem damaligen Großreich aufbauen. Wagemutige Händler aus Marthos zogen immer weiter nach Westen, bis sie auf eine enge Landbrücke stießen.


    Hinter diesem geographischen Nadelöhr, sollte nach Erzählungen und Berichten der sardischen Barbaren, sich ein starkes und aufstrebendes Großreich befinden.
    Seine Bewohner nannten sich Römer nach ihrer Heimatstadt.
    Ich weiß, der Name ist unglücklich, aber unser Linguistikcomputer ist wahrlich ein Witzbold.“


    Niemand lachte. Nervös und unwohl sprach Madison weiter.

    „Ähhh...ja...diese Römer...ich konnte noch keine Karte entdecken, die ihre Städte oder ihr Land zeigen, aber ich bin sicher, es gibt sie.“

    Man Madison reiß dich zusammen, du bist hier nicht im Hörsaal deiner Uni auf der Erde und hältst ein Referat über Kleidervorschriften des Spätmittelalters in der französischen Provinz, sondern vor deinen Kollegen in einer dunklen Höhle, verborgen vor einem tödlichem Strahlungsorkan, Milliarden Kilometer entfernt von jeglicher Zivilisation.



    „Wie gesagt, das Römische Reich wird uns noch beschäftigen.


    In dieser Zeit stand an der Spitze ein König, der über alles herrschte. Es gab keine anderen Könige in den Städten sondern anscheinend königliche Stadthalter, deren Titel nicht vererbt werden durfte.
    Es gab mehrere große Städte, und eine hohe Bevölkerungsdichte. Ihr Wohlstand und ihr Wissen waren denen der Bovanern unterlegen und weniger entwickelt.
    Allerdings standen die Römer in engen Kontakt zu einem anderen mächtigen Volk dieser Zeit, dass weiter im Westen angesiedelt war. Leider kennen wir den Namen noch nicht.“


    Gleich bin ich fertig, dachte Madison dankbar und seine Stimme nahm an Geschwindigkeit zu.

    „Die Römer waren den bovanischen Händlern nicht gerade freundlich gestimmt, so durften sie nicht in die Städte und wurden mit einer militärischen Eskorte bedacht.
    Der Herrscher dieser Zeit war Arkadius III. Er regierte von 3439-3451 nach bovanischer Zeitrechnung.


    Sein Herrschergeschlecht konnte erst vierzig Jahre vorher den Thron durch einen blutigen und langen Bürgerkrieg gewinnen. Vielleicht ein Grund für den schwachen Entwicklungsstand der Technik und des Forschritts.


    Die Römer besaßen keine ausgeprägte Literatur, wie die Bovaner. Aber sie hatten eine Schrift und ein eigenes Alphabet entwickelt.
    Philosophische und ethische Grundlagen fehlten völlig, vielleicht auch deshalb, weil es keine Götter gab. Die Kräfte der Natur und von Dämonen wurden angebetet, also keine Personifizierung.“


    Madison schaute noch mal schnell in seine Unterlagen, ob er etwas vergessen hatte, aber dem war nicht so.
    „Ähh...ja. Fragen?“
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  12. #417
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
    Registriert seit
    10.07.02
    Ort
    Westtribüne Block I
    Beiträge
    22.651
    Hier das römische Grenzland mit der Landbrücke...
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  13. #418
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
    Registriert seit
    28.03.05
    Beiträge
    37.863

  14. #419
    »Straika da Baja« Avatar von Striker
    Registriert seit
    11.01.02
    Ort
    Bayern, Passau
    Beiträge
    11.143

  15. #420
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Zitat Zitat von Striker
    Story-Talk
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

Seite 28 von 76 ErsteErste ... 1824252627282930313238 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •