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Thema: Gestern war ich im Kino - Aktuelle Filmempfehlungen

  1. #10786
    Hüter des Chaos Avatar von Jeckchen
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    Ja, die Story hat mich im Vorfeld halt nicht interessiert und konnte mich auch während des Sehens nicht gefangen nehmen. Ich kann überhaupt mit den ganzen Superhelden nicht viel anfangen und dementsprechend auch mit den Bösewichtern nichts.

    Es ist genau wie damals mit "About Schmidt" mit Jack Nickolson. Nickolson hat prächtig gespielt und wurde für die Leistung meiner Meinung nach zu recht für einen Oscar nominiert, aber das macht in meinen Augen die Story und meinen Eindruck vom Film nicht viel besser. Ich gehe ins Kino um unterhalten zu werden oder weil mich ein Thema sehr anspricht. In der Sneak kommt nun mal ein Überraschungsfilm, den ich mir nicht aussuchen kann. Man hofft halt immer eine Perle zu sehen, die man sich regulär nicht angesehen hätte. Halt soetwas wie "Ziemlich beste Freunde" oder "Snow Cake".
    Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!

  2. #10787
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Zitat Zitat von ElDuderino91 Beitrag anzeigen
    Also Mittelmaß?
    Ich siedele ihn schon weiter oben an.

    Ich finde es ist irgendwie schwere Kost. Die Story kann man "trocken" finden, aber ich muss sagen, dass ich einen Tag nach dem Schauen schon sehr viel mehr damit anfangen kann.
    Man darf keinen Actionfilm erwarten oder Popcorn-Kino der klassischen Art. Es gibt durchaus Szenen wo einem schon mal die Nachos trocken auf der Zunge liegen bleiben.

    Ich würde den Film sogar irgendwie als Drama einordnen. Das wurde sogar im Film selbst betrachtet, was es im Nachgang noch mal interessanter macht drüber nachzudenken ob es ein Drama war oder nicht.

    Phoenix hat mMn großartig gespielt. Der Mann kann einen Film völlig allein tragen. Er braucht dafür nicht mal Text. Das hat mich in "A Beautiful Day" schon extrem beeindruckt.
    ich würde mir den Film nicht direkt ein zweites Mal anschauen, aber in ein paar Monaten sicher.

  3. #10788
    Trollkönig Avatar von Questor
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    Hab ihn auch im OV gesehen.

    Über Phoenix braucht man nicht zu reden, der Mann gibt alles und zelebriert die Rolle bis ins Letzte.

    Zitat Zitat von RollingStone
    Dann gebt Joaquin Phoenix doch endlich den Oscar.


    Den Film will ich (noch) nicht bewerten, den muss ich erstmal sacken lassen. Er ist auf jeden Fall verstörend, weil es quasi keine Distanz besitzt.

    Meine Eindrücke derzeit:
    Der Film hat nicht nur eine einzige Hauptfigur, er ist auch einzig aus seiner Perspektive gedreht. Das beginnt damit dass man Szenen sieht die so ziemlich sicher nur im Kopf des "Protagonisten" stattfinden. Im Laufe des Films verschwimmt diese eindeutige Trennung und beim Ende ist es mir nicht mehr wirklich möglich zu sagen ob bestimmte Entwicklungen Einbildung oder tatsächliches Geschehen ist. Und auch etwas verstörend: Es ist mir auch nicht wichtig. Auch die Kameraperspektive arbeitet geschickt und erzeugt durch eine passende Einstellung ein Gefühl von Intimität.

    Auch scheint es (fast) keinen anständigen Menschen in Gotham zu geben, hier kann man im Nachhinein fragen ob das wirklich so ist, oder ob wir hier Arthurs durch die Krankheit verzerrte Wahrnehmung sehen. Es wird massiv mit Empathie und Mitleid gespielt, eindeutige Gut-Böse-Zuordnungen sucht man (überwiegend) vergebens. Arthur ist krank, Arthur ist Opfer, Arthur wird mit seinen Problemen von einer mitleidlosen Welt alleine gelassen. Selbst während schon alles lange eskaliert und Arthur vom Opfer zum Täter geworden ist entlarvt er noch treffend die Verlogenheit der Menschen um sich herum. Das sind wir so nicht gewöhnt.

    Ich hatte nach den negativen Kritiken die sich auf "schablonenhafte Küchenpsychologie" (oder ähnlich) bezogen befürchtet dass mich der Film nicht abholt. Das Gegenteil war der Fall. Mal schauen wie schnell ich heute einschlafe.

    /edit: Ein Beispiel für das Manipulierende am Film: Gegen Ende sieht man den Joker verträumt vor sich hin tanzen. Die Szene wirkt so befreit und mit sich im Reinen - ich habe Phoenix' Joker diesen Moment aus vollem Herzen gegönnt.
    Geändert von Questor (10. Oktober 2019 um 22:48 Uhr)
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  4. #10789
    Registrierter Benutzer Avatar von Version1
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    Also brutal war der Film, für FSK 16 Ansprüche, nicht, ka warum sich da alle beschweren. Ich glaube hier haben viele einfach nicht eine Art dunkles Drama erwartet, sondern eher was Richtung Deadpool (der visuell viel brutaler war)

  5. #10790
    Gut, besser, Borussia! Avatar von mansa apoc
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    Zitat Zitat von Version1 Beitrag anzeigen
    Also brutal war der Film, für FSK 16 Ansprüche, nicht, ka warum sich da alle beschweren. Ich glaube hier haben viele einfach nicht eine Art dunkles Drama erwartet, sondern eher was Richtung Deadpool (der visuell viel brutaler war)
    Ich habe die Beschwerden über den Film nicht mitverfolgt. Ich habe den Film aber gesehen und kann verstehen, warum es Beschwerden gibt. Die Beschwerden richten sich meiner Meinung nach an die mögliche Wahrnehmung einer Glorifizierung. Übermäßig brutal oder gewaltvoll ist der Film nicht.
    Diese Möglichkeit der Wahrnehmung gab es schon bei vielen anderen Filmen. Ich finde Kunst hat diese Wirkung und jeder Konsument darf das kritisch und differenziert beurteilen.

  6. #10791
    Trollkönig Avatar von Questor
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    Ich bin da bei apoc, es geht weniger um das Ausmaß der "harten" Szenen, sondern vielmehr darum was man damit macht. Joker verstört durch Perspektive. Es wird Empathie und Mitgefühl für einen gewalttätigen Anarchisten geweckt. Man fibert mit ihm, gönnt ihm seine kleinen Siege und als Fleck endlich mit sich im Reinen ist und das erste mal völlig unbeschwert erscheint - es fällt schwer in zu verurteilen. Und das geht an die Nieren, weil Arthur Fleck ein Monster ist.
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  7. #10792
    Registrierter Benutzer Avatar von Version1
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    Gut, das liegt aber eher an den Zuschauern. MMn hat der Film am Anfang fake Sympathie erschaffen, die dann aber eigentlich zum Ende des Filmes nicht mehr da ist. Also ich hatte am Ende des Filmes einen psychopathischen Serienmörder vor Augen, nicht einen Held

  8. #10793
    Trollkönig Avatar von Questor
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    Einen Helden absolut nicht.

    Ein Opfer das sein Leben von allen Seiten eingeschenkt bekommen hat und sich trotz der ganzen Scheiße die auf ihn einprasselt ein selbstbestimmtes Leben erkämpft? Schon eher.

    Arthur Fleck ist ein Monster, aber ich habe ihm das Glück das er am Ende empfindet gegönnt. Und das ist zu einem großen Teil das Werk von Joaquin Phoenix.
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  9. #10794
    Gut, besser, Borussia! Avatar von mansa apoc
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    Zitat Zitat von Version1 Beitrag anzeigen
    Gut, das liegt aber eher an den Zuschauern. MMn hat der Film am Anfang fake Sympathie erschaffen, die dann aber eigentlich zum Ende des Filmes nicht mehr da ist. Also ich hatte am Ende des Filmes einen psychopathischen Serienmörder vor Augen, nicht einen Held
    Ja, und die Zuschauer beschweren sich ja auch. So unterschiedlich sehen wir Filme.
    Was ist "Fake Sympathie"?
    Arthur Fleck ist nicht zu beneiden. Unabhängig seiner persönlichen Entwicklung die er im Film macht, passiert ihm als Mensch wirklich viel Scheiße. Er trifft Entscheidungen auf Grundlage dieser Einwirkungen, die pervers sind, gewaltätig und die Gesellschaft provozieren und polarisieren. Er selbst entwickelt sich dabei auch und fühlt sich frei. Vergleicht mal die beiden "Auftritte" unter dem Aspekt der Selbstsicherheit ("Ticks"). Die Frage ist, hat er eine Wahl?

    Für mich ist er kein Held, auch kein Anti-Held, sondern ein psychopatischer Serienmörder. Wer da mit sympathisiert, darf sich zu Recht aufregen, aber mit Verlaub nicht über den Künstler oder sein Werk. Ich sehe das ähnlich wie Questor, nur das ich ihm die Siege nicht gönne und auch kein Mitleid habe - ich kann ihn und seine Empfindungen nachvollziehen.
    Seine getroffenen Entscheidungen verurteile ich. Das ist von mir eine arrogante und naive Haltung, weil ich eben ein Zuschauer bin.

    PS: Questor, "Der Tanz" ist nicht das Ende.

    Ich bin sehr beeindruckt von der Musik des Filmes. Hildur Guðnadóttir!!!
    Ich bin begeistert von der Inszinierung der Herkunftsgeschichte von Joker. Sie knüpft hervorragend an die Nolan Triologie an. Ich bin ja ein kleiner "The Dark Knight Fan". Die Todd Phillips Inszinierung steht den Nolan Filmen in nichts nach. (PDK, wo bist du?)

    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Der Joker hatte nie eine (echte) Origin. Und es ist die Frage, ob er überhaupt eine braucht, denn er ist eigentlich vielmehr ein "Konzept" als eine Person. Er war in "The Dark Knight" aus genau diesem Grund ein solch effektiver Gegner, da er als Naturgewalt - wenn man so möchte - dargestellt wird, die automatisch dann auf den Plan tritt, sobald die gute Seite an Übergewicht gewinnt.
    Eine Hintergrundgeschichte "vermenschlicht" ihn jedoch und statt die Figur zu bereichern, wird sie vielmehr beraubt.
    Ich finde, die Figur des Jokers wird durch den Film bereichert. Sogar noch mehr, die Gesellschaft, die Stadt Gotham hat mehr Substanz bekommen.
    Geändert von mansa apoc (12. Oktober 2019 um 02:27 Uhr)

  10. #10795
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Ihr habt mich echt neugierig gemacht.

  11. #10796
    Schatten des Ostens Avatar von Kendogan
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    Zitat Zitat von mansa apoc Beitrag anzeigen
    Ich bin begeistert von der Inszinierung der Herkunftsgeschichte von Joker. Sie knüpft hervorragend an die Nolan Triologie an. Ich bin ja ein kleiner "The Dark Knight Fan". Die Todd Phillips Inszinierung steht den Nolan Filmen in nichts nach. (PDK, wo bist du?)
    Ich finde, die Figur des Jokers wird durch den Film bereichert. Sogar noch mehr, die Gesellschaft, die Stadt Gotham hat mehr Substanz bekommen.
    Naja, gerade im Bezug auf die Nolan-Trilogie ergeben sich da schon einige, dafür gravierende Unterschiede. Natürlich nichts, was nicht im wechselhaften Comicuniversum durchaus Sinn macht aber es ist halt (vielleicht auch glücklicherweise) keine 1:1 Vorgeschichte von The Dark Knight.
    Ich war ja anfangs eher skeptisch, was die Hintergrundstory von Joker angeht, da ein großer Teil seiner Wirkung sich erst durch den mangelnden Hintergrund entfaltet. Etwas, was Nolan einem Ras oder Scarecrow vorenthalten hat, hat er bei Joker perfekt inszeniert. Aber Phoenix hat es einfach perfekt auf die Leinwand gebracht und dem Joker deutlich mehr Charakter gegeben.
    Naja, was erfahren wir von Gotham, was wir nicht schon durch Nolan erfahren haben?

  12. #10797
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Echt ein guter Film. Definitiv, was der Charakter nach Suicide Squad gebraucht hat, ich würde sagen der Film ist ist für den Joker fast das, was Batman Begins für Batman nach der Schumacher Verfilmung war. Die Performance von Phoenix würde ich etwas unter Ledger, aber weit über Nicholson ansetzen. Wobei das natürlich eine sehr subjektive Bewertung ist, nachdem das eine sehr andere Interpretation des Charakters ist, die den Vergleich zu Ledger gar nicht sucht.
    Zitat Zitat von Windhoek Beitrag anzeigen
    Was schreibt ihr da für Unsinn?
    Zitat Zitat von Cepheus Beitrag anzeigen
    ...
    "Womit denn?"
    "Nun, ich hätte hier einige Ausgaben der Men's Health und der Bravo. Wenn sie es damit umwickeln könnten. Ich würde anschließend gern noch eine Tube Gleitgel dazulegen und es einem Freund schenken. Xxx Yyy ist übrigens sein Name. Sie müssten ihn kennen, er hatte hier erst gestern den Dreierpack Tigertangas gekauft, der im Angebot war. Ansonsten kommt er eigentlich nur wegen der Kondome her."

  13. #10798
    Trollkönig Avatar von Questor
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    Ledger hatte keinen Anspruch den Joker zu erklären, sein Joker war niemand der sich entwickelt, sondern eine Naturgewalt die eingeschlagen ist und dort die Welt um sich geformt hat.
    Phoenix entwickelt seinen Joker und zeigt vor allem anderen dessen Perspektive auf die Welt.

    Zunächst: Ich halte Phoenix für den besseren Schauspieler, wobei das schwer zu vergleichen ist weil Ledger leider nicht mehr abliefert . Aber: Ledgers Joker war perfekt gespielt. Punkt. Natürlich haben wir in TDK viel weniger Fokus auf dem Joker und damit auch weniger Gestaltungsspielraum, aber ich kann mir nicht vorstellen dass Phoenix den TDK-Joker besser spielen könnte. Vielleicht kann er es, ich kann es mir nur nicht vorstellen.

    Dass ich Phoenix Joker trotzdem für einen Volltreffer halte muss ich wohl nicht mehr erwähnen
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  14. #10799
    Gut, besser, Borussia! Avatar von mansa apoc
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    Zitat Zitat von Kendogan Beitrag anzeigen
    Naja, gerade im Bezug auf die Nolan-Trilogie ergeben sich da schon einige, dafür gravierende Unterschiede. Natürlich nichts, was nicht im wechselhaften Comicuniversum durchaus Sinn macht aber es ist halt (vielleicht auch glücklicherweise) keine 1:1 Vorgeschichte von The Dark Knight.
    Ich war ja anfangs eher skeptisch, was die Hintergrundstory von Joker angeht, da ein großer Teil seiner Wirkung sich erst durch den mangelnden Hintergrund entfaltet. Etwas, was Nolan einem Ras oder Scarecrow vorenthalten hat, hat er bei Joker perfekt inszeniert. Aber Phoenix hat es einfach perfekt auf die Leinwand gebracht und dem Joker deutlich mehr Charakter gegeben.
    Naja, was erfahren wir von Gotham, was wir nicht schon durch Nolan erfahren haben?
    Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. "Die neue Geschichte vom Joker knüpft an die Nolan-Triologie an", bedeutet nicht, das der neue Joker, der Joker aus der Nolan Triologie ist. Es ist keine 1:1 Vorgeschichte, daß will der Film auch gar nicht sein ... und das wollte ich mit meiner Aussage auch nicht aussagen. Es ist für mich eine mögliche Vorgeschichte, eine alternative Vergangenheit.
    The Dark Knight spielt zeitlich sehr weit nach dem Joker, ich würde sagen mehr als 20 Jahre. Was dazwischen ist, ist Phantasie. Diese Tatsache veranlasst mich zu der o. g. Aussage. Es ist denkbar, dass es in den 80er Jahren so in Gotham aussah und das sich Gotham so entwickelt hat, wie in The Dark Knight skizziert.

    Ich finde nicht, dass die fehlende Herkunftsgeschichte die Wirkung vom Joker entfaltet. Meiner Meinung ging es Nolan darum, etwas fernab jeder logischen und moralischen gesellschaftlichen Logik als Gegenspieler für Batman zu kreieren bzw. zu inszinieren. Dazu hat er keine Herkunftsgeschichte gebraucht, sondern nur ein übergeordnetes und völlig ins gegenteilig kehrende Motiv. Gotham in TDK ist eine zweifelnde Gesellschaft, die sich nach Recht (Batman handelt neben dem Gesetz), Ordnung (in der Nacht kann keiner rausgehen) und Vertrauen (kein Staatsanwalt schafft es die Korruption zu verhindern, die Polizei bekommt die Straßen nicht sicher) sehnt. Die Korruption, die Mafia, das Verbrechen bei Nacht und sogar Batman verhindern dies. Genau darein passt der Joker von TDK, er ist das Symptom des krankenden Gothams. Ein Symptom braucht keine Vorgeschichte, es zeigt sich einfach und hält den Leuten den Spiegel vors Gesicht, sogar den Verbrechern, sogar Batman, Dent, Gordon, Rachel, allen. Das ist meiner Meinung nach das geniale bei Nolan. Die fehlende Vorgeschichte ist nicht das faszinierende daran, sondern das notwendige.

    Gotham in den 80er ist meiner Meinung nach anders als das oben beschriebene Gotham in TDK. Im Joker sind die Menschen desinteressiert, sie haben keine gemeinsame Sehnsucht oder Ziel nach dem sie streben. Jeder lebt vor sich hin und interessiert sich für Niemanden. Es wird nur noch gelacht, wenn andere runtergemacht werden (voyeuristisch, Schadenfroh). Die Gesellschaft ist gespalten in Arm und Reich. Die Armen hacken auf die Reichen rum. Die Politiker bezeichnen Teile ihrer Bevölkerung als Clowns und tragen zur Spaltung bei. In der Gesellschaft entsteht eine Gegenbewegung, die demonstriert, zivilen Ungehorsam betreibt. Das habe ich in Gotham vorher noch nicht gesehen.

    Zitat Zitat von Questor Beitrag anzeigen
    Ledger hatte keinen Anspruch den Joker zu erklären, sein Joker war niemand der sich entwickelt, sondern eine Naturgewalt die eingeschlagen ist und dort die Welt um sich geformt hat.
    Phoenix entwickelt seinen Joker und zeigt vor allem anderen dessen Perspektive auf die Welt.

    Zunächst: Ich halte Phoenix für den besseren Schauspieler, wobei das schwer zu vergleichen ist weil Ledger leider nicht mehr abliefert . Aber: Ledgers Joker war perfekt gespielt. Punkt. Natürlich haben wir in TDK viel weniger Fokus auf dem Joker und damit auch weniger Gestaltungsspielraum, aber ich kann mir nicht vorstellen dass Phoenix den TDK-Joker besser spielen könnte. Vielleicht kann er es, ich kann es mir nur nicht vorstellen.

    Dass ich Phoenix Joker trotzdem für einen Volltreffer halte muss ich wohl nicht mehr erwähnen
    Ich würde die beiden Rollen und die beiden Figuren nicht miteinander Vergleichen. Ich behaupte, es sind nicht die selben Figuren, anders kann ich mir die letzte Szene im neuen Film nicht erklären. Wer sagt denn, das der Joker nur eine Person ist? Die Comics sagen das jedenfalls nicht.
    Ledgers Joker war in sofern genial, das er sich plötzlich gezeigt hat und perfekt in den Zeitgeist und in die Probleme in Gotham gepasst hat. Denkt nur mal an die ganzen Ultimatum in TDK (Schiff, Batmans Demaskierung), was da mit den Menschen so passiert ist.

    Ich bin da zum Teil bei Lao-Tse, ich habe sein Zitat etwas verändert:
    Zitat Zitat von Lao- Tse Beitrag anzeigen
    Die Performance von Phoenix und die Inszinierung des Charakters vom Joker von Todd Phillips suchen den Vergleich zu Ledger und zu Nolans Joker gar nicht.
    Beide Filmen können und sollen so existieren. Meiner Meinung nach sind es auch zwei verschiedene Joker die in der selben Stadt zu unterschiedlichen Zeiten existiert haben.
    Geändert von mansa apoc (14. Oktober 2019 um 01:33 Uhr)

  15. #10800
    For the Glory of Mankind Avatar von Phex
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    Joker war richtig gut. Denke bin sehr robust, aber einige Szenen waren ziemlich verstörend. Finde gut das der Film einem in unklaren lässt was Real ist und was nur in seiner Einbildung abläuft. Am Ende wusste ich gar nicht mehr, was ich denke soll. Ist sicher auch das Ziel so.

    Einen Oscar für die Hauptrolle sehe ich verdient, wird wohl aber nicht kommen weil der Film so kontrovers ist, vor allem in Amerika. Schade.
    I only want you happiness, knowing
    I can never be yours to share it. .


    In Erinnerung an Lady Ellaira Welrose.

    "Who decides limits? And base on what?"
    You said you worked hard? Well, maybe you need to work a little harder.
    Is that really the limits of your strength?
    Could the you of tomorrow beat you today?

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