Heute war der Tag der Beisetzung ihres Vaters. Antonina musste zugeben, dass der Bestatter herausragende Arbeit geleistet hatte: das Gesicht von Johann II erschien wie das eines stolzen Königs und nicht wie das eines von römischem Wein aufgedunsenen Säufers.
Antonina saß neben dem Sarg ihres Vaters und starrte auf den leblosen Körper. Ihr Vater war friedlich gestorben, nach zwei Wochen Krankheit. Sie wusste, dass es ein Segen war. Es war eine seltsame Sache, eine Prinzessin zu sein, mit all ihren Privilegien. Jetzt war sie sogar Königin. Königin von Polen. Als erste Amtshandlung hatte sie einen Tag Staatstrauer verordnet - mehr hatte ihr Vater in ihren Augen nicht verdient - und einen talentierten jungen Sänger namens Clint Eastwood eine Ballade für diesen Anlass schreiben lassen. Der Text ging folgendermaßen:
Polen wird sich wieder erheben...
Gräfin von Krasin, Prinzessin von Polen.
Und wenn die Sonne untergeht, werde ich da sein und auf dich warten,
Mein Herzenswunsch ist dein Kuss,
deine schönen Augen noch einmal zu sehen.
Am nächsten Morgen wollte sie sich mit Lubolin treffen. Er wartete unter einem großen Baum an der Friedhofsmauer auf sie. Antonina trug ein einfaches weißes Kleid mit einem Spitzenkragen. Es kam ihm seltsam vor, wie feierlich sie aussah.
"Ich habe meine Rolle in deinem Spiel gespielt, Lubolin. Was erlaubt der Erste Senator der Königin von Polen als nächstes zu tun, hm?" fragte sie eisig. "Außenpolitik", entgegnete Lubolin gedehnt. "Die Berberkönigin ist nicht länger gut auf uns zu sprechen. Aber sie spricht ohnehin nur von unsinnigen Dingen wie Kapitalgesellschaften, EBIT-margen und Fließbandproduktion. Keine Ahnung von Wirtschaft, die Gute."
Antonina war sich da nicht so sicher. "Glaubst du, dass es eine Möglichkeit der Versöhnung gibt?", flüsterte sie. "Ich kann nur beten, dass es klappt..." Ihr Herz klopfte schneller als je zuvor. Die Worte kamen aus ihrem Mund, ohne dass sie sie selbst kannte.
Lubolin wischte ihren Einwand beiseite wie ein paar lästige Mücken. "Der Senat hat sich noch vor der offiziellen Bekanntgabe des Todes Eures Vaters darauf verständigt, einige neue Kardinäle einzusetzen und dafür Ordensbrüder, die dem neuen Papst... nicht so wohlgesonnen waren, aus den Klöstern zu entfernen.
Ein gewisser Mönch namens Wladyslaw soll auch auf ihrer Liste stehen." Dann lächelte er verschmitzt. Antoninas Herz war vor Entsetzen gelähmt. Wladyslaw! Nicht Wladyslaw! Der Mann, den sie seit ihrer Jugend so geliebt hatte! Nicht nur einmal hatte der Mann, den sie heiraten musste, ihn ihr mit seinen Schießpulverwaffen genommen, nein, jetzt auch ein zweites Mal! Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Beine weigerten sich, zu gehorchen. Das Einzige, was sie davon abhielt, in Ohnmacht zu fallen, war die Angst, Lubolin könnte merken, ob sie lag oder nicht.
Der Graf von Krasin schenkte ihr allerdings keine Beachtung, sondern holte ein Pergament unter seinem Wams hervor. "Augustus zeigte sich sehr erfreut über unsere... Säuberungsaktion und ist nun bereit, ein Verteidigungsbündnis mit Polen einzugehen. Ihr müsstet nur noch hier unterschreiben, meine Königin."
Hier stellte sich die KI wieder furchtbar an. Man sieht am Verhältnis des von mir geschriebenen Textes beim dramatischen Höhepunkt, dass ich eigentlich auf ordentlich Drama hinsteuern wollte - und die KI das regelmäßig verrafft hat.
Zuerst wollte ich herausfinden, ob sie "versteht", dass ich auf Wladyslaw anspiele und hab "...ein gewisser" bzw. "...ein gewisser Mönch namens" abgeschickt. Die KI schlug vor:
- "Austrian count whose name begins with a P."
- "Bartolomeo Cavazzoni was chosen to be the Pope's right hand man as Minister of Finance."
- "Wojtyla had a vision where he saw himself dressed as a cardinal and dancing with a young princess in a garden."
- "Girolamo Savonarola. That was why the Pope was assassinated!"
- "Martin Luther, he says." Who cares? There are many things we need to discuss!"
- "Lubomir is also rumored to be on their list."
Also musste ich da nachhelfen. Rumgeheule wegen Wladyslaw hat die KI dann wieder knallhart ignoriert und u.a. so weitergemacht:
"You should leave me alone, Antonina," he continued. "You need not fear any other senators who might be interested in you. The only thing they want from you is that you
marry the Count Lubomir of Krasiński.
Oder komplett das Thema gewechselt:
Antonina had
always been fascinated by history, but not because she wanted to learn more about it - though the thought did cross her mind every now and then. There had always been something mysterious about her country, Poland.
Ich fühle mich langsam wie in diesem Patrick-Meme hier:
Andere Stellen wie das mit dem Liedtext haben wieder besser geklappt. Das waren einige der sonstigen Vorschläge:
- "He'll be remembered by all. By the Romanians, by the Turks, by the Chinese... And he had no equal."
- There's a girl whose heart is true // And she's got a father that loves her well. // She walks in darkness' shadow // With her hand upon her heart, // To guard against the cold, // A man's daughter
- Poland's heart, your love was strong as a horse, // And with such passion I'll never forget...
- "My homeland is free because he fought for it, And now I'll follow in his footsteps to fight for others."