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Thema: Das Wappen der Woche!

  1. #151

  2. #152
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Naja, sind nur Orte und auch nur deutsche - wenn das Wappen zu ner Familie gehört, veraltet oder außerhalb des jetzigen BRD-Gebiets liegt, wird es da nicht zu finden sein.
    Aber es sind so schön viele!

  3. #153
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    SInd auch nicht alle Städte drin. Mein Heimatstädtchen z.b. und auch mein derzeitiger Wohnort fehlen

  4. #154

  5. #155
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    https://de.wikipedia.org/wiki/Eglfing

    Da gibt es auch noch Dreiberg mit Sparren.
    Aber da hat man so einen blöden Wagenkipf aufgelegt.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  6. #156
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Könnte tatsächlich auch einfach aus einem Ort östlich der Oder sein...
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  7. #157
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Möglich. Wobei ich wegen der Helmzier schon annehme, dass es ein Familienwappen ist. Trotzdem gibt es da natürlich oft Verwandtschaften zu Ortswappen in der Region.

  8. #158
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Ein Rittergeschlecht aus dem gleichnamigen (und gleichwappigen?) Dorf. Im Osten gab's ja viele Junker bis nach 1918 hoch

  9. #159
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Der heutige Tage bietet sich an, um ein bisschen was über Fabelwappen zu erzählen.

    Wir hatten ja schon das ein oder andere Wappen, das nicht heraldischen Regeln folgte, weil es ein fiktives Wappen war (ich denke da an das von Hogwarts). Solche "Fantasie"-Wappen hat man sich auch viel früher schon, als die Heraldik im 12. Jahrhundert aufkam, ausgedacht. Genauer gesagt hat man sich für bedeutende Personen, die entweder nachweislich keine Wappen führten oder führen konnten (weil sie vor Beginn der Heraldik starben oder aus einem anderen Kulturkreis kamen) Wappen überlegt und diesen angedichtet. Das konnten historische Personen (z.B. Caesar) oder fiktive Personen (z.B. König Artus) gleichermaßen sein.
    Der Grund war aber weniger (wie heute?) der, dass man Wappen cool findet. Vielmehr war es vielleicht schwer vorzustellen, dass ein Herrscher wie Alexander der Große kein Wappen geführt hat. Ein Wappen zu führen bedeutete, dass man eine Person von Rang war. Durch Fabelwappen zollte man also gewissermaßen denen Respekt, die diesen Rang verdienten. Dahinter stand - im Gegenteil zu Wappenusurpation* - auch keine böse Absicht. Es ist eher vergleichbar mit der Absicht, die hinter Bildnissen großer Personen stand. Für Herolde war bei derartigen Wappen auch klar, dass das keine echten Wappen sind - so wie man bei einem Gemälde, das Karl den Großen zeigen soll, weiß, dass er so wohl nicht aussah.
    Das "heraldische Problem" bei solchen Wappen ist, dass sie selten eindeutig sind. Die gleiche Person bekam verschiedene Wappen zugeschrieben. Da man auf Turnieren oder in der Schlacht die Wappen aber selten vor Augen bekam, war das wohl nicht so schlimm

    Was hat das jetzt mit Karfreitag zu tun? Naja - auch Jesus wurden Wappen zugeschrieben. Sogar Gevatter Tod und Gott haben Fabelwappen bekommen. Und eine Beschreibung, die ich hier gefunden habe, erinnert latent an den heutigen Tag:

    in Rot ein goldenes (?) schwebendes Hochkreuz, umgeben von diversen Marterwerkzeugen. Helmzier ein aus einer Dornenkrone wachsender emporgereckter Arm mit nimbierter Schwurhand zwischen einer Lanze und einem Prozessionskreuz mit abflatternder silberner Fahne mit rotem durchgehenden Kreuz.


    Die Blasonierung ist leider nicht eindeutig. Zum einen kann man sich unter "diversen Marterwerkzeugen" natürlich einiges vorstellen. Da ist einmal das Kreuz, die Dornenkrone, die Geißelsäule, Ruten, der Essigschwamm, die Lanze für die Seitenwunde, die Nägel, das Schweißtuch - alles, was man halt so bei der Passion Christi vorfindet. Manchmal auch sowas wie der Kelch vom letzten Abendmahl oder Spielwürfel (mit denen um Jesus' Klamotten gespielt wurde). Außerdem finde ich den Ausdruck "schwebendes Hochkreuz" etwas sonderbar. Schwebend könnte bedeuten, dass die Figur (also das Kreuz) den Schildrand nicht berührt. Der Ausdruck "schwebendes Kreuz" wird aber auch synonym für das griechische Kreuz (alle Arme gleich lang wie auf der Schweizer Flagge) verwendet. Ein "Hochkreuz" ist aber ein lateinisches Kreuz (wie man es von Jesus kennt). Ich gehe davon aus, dass ich zu spitzfindig bin und ein lateinisches Kreuz gemeint ist, das den Schildrand nicht berührt

    Ich habe mal versucht, verschiedene Versionen des Wappens darzustellen:

    Bild


    1. In Rot ein goldenes schwebendes Hochkreuz, rechts darunter drei 1:1:1 eckgestellte gestellte silberne Spielwürfel mit der Augenzahl 6, links darunter eine zum Kreuz geneigte Lanze in natürlichen Farben.
    2. In Rot ein goldenes schwebendes Hochkreuz, rechts darunter ein silbernes zum Kreuz geneigtes Reisigbündel, links darunter eine zum Kreuz geneigte Lanze in natürlichen Farben.
    3. In Rot ein goldenes schwebendes Hochkreuz, rechts darunter eine ungesichtete** silberne Sonne, links darunter eine ungesichtete** silberne Mondsichel.
    4. In Rot eine silberne Dornenkrone, darüber ein goldenes schwebendes Hochkreuz mit der Inschrift I.N.R.I.
    5. In Silber eine rote Dornenkrone, darüber ein goldenes schwebendes Hochkreuz mit der Inschrift I.N.R.I.


    Bei Version 1 hatte ich die Idee, mich bei den Marterwerkzeugen auf Soldatenzeug zu konzentrieren. Danach ist mir aufgefallen, dass die Würfel mit der Augenzahl vielleicht nicht die beste Wahl für ein Wappen Jesu sind und durch das Reißigbündel ersetzt
    Version 3 sind Sonne und Mond, die in der christlichen Kultur ikonografisch für die Kreuzigung stehen. Bei Version 4 und 5 war ich dann freier und hab die Dornenkrone und den INRI-Schriftzug eingebaut. Durch die Überlagerung hat die Darstellung was von einem Keltenkreuz. Bei 5 hab ich zudem bewusst mit den heraldischen Farbregeln gebrochen, um die Heiligkeit des Wappenträgers zu unterstreichen (wie beim Jerusalemer Wappen). Die Dornenkrone habe ich rot gemacht, was das Blut Christi darstellen soll, das an dieser klebt. Ich könnte mir vorstellen, dass aus diesem Grund das Schildfeld rot tingiert wurde, obwohl Farben ja eigentlich keine Bedeutung haben.

    Die Helmzier habe ich weggelassen, das war mir zu aufwändig. Das schöne an der Blasonierung ist aber, dass ich sie mir recht gut vorstellen kann

    * Fremde Wappen bzw. Wappenelemente böswillig oder versehentlich zu führen
    ** Sonne und Mond haben üblicherweise Gesichter (zumindest die Sonne, beim Mond bin ich mir gerade nicht sicher). Dass sie keines haben, habe ich daher mitblasoniert. Die Sonne ist übrigens aus dem Wappen der schwedischen Stadt Solna (in Blau eine goldene ungesichtete Sonne) geklaut (Sol heißt einfach Sonne auf Schwedisch ). Da wurde die aktuelle schwedische Kronprinzessin Victoria geboren.
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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  10. #160
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Eine Version aus dem Wernigeroder Wappenbuch (aus dem späten 15. Jh.:

    Bild

    Da haben sie wirklich alles reingepackt, sieht ziemlich unaufgeräumt aus.

    Das Kreuz sieht eher nach Naturfarben aus.

    Wernigeroder Wappenbuch

    Ich habe auf der Suche nach Maxim_e's Wappen einige digitale Versionen klassischer Wappenbücher gefunden.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  11. #161
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Da ist so ziemlich alles an Krempel dabei. War das ein Messi?

  12. #162
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Sogar ein Messias. Aber das Wappen sind echt kuddelmuddelig aus. Da wurde ja nur Kram reingepackt
    Geändert von Mongke Khan (03. April 2021 um 10:18 Uhr)

  13. #163
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Irgendwie süß, diese Denkweise, dass es so selbstverständlich war, dass diese historischen Persönlichkeiten selbstverständlich ein Wappen geführt haben mussten. Denn die waren doch wichtig! Wie soll das auch anders gehen?
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
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  14. #164
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Heut bin ich über die Wappenfigur "Sester" gestoßen. Denn da gibt es zwei Wappen, die eigentlich nicht sein dürften - sie sehen gleich aus

    Aber erstmal zum Sester. Ein Sester ist ein ehemaliges Hohlmaß für Getreide und entsprach z.B. im Großherzogtum Baden 15,0 Litern. Dort wurde auch oft die Mahlmitze, also den Teil, den man dem Müller entrichten musste, damit man seine Mühle benutzen durfte (elende Halsabschneider ). So sah ein Sester aus:

    In groß:
    Achtung Spoiler:


    Man könnte (wie ich) auf die Idee kommen, dass daher das Wort "Zaster" kommt. Das stammt aber (laut Wiktionary) von "Saster" aus der Sprache der Sinti und Roma (bedeutet hier "Eisen").

    In Baden-Württemberg, genauer gesagt im Kraichgau findet man den Sester recht oft als Bestandteil von Dorfwappen. Das überrascht mich nicht, von irgendwo muss die Bezeichnung "Kornkammer (Süd-)Deutschlands" ja kommen.
    Bei der Stilisierung wird in der Regel eine Draufsicht gewählt und der Stab in der Mitte balkenweise dargestellt, wie hier im Wappen von Zaisenhausen (liegt im Kraichgau):


    In Blau ein silberner Sester

    Hat für mich den Charme eines Halteverbotsschilds
    Manchmal wurde der Sester auch mit einer zusätzlichen "Halbspeiche*" dargestellt, wie hier im Wappen von Bauschlott (liegt auch im Kraichgau; oben) oder Leinfelden-Echterdingen (liegt fast im Kraichgau; unten):



    In Gold ein roter Sester mit
    zusätzlicher pfahlweise gestellter
    Halbspeiche.



    In Gold ein blauer Sester mit
    zusätzlicher pfahlweise gestellter
    Halbspeiche.


    Das Teil war in Baden so populär, dass es so scheint, als hätten zwei Dörfer das gleiche Wappen geführt - was ja eigentlich nicht sein darf!
    Hier einmal das von Allmannsweier (oben) und das von Plittersdorf (unten). Beide liegen im Regierungsbezirk Freiburg und sind nur 70km voneinander entfernt:



    In Rot ein goldener Sester


    In Rot ein goldener Sester


    Nicht zu verwechseln mit dem Wappen von Ottersdorf, das 3km von Plittersdorf entfernt ist:


    In Rot ein goldener Sester
    mit pfahlweise gestelltem Stab


    Wie kann das sein? Nun, es gibt Wappen, die anscheinend einen Sester im Schild führen, aber was ganz anderes meinen: Salz.
    Der Kreis mit einem waagerechten Faden durch die Mitte war ein beliebtes alchemistisches Symbol dafür und ist auch heute noch im Unicode zu finden, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Unicod...tische_Symbole.
    Das erklärt auch, warum das Wappen von Plittersdorf und das von Allmansweier gleich aussehen, aber verschieden sind: Plittersdorf hat Salz im Wappen, Allmansweier einen Sester. Ottersdorf soll auch Salz im Wappenschild führen.

    Der Sester mit Halbspeiche könnte, wenn gedreht, für Vitriol stehen. Ist mir aber nicht bekannt, dass das auch benutzt wurde. Heraldik-Wiki findet dazu auch nix. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man anstelle eines Sesters auch einen "Ring, geteilt durch eine Leiste (oben gespalten durch einen Pfahl)" blasonieren.


    * ich glaub, das ist Wort gibt es nicht
    Geändert von Mongke Khan (03. April 2021 um 18:40 Uhr)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  15. #165
    Altes Mann Avatar von goethe
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    Leinfelden in den Kraichgau zu verorten ist schon spannend
    Aber auf den Fildern wird sicher auch viel Getreide gewachsen sein. Heute ist die Gegend eher bekannt für Kohl.


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